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Veröffentlicht am 27.02.2023

Das wohl außergewöhnlichste Kochbuch in meiner Sammlung!

Castle Rock Kochbuch
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Als King-Fan, der alle seine Bücher gelesen hat und noch dazu eine große Kochbuchsammlung hat und gern kocht, musste ich dieses Buch natürlich haben. Es geht nicht nur ums Kochen und Backen, sondern auch ...

Als King-Fan, der alle seine Bücher gelesen hat und noch dazu eine große Kochbuchsammlung hat und gern kocht, musste ich dieses Buch natürlich haben. Es geht nicht nur ums Kochen und Backen, sondern auch ums Lesen. Wer die Texte überblättert, macht einen großen Fehler und wird dem Buch nicht gerecht!

Man erkennt sofort, mit wie viel Liebe und Arbeit Theresa Carle-Sanders die Rezepte und die Zitate/Textstellen zusammengetragen hat. Dazu finden sich immer wieder passende Fotos, die das Thema des entsprechenden King-Werks verdeutlichen. Das schüttelt man nicht mal eben so aus dem Ärmel! Das kostet Zeit und Herzblut – und das zahlt sich aus!

Natürlich ist auch das Vorwort von Stephen King ein kleines Juwel! Aber auch die drei Vor-Texte der Autorin sind informativ und zeigen ihre Verbundenheit mit ihrer Heimat und den Büchern Kings. Nützliche Küchentipps finden sich hier zudem.

Der Rezept-Teil, unterteilt in die Kapitel Frühstück; Mittagessen; Abendessen; Fisch und Meeresfrüchte; Vegetarische Gerichte; Beilagen; Gebackenes und Süßes; Drinks und Cocktails sowie Grundrezepte ist pickepacke voll mit Informationen zu den einzelnen Rezepten und ist, bis auf den voranstehenden Text-Teil aus dem jeweils passenden King-Buch, klassisch aufgebaut: Zutatenliste und Arbeitsschritte. Letztere sind sehr gut verständlich geschrieben und beinhalten viele zusätzliche Tipps und Hinweise. Hier lernt man eindeutig jede Menge Küchentricks dazu! Besonders schön finde ich hier auch, dass zu Anfang jedes Kapitels ein Text steht, der sich auf Maine, Kings Bücher, die jeweiligen folgenden Rezepte und ein bisschen auch auf die Autorin bezieht. Dazu gibt es wieder wunderbare Maine-Fotos, die fast schon eine kleine Urlaubsreise ergeben. Für jeden finden sich passende Rezepte. Wohl niemand wird erwarten, dass man jedes davon nachkochen und/oder essen möchte. Fast erstaunt es mich, dass sich Gerichte mit Tofu finden (ich persönlich mag Tofu einfach nicht – aber ich kann es ja austauschen oder weglassen).

So schön das Buch ist, so schade ist es, dass nicht zu jedem Rezept auch ein Foto gemacht wurde. Ich lasse mich hauptsächlich von Fotos zum Nachkochen inspirieren. Rezepte ohne Bilder fallen bei mir fast immer durchs Raster. Dass weder Kalorien- noch Nährwert-Angaben zu finden sind, stört mich nicht. Aber Angaben zum Zeitaufwand hätte ich mir noch gewünscht. Die Angaben für die Portionen/Mengen sind vorhanden. Auch das Nachwort und die Danksagung sind lesenswert – nicht nur für King-Fans!

Alles in allem ist dies ein wunderbares Buch für alle, die gerne kochen und backen, auch wenn sie keine King-Fans sind, doch natürlich ganz besonders für diese. Auch für die „kulinarische Weltreise“ im Bücherregal ist dieses Buch ein Volltreffer. Von mir bekommt es vier Sterne!

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Kein Literaturnobelpreis-Krimi, aber durchaus lesenswert

Kannibal. Jagdrausch
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Der neue Fall für die Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke führt sie an ihre Grenzen – ein Koffer voller Menschen-Knochen wird gefunden und diese weisen Spuren davon auf, dass der Täter Kannibalismus ...

Der neue Fall für die Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke führt sie an ihre Grenzen – ein Koffer voller Menschen-Knochen wird gefunden und diese weisen Spuren davon auf, dass der Täter Kannibalismus betreibt. Becker taucht in die Foren des Darknets ein, um den Mörder zu finden. Doch auch Funke ist nicht untätig. Und beide kämpfen zusätzlich noch mit ihren eigenen Dämonen.

Dieser Krimi ist kurz und kurzweilig, wenn auch kein Meisterwerk. Ich hatte beim Lesen tatsächlich ständig Mark Beneckes Art zu sprechen im Ohr. Ich bin mir sicher, auch ohne den Autor zu wissen, hätte ich ihn genau daran entlarvt! Das gefällt mir übrigens gut, nur um es klarzustellen! Allerdings merkt man auch gerade daran, dass er hauptberuflich eben nicht Krimi-Autor, sondern Kriminalbiologe und Wirbellosenkundler (und Fach-/Sachbuchautor) ist. Er verzichtet auf verschwurbelte Sätze. Sein Stil ist schlicht, einfach, klar, direkt. Fast würde ich sagen: wie bei einem Jugendbuch! Allerdings ist das Thema da weniger geeignet.

Die Figuren sind aber vermutlich genau deshalb sehr realitätsnah. Ob man sie nun mag oder nicht, ob man sie sympathisch oder schräg findet – auf alle Fälle wirken sie einfach nicht „erfunden“, sondern „wie aus dem Leben gegriffen“. Dafür schon mal ein dickes Lob. Auch dafür, dass sie alle sehr viel ausgereifter und plastischer sind, als im ersten Band.

Der eine oder andere kleine logische Stolperstein hat mir weniger gut gefallen. Dennoch kann ich das akzeptieren und der künstlerischen Freiheit zuschreiben. Es sind auch keine dicken, fetten Bolzen. Schade finde ich, dass das kleine Buch künstlich aufgebläht wirkt, weil die neuen Kapitel grundsätzlich auf der rechten Seite starten, ganz gleich, wie viel freier Platz dabei leer bleibt. Aber ganz klar ist dieser zweite Band eine Steigerung zum Erstling! Es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen und genau deshalb habe ich ihn im Anschluss daran auch noch mal als Hörbuch gehört. Jan Katzenberger liest das Buch mit einer sehr angenehmen Stimme und Betonung ein. Man hört gerne zu! Für mich geht dabei ein klein wenig der „Benecke-Ton“ unter, doch das ist kein schwerwiegender Punkt und für andere möglicher Weise sogar von Vorteil. Ansonsten gefällt mir die Story sogar so kurz hintereinander sehr gut und es war erstaunlicher Weise kein bisschen störend, dass ich das Ende ja schon kannte.

Mein Fazit: Keine hochanspruchsvolle Literatur, aber ein Krimi, der ein, zwei heftige Themen aufgreift und den Leser vom Alltag ablenkt. Das ist mir allemal lieber, als ein Autor, der sich selbst in hochgestochenen Sätzen verläuft und den Leser als kleines Licht hinter sich lassen möchte. Auch „Abschaltkrimis“ braucht die Welt und Bastian Becker ist eine Figur, die noch immer einige Geheimnisse hat. Also warte ich gespannt auf Band drei und gebe bis dahin vier Sterne.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Ich hätte es cool gefunden, wenn Benecke das Buch eingelesen hätte!

Kannibal. Jagdrausch
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Der neue Fall für die Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke führt sie an ihre Grenzen – ein Koffer voller Menschen-Knochen wird gefunden und diese weisen Spuren davon auf, dass der Täter Kannibalismus ...

Der neue Fall für die Privatermittler Bastian Becker und Janina Funke führt sie an ihre Grenzen – ein Koffer voller Menschen-Knochen wird gefunden und diese weisen Spuren davon auf, dass der Täter Kannibalismus betreibt. Becker taucht in die Foren des Darknets ein, um den Mörder zu finden. Doch auch Funke ist nicht untätig. Und beide kämpfen zusätzlich noch mit ihren eigenen Dämonen.

Dieser Krimi ist kurz und kurzweilig, wenn auch kein Meisterwerk. Ich hatte beim Lesen tatsächlich ständig Mark Beneckes Art zu sprechen im Ohr. Ich bin mir sicher, auch ohne den Autor zu wissen, hätte ich ihn genau daran entlarvt! Das gefällt mir übrigens gut, nur um es klarzustellen! Allerdings merkt man auch gerade daran, dass er hauptberuflich eben nicht Krimi-Autor, sondern Kriminalbiologe und Wirbellosenkundler (und Fach-/Sachbuchautor) ist. Er verzichtet auf verschwurbelte Sätze. Sein Stil ist schlicht, einfach, klar, direkt. Fast würde ich sagen: wie bei einem Jugendbuch! Allerdings ist das Thema da weniger geeignet.

Die Figuren sind aber vermutlich genau deshalb sehr realitätsnah. Ob man sie nun mag oder nicht, ob man sie sympathisch oder schräg findet – auf alle Fälle wirken sie einfach nicht „erfunden“, sondern „wie aus dem Leben gegriffen“. Dafür schon mal ein dickes Lob. Auch dafür, dass sie alle sehr viel ausgereifter und plastischer sind, als im ersten Band.

Der eine oder andere kleine logische Stolperstein hat mir weniger gut gefallen. Dennoch kann ich das akzeptieren und der künstlerischen Freiheit zuschreiben. Es sind auch keine dicken, fetten Bolzen. Schade finde ich, dass das kleine Buch künstlich aufgebläht wirkt, weil die neuen Kapitel grundsätzlich auf der rechten Seite starten, ganz gleich, wie viel freier Platz dabei leer bleibt. Aber ganz klar ist dieser zweite Band eine Steigerung zum Erstling! Es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen und genau deshalb habe ich ihn im Anschluss daran auch noch mal als Hörbuch gehört. Jan Katzenberger liest das Buch mit einer sehr angenehmen Stimme und Betonung ein. Man hört gerne zu! Für mich geht dabei ein klein wenig der „Benecke-Ton“ unter, doch das ist kein schwerwiegender Punkt und für andere möglicher Weise sogar von Vorteil. Ansonsten gefällt mir die Story sogar so kurz hintereinander sehr gut und es war erstaunlicher Weise kein bisschen störend, dass ich das Ende ja schon kannte.

Mein Fazit: Keine hochanspruchsvolle Literatur, aber ein Krimi, der ein, zwei heftige Themen aufgreift und den Leser vom Alltag ablenkt. Das ist mir allemal lieber, als ein Autor, der sich selbst in hochgestochenen Sätzen verläuft und den Leser als kleines Licht hinter sich lassen möchte. Auch „Abschaltkrimis“ braucht die Welt und Bastian Becker ist eine Figur, die noch immer einige Geheimnisse hat. Also warte ich gespannt auf Band drei und gebe bis dahin vier Sterne.

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Selbstgemacht schmeckt eben ganz besonders lecker!

Gläser voller Glück
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Wer gern kocht und backt, stellt sich irgendwann auch mal die Frage, wie man Lebensmittel haltbar machen kann. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, aber nicht jede passt zu einem persönlich oder auch ...

Wer gern kocht und backt, stellt sich irgendwann auch mal die Frage, wie man Lebensmittel haltbar machen kann. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, aber nicht jede passt zu einem persönlich oder auch dem Lebensmittel, das man gerade zur Verfügung hat. Irene Hager und Alice Hönigschmid haben sehr große Freude am Haltbarmachen und stellen hier ein breites Spektrum ihrer Rezepte vor. Aber nicht nur das – sie gehen auch auf Konservierungstechniken, Resteverwertung, Müllvermeidung/Vermeidung von Lebensmittelverschwendung, gesunde Ernährung und Mahlzeiten für unterwegs/das Büro ein.

Langweilig ist in diesem Buch gar nichts. Sämtliche Rezepte sind jung und frech, fröhlich und lecker – der alte Muff aus verstaubten Regalen bei der Großmutter wird nicht zugelassen. Diese Lebensmittel stauben garantiert nicht in den Regalen ein, die werden verbraucht! Von wenigen Wochen bis viele Monate haltbar, bieten sie Abwechslung und Gaumenschmaus. Keine Langeweile, nicht nur eingemachte Zwetschgen und Kirschen, sondern Fruchtpapier und Birnenkuchen im Glas, nicht nur eingelegte Gurken, sondern Kimchi und Kramperlsalat, nicht nur eingekochte Tomaten, sondern Aivar, Ketchup, Tabasco und Tomatenmark – alles selbst gemacht, muss man nie wieder kaufen! Da freut man sich schon Wochen und Monate voraus auf die Ernte, um sie verwursteln zu können!

Die Anweisungen bzw. Arbeitsschritte sind gut erklärt und leicht verständlich. Die Zutaten sind gut zu bekommen bzw. hat man vielleicht sogar im eigenen Garten. Ich freue mich auch über die vielen aussagekräftigen Bilder. Ganz viele der Rezepte haben das Zeug, fest in mein Repertoire überzugehen. Natürlich finden sich auch ein paar, die meinen Gaumen so gar nicht reizen können, doch das ist für mich normal und kommt bei jedem Rezeptbuch vor.

Für Deutschland wäre im Buch ein leichter zu findender Glossar mit den wichtigsten Begriffen/Übersetzungen hilfreich. Er ist ein bisschen klein und kurz und sehr leicht zu übersehen. Schade finde ich auch, dass die Einkochzeiten bei den Rezepten nicht angegeben sind. Dafür muss man dann vorne in der Liste nachschlagen. Das ist ein bisschen umständlich. Ich persönlich notiere mir gerade in Kochbüchern sehr viel mit Bleistift im Buch, aber das mag nicht jede/r gern machen.

Alles in Allem gefällt mir das Buch sehr gut. Kleine Kritikpunkte findet man wohl immer. Dennoch gebe ich von Herzen vier blankpolierte Sterne!

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Veröffentlicht am 07.02.2023

Raus aus dem Allgäu, hin zur Côte d’Azur

Die Unverbesserlichen – Der große Coup des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 1)
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Guillaume Lipair, der eigentlich Wilhelm Liebherr heißt und kein Franzose, sondern Deutscher ist, mag gut leben, aber möglichst wenig dafür tun. Kein Wunder also, dass er sich mit kleinen Gaunereien etwas ...

Guillaume Lipair, der eigentlich Wilhelm Liebherr heißt und kein Franzose, sondern Deutscher ist, mag gut leben, aber möglichst wenig dafür tun. Kein Wunder also, dass er sich mit kleinen Gaunereien etwas dazuverdient. So nutzt er seinen Job, auf die Häuser der Reichen zu achten, für „Zwischenvermietungen“. Bei einer Aufräumaktion nach einer solchen findet Lipair eine Leiche. Die muss schnell weg, bevor die Eigentümer kommen! Wer hätte aber gedacht, dass genau dieser Tote der Schlüssel zu Reichtum ist? Es stellt sich nämlich heraus, dass es ein Geheimnis um einen Familienschatz gibt. Findet Lipair den Schatz, ist er alle Sorgen los. Doch ganz so einfach gestaltet sich das nicht, denn eine ganze Reihe Glücksritter schließt sich ihm an und die Adelsfamilie kommt der Truppe leider auch noch auf die Schliche …

Die Story ist anfangs ein bisschen zäh, dennoch entwickelt sie einen gewissen Charme. Die Unverbesserlichen muss man einfach mögen, so schräg, wie sie alle sind. Ein wenig erinnert mich das Ganze an eine Persiflage von „The Expendables“, gemischt mit den Louis-de-Funes-Filmen. Hat was! Nicht die große Literatur, aber wunderbare Unterhaltung.

Die Charaktere sind komplett überzogen, aber irgendwie finde ich das total stimmig, passend und sehr gut lesbar. Sich darüber beschweren, dass das kein Klufti ist, halte ich für vollkommen unsinnig – es will ja auch gar kein Klufti sein, sondern der Auftakt einer neuen Serie. Und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich das super erfrischend finde und auch, wenn der erste Band mich noch nicht überzeugt, freue ich mich auf die Fortsetzung.

Mit ein paar Kürzungen hätte das Buch vermutlich gewonnen. Ich halte dem Autorenduo aber zugute, dass die Grundlage für eine Reihe ganz gut gemacht wurde. Man lernt alle Figuren gut genug kennen, um mehr von ihnen lesen zu wollen und Lust auf die Reihe zu bekommen. Die vielen Fettnäpfchen und Peinlichkeiten, die Dummheiten und Fallstricke – sie sprechen ein bisschen die Schadenfreude an, aber gleichzeitig gönnt man allen auch, ihren Coup zu landen. Man fiebert mit, ob es wohl klappt, trotz der Stümperhaftigkeiten, und wäre ganz gern ein Teil des Teams oder wenigstens Mäuschen, um heimlich mittendrin sein zu können.

Cosy Crime mal anders – aber gar nicht mal so schlecht! Ich gebe vier Sterne!

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