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Veröffentlicht am 15.09.2018

Band zwei der Wolkenherz Reihe

Wolkenherz - Eine Fährte im Sturm - Band 2
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WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Ich bin ja kein Pferdemädchen aber ich stehe auf geschichtliches aus dem zweiten Weltkrieg. Man mag es nicht meinen aber auch das beinhaltet de Mädchenreihe und nachdem mir der ...

WARUM WOLLTE ICH ES LESEN? Ich bin ja kein Pferdemädchen aber ich stehe auf geschichtliches aus dem zweiten Weltkrieg. Man mag es nicht meinen aber auch das beinhaltet de Mädchenreihe und nachdem mir der erste Band der Reihe gefallen hat, lese ich jetzt selbstverständlich weiter.

HAT ES MEINE ERWARTUNGEN ERFÜLLT? Bei diesem Buch hatte ich nicht viele Erwartungen. Ich lasse die Wolkenherz-Bücher gerne auf mich zukommen, da sie ja nicht ganz meinen Interessen entsprechen. Enttäuscht wurde ich aber noch nie.

WAS HAT MIR GUT GEFALLEN? Mir gefallen diese Pferdebücher doch immer besser als gedacht. Ich finde es toll, den Spuren des geheimnisvollen Hengstes nachzugehen der - wie wir jetzt wissen - ein Geist zu sein scheint. In diesem Band wird nicht nur spekuliert, es geht endlich etwas voran und die Recherchen fangen an bzw. vertiefen sich. Auch finde ich schön, dass Jola nun endlich angekommen ist und wir uns auch erzähltechnisch wirklich hauptsächlich auf das Pferd konzentrieren können. Es lauern nicht mehr in jeder Ecke Probleme und auch mit Katie versteht sich Jola nun so gut, dass sie von ihr tatkräftige Unterstützung bekommt.

WAS HAT MICH GESTÖRT? Kann es nun endlich mal los- oder weitergehen? Ich bin ja wirklich froh, dass in Eine Fährte im Sturm nun schon einmal mehr passiert ist, als im ersten Band. Dennoch scheint die Handlung immer noch nicht wirklich voran zu gehen und ich erhoffe mir mittlerweile einfach mehr Durchblick. Eine vierbändige Reihe und somit ein langes Begleiten der Protagonistin ist zwar sicher für Kinder schön, man hätte die Reihe aber durchaus halbieren oder mit mehr Geschichte füllen können.

FAZIT. Wolkenherz bleibt eine durchweg gute und unterhaltsame Kinderbuchreihe. Endlich kommen wir auch den Geheimnissen mehr auf die Spur und Jolas Umgebung festigt sich auch weiter. Dennoch fände ich es sehr schön, wenn die Handlung nun wirklich einmal voran gehen könnte. Was in zwei Büchern und auf über 500 Seiten passiert ist, kann man leider immer noch an einer Hand abzählen. | ★★★★☆

Veröffentlicht am 30.11.2017

Eine wundervolle Liebesgeschichte

Zorn und Morgenröte
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Meine Meinung: Das mit den Lesehighlights eines Jahres ist immer so eine Sache. Am Anfang setze ich immer alles auf 0 und finde viele neue Highlights. Am Ende eines Jahres strebe ich immer nach den absoluten ...

Meine Meinung: Das mit den Lesehighlights eines Jahres ist immer so eine Sache. Am Anfang setze ich immer alles auf 0 und finde viele neue Highlights. Am Ende eines Jahres strebe ich immer nach den absoluten Lieblingsbüchern, um das Jahr perfekt abzurunden und in der Mitte, da ist das große Nichts. Ich bin kritischer mit den Büchern und umso überraschter und erfreuter bin ich dann über jedes Buch mit Lieblingsbuchpotential, das sich mir bietet. Eines dieser raren Lesehighlights der Jahresmitte habe ich in Zorn & Morgenröte gefunden Die Meinungen zum Buch fallen ja sehr unterschiedlich aus und umso mehr freue ich mich, dass ich zu den Menschen gehöre, die es lieben.

Die Geschichten aus 1001 Nacht tragen für mich einen ganz eigenen Zauber in sich und auch wenn ich die Inhalte schon lange nicht mehr gehört und somit zum größten Teil leider wieder vergessen habe, so blieb die Atmosphäre bis heute in meinem Kopf. Genau das war es auch, was ich gespürt habe, als ich die ersten Zeilen des Buches las und schon da beschlich mich der Verdacht, dass dieses Buch richtig gut werden würde. Renée Ahdieh versteht es perfekt, den Zauber aus 1001 Nacht einzufangen und ihn zu etwas ganz besonderem zu machen. Vor allen Dingen ist die Geschichte aber eines: Etwas Eigenes und einzigartig. Für mich wird Zorn & Morgenräte so zu einem perfekten Retelling und kann sich gekonnt von den Ursprungsgeschichten abheben.

Auch der Schreibstil ist toll. Für ein Jugendbuch ist er gut lesbar aber er ist eben noch mehr. Er fängt den damaligen Zeitgeist perfekt ein, ist etwas altertümlich und orientalisch anmutend und doch verständlich. Es schwingt eine Art von Poesie mit, die das Setting des Buches nochmal verstärkt und mystifiziert. Ich muss jedoch sagen, dass das Ende des Buches ziemlich offen ist und auf eine bestimmte Art auch todtraurig. Ich kann nun eigentlich gar nicht mehr auf den zweiten Band warten und hoffe, dass dieser bald erscheint.

Was mich das Buch neben diesen vielen Punkten am meisten lieben lässt, das sind ganz klar die beiden Protagonisten Shazi und Chalid. Die Nebencharaktere sind alle ohne Frage sehr toll konzipiert und waren mir entweder herzallerliebst oder abgrundtief verhasst. Besonders Despina und Jalal waren zwei vielschichtige und interessante Charaktere und sehr lesenswert. Keiner von ihnen kommt jedoch an Shazi oder Chalid heran. Shazi ist zu einem Teil sehr wie ich. Sie ist hitzköpfig und hat einen ausgeprägten Sinn für Geschichten. Und besonders liebt sie es, diese zu erzählen. Zu einem anderen Teil ist sie aber auch alles, was ich mir wünschte zu sein. Sie ist unglaublich aufopfernd und dadurch auch so mutig, wie ich es nicht mal ansatzweise bin. Außerdem ist sie bildhübsch und manchmal wünschte ich mir, ich könnte ebenso viel Faszination in Rosen finden, wie Shazi es tut. Zu Chalid fehlen mir tatsächlich ein bisschen die Worte. Zuerst ist er ein Tyrann, ein Monster. Unzählige Frauen hat er schon getötet und sein Verhalten Shazi gegenüber ist anfangs kalt und unberechenbar. Schnell merkt man jedoch, dass dies alles zur Show ist. Oder sein trauriges Schicksal. Je mehr er für Shazi empfindet, desto mehr taut er auf und offenbart immer mehr, was für eine wundervolle und vielschichtige Person er ist.


Fazit: Wie man meiner langen Rezension schon entnehmen kann, konnte mich Renée Ahdieh komplett in den Bann nehmen und mit ihrer Geschichte begeistern. Chalid ist mein orientalischer Mr. Darcy und ich liebe seine und Shazis Geschichte so sehr, dass sie sich einen Platz unter meinen Lieblingsbüchern ergattern konnte.

Veröffentlicht am 30.11.2017

Ein Muss für Jane Austen Fans

Jane & Miss Tennyson
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Meine Meinung zum Buch: Jane & Miss Tennyson habe ich mir bis ganz zum Schluss aufgehoben und es von den aktuellen 5 erst ganz zum Schluss gelesen, da ich genauso wie die Protagonistin ein riesengroßer ...

Meine Meinung zum Buch: Jane & Miss Tennyson habe ich mir bis ganz zum Schluss aufgehoben und es von den aktuellen 5 erst ganz zum Schluss gelesen, da ich genauso wie die Protagonistin ein riesengroßer Jane Austen Fan bin und ich unbedingt wissen musste, was Emma Mills sich dabei ausgedacht hat. Der Einstieg ins Buch fiel mit zunächst etwas schwerer, denn mir hat Jane Austens Anteil etwas gefehlt und ich wurde gleich von einer großen Football Welle überschwemmt. Denn neben Jane nimmt dieser Sport auch einen sehr großen Teil des Buches ein und, da ich nicht so das Sportass bin und mir Football auch eher befremdlich ist, hat das nicht unbedingt zu einem leichten Einstieg beigetragen.
Doch dann kam Ezra und meine Lust am Buch steigerte sich enorm. Ezra ist DER Mr. Darcy schlechthin und hat so direkt einen Platz in meinem Herzen ergattert. Im Folgenden sind die Seiten nur so dahin geflogen und ich habe auf ein glückliches Ende für Devon und Ezra gehofft. Doch auch neben dieser Liebesgeschichte hält Jane & Miss Tennyson einiges für den Leser bereit. Foster, Devons Cousin zieht bei ihr ein, da sein Vater gestorben ist und seine Mutter drogenabhängig wurde. Devon ist genervt von Foster. Er ist für die absolut merkwürdig und anhänglich und dass sie auf eine Schule gehen, ist ihr peinlich. Darüber hinaus gibt es da noch Cas, ihren besten Freund, und Lindsay, von der Devon nicht weiß, was sie genau will. Und dann ist da noch ihre große ungewisse Zukunft und all die anderen Probleme, die das Erwachsen werden so mit sich bringt.
Über all das schreibt Emma Mills ganz bezaubernd und schon bald vereinigten sich die beiden Themen Jane Austen und Football zu einem großen Komplex, den man weder trennen konnte noch wollte. Mich hat das Buchfieber gepackt und ich war hin und hergerissen zwischen das Ende der Geschichte wissen und für immer weiterlesen.
Die Protagonistin: Devon ist eine tolle Protagonistin! Schon auf den ersten Seiten verfällt man ihrem Humor und ihren Gedanken. Ganz besonders dann, wenn sie sich um Jane Austen drehen. Aber auch die nachdenklicheren Seiten an ihr liebte ich. Für sie ist die Zeit nach ihrer Schulzeit ein großes Fragezeichen und sie scheint noch nicht so richtig zu wissen, was genau sie später machen will, an welches College sie gehen will und ob sie überhaupt studieren will. Exakt so ging es mir auch vor ein paar Jahren und selbst heute frage ich mich, was überhaupt nach meinem Studium alles passieren soll. Man kann sich wundervoll mit ihr identifizieren. Nicht nur, was das College angeht sondern auch ihre Gefühle für Cas, für Ezra und für Foster. Fast noch schöner ist es, wenn man ihr dabei zusieht, wie sie an diesen ganzen Problemen wächst und zu einer ebenso starken Frau wird, wie Lizzie Bennet es ist.
Die Thematik: Während in den anderen Königskinder Büchern dieses Programms die Thematik oft sehr versteckt ist und man sie erst nach längerem Überlegen erkennt, ist sie in Jane & Miss Tennyson sehr deutlich. Das Buch ist eine klassische Coming-Of-Age Geschichte, in der Devon an ihren Problemen wachsen und einen weiteren Schritt in Richtung Erwachsen sein gehen muss. Ebenso, wie Jane Austens Heldinnen muss sie lernen mit Stolz, Vorurteil, Gefühl und Verstand umzugehen, um so ihr Glück zu finden. Und das findet sie nicht nur bei Mr. Darcy sondern auch in einem College, neuen Freunden und einem nie dagewesenen Bruder.
Wieso dieses Buch ein Königskinder Buch ist: Lange habe ich überlegt, wieso gerade Jane & Miss Tennyson ein Königskinderbuch ist. Dass es das ist, liegt auf der Hand. Es passt einfach und hätte ich das Buch gelesen ohne den Verlag zu kennen, dann wären die Königskinder einer der ersten Verlage gewesen, die ich nennen würde, wenn ich raten sollte. Es ist romantisch und mit ganz viel Herz geschrieben.
Wieso es nicht in eurem Regal fehlen sollte: Für alle Jane Austen und Schnulzen Fans da draußen ist das das perfekte Buch. Ich konnte mich teilweise gar nicht mehr einkriegen vor Herzschmerz, Schmetterlinge im Bauch und ganz vielen Gefühlen. Wenn es auch genau geht und ihr diese Bücher so sehr liebt, wie ich, dann müsst ihr sofort zugreifen.
Fazit: Ich bin begeistert von Jane & Miss Tennyson. Obwohl ich anfangs vom Football etwas verunsichert wurde, liebte ich Devon, Foster und natürlich Ezra sehr und die ganzen Anspielungen auf Jane Austen machten das Buch ebenso perfekt, wie die Tatsache, dass die Liebe zwischen Devon und Ezra als die Liebe zwischen Lizzie und Mr. Darcy gesehen werden kann. Definitiv eines meiner Highlights 2016.

Veröffentlicht am 24.11.2017

Was Kühe verändern können

Milchmädchen
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Meine Meinung zum Buch: Gemma steckt momentan in einer kleinen Krise. Ihr Vater ist im Gefängnis und ihre Mutter total überfordert. Emma ist verzweifelt auf der Suche nach dem Familienglück einer fast ...

Meine Meinung zum Buch: Gemma steckt momentan in einer kleinen Krise. Ihr Vater ist im Gefängnis und ihre Mutter total überfordert. Emma ist verzweifelt auf der Suche nach dem Familienglück einer fast schon vergessenen Zeit oder flüchtet zu ihrer Oma in den Kern des Dörfchens Bryn Mawr, der aber auch nicht mehr das ist, was er einmal war. Die Kriminalitätsrate ist gestiegen, besonders unter den Jugendlichen und Gemmas Freunde und auch ihr Bruder sind daran nicht ganz unschuldig. Dann lernt Gemma ihre Klassenkameradin Kate besser kennen, die von allen geärgert und Cowgirl genannt wird. Zwischen ihnen entwickelt sich ganz vorsichtig eine ungewöhnliche Mädchenfreundschaft, die gestärkt wird, als Kates Kühe verkauft werden sollen.
Auf Verzweiflung bringen sie Jane, Kates Lieblingskuh zu Gemmas Oma, die sich fortan rührend um sie kümmert und anfängt, aus Janes Milch Käse, Sahne etc. herzustellen. Das ganze Dorf ist plötzlich interessiert und so gelingt es Kate, auch für die anderen 11 Kühe „Kuhpaten“ zu finden. Die Kühe haben einen positiven Einfluss auf das Dorf und die Kriminalität geht zurück. Bis Kates Vater bemerkt, dass seine Kühe fehlen.
Die Geschichte hinter Milchmädchen ist so süß und schlicht und gleichzeitig so kurz, dass man schnell mal die Zeit vergisst und den ganzen Abend durchliest. So habe ich es gemacht, denn ich wollte meine Seiten nicht mehr von dem lösen, was da gerade passierte. So ein Feingefühl für ihre Figuren kann nur eine Frau haben. Das wurde fast schon Jane Austen gerecht und ich fragte mich tatsächlich nie, welcher Name sich wohl unter dem Kürzel G.R. verbarg. Generell schaue ich mich Autorenprofile meist erst am Ende des Buches an und verschwende vorher nicht viel Interesse an diesem. Und dann, nach dem Lesen traf mich der Schock: Hinter dem Namen G.R. Gemin verbirgt sich keine Frau sondern Giancarlo. Ein Mann. Ein Autor. Der Schock war allerdings durchaus positiv, denn ich war erstaunt über das Feingefühl und hoffe, dass es nicht bei Milchmädchen als einzigem Buch des Autors bleibt.
Die Protagonistin: Gemma ist eine der jüngsten Protagonistinnen des aktuellen Programms. Sie ist gerade mal vierzehn Jahre alt, was mir aber sehr gut gefallen hat. Der Grund dafür ist, dass man eine Entwicklung sehen bzw. lesen kann, die gerade Jugendliche in ihrem Alter durchmachen und die man bei Protagonistinnen im Alter von 17-20 Jahren weniger beobachten kann. Sie lebt in einer sehr ärmlichen Gegend, die ihre Blütezeit hinter sich hatte. Die Kriminalitätsrate ist hoch und auch Gemma hat Freundinnen, die nicht so ganz ohne sind. Was Gemma aber am wichtigsten ist, das ist die Beziehung zu ihrer Oma, die in einem älteren Teil von Bryn Mawr wohnt und die sich zusammen mit den anderen älteren Bewohnern über die viele Kriminalität beschwert. Ihre Oma hat einen starken Einfluss auf Gemma und so freundet sie sich mit Kate an. Kate, von allen nur Cowgirl genannt, lebt auf einem Bauernhof und wird von ihren Mitschülern gehänselt. Doch dann passiert es: Gemma stellt sich auf Kates Seite, wird ihre Freundin und versucht mit ihr nicht nur Kates Kühe zu retten, sondern auch das ganze Dorf. Gemma macht hierbei eine große Entwicklung durch. Sie schließt nicht länger aus, macht keinen Unterschied zwischen ihren Mitschülern und fängt an, sich gegen „das Böse“ zu stellen, was sie eine Menge Kraft kostet. Diese Entwicklung ist gewaltig und sie verdient von mir allen Respekt. Genau deshalb konnte ich das junge Mädchen nicht zu Beginn, wohl aber im Verlaufe des Buches sehr ins Herz schließen.
Die Thematik: Worum geht es eigentlich in Milchmädchen? Die Geschichte ist so einfach gestrickt und dennoch so gewaltig. Erst einmal geht es im Bezug zu Gemma und Kate um den Abbau von Vorurteilen und um eine ganze Menge Mut. Die braucht Gemma, um sich auf Kates Seite zu stellen und somit gegen die anderen Mädchen. Darüber hinaus ist die Geschichte vor allem eins: Kreativ. Denn um die Kühe zu retten braucht es Mut ebenso, wie eine kreative Problemlösung und damit stellen sie sogar das ganze Dorf auf den Kopf. Milchmädchen erzählt von einer ungewöhnlichen Mädchenfreundschaft und den Mut Dinge zu ändern.
Wieso dieses Buch ein Königskinder Buch ist: Hinter den wenigen Seiten und einer recht einfach gestrickten Geschichte verbirgt sich so viel Feinfühligkeit und Stärke, wie man es auf den ersten Blick nicht erwartet hätte. Milchmädchen erzählt von einem stetig stärker werdenden Mädchen und einer ungewöhnlichen Freundschaft und macht so dem Namen Königskinder alle Ehre.
Wieso es nicht in eurem Regal fehlen sollte: Milchmädchen sieht durch die tollen Farben und das liebevoll gestaltete Äußere einfach schon perfekt aus und sollte so schon in eurem Regal zu finden sein. Darüber hinaus sollten nicht nur Jugendliche sondern auch Erwachsene jeden Alters häufiger darauf hingewiesen werden, das anders sein nichts Schlechtes ist und jeder Mensch von Anfang an wertvoll ist.
Fazit: Obwohl Milchmädchen ganz schlicht ist, überzeugt es durch die starken Beziehungen der Charaktere im Buch und seine eindrucksvolle Botschaft. Selten habe ich bei einem Autoren so viel Feingefühl entdeckt, wie bei Giancarlo R. Gemin und genau dieses macht einen großen Reiz des Buches aus. Er erzählt uns, wie wichtig es ist, gegen Vorurteile anzukämpfen und dass wir unser Leben selbst in der Hand haben und wir es jederzeit ändern können.

Veröffentlicht am 18.11.2019

Liebe, Liebe, Liebe

King of Scars
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Ihr kennt mich, ich bin ja wirklich niemand, der einfach ein ganzes Haus mit „Book Boyfreinds“ füllen könnte. Ich liebe Charakter ja ganz häufig, weil ich sie toll finde und sie sich klasse verhalten. ...

Ihr kennt mich, ich bin ja wirklich niemand, der einfach ein ganzes Haus mit „Book Boyfreinds“ füllen könnte. Ich liebe Charakter ja ganz häufig, weil ich sie toll finde und sie sich klasse verhalten. Auf das Level einer Schwärmerei komme ich ganz selten. Nikolai Lantsov aka Sturmhond ist da eine der wenigen großen Ausnahmen. Ich liebe diesen Charakter seit dem zweiten Grischa-Band. Über alle Maßen und einfach alles an ihm. Als Leigh Bardugo dann eine Dilogie mit ihm als Protagonisten angekündigt hat, war ich folglich aus dem Häuschen.

Nicht nur ein Zar
Nikolai liebte ich in King of Scars genauso wie damals. Daran besteht kein Zweifel. Aber es gibt da noch eine große Sache, die mich an dem Buch schlichtweg begeistert hat: Wie sehen Ravka wieder. Das an Russland angelehnte Land war ja bereits Schauplatz der Grischa-Trilogie. Andere Länder wurden zwar da schon erwähnt, einen richtigen Einblick haben wir aber erst durch die Krähen-Dilogie bekommen. Leider jedoch mit dem Nachteil, nicht durch Ravka reisen zu dürfen. Ich bin froh, dass sich das geändert hat. Aber nicht nur deshalb: Wir bekommen Ravka auch ein paar Jahre nach der Handlung von Bardugos erster Trilogie zu sehen und es hat sich einiges getan. Die Liebe habe ich also neu entdecken dürfen.

Altes Land, alte Charaktere
Egal ob ihr schon Grischa gelesen habt oder erst mit der Krähen-Dilogie ins sogenannte Grishaverse eingetaucht sei: Altbekannte Charaktere warten auf euch. Das liebe ich bei solch großen – man kann fast schon sagen Zyklen besonders. Zoya und Genja waren meine liebsten Charaktere aus Grischa und Nina mit Abstand das Lieblingsmitglied der Krähen. Alle werden gemeinsam mit Nikolai im Buch vereint, Nina und Zoya bekommen sogar eine eigene Stimme. Liebe pur! Ich fand es toll zu sehen, wie die Charaktere sich weiterentwickelt haben und es war so schön, teils zum ersten Mal in ihre Gedanken einzutauchen.

Diese Story!
Wäre King of Scars der Auftakt zu einer ganz normalen Reihe, dann wäre dieses Buch mit Sicherheit auch einfach nur das: Ein super Auftakt, den ich auch so unglaublich geliebt hätte. Aber da ist mehr. Man kennt es ja eigentlich nur aus dem Marvel Cinematic Universe oder anderen großen Welten, wie die Wizarding World oder Westeros: Das Grishaverse ist mittlerweile verdammt groß. Und so auch die Story, die uns mit King of Scars eröffnet wird. Theoretisch hat jeder Recht, der behauptet, man könne King of Scars auch lesen, ohne schon einmal was von Leigh Bardugo gelesen zu haben. Das trifft mit Sicherheit genauso auf Das Lied der Krähen und Das Gold der Krähen zu. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass man das ganze Grishaverse kennen sollte, um aus jeder neuen Geschichte das bestmöglichste rauszuholen. King of Scars steckt so voller Hinweise auf alte Geschichten und ich habe es sehr genossen, die Geschichte Hinweis für Hinweis wieder- und neuzuentdecken.

Zudem hat die große Story hinter dem Grishaverse (oder ist es eher eine Chronik?) mittlerweile eine solche Komplexität erreicht, dass es zwar einfach genial ist, auf der anderen Seite aber auch Vorwissen erfordert. Die Welt entwickelt sich weiter, ihre Charaktere und auch ihre einzelnen Länder und das ganze ist ein wundervolles, großes Ganzes aber kann im Einzelnen doch schon fordern. Ich bin gespannt, wohin Leigh Bardugo uns mit dem zweiten Teil der Nikolai-Dilogie und mit den weiteren Büchern aus dem Grishaverse führen wird.