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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2018

Mein erstes Highlight 2018

Kollaps - Das Imperium der Ströme 1
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Mit Kollaps habe ich zunächst nur einen interessanten und spannenden Sci-Fi Titel erwartet. Bekommen habe ich den grandiosen Auftakt einer hoffentlich sehr langen Reihe und damit gleich mein erstes Lesehighlight ...

Mit Kollaps habe ich zunächst nur einen interessanten und spannenden Sci-Fi Titel erwartet. Bekommen habe ich den grandiosen Auftakt einer hoffentlich sehr langen Reihe und damit gleich mein erstes Lesehighlight 2018. Die Welt in Kollaps ist ein großes Imperium, dass sich über verschiedene Planeten und Galaxien erstreckt und von einem zentralen Punkt aus von der sogenannten Imperatox regiert wird. Das Imerium ist nur möglich, da es die sogenannten Ströme gibt, die von Planet zu Planet führen. Durch diese ist ein schnelles Reisen und somit auch der Austausch von Informationen und Waren möglich. Und genau dieses Imperium wird zu Beginn unserer Geschichte durch die Erkenntnis eines Wissenschaftlers bedroht, der herausfindet, dass genau diese überlebenswichitigen Ströme zerfallen werden.

Wir begleiten die gesamte Geschichte aus drei Perspektiven. Die der Imperatox, einer jungen Händlertochter und die des Sohns des oben schon erwähnten Wissenschaftlers. Diese drei Perspektiven und somit auch deren drei Leben sind eng miteinander verknüpft und ich kann gar nicht sagen, wen ich am liebsten habe. Die Geschichte selbst ist zwar Sci-Fi durch und durch. Allerdings auch sehr politisch. Wer große Weltraumschlachten erwartet der ist - zumindest bisher - falsch. Das war für mich überhaupt nicht schlimm denn zum einen liebe ich diese politischen Konflikte, zum anderen geben diese der Geschichte eine enorme Spannung und erwarten uns mit vielen unerwarteten Wendungen. Besonders durch die Entwicklung am Ende des Buches freue ich mich sehr auf die kommenden Bände und hoffe, dass wir nicht zu lange warten müssen.

Besonders beeindruckt hat mich tatsächlich der Schreibstil John Scalzis. Er ist super angenehm zu lesen und zeitgleich nicht zu einfach aber dafür wunderschön. Für mich entwickelt er sich gerade mit Kollaps glaube ich zu den besten Sci-Fi Autoren. Besonders toll fand ich die teilweise sehr derbe Sprache, die perfekt zur Handlung passt und dem Buch etwas Eigenes gab. Ein wenig erinnerte sie mich an Nevernight und auch da war ich schon sehr begeistert.

Kollaps ist für mich ein absolutes Highlight und der vielversprechende Auftakt zu einer neuen Reihe. Nebend dem absolut tollen Schreibstil konnte mich John Scalzi besonders durch die toll gezeichneten Charaktere und die spannende politische Story beeindrucken.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Neue Liebe für das Grishaverse

Das Lied der Krähen
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Ich bin einer der größten Fans der Grischa Reihe und habe so dem neusten Release von Leigh Bardugo sehr entgegen gefiebert. Mit Das Lied der Krähen kommt die Glory or Grave Dilogie nun endlich nach Deutschland ...

Ich bin einer der größten Fans der Grischa Reihe und habe so dem neusten Release von Leigh Bardugo sehr entgegen gefiebert. Mit Das Lied der Krähen kommt die Glory or Grave Dilogie nun endlich nach Deutschland und so musste ich direkt mit dem Lesen beginnen. Das zog sich dann um einige Tage hin. Nicht nur, weil ich mir das Ende des Buches möglichst lange aufsparen wollte sondern auch, weil die Handlung unglaublich komplex ist und man sich dementsprechend viel Zeit für das Buch nehmen sollte.

Das Buch selbst spielt einige Zeit nach der Handlung der Grischa Trilogie. Zudem ist die Handlung selbst nicht in Rawka angesiedelt sondern spielt zunächst in Ketterdam und später dann in Fjerda. Mir gefiel das Worldbuilding in der Grischa Reihe schon sehr und hier wurde es nicht schlechtern sondern es eröffneten sich uns viele weitere Welten, was das Grishaverse nicht nur komplexer sondern auch schöner machte. Jede Welt ist angelehnt an ein echtes Land oder Gebiet und während wir mit Rawka ein Land erlebt haben, dass Russland sehr ähnlich ist, dürfen wir nun mit Ketterdam Amsterdam besuchen, das in Kerch (Niederlande) liegt und Fjerda steht für alle skandinavischen Länder und versprüht so seinen eigenen grausamen Charme.

[suquote]Das Herz ist ein Pfeil, es verlangt ein Ziel, um richtig zu treffen. - Seite 180[/suquote]

Kaz Brekker, Meisterdieb, stellt ein Team bestehend aus sechs Außenseitern zusammen, da er für den größten Auftrag, den er je an Land gezogen hat, das perfekte Team benötigt. Es geht darum, ins Eistribunal - das wohl am besten bewachte Gefängnis in ganz Fjerda - einzubrechen und dort einen Wissenschaftler zu befreien. Das Team besteht neben ihm aus Nina, Matthias, Inej, Jesper und Wylan. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte und Herkunft und deshalb möchte ich darauf nun nicht weiter eingehen. Mir persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht, alles selbst herauszufinden und zu erfahren. Obwohl ich alle Mitglieder unheimlich gerne habe, stach Nina für mich immer heraus. Sie ist Entherzerin und als Grischa stellt sie für uns eine schöne Verbindung nach Rawka dar. Das sorgte für viele Anspielungen auf die Grischa Trilogie und darüber hinaus kann man Nina auch nur gern haben, weshalb sie sich schnell zu meinem Lieblingscharakter entwickelte.

Die Geschichte selbst ist, wie oben schon erwähnt, wahnsinnig komplex. Gerade durch Kaz' geheimnisvolle Art erfährt man einige Details erst Stück für Stück, was uns die Geschichte immer ein einem anderen Licht sehen lässt. Aber auch ganz abgesehen von Kaz steckt die Story voller Action, ungeahnter Wendungen und schöner Dialoge, dass man sie fest ins Herz schließen muss. Besonders das Ende weckt dann so viel Lust auf den zweiten Teil, dass ich direkt versucht war, auf englisch weiterzulesen. Da Band 2, Das Gold der Krähen, allerdings schon im September bei Knaur erscheint, werde ich mir die hochwertig gestaltete deutsche Ausgabe zulegen und so noch ein wenig warten.

Das Lied der Krähen ist ein weiterer epischer Bestandteil des Grishaverse, den ich von vorne bis hinten genossen habe. Egal ob Weltentwurf, Charaktere oder der Verlauf der Geschichte, alles stimmt von vorne bis hinten und Leigh Bardugo beweist nur einmal mehr ihr unglaubliches Talent.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Wundervolle Adaption

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Walter Moers und seine Zamonien Romane begleiten mich schon seit langer Zeit und so fieberte ich gespannt den Graphic Novel Ausgaben seines Romans Die Stadt der träumenden Bücher entgegen. Mit Buchhaim ...

Walter Moers und seine Zamonien Romane begleiten mich schon seit langer Zeit und so fieberte ich gespannt den Graphic Novel Ausgaben seines Romans Die Stadt der träumenden Bücher entgegen. Mit Buchhaim erschien im Dezember der erste Teil, der sich mit der Geschichte bis zu Hildegunsts aufeinander Treffen mit den Buchlingen beschäftigt. Der zweite Teil Die Katakomben, der im Januar folgt, erzählt den Rest der Geschichte. Schon das Cover des Buches hat mich sehr beeindruckt. Es erweckt nicht den Eindruck einer einfacheren Zeichnung sondern ist sehr detailliert gezeichnet. Auch jedes einzelne Panel des Buches ist mein einer ebenso großen Sorgfalt und Liebe zum Detail gestaltet, dass ich an dieser Stelle schon den größten Respekt für Florian Biege loswerden muss, der eine grandiose Arbeit geleistet hat. Der Zeichenstil gehört zu meinen Highlights in diesem Jahr und hat darüber hinaus einen enormen Wiedererkennungswert, den ich jetzt bereits mit Zamonien verbinde.

Wer bereits etwas von Walter Moers gelesen hat, wird bemerkt haben, dass er nicht nur unglaublich gut schreiben kann, sondern sein Schreibstil darüber hinaus sehr bildhaft ist. Ich habe mich schon im Vorhinein gefragt, wie das in der Graphic Novel adaptiert wird. Gleichzeitig war mir bewusst, dass er sich vermutlich nicht besonders gut adaptieren lassen kann, womit ich letztendlich Recht behielt. Das ist jedoch keinesfalls als Kritik aufzufassen, sollte jedem Interessierten jedoch bewusst sein. Wo die bildhaften Worte Walter Moers die Story nicht tragen können, tuen es die Zeichnungen mindestens genauso gut und Walter Moers Schreibstil bleibt uns im Text dennoch erhalten, genauso wie prägnante Zitate aus der Buchvorlage.

Die Adaption lässt sich herrlich schnell lesen und währenddessen versinkt man wieder ganz in der Welt Zamoniens, die man durch die Zeichnungen perfekt vorgestellt bekommt. Alle Fans werden hier also bedient, wenn man gleichzeitig im Hinterkopf hat, dass es sich hierbei um eine Adaption handelt. Doch auch Neulingen kann ich die Graphic Novels zum Roman sehr ans Herz legen, um einen ersten Eindruck von Walter Moers und Zamonien zu bekommen und um zu testen, ob die Romane gefallen. Besonders hilfreich ist hierfür sicher auch das grafisch toll gestaltete Glossar am Ende des Buches.

Die Stadt der träumenden Bücher. Buchhaim ist der erste Teil Graphic Novel Adaption von Walter Moers gleichnamigem Roman. Wo Moers Schreibstil nicht mehr wirkt, greifen die wundervollen Zeichnungen von Florian Biege und kann so alle Moers- und Zamonien-Fans begeistern. Auch Neulinge können mit dieser Graphic Novel einen Einstieg in die Welt wagen. Allerdings sollte die Graphic Novel unbedingt losgelöst von der Vorlage gesehen werden.

Veröffentlicht am 27.01.2018

Klassisches Romantasy Jugendbuch

Snow
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Danielle Paiges Romane waren mir bisher nur durch Instagram und Dorothy Must Die ein Begriff. Bevor mir Thienemann Snow vorstellte, wusste ich nicht, dass sie neben dem Zauberer von Oz Retelling auch an ...

Danielle Paiges Romane waren mir bisher nur durch Instagram und Dorothy Must Die ein Begriff. Bevor mir Thienemann Snow vorstellte, wusste ich nicht, dass sie neben dem Zauberer von Oz Retelling auch an einem Schneekönigin Retelling arbeitet, welches ich euch heute vorstellen möchte. Snow lebt in unserer Welt in einer Psychiatrie und das Schlucken von Tabletten sowie der Alltag mit den anderen Jugendlichen gleicht einer ständigen Wiederholung von Ereignissen. Bis zu dem Tag, an dem ihr bester Freund Bale verschwindet. Snow kann fliehen, folgt seinen Spuren und findet sich plötzlich in Algid wieder. Das, so erfährt sie, ist ihr wahres Zuhause und sie niemand geringerer als die Prinzessin. Doch ihr einziges Ziel ist es, Bale zu finden und zu retten.

Snow war für mich ein sehr klassisches Jugendfantasybuch, dass Snows Heldenreise in den Vordergrund rückt und ansonsten sehr stark Romantasyelemente mit einbezieht. Das macht das Jugendbuch zu einem tollen Buch für zwischendurch und Dank des Schreibstils, der sowohl sehr gut als auch sehr zügig zu lesen war, wird dieser Effekt noch einmal verstärkt. Besonders an Snow ist es, innerhalb der Geschichte eine große Entwicklung durchzumachen. Diese ist auch sehr gut erkennbar und das ohnehin schon sehr starke Mädchen wächst im Verlauf der Geschichte an sich und an ihren Aufgaben. Durch den Fokus auf ihren Charakter, traten die anderen Charaktere stark in ihren Schatten und blieben eher blass. Das war nicht weiter schlimm, allerdings hätte ich mir gerade beim Genre Romantasy ab und zu doch ein wenig mehr wissen und Präsenz der Loveinterests gewünscht. Von denen gibt es insgesamt drei, denn neben Bale stehen besonders in Algid Jagger und Kai Snow zur Seite. Ihr solltet also definitiv Lust auf Romantasy und Liebesdrei- bzw- vierecke haben, bevor ihr zu Snow greift.

Auch inhaltlich bleibt Danielle Paige weiterhin dem Romantasy-Jugendbuch treu. Die Story selbst steht neben der Charakterentwicklung sehr stark im Vordergrund und wir erfahren sehr wenig über die Welt selbst, die eigentlich von ihrem Aufbau sehr interessant klingt. Snow absolviert während ihrer Reise mehrere Stationen und kommt somit sowohl dem Versteck von Bale als auch ihrem Vater, der sich als ihr Feind entpuppt, immer näher. Obwohl die Geschichte zu Beginn noch sehr langsam und unspektakulär voran schreitet, konnte mich Snow besonders zum Ende hin deutlich mehr in seinen Bann nehmen. Auch einige Wendungen und überraschende neue Informationen konnten mich am Ende noch einmal überzeugen. Insgesamt bleibt das Buch im Gegensatz zu anderen Büchern des Genres jedoch sehr blass und hat viel unausgeschöpftes Potential.

Snow ist ein wunderbar leicht zu lesendes Romantasy Jugendbuch für Zwischendurch. Besonders die Entwicklung der Protagonistin Snow stach für mich besonders hervor, wohingegen die Geschichte selbst einem klassischen Jugendbuch gleicht und nicht aus der Masse hervorzustechen vermag. Wer dennoch leichte Unterhaltung aus dem Fantasybereich sucht, ist hiermit sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Wundervoll

Die Anarchie der Buchstaben
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Ich bin in letzter Zeit auf so viele positive Meinungen zu Die Anarchie der Buchstaben gestoßen, dass es mich in den Fingern juckte, die Seiten des Buches zu durchstöbern. Das stellte sich als ein sehr ...

Ich bin in letzter Zeit auf so viele positive Meinungen zu Die Anarchie der Buchstaben gestoßen, dass es mich in den Fingern juckte, die Seiten des Buches zu durchstöbern. Das stellte sich als ein sehr guter Entschluss heraus, denn nicht nur die einzelnen Buchseiten sind allesamt hochwertig und liebevoll gestaltet, das Buch selbst ist auch etwas ganz besonderes. Es dreht sich hauptsächlich um die beiden Charaktere Perry und ihre Oma. Perry selbst ist ein junges Mädchen und was genau mit ihr los ist, das können wir im Buch nur erahnen. Sie berichtet uns, dass sie auf einer besonderen Schule ist und nach ihren Verhalten würde ich persönlich auf ADHS tippen, allerdings gibt es dafür wenige bis keine eindeutigen Beweise. Bei Perrys Oma Honora sieht das allerdings anders aus. Sie hat Alzheimer und ist im Seniorenheim Santa Lucia. Als Perry anfängt, ihre Oma regelmäßiger zu besuchen formt sich zwischen beiden eine Beziehung, von der beide Seiten profitieren.

Für ein Schulprojekt muss Perry ein ABC gestalten. Dass ihre Oma sehr gut mit Wörtern kann, findet sie sehr schnell heraus und so wird das in besonderer Form ein Projekt von beiden zusammen. Ähnlich wie der Charakter der beiden und des ganzen Buches, ist das allerdings ein ganz besonderes ABC, ein ACB, das darüber hinaus künstlerisch gestaltet wird, wie viele der Illustrationen zeigen. Es war wundervoll, die Darstellungen des Altersheims zu lesen, von Perrys Umgang mit den Bewohnern und überhaupt, Perry selbst zu erfahren. Trotz ihren jungen Jahren hat sie einen so wundervollen Charakter und eine offenherzige Denkweise, dass ich ihren Gedanken so sehr gerne gefolgt bin.

Darüber hinaus hält die Geschichte dank ihrer vielen Leerstellen sehr viel für den Leser bereit. Schon während des Lesens wird man immer wieder gefordert, das Gesagte und das Ungesagte zu verbinden, was dazu führt, dass man das Buch sehr bewusst wahrnimmt. Man beginnt, die Thematik bzw. die vielen verschiedenen angesprochenen Themen viel stärker zu beleuchten, was letztendlich dazu führt, dass man viel intensiver über alles nachdenkt. Bei mir hat das einen bleibenden Eindruck hinterlassen und mich darüber hinaus nachhaltig beeindrucken können. Obwohl es zunächst nach einem Kinderbuch aussieht, kann ich Die Anarchie der Buchstaben jedem wärmstens ans Herz legen.

Die Anarchie der Buchstaben überzeugt nicht nur durch die außergewöhnlich schöne Gestaltung sondern vermittelt auch eine herzerwärmende Geschichte zwischen Großmutter und Enkelin, von der beide Seiten profitieren. Egal ob Perry oder Honora, ich habe beide in mein Herz geschlossen und die Botschaft, die sie und das Buch vermitteln, ist grandios.