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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

Mutige Träume

Leuchtende Tage
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✿ Meine Meinung ✿
Auf diesen Roman hatte ich mich schon seit Monaten gefreut und als ich ihn endlich in den Händen hielt, musste ich sofort anfangen zu lesen. Es ist Band 1 einer Trilogie die sich im engsten ...

✿ Meine Meinung ✿
Auf diesen Roman hatte ich mich schon seit Monaten gefreut und als ich ihn endlich in den Händen hielt, musste ich sofort anfangen zu lesen. Es ist Band 1 einer Trilogie die sich im engsten Sinne mit dem Thema "Tochter-Mutter-Großmutter" befasst. Das Gerüst der Geschichte ist die Beziehung der weiblichen Verwandten untereinander, jede Frau hat ihre eigene Sichtweise auf die Dinge, hat andere Vorstellungen vom Leben und Gedanken, die in den frühen Jahren des 19.Jahrhunderts unschicklich waren. Damals, im Abschnitt von Lisette Winter, sollten Frauen einfach "nur da sein", Kinder kriegen und die Speisepläne mit der Köchin erörtern. Etwas lernen, gar in eine normale Schule gehen mit Kindern die nicht aus den "höheren Kreisen" stammten? Unmöglich. Schicke Kleider tragen, keine eigene Meinung haben und möglichst im Hintergrund verweilen, so sah es damals aus. Sehr schrecklich zu lesen fand ich, wie Lisette von ihrer Mutter Dora behandelt wurde. Die Mutter ist nur auf ihre älteren Söhne fixiert, Lisette ist halt da und spürt keine Wärme und Liebe. Da war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie rebelliert, sich ihre eigenen Gedanken macht und ihr Leben in die Hand nehmen möchte. Das fängt schon damit an, das sie sich in den Schneider Emile verliebt und mit ihm abhaut. Bewundernswert wie die Beiden sich aus dem Nichts eine Existenz aufbauen und Erfolge feiern, bis der schreckliche Krieg ausbricht und alles durcheinanderbringt. Nichts ist mehr wie vorher. Die Gefühle und Überlegungen von Lisette, während dieser schweren Zeit allein mit 2 Kindern, haben so manches Tränchen fließen lassen. In den kürzeren Abschnitten begleitet man Maya im "Heute", die versucht die Geschichte der Frauen ihrer Familie zurückzuverfolgen. Lisette ist die Mutter von Maya´s Großmutter und auch hier merkt man, das nicht alles Heile Welt damals gewesen sein muss. Astrid Ruppert hat einen wunderbaren Schreibstil, sie hat gut recherchiert für die Kapitel im "Damals" und dieses Buch hätte wirklich nur von einer Frau ausgearbeitet werden können, die selbst Tochter-Mutter-Großmutter ist. Man ist so nah am (fast schon im) Leben der Frauen und alle Gefühlsschwankungen werden sehr berührend und intensiv erzählt. Einige Empfindungen, die Erwähnung finden, kennt man selbst aus der Sichtweise als Tochter.
✿ Mein Fazit ✿
Ein wunderbarer erster Band, der mir die Winter-Frauen sehr ans Herz gelegt hat und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergehen wird.

Veröffentlicht am 02.11.2019

Die herumwirbelnde Marianne

Sommer in Edenbrooke
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✿ Meine Meinung ✿
Ich bin ja eigentlich nicht so die Schnulzen-Leserin, aber hier hat mich neben dem Cover auch der kitschige Klappentext einmal angesprochen. Erwähnt werden sollte wohl noch, das die Liebesgeschichte ...

✿ Meine Meinung ✿
Ich bin ja eigentlich nicht so die Schnulzen-Leserin, aber hier hat mich neben dem Cover auch der kitschige Klappentext einmal angesprochen. Erwähnt werden sollte wohl noch, das die Liebesgeschichte im Jahre 1816 spielt und die Naivität der fast 18jährigen Hauptprotagonistin hier oftmals überhand nimmt. Manchmal etwas zu übertrieben, für meinen Geschmack, aber der damaligen Zeit war das wohl angemessen. Ist doch logisch, oder, das es hier nicht gleich mit Friede-Freude-Eierkuchen endet, sondern das vorher noch viele schwierige Hürden zu überwinden sind, bis "vielleicht" alle happy und zufrieden sind. Marianne ist eine wilde, junge Frau die durch ihr Leben wirbelt, deren Mutter verstorben ist, der Vater wollte nach diesem Schicksalsschlag seinen eigenen Weg gehen und hat Marianne und deren Zwillingsschwester Cecily zur Verwandtschaft abgeschoben. Cecily lebt ein feudales Leben bei Cousine Edith im hippen London und Marianne wurde zur biederen Großmutter in das abgelegene Städtchen Bath geschickt. Die Autorin hat sehr lesenswert und ausdrucksstark die damalige Zeit beschrieben, zudem sind die Charakterzüge sehr fein gezeichnet und die Landschaft und das herrschaftliche Anwesen Edenbrooke kann man sich richtig vorstellen. Es muss herrlich dort gewesen sein. Marianne ist ein sehr liebenswerter Charakter, sie ist in keine Schublade zu stecken, sie nimmt sich lieber selbst zurück um es Anderen recht zu machen, doch an einem Wendepunkt in ihrem Leben stellt sie endlich auch einmal ihre Interessen in den Vordergrund und lässt ihren Gefühlen heraus. Doch lohnt es sich diesmal, sich zu offenbaren und sich tief in die Seele blicken zu lassen?
✿ Mein Fazit ✿
Ein Herzschmerz-Roman der die Höhen und Tiefen der Liebe in der damaligen Zeit gut beschreibt, mit etwas Kitsch und Hin und Her, aber für zwischendurch, ein Roman der mir ganz gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 27.10.2019

Die Frauen von Chastle House

Die vergessenen Stimmen von Chastle House
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✿ Meine Meinung ✿
Wow, was für ein toller Roman um ein Familiengeheimnis welches sich über mehrere Zeitebenen erstreckt und neben Liebe, Hass, Neid, Geldgier und Spannung einiges zu bieten hat. Die Autorin ...

✿ Meine Meinung ✿
Wow, was für ein toller Roman um ein Familiengeheimnis welches sich über mehrere Zeitebenen erstreckt und neben Liebe, Hass, Neid, Geldgier und Spannung einiges zu bieten hat. Die Autorin hat einen sehr anschaulichen und intensiven Schreibstil, vor allem wenn sie alte Häuser und deren Einrichtung beschreibt. Egal ob es in diesem Roman das große Landhaus Chastle House ist, oder das einsam im Wald gelegene Woodland House, man sieht beim Lesen förmlich alles vor sich und riecht den Moder und die abgestandene Luft in den Räumlichkeiten, die so lange ohne Leben waren. Die Charaktere sind so angelegt, das man sofort einen Eindruck von der Person bekommen kann, man entscheidet sich gleich, mag man jemanden oder nicht. Der Plot umfasst die Geschichte von Chastle House von 1866 bis in das Jahr 2019. Was geschah damals, das man heute denkt ein Fluch läge auf dem Anwesen? Mit den Rückblicken in die frühen Jahre taucht man ab in das Leben von Henry und seiner Frau Katherine, die charakterlich so stark ist, das sie abendlich auf einer Bühne "ihren Mann steht" und Lieder singt. Im Jahr 1909 begleitet man Hatty, die Enkelin von Henry auf ihrem steinigen Weg, den sie nach dem Tod ihrer Mutter gehen muss und im Jahre 2018 ist man sehr nah an der Lebensgeschichte von Dione, dem Mega-Popstar, die bisher gar nicht weiß, das sie mit Henry und Co. verwandt ist. Diese, so gar nicht ungleichen Lebensläufe der Frauen, vereinen sich zum Ende hin in einem großen, düsteren Geheimnis mit dem ich so gar nicht gerechnet hatte. Ein Familiengeheimnis-Roman, gespickt mit einer nicht zu übertriebenen Liebesgeschichte und einigen Krimi-Elementen. Also für jeden Geschmack ist etwas dabei.
✿ Mein Fazit ✿
Wieder einmal konnte mich Felicity Whitmore mit ihrem Schreibstil und ihrer wunderbaren Geschichte verzaubern.

Veröffentlicht am 26.10.2019

Jan-Ole, der einsame Wolf

Töte ihn, dann darf sie leben
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✿ Meine Meinung ✿
Dies ist Band 2 mit Merette und Jan-Ole und der hat mich echt in seinen Bann ziehen können. Zum besseren Verständnis, was die Familienstrukturen betrifft, würde ich empfehlen unbedingt ...

✿ Meine Meinung ✿
Dies ist Band 2 mit Merette und Jan-Ole und der hat mich echt in seinen Bann ziehen können. Zum besseren Verständnis, was die Familienstrukturen betrifft, würde ich empfehlen unbedingt vorher den ersten Band "Schwesterlein muss sterben" zu lesen, da hier sehr viel Bezug zu diesem alten Fall genommen wird. Erwähnen muss ich auch, das der Titel und der Klappentext wenig bis fast gar nichts mit dem Plot zu tun haben, denn nach nur einer kurzen Erwähnung, ist davon im späteren Verlauf nichts mehr zu lesen. Hier kam es mir vor, als hätten die Autoren den Faden verloren und schnell nach einer anderen Lösung gesucht. Ich glaube, das sie sich damit einen großen Gefallen getan haben, denn der Bezug des aktuellen Falles mit einer 10 Jahre alten Ermittlung zu verknüpfen ist extrem spannend gut gelungen. Auch haben mir diesmal die handelnden Personen und die Örtlichkeiten besser gefallen. Kurz und gut: Eine Steigerung zum ersten Band.
✿ Mein Fazit ✿
Spannender und viel besser wie Band 1. Ich bin echt froh, mich noch an dieses Buch herangewagt zu haben.

Veröffentlicht am 25.10.2019

Keine Angst - Keine Macht

Schwesterlein muss sterben
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✿ Meine Meinung ✿
Das Autorenpaar Freda Wolff lässt die 3-teilige Serie um die Psychologin Merette Schulman und ihren Ex-Mann und Ex-Polizisten Jan-Ole in Bergen / Norwegen spielen. Was mich sehr gestört ...

✿ Meine Meinung ✿
Das Autorenpaar Freda Wolff lässt die 3-teilige Serie um die Psychologin Merette Schulman und ihren Ex-Mann und Ex-Polizisten Jan-Ole in Bergen / Norwegen spielen. Was mich sehr gestört hat daran ist, das man irgendwie merkt, das sie nicht dort leben, die Gegend ist sehr fiktiv dargestellt und auch die "Macken" der Einheimischen, sind nicht real genug. Der Plot an sich ist eher durchschnittlich, nichts richtig überraschendes, außer ab und an eine kleine Spur die kurzweilig in eine andere Richtung führte um mich zu verunsichern, aber nicht so, das ich dachte, oh Gott nein, das hätte ich mir nun aber gar nicht vorstellen können. Leider sind mir auch die Hauptprotagonisten, nämlich Merette und ihre Tochter Julia nicht richtig nah gekommen. Was mir allerdings sehr gut gefallen hat, sind die Abschnitte aus Sicht der Täters, wo man ganz nah an ihm dran ist, seine Gedanken mitbekommt und ihn begleitet während seiner scheußlichen Tat. Er hat einen hohen IQ, ist sehr Machtbesessen und muss alles unter Kontrolle haben. Jede noch so kleinste Abweichung treibt ihn in den Wahnsinn und er liebt Machtspielchen mit seinen Opfern, bis eine junge Frau das Spiel nicht mitspielen will, sondern ...
✿ Mein Fazit ✿
Trotz einiger logischer Schwächen lässt sich der Thriller sehr gut "weglesen", durch den flüssigen und "einfachen" Schreibstil. Ich werde mich trotzdem noch Band 2 widmen und mich vielleicht überraschen lassen.