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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2017

Unscheinbar, aber trotzdem tiefgehend...

back to blue
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Das Cover von back to blue ist an sich jetzt nicht so der Hingucker, es ist eben eine einfache Tunikabluse, die man nicht gleich als Cover sieht, was aber vielleicht auch den Reiz des Covers ausmacht. ...

Das Cover von back to blue ist an sich jetzt nicht so der Hingucker, es ist eben eine einfache Tunikabluse, die man nicht gleich als Cover sieht, was aber vielleicht auch den Reiz des Covers ausmacht. Auch der Titel des Buches und der Autorenname ist nur unscheinbar wie ein Einnäher ins Kleid und darüber geschrieben, was dann einfach gar nicht auffällt.
Kid ist an sich ein normales Mädchen, aber sie hat ein Zuhause, was man wirklich aus kalt und herzlos bezeichnen kann. Ihre Eltern, die sie immer nur abwertend "Das Duo" nennt, sehen sie eher als Last und das spürt Kid auch immer wieder deutlich. Doch dann lernt sie Maxim kennen und das gibt Kid Kraft, auch wenn sie nicht weiss, ob sie die Fesseln, die sich über die Jahre um sie gelegt haben, abstreifen und zu sich selber finden kann...
Kid und Maxim sind wirklich zwei Protagonisten, die man lieben muss, Kid kommt dem Leser aber dabei näher und auch die Liebe zur Literatur, die beide teilen, teilen sie auch mit dem Leser.
Der Stil des Buches ist ähnlich wie das Cover auch etwas besonderes, denn es sind Tagebucheinträge, die Kid macht und die alles, was in dem Buch passiert, dokumentieren. Kid ist dabei sehr offen, gerade was ihre Gedanken und Gefühle angeht und man merkt, dass sie die Situation, die im Elternhaus vorliegt, wirklich bedrückt. Es gibt also nie eine wörtliche Rede, es wird alles in der Rückschau durch Kids Augen erzählt, was die Geschichte manchmal etwas eindimensional erscheinen lässt.
Unterbrochen werden die Tagebucheinträge immer wieder mit kleinen Gedichten, die Kid oder Maxim schreiben oder manchmal lässt Kid einfach nur Sätze oder Satzteile am Ende des Eintrages stehen, was dann wieder zeigt, dass sie immer noch auf der Suche nach sich selbst ist.
Der Schreibstil ist der jugendlichen Kid natürlich angepasst und auch das Lesealter, was der Verlag mit 15 - 17 Jahre angibt, passt, auch wenn man sagen kann, dass man das Buch auch noch als Erwachsener lesen kann, weil es einfach emotional berührtet.

Fazit:
Back to blue ist eine wirklich berührende Geschichte, die einfach die zarte Annäherung der ersten Verliebtheit und das Finden von sich sicher miteinander verbindet. Kid ist eine Protagonistin, die kein einfaches Leben hat, aber aus dem, was sie hat, versucht das Beste zu machen. Das Buch, was so unscheinbar daher kommt, zeichnet sich aber durch einen tollen Stil und eine bewegende Geschichte, die als Tagebucheinträge daher kommt, wirklich aus und fällt wie das Cover aus dem Rahmen.

Veröffentlicht am 05.03.2017

Süss, aber leider klischeehaft...

Herzensbrecher inklusive
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Das Cover, was in der Grundfarbe pink ist, passt ganz gut zum Genre Liebesroman und auch die Gestaltung des Covers mit der Frau, die die Schubkarre schiebt, die voll Möhren ist, passt wunderbar zu der ...

Das Cover, was in der Grundfarbe pink ist, passt ganz gut zum Genre Liebesroman und auch die Gestaltung des Covers mit der Frau, die die Schubkarre schiebt, die voll Möhren ist, passt wunderbar zu der Geschichte. Die Blumen auf dem Cover sind auch nicht so schlecht.
A. J., die talentierte Sprungreiterin und Tochter aus gutem Hause, ersteigert entgegen aller Meinungen und Ratschläge in ihre Umgebung, den als unzähmbar gelten Hengst Sabbath, der in ihren Augen aber ein grosses Potenzial besitzt, das beste Pferd in ihrem Stall zu werden. Doch sie bekommt ihn nicht wirklich in den Griff und so holt sie sich Devil McCloud ins Boot, der sich eigentlich aus dem aktiven Sport nach einer Verletzung zurück gezogen hat, doch nicht nur das Pferd reizt ihn...
J. R. Ward ist natürlich durch die "Black Dagger" - Reihe bekannt und daher ist auch der Schreibstil bekannt, die schreibt wirklich fesseln wie auch in diesem Buch. Aber man merkt dem Buch an, dass es im Stil noch nicht so ganz ausgereift ist, was es nicht abwerten soll, aber man bemerkt einen Unterschied zwischen den "Black Dagger" - Reihe und der Art des Schreibens als Jessica Bird.
A.J. und Devil sind wirklich zwei Charaktere, die man recht schnell ins Herz schliesst, auch wenn sie unterschiedlich angelegt sind, trotzdem sind die liebeswert. In der Geschichte erleben sie auch eine Entwicklung, die zwar etwas vorherrsehbar, aber nicht undenkbar ist.
Der Plot der Geschichte ist nicht wirklich schlecht gemacht, aber die Umsetzung der Geschichte ist etwas flach und leider auch etwas vorhersehbar. Man hat praktisch das Kind aus reichem Haus, das ihren Kopf durchsetzen will und dann den Mittler, also Sabbath, das die Rebellische zu einem etwas braveren Kätzchen macht. Trotzdem wird es in der Geschichte nicht so wahnsinnig klischeehaft dargestellt.

Fazit:
Die Geschichte rund um A.J., Devil McCloud und auch dem Hengst Sabbath ist zwar süss gedacht, aber auch etwas an den Haare herbei gezogen. An sich ist die Geschichte auch recht vorhersehbar, trotzdem wird die Geschichte durch den Schreibstil und auch die Liebe, mit der geschrieben wird, aufgewertet. Man kann das Buch wirklich gut lesen, wenn man sich auf die Geschichte einlässt und die paar Ungereimheiten mal so einfach übersieht.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Ein Buch, was zum Nachdenken anregt...

Wir waren doch so jung
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Jakob und Annie sind Juden in Aachen in der Zeit des Nationalsozialismus. Jedem, der sich mal ansatzweise mit dem Thema beschäftigt hat, weiss, welchen Anfeindungen Juden in diese Zeit ausgesetzt waren ...

Jakob und Annie sind Juden in Aachen in der Zeit des Nationalsozialismus. Jedem, der sich mal ansatzweise mit dem Thema beschäftigt hat, weiss, welchen Anfeindungen Juden in diese Zeit ausgesetzt waren und wie hart in der Öffentlichkeit mit ihnen umgegangen wurde. Da war das Tragen des "Judenssterns" noch das Harmloseste. Der Judenstern findet sich auch auf dem sonst schlichten Cover des Buches wider, sonst ist der Cover eher grau gehalten. Die alter deutsche Schrift, die für den Titel genutzt wurde, hebt sich von sonstigen Covern ab, macht das Cover aber interessant.
Jakob ist gerade 14 Jahre alt und erlebt immer wieder, sie mit Juden und auch mit ihm umgegangen wird, weil er eben Jude ist. Dieser Art der Repressalien verkraftet er nur schön, nur die Liebe zu Annie und eine alte Goldmünze seines Opa helfen ihm, die Zeit, die jahrelang mit Schikanen und Verspottung andauernd wird, zu überstehen...
Mit Jakob und Annie schaffen Kuhn und Riemek zwei starke Charaktere, die man sofort ins Herz schliesst, weil sie einfach Opfer ihrer Zeit sind, doch sie finden sie mit der Opferrolle nicht einfach so ab. Das macht sie zu sehr starken Menschen in einer für Deutschland unrühmlichen Zeit.
Natürlich muss man sagen, dass das Thema Holocaust in Bücher nichts neues ist, aber gerade die Verbindung zwischen der fiktiven Geschichte, die gar nicht so sehr von den realen Grundlagen abweicht, gekoppelt mit dem Beleg der historischen Fakten macht es schon zu etwas besonderem.
Die Art, wie die Geschichte durch die Autoren Kuhn und Riemek erzählt werden, ist sehr feinfühlig und macht das Grausame, was in der Zeit besonders gegen die Juden gerichtet wurde, begreifbarer und für den Leser entwickelt sich eine neue Art von Verbundenheit mit Jakob und Annie. Man spürt richtig, dass die Autoren eben nicht nur eine einfache Geschichte schreiben wollten, sie haben ein Buch geschrieben, was nicht nur die Fakten sondern auch durch das Herzblut der Autoren überzeugt.
Die Handlung des Buches basiert auf wahren Gegebenheiten, welche im Buch immer wieder belegt werden und so die Geschichte zweier Aachener Familien zwischen 1934 - 1945 erzählt, die einfach geprägt durch die Zeit und durch die Umgebung werden und dabei selber nicht viel dagegen tun können, was mit ihnen gemacht wurde.
Besonders an den Buch ist, dass die Aussagen der Zeitzeugen im Anhang wirklich nochmal durch die Autoren belegt werden und sogar Kurzbiografien der Zeitzeugen im Anhang niedergeschrieben sind, wodurch die Authentizität des Buches nochmal gewaltig gewinnt.

Fazit:
Die Geschichte rund um Jakob und Annie und deren Familien wird von Michael Kuhn und Jennifer Riemek mit viel Feingefühl erzählt, trotzdem bekommt man beim Lesen leichte Beklemmungen, da alleine das allgemeine Wissen über das Leben der Juden in der Zeit unter den Nationalsozialisten gepaart mit der Geschichte, die auf Zeitzeugenaussagen und Dokumenten basiert, ein konkretes Bild des Lebens der Beiden gibt. Durch das Belegen der Geschichte durch Zeitzeugen und Dokumente wird die Geschichte noch tiefgreifender und berührt den Leser anders als eine fiktive Geschichte.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Eine süsse Geschichte...

Ein Hund im Winter
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Das Cover zeigt einen zuckersüssen Hund und im Hintergrund ein kleines Farmhaus und einen Jungen, der vermutlich George ist, der einen kleinen Weihnachtsbaum auf einem Schlitten zieht. Das Cover ist wirklich ...

Das Cover zeigt einen zuckersüssen Hund und im Hintergrund ein kleines Farmhaus und einen Jungen, der vermutlich George ist, der einen kleinen Weihnachtsbaum auf einem Schlitten zieht. Das Cover ist wirklich schön und passend gestaltet.
Der Leser lernt im Buch den 13-Jährigen George kennen, der für sein Alter sehr reif ist und das wahrscheinlich durch seine Erlebnisse schnell erwachsen werden musste.
George hat seinen Vater erst bei einem Unfall verloren und seien Mutter hat es nach dem Tod des Vaters nicht mehr auf der Farm ausgehalten, so das sie mit ihre Schwestern nach Minnesota gezogen ist und somit weit weg von Kansas, aber eben auch weit weg von George. George wird von seinen Grosseltern aufgezogen, die aber durch die harte Arbeit auf der Farm schon alt und gebrechlich sind und die immer wieder vom Verhalten von George überfordert sind.
George kann dann das Verhalten seiner Verwandten nicht wirklich verstehen, weswegen er sich dann in die Arbeit stürzt, die auf der Farm im Winter recht hart ist.
Eines Tages trifft George auf Trucker, den Hund des alkoholkranken Nachbarn Frank, den George schnell ins Herz schliesst und um den er sich kümmern darf, als Frank ins Gefängnis muss und dank Trucker wird es auch wieder Weihnachten auf der Farm...
George ist ein wirklich besondere Junge, der für sein Alter schon sehr weit im Denken und Handeln ist und gerade das schreckt manchmal den Leser etwas, aber die Freundschaft zwischen George und Trucker ist schon etwas besonderes, auch wenn man das gleich im ersten Augenblick spürt.
Die Geschichte ist vom Aufbau her gut durchdacht, aber man muss beim Lesen alle Verstrickungen im Kopf behalten, damit man dann nicht durcheinander kommt.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig, aber leider ist die Geschichte an viele Stellen recht vorhersehbar, was schade ist, weil es gibt eben keine überraschende Wendungen oder ähnliches, es soll eben mehr ein Buch zum Wohlfühlen und entspannen sein.

Fazit:
Die Geschichte von George und Trucker ist eine Geschichte, die nicht nur zu Weihnachten passt, sondern die man die gesamte Winterzeit hin durch lesen kann und die einfach immer wieder besinnliche Stimmung aufkommen lässt. George ist für sein Alter schon sehr reif, was er auch sein muss, wenn man dann seine Lebensgeschichte bedenkt, gerade das macht das Buch aber leider auch in manchen Momenten recht vorhersehbar. Aber die Geschichte und deren Entwicklung ist schon gut durchdacht und lädt ein zum Einlesen und verweilen. Allerdings muss man sich dann schon wirklich auf die Geschichte einlassen, sonst verpasst man in einigen Momenten wichtige Zusammenhänge.

Veröffentlicht am 06.02.2017

Geht töten auch poetisch?

Die Poesie des Tötens
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Das Cover ist ansprechend gestaltet, eine blutige Hand macht ja schon immer einen guten Eindruck auf dem Inhalt des Buch. Das Cover, so minimalistisch es auch ist, hat dann wirklich schon etwas interessantes, ...

Das Cover ist ansprechend gestaltet, eine blutige Hand macht ja schon immer einen guten Eindruck auf dem Inhalt des Buch. Das Cover, so minimalistisch es auch ist, hat dann wirklich schon etwas interessantes, durch den Plot wird der Eindruck noch verstärkt.
Der Plot macht neugierig auf das Buch, gerade der Zusammenhang zwischen dem Schreiben eines Buches und der Erpressungssituation zieht an und gerade das macht das Buch in sich wirklich gut. Zudem nistet sich der Täter wie ein Parasit in das Leben seiner Opfer ein und gerade das macht das Erpressen noch perfider, weil er eben seine Opfer nicht aus den Augen lässt.
Christopher Kleist fordert Max heraus, indem er seine Tochter entführt und sie erst dann wieder herausgeben will, wenn Max einen Bestseller aus seinem Leben und den von ihnen begangenen Morden schreibt.
Leider gibt es durch das selbstherrliche Gerede des Psychopathen Christopher Kleist bei den Abendessen und zu anderen Anlässen Abzüge, sein Reden sind zwar poetisch, was dann wieder den Teil des Titels erklärt, aber in meinen Augen zu selbstdarstellend. Irgendwie wirkt das aufgesetzt und will nicht so wirklich zum Charakter von Christopher Kleist passen. Zudem sind seine Anleitungen der Morden immer wieder im Abluaf gleich, was ermüdend wirkt.
Die Gestaltung der Dramaturgie ist an sich gut, aber in manchen Momenten sind einfach zu simpel und leider ist auch das Ende etwas zu sehr hergeholt. Zudem wird das Buch mit der Zeit immer langatmiger, was wirklich schade ist.
Das Buch ist sicher nicht für jeden Leser etwas, da die Beschreibungen des Mordens sehr detailreich sind quasi eine Anleitung zum Morden bieten. Das sollte man dann schon ertragen können. Diese spezielle Art des Schreibens hat schon eine faszinierende Wirkung, kann aber auch abschrecken.

Fazit:
"Die Poesie des Tötens" ist ein wirklich spannend gemachter Thiller, der leider durch einige kleine Schwachstellen in der Aufführung aber nicht schlechter wird, er lässt sich gut lesen, erfährt aber durch die detaillierten Schilderungen der Morde schon einen sehr blutigen Anstrich, zudem kommen die Anleitungen immer recht gleich rüber, was mit der Zeit ermüdet und da gibt es sicher noch Möglichkeiten, den Ablauf zu variieren oder das eben für den Leser etwas aufregend zu gestalten. Das gibt dem ganzen Buch etwas einen müden Anklang und lässt den Leser auch aus der Spannung raus, wo man dann auch nicht so einfach wieder hineinkommt, weil die Dramaturgie leider einige Schwachstellen aufweist.