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Veröffentlicht am 15.09.2023

Ein wunderbarer Roman über die Veränderung, die in einem Menschen vollzogen werden können

Das Cottage über dem Meer
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Wir befinden uns in dem bezaubernden Küstenstädtchen Hope Harbor. Christi macht sich auf die lange Reise dorthin, weil sie einen Menschen um Hilfe bitten möchte, der sie wahrscheinlich aus tiefstem Herzen ...

Wir befinden uns in dem bezaubernden Küstenstädtchen Hope Harbor. Christi macht sich auf die lange Reise dorthin, weil sie einen Menschen um Hilfe bitten möchte, der sie wahrscheinlich aus tiefstem Herzen hasst. Aber sie sieht keine andere Möglichkeit und bittet den Menschen, dem sie vor vielen Jahren das Herz gebrochen hat, um einen Kredit.
Jack sieht sich auf einmal mit seiner Vergangenheit konfrontiert und weiß nicht, was er tun soll. Es ist schon sehr dreist von Christi sich an ihn zu wenden. Dann muss die Not wirklich groß sein. Aber ist er bereit sich damit auch wieder mehr mit ihr einzulassen?
Dies sind nicht die einzigen Protagonisten, denen wir in diesem zauberhaften Roman begegnen. Da ist noch das Ehepaar Beth und Steve, deren Liebe an einem furchtbaren Schicksalsschlag zerbrochen ist. Und da ist Noah, der kleine Junge, der in einer Pflegefamilie lebt und eine traurige Vergangenheit hat.
Es ist ein wunderbares Buch. Ein Buch über verpasste Chancen, von Vertrauensmissbräuchen und der Erkenntnis, dass jeder Mensch sich ändern kann.
Ein Buch über gelebten Glauben. Ein Buch ohne erhobenen Zeigefinger, sondern vielmehr von der Präsenz Gottes im Leben der Menschen, auch wenn sie ihm den Rücken gekehrt haben. Unaufdringlich und dennoch eindringlich und einladend.
Es hat mir große Freude gemacht, dieses Buch zu lesen. Der Name des Küstenstädtchens macht seinem Namen alle Ehre: es gibt Hoffnung. Eine klare Leseempfehlung für Menschen, die dem Alltag entfliehen wollen und sich mit Lebensrealitäten konfrontiert sehen können, die das Leben eben ausmacht. Alle Nuancen von Beziehungen kommen darin vor und nichts wird beschönigt – aber dahinter bleibt die Aussicht, dass alles irgendwie seinen Sinn hat.

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Veröffentlicht am 10.09.2023

Ein grandioser Roman über die Suche nach dem Sinn des Lebens

Und hinter mir das Nichts
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Sara, eine junge Psychotherapeutin, hat eigentlich alles, was das Leben so vermeintlich ausmacht. Eine gut gehende Praxis, eine Beziehung und die Aussicht, diese zu vertiefen. Sie ist einfühlsam ihren ...

Sara, eine junge Psychotherapeutin, hat eigentlich alles, was das Leben so vermeintlich ausmacht. Eine gut gehende Praxis, eine Beziehung und die Aussicht, diese zu vertiefen. Sie ist einfühlsam ihren Patienten gegenüber und erhält dann eines Tages die erschütternde Nachricht, dass sich einer ihrer Patienten suizidiert hat.
Diese Nachricht verändert alles. Zunächst ist sie wie besessen davon, verstehen zu wollen, wie es soweit hat kommen können. Hat sie irgendwelche Nuancen in der Therapie nicht richtig gedeutet? Hätte sie es verhindern können? Sie steigert sich immer mehr in den Wunsch, die letzten Momente im Lebens ihres ehemaligen Klienten nachvollziehen zu wollen.
Und plötzlich wird ihr die Welt zu klein. Sie fühlt sich eingeengt und entzieht sich in der Folge aus allem. Sie bricht alle Beziehungen ab, sagt alle Klienten Termine ab und zieht sich in sich selbst zurück.
Episoden aus ihrer Kindheit tauchen vor ihrem geistigen Auge auf und überschwemmen sie. Sie schläft kaum noch, vernachlässigt Essen und alles andere und wird immer mehr auf sich selbst zurückgeworfen.
Und dann sitzt auf einmal eine junge Frau vor ihrer Praxistür, die alles verändern wird. Wer ist diese seltsame Nikto? Sie scheint den ehemaligen Patienten gekannt zu haben und weiß auch sonst unglaublich viel. Die Gespräche der beiden Frauen werden immer intensiver und richtungsweisend. Bis Sara sich gezwungen sieht eine Entscheidung zu treffen.
Ein unglaublich intensiver Roman, der grandios beschreibt, wie es sein kann, wenn einen etwas total aus der Bahn wirft. Wie man an der Sinnhaftigkeit der bisher gelebten Ideale zweifelt und daran zu zerbrechen droht.
Ein Roman voller Metaphern und Überlegungen, die das eigene Leben betreffen. Das Zurückgeworfen werden, auf sich selbst und die daraus entstehende Verantwortung, die es zu übernehmen gilt.
Eine klare Leseempfehlung für Menschen, die hinter die Dinge sehen wollen und sich unerwarteten Begegnungen, die das Leben grundlegend verändern können, aufgeschlossen sind.

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Veröffentlicht am 31.08.2023

Ein segensreicher Begleiter durch das Jahr

Weisheiten aus dem Kloster
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In dieser hochwertigen Buchausgabe sind sehr segensreiche und anregende Gedanken versammelt, die den Leser durch ein ganzes Jahr begleiten.
Egal, ob man sich gezielt einen Impuls zu einem bestimmten Thema ...

In dieser hochwertigen Buchausgabe sind sehr segensreiche und anregende Gedanken versammelt, die den Leser durch ein ganzes Jahr begleiten.
Egal, ob man sich gezielt einen Impuls zu einem bestimmten Thema geben lassen will, oder ob man jeden Tag neu entdeckt, welch hilfreiche Worte über dem Tag stehen können. Ein Inhaltsverzeichnis habe ich leider vermisst, sodass man bei der Suche nach geeigneten Anstößen etwas unterstützt werden könnte.
Es kommen bekannte, wie auch eher unbekannte Menschen zu Wort, die ihr Leben dem Klosterleben anvertraut haben und jeden Tag mit geistlichen Inhalten konfrontiert werden und abseits der geschäftigen Hektik des Alltags ihre Gedanken eher fokussieren können.
Abgerundet wird das Ganze durch ein paar sorgfältig ausgewählte Kupferstiche, die das Gesamtbild liebevoll umrahmen.
Das Buch ist nicht wie ein Kalender aufgebaut, sondern einfach strukturiert, sodass man jederzeit einsteigen kann und sich durch das Jahr begleiten lassen kann.
Durch die edle Aufmachung eignet es sich auch hervorragend als Geschenk für Menschen, denen man Gutes angedeihen lassen möchte.

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Veröffentlicht am 30.08.2023

Kann Helfen falsch sein?

Im Licht des vergessenen Zustands
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Es ist mir schon lange nicht mehr so schwergefallen, meine Leseeindrücke zu einem Buch zu verfassen. Ein Buch, welches polarisiert und nicht leicht einzuordnen ist.
Timotheus bekommt eines Nachts einen ...

Es ist mir schon lange nicht mehr so schwergefallen, meine Leseeindrücke zu einem Buch zu verfassen. Ein Buch, welches polarisiert und nicht leicht einzuordnen ist.
Timotheus bekommt eines Nachts einen Anruf seiner ehemaligen Freundin. Sie sind seit 20 Jahren getrennt und dennoch wendet sich Sarah in ihrer Verzweiflung an ihn. Sie sagt nur, dass ihr Baby tot ist und daraufhin bricht er mitten in der Nacht auf, um zu ihr zu fahren.
Ein kleines Buch, zumindest von der Aufmachung. Aber eines, welches einen sprachlos zurücklässt.
Wir begleiten Timotheus durch seine Gedanken und er ist ein Mensch, der zu allem und jeden Gedanken macht. Manchmal fand ich es zäh und anstrengend ihm zu folgen, konnte aber vieles nachvollziehen und sind wir mal ehrlich: sind wir nicht alle so, dass wir urteilen und einsortieren?
Sarah steht völlig neben sich und Timotheus ist einfach da. Er wird begleitet von der Klinikpsychologin, die mir gleich ans Herz gewachsen ist – solche engagierten Menschen sollte es öfter geben. Und er muss sich mit Maike auseinandersetzen, die einfach nur nervig und unsympathisch ist. Und im Mittelpunkt steht Sarah, die diese Katastrophe in ihrem Leben unter die Füße bekommen muss.
Und dann bündelt sich alles und läuft auf das Finale zu. Es hat mich stellenweise mit mehr Fragezeichen zurückgelassen, als dass es mir Aufklärung geboten hat. Vieles zwischen den Zeilen, angedeutet und in der Schwebe hängend. Ein Buch, welches manches offenlässt und den Leser zu eigenen Schlussfolgerungen anregt.
Ein Roman über das Leben und seine Schicksalsschläge. Eine Frau, die daran zu zerbrechen droht und ein Mann, der einfach zur Stelle ist, ohne so richtig zu wissen, wie er helfen kann. Eine aufwühlende Lektüre, sicher nicht einfach mal so für zwischendurch. Ein Buch, welches vielleicht erneut gelesen werden will, um seine Tiefe gänzlich zu erfassen.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Ein neuer spannender Fall für Hanna Will und Jan de Bruyn

Nach der Zeit
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Mit großer Spannung habe ich der neuen Veröffentlichung rund um die beiden sympathischen Ermittler entgegengefiebert. Schon der erste Fall der Beiden hat mich in seinen Bann gezogen und ich freute mich ...

Mit großer Spannung habe ich der neuen Veröffentlichung rund um die beiden sympathischen Ermittler entgegengefiebert. Schon der erste Fall der Beiden hat mich in seinen Bann gezogen und ich freute mich sehr auf eine Fortsetzung.
In der Lüneburger Heide werden kurz hintereinander zwei Männer tot aufgefunden, die allem Anschein nach Suizid begangen haben. Aber die Obduktionsergebnisse lassen einen anderen Schluss zu und so werden die beiden Spezialisten zu dem Fall herangezogen. Ihr Ruf eilt ihnen voraus.
Nun gilt es herauszufinden, in welcher Beziehung die beiden Männer zueinanderstanden und nach einem Mordmotiv zu forschen. Und dann wird eine weitere Leiche gefunden? Stehen noch mehr Menschen auf der Abschussliste des Mörders und wer wird der nächste sein?
Ein äußerst spannender Fall, der nach seiner Auflösung keine Fragen mehr offenlässt.
Ich lese alle Bücher der Autorin mit großer Freude und Spannung. Es gelingt ihr immer ausgezeichnet, einen Fall zu konstruieren, der den Leser an das Buch fesselt. Und dabei bedient sie sich Ermittlern, die man in sein Herz schließt und deren Entwicklung man hautnah miterleben darf. Die Mischung aus Privatangelegenheiten und dem eigentlichen Fall sind sehr sorgsam abgewogen und geben den Büchern eine Tiefe, die das Lesevergnügen ausmachen. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen, aber die Entwicklung der Figuren mitzuerleben macht es sinnvoll der Reihe nach zu lesen.
Gerade die Mischung aus dem Team rund um die Hauptkommissarin Hanna Will und dem Kriminalpsychologen macht den Reiz dieses Falles aus. Werden die Beiden den Täter stoppen können, bevor noch mehr Menschen zu Schaden kommen? Und was passiert da zwischen ihnen?
Ich habe diesen Kriminalroman mit großer Begeisterung gelesen und freue mich, wenn das noch nicht das Ende dieser Zusammenarbeit war. Aber zunächst wünsche ich diesem Buch viele Leser, die nicht nur an einem gut konstruierten Fall, sondern auch an der Geschichte hinter den Ermittlern interessiert sind.

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