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Veröffentlicht am 03.07.2022

Brilliant, wie von der Autorin gewohnt

Der Bewunderer: Thriller
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Dies ist bereits der 7 Band um die Spezialermittlerin Laura Kern und ich habe ihn mit großer Spannung und Vorfreude verschlungen.
Nach so vielen grandiosen Bänden der Autorin war ich mir nicht sicher, ...

Dies ist bereits der 7 Band um die Spezialermittlerin Laura Kern und ich habe ihn mit großer Spannung und Vorfreude verschlungen.
Nach so vielen grandiosen Bänden der Autorin war ich mir nicht sicher, ab sie das hohe Niveau halten kann, welches sie selbst vorgelegt hat. Ich kann mit Fug und Recht sagen, dass sie meine Lieblingsautorin ist und ich lese und höre alles von ihr, auch mehrmals.
Aber nun zum neuen Fall: auf einer riesigen bemalten Leinwand wird eine Frau gefunden, die kunstvoll auf dem Bild drapiert wurde. Zudem befinden sich noch ein paar weitere Utensilien auf dem Kunstwerk und geben den Ermittlern Rätsel auf.
Catherine Shepherd versteht es meisterhaft ein Netz aus feinen Spuren zu hinterlassen und man kann gar nicht anders, als „mit zu ermitteln“ – verschiedene Theorien werden aufgeworfen und verschiedene Menschen geraten ins Visier. Ab der Hälfte war ich sicher, wer der Täter sein muss und war gespannt, wie sich nun alles auflösen wird und wie lange Laura Kern braucht, um das auch zu sehen. Aber wie eigentlich immer, bin ich der Autorin auf den Leim gegangen und das Finale war eine grandiose Auflösung.
„Wenn er Dich bewundert, dann will er dich für immer“ – so die Überschrift des Klappentextes. Es ist fantastisch, wie die Autorin immer Fälle konstruiert, die in sich so schlüssig und am Ende so klar sind. Spannung hoch 10 und eine atemlose Jagd nach dem Täter.
Dies ist ein Band in einer Reihe um die Ermittlerin, kann aber hervorragend ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Allerdings kann man dann nicht so nahtlos in die Verstrickungen und Beziehungsdinge der Protagonisten eintauchen, wie als „alter Hase“ – das tut dem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch. Ich finde die Mischung aus „Fall“ und „Privatem“ sehr gelungen – nicht zu viel und nicht zu wenig. Inzwischen habe ich Laura ins Herz geschlossen und auch ihren Partner Max mag ich sehr, wenngleich ich nicht alles gut finde, was er so treibt.
Eine klare Leseempfehlung, verbunden mit der Hoffnung, dass es weitergeht mit Laura und den anderen. Ich kann gar nicht genug bekommen.

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Veröffentlicht am 27.06.2022

ein gelungenes Debüt mit großem Potential

Tod an der Lehmkuhle
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Ein Debüt Kriminalroman, der sich nicht verstecken muss und großes Potential birgt. Aber der Reihe nach:
Es handelt sich um einen packenden Mordfall aus dem Tecklenburger Land. Dem Autor spürt man seine ...

Ein Debüt Kriminalroman, der sich nicht verstecken muss und großes Potential birgt. Aber der Reihe nach:
Es handelt sich um einen packenden Mordfall aus dem Tecklenburger Land. Dem Autor spürt man seine Heimatverbundenheit in jeder Zeile ab, so liebevoll und detailgetreu schildert er die Umgebung, in der das Verbrechen stattgefunden hat.
Der Hauptkommissar Matthias Brockmann kommt auch gebürtig aus Westerkappeln, in dem ein Hofgut, das Hauptaugenmerk der Ermittlungen darstellt und kehrt nach vielen Jahren zurück in die Heimat. Bis vor kurzem war er noch in den USA, wo er so manche Ermittlungstechnik übernommen hat.
Mit seiner Kollegin Julia Degraf bildet er ein fantastisches Gespann, dem auch so mancher Schlagabtausch vorangeht. Sehr erfrischend und belebend. Ich mag Ermittler mit Ecken und Kanten und vor allem solche, mit großem Wiedererkennungswert. Überhaupt ist die Balance zwischen Fall und Privatem sehr gut ausjustiert.
Sie haben es also mit einem gewaltsamen Tod einer jungen Frau zu tun – sie steht in engem Zusammenhang mit den „Büßer Gottes“ – eine Gemeinschaft, die sich die Aufnahme in den Himmel auf Erden verdienen müssen. Jenes Hofgut dient als geistiges Zentrum dieser Bewegung und birgt so einiges an Geheimnissen.
Ein sehr gut aufgemachter Krimi, den man mit angehaltem Atem liest und automatisch mit ermittelt und man am Ende doch vom Showdown überrascht wird. Man wird mit Fragen des Lebens konfrontiert und wird automatisch dazu angeregt, sich seine eigenen Gedanken zu machen, das liebe ich an Büchern. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und hoffe, dass wir noch mehr vom Autor zu lesen bekommen, denn dieses Ermittlerduo birgt einiges an Potential.

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Veröffentlicht am 21.06.2022

Lenas erster Fall als frischgebackene Mutter

Der Mann in den Dünen
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Dies ist schon der 9. Band um die Inselkommissarin Lena Lorenz und wieder übertrifft sich die Autorin mit der Konstruktion eines Falls, den die Leser in Atem hält.
Auch privat entwickeln sich die Charaktere ...

Dies ist schon der 9. Band um die Inselkommissarin Lena Lorenz und wieder übertrifft sich die Autorin mit der Konstruktion eines Falls, den die Leser in Atem hält.
Auch privat entwickeln sich die Charaktere wieder weiter, was dafür spricht, die Bände der Reihe nach zu lesen, allerdings kommt man auch gut so rein und ein Vorwissen ist nicht unbedingt erforderlich, bereichert das Lesevergnügen allerdings um einiges.
Nach der Geburt ihres Sohnes hat sie erstmal eine vierzehnmonatige Elternzeit genommen und ist seit kurzem wieder in LKA zurückgekehrt. Zunächst ist sie im Schreibtischdienst, sucht aber das Gespräch mit ihrer Chefin, um ihr zu sagen, dass sie wieder ermitteln möchte. Es ist für sie und ihren Mann nicht leicht, aber sie liebt nun mal ihren Job, zu dem auch Außeneinsätze gehören. Kurz nachdem sie entschieden hat, wieder in den aktiveren Dienst zurückzukehren wird sie zu einem Vermisstenfall auf Sylt berufen.
Der Reeder Reinhardt Doormann, neunundsiebzig, ist von einem Spaziergang nicht zurückgekehrt. Nachdem Blutspuren am Strand gefunden werden, sieht alles nach einem Gewaltverbrechen aus. Dann melden sich die Entführer und stellen Forderungen.
Lena benötigt viel Fingerspitzengefühl, um bei den Angehörigen und Angestellten nicht auf Granit zu beißen. In welchem Bereich des Lebens des Reeders liegt der Schlüssel zum Verbrechen und wird es den Ermittlern gelingen den Mann aus der Entführung zu befreien?!
Alles in allem ein sehr fesselnder Krimi, bei dem man bis zum Ende mitfiebert und mit-ermittelt. Wer ist alles involviert und wie hängt alles zusammen? Hat ihn seine Vergangenheit eingeholt oder sind die Zukunftspläne Auslöser für das Verbrechen?
Lena behält den Überblick und hat an der richtigen Stelle ein goldenes Näschen und kommt der Aufklärung auf die Spur.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann mir vorstellen, dass es, bei den Einfällen der Autorin noch einige Bände der beliebten Reihe geben wird. Zumindest ist das meine Hoffnung.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

ein sehr sensibilisierendes Buch mit höchster Wirkungskraft

Avas Geheimnis
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Eine höchst erbauliche Lektüre. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten und informiert gefühlt. Bärbel Schäfer schafft es mühelos drei Sparten von Buchtypen in einem zu vereinen: einen ...

Eine höchst erbauliche Lektüre. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten und informiert gefühlt. Bärbel Schäfer schafft es mühelos drei Sparten von Buchtypen in einem zu vereinen: einen Roman über die Einsamkeit eines Menschen und die Geschichte dahinter, eine Autobiographie, in der sie sich mit ihrem Leben und Werden auseinandersetzt und eine Art Informationsfundus zum Thema Einsamkeit und Alleinsein,
Der Schreibstil ist flüssig und verwebt alle drei Themenkomplexe gekonnt zu einem grandiosen Gesamtkunstwerk, welches unbedingt von vielen gelesen werden sollte. Auch die drei Interviews mit interessanten Gesprächspartnern lassen den Leser sehr inspiriert zurück.
Durch Ava, eigentlich „nur“ die Schwester ihrer guten Freundin, wird Bärbel Schäfer auf sich selbst zurückgeworfen und wird durch sie für ein Thema sensibilisiert, welches Millionen von Menschen auf der Welt betrifft: die Einsamkeit. Selbstgewählt, auf sie zurückgeworfen, verändert sie den Menschen und der Kosmos, um den sich die Welt noch dreht wird immer kleiner. Schroffe Zurückweisung hält sie dennoch nicht davon ab, sich als Gegenüber anzubieten und genau das ist es, was im Grund der Tenor dieses Buches ist: jeder Mensch ist die Summe seiner Erfahrungen und mit ein bisschen Mitmenschlichkeit würde es wieder Brücken zwischen Menschen ermöglichen.
Viele Passagen haben mich mit einem Gefühl zurückgelassen, hier etwas Elementares gelesen zu haben und es mit gelbem Textmarker kenntlich zu machen. Ebenso ist in mir der Wunsch geweckt worden, mit offenen Augen meine Beziehungen zu betrachten und ein Mensch zu sein, der Türe wird. Ein Mensch, der andere wahrnimmt und sie sein lässt und Trost spendet.
Dies Buch ist ein wunderbarer Aufruf zu mehr Menschlichkeit. Lassen wir uns wachrütteln und überprüfen wir, ob wir nicht zu jemandes rettende Hand werden können, einfach, indem wir sie jemand entgegenstrecken.

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Veröffentlicht am 18.04.2022

nicht ganz so sensationell wie angekündigt

Die Psychologin
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Ein Buch, welches schon vom Verlag den Aufkleber „Die internationale Thriller Sensation aus Norwegen“ erhalten hat, reizt mich natürlich sehr, setzt die Messlatte aber auch sehr hoch.
Ich bin gut in das ...

Ein Buch, welches schon vom Verlag den Aufkleber „Die internationale Thriller Sensation aus Norwegen“ erhalten hat, reizt mich natürlich sehr, setzt die Messlatte aber auch sehr hoch.
Ich bin gut in das Buch reingekommen, als am Anfang drei Einzelstunden der jungen Psychologin Sara skizziert werden. Sie lebt mit ihrem Mann Sigurd in einem geerbten Haus und hat sich dort ihre eigene Praxis eingerichtet und somit selbstständig gemacht. Ihr Mann arbeitet als Architekt in einer kleinen Firma mit zwei Kollegen und die Renovierung des Hauses wird durch die wenigen Einnahmen sehr erschwert. Die Belastung des jungen Paares wirkt sich auch im Privatleben aus – aber nichts, was ungewöhnlich oder gar unlösbar erscheint.
Dann macht sich Sigurd zu einem Wochenendtrip mit seinen beiden besten Freunden auf und Sara erhält die Nachricht von ihm, dass er gut angekommen ist – nichts, was nicht passt, bis dann die Freunde erzählen, dass Sigurd nie an dem vereinbarten Treffpunkt angekommen ist. Sara hört die Nachricht immer und immer wieder ab und damit beginnt ihre Welt ins Wanken zu kommen. Ihr Mann ist verschwunden, die Polizei will zunächst nichts unternehmen und in ihrem Haus passieren merkwürdige Dinge. Sie weiß nicht mehr, wem sie noch trauen kann, sich selbst langsam am allerwenigsten.
Ein spannendes Szenario, packend geschrieben, aber nicht so umwerfend, wie ich mir erhofft hatte. Die Auflösung ist zwar nicht vorhersehbar und hat mich letztendlich überrascht, aber der große Wow Moment blieb aus. Über längere Stecken fand ich es sehr langatmig und dabei habe ich irgendwie die Verbindung zu Sara verloren.
Das Buch hat mich gut unterhalten und am Ende überrascht. Aber für die volle Punktzahl reicht es für mich dennoch nicht. Ich habe die scheinbare „heile“ Welt der Beziehung sehr früh in Frage gestellt und mich gefragt, wie man das aushält – ob das Glück ist? Alles in allem überrascht es zwar, aber es hat mich nicht sprachlos zurückgelassen und geflasht, wie ich das schon bei anderen Thrillern hatte.

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