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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2023

Ein liebevoller Blick auf die Außenseiter des Lebens.

Der Markisenmann
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Teenager Kim hat es nicht leicht im Leben. Sie wächst bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater - ohne emotionale Bindung – in Köln auf. Ihren leiblichen Vater kennt sie lediglich von einem schlechten Foto. ...

Teenager Kim hat es nicht leicht im Leben. Sie wächst bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater - ohne emotionale Bindung – in Köln auf. Ihren leiblichen Vater kennt sie lediglich von einem schlechten Foto. Aufgrund eines Unfalls, bei dem Kims Bruder schwer verletzt wird, darf sie nicht mit in den jährlichen Sommerurlaub. Sie wird von ihrer Mutter bei ihrem leiblichen Vater abgesetzt und ist anfangs so gar nicht begeistert von ihm. Alle Erwartungen und Träumereien ihrerseits erfüllen sich nicht. Er arbeitet als Direktvertriebler und verkauft DDR-Markisen. Nach anfänglicher Skepsis begleitet Kim ihren Vater dann auf seinen Verkaufstouren und lernt seine Kneipenkumpels kennen.

Kim hat den Sommer ihres Lebens.



Der Markisenmann ist allein sprachlich ein wunderschönes Buch. Die Geschichte ist lustig, unterhaltsam und zugleich anrührend.
Zwischen Ruhrgebiet-Romantik und DDR-Drama versteht es Jan Weiler die Spannung aufrecht zu erhalten. Und auch der Plotttwist gegen Ende ist weder aufgesetzt noch übertrieben, sondern nachvollziehbar und glaubhaft.

Ich hatte keinerlei Erwartungen an dieses Buch und wurde absolut abgeholt.Ein liebevoller Blick auf die Außenseiter des Lebens.

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Veröffentlicht am 26.09.2023

innerlich tot...

Layla
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Layla lässt mich etwas sprachlos zurück.

Das Cover des Buches hat mich angesprochen und mit dem Klappentext zusammen an Verity erinnert. Leider hat das so sehr meine Erwartungen geschürt, dass mich Layla ...

Layla lässt mich etwas sprachlos zurück.

Das Cover des Buches hat mich angesprochen und mit dem Klappentext zusammen an Verity erinnert. Leider hat das so sehr meine Erwartungen geschürt, dass mich Layla sowohl sprachlos als auch enttäuscht zurück lässt.

Während der Anfang der Liebesgeschichte von Leeds und Layla noch flüssig und erwartungsvoll zu lesen war, begann ich leider spätestens ab dem Flug zur Mitte des Landes innerlich zu sterben.
So war Layla nicht mehr die herzliche, sympathische Protagonisten vom Anfang des Buches und Leeds war für mich immer ungreifbarer in seinen Reaktionen. Natürlich gehört die Veränderung der Protagonisten zur Story, so überzeugte sie mich jedoch nicht. Leeds war plötzlich nahezu naiv, wenn Layla nicht nachvollziehbare Reaktionen zeigte, was mich innerlich vor allem nervte,

Cooleen Hoover erzählt die Geschichte von Anfang an auf zwei unterschiedlichen Ebenen, die ich aus Spoiler-Gründen nicht weiter erörtere. Dieser Aufbau jedoch, hat mir sehr gefallen. Wie bereits erwähnt wurden die Protagonisten für mich im Laufe der Geschichte immer ungreifbarer.
Dennoch schaffte es die Autorin mich bis zum Ende der Geschichte zu tragen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht. Hier habe ich auf einen extrem spannenden Twist gehofft, der auch kam, aber leider in eine Richtung ging, die mich hat innerlich endgültig sterben lassen.

Mein Fazit ist also, dass mich das Buch leider nicht überzeugt, was aber meiner Meinung nach, vor allem damit zu tun hat, dass ich mit dem Ergebnis des Twists so überhaupt gar nichts anfangen kann und dafür nicht empfänglich bin und auch die Protagonisten dadurch für mich sehr unnahbar und oberflächlich waren.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Fantastischer Umgang mit dem Tod

Die Erinnerungsfotografen
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Hirasakas Fotostudio befindet sich in einer Zwischenwelt zwischen dem Hier und Jetzt und dem Jenseits. Menschen, deren Leben endete, landen in diesem Fotostudio um die Bilder - ein Bild zu jedem einzelnen ...

Hirasakas Fotostudio befindet sich in einer Zwischenwelt zwischen dem Hier und Jetzt und dem Jenseits. Menschen, deren Leben endete, landen in diesem Fotostudio um die Bilder - ein Bild zu jedem einzelnen Tag des vergangenen Lebens - zu sichten und die schönsten Momente in Bildform in eine Drehlaterne zu spannen, die den Rückblick auf das Leben formt. Quasi also ein Best of des Er- bzw. Gelebten.

Die Geschichte beginnt in dem kleinen Fotostudio, in dem wir sowohl auf Hirasaka als auch auf eine kürzlich verstorbene Person treffen. Ingesamt werden uns drei dieser Personen begegnen und jede dieser Begegnungen ist einzigartig. Ein Erzählperspektivwechsel lässt den Leser direkt in das gelebte Leben eintauchen und den letzten Rest Distanz verlieren und das Leben direkt mitleben.
Der Schreibstil ist sanft und doch auf eine Art spannend. Eine fantasievolle und schöne Idee, die genauso auch von der Autorin umgesetzt wurde.

Eine Lektüre, die sowohl zum Nachdenken anregt, als auch - wie das Leben selbst - viel zu schnell ausgelesen / vorbei war.

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Veröffentlicht am 14.08.2023

Authentizität und Konfrontation

Elternhaus
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Sanne, Petra und Gitti verbindet wenig, außer, dass sie Schwestern sind. Während Petra und Gitti flügge geworden sind, ist Sanne die Tochter, die in der Nähe der Eltern lebt, ihnen zur Hand geht und sich ...

Sanne, Petra und Gitti verbindet wenig, außer, dass sie Schwestern sind. Während Petra und Gitti flügge geworden sind, ist Sanne die Tochter, die in der Nähe der Eltern lebt, ihnen zur Hand geht und sich verpflichtet fühlt, dafür zu sorgen, dass es den Eltern altersgerecht gut geht. Während sie eine "altersgerechte" Bleibe für die Eltern sucht und gleichzeitig mit dem Gedanken spielt das Elternhaus im Anschluss zu verkaufen, leben ihre Schwestern ihr eigenes Leben und haben nichts als Unverständnis für den Verkauf.

Die Autorin versteht es die unterschiedlichen Schwestern authentisch darzustellen. Leider wurde das jedoch bei den Eltern sodann vergessen. Während die Schwestern sich uneins sind und in die Konfrontation gehen, lassen sich die Eltern widerstandslos verpflanzen. Dies ist für mich leider nicht mehr realistisch gezeichnet. Auch fehlt es der ganzen Geschichte an Tiefgang.

Während der Schreibstil flüssig und leicht zu lesen bleibt und auch die verschiedenen Sichtweisen der Schwestern auf die gemeinsame Vergangenheit die Geschichte auflockert und gleichzeitig zum Weiterlesen animiert, ist das Ende für mich sehr enttäuschend, habe ich doch mehr von dieser Familiengeschichte und dem Hintergrund erwartet.

Eine Lektüre, die auf der einen Seite zum Nachdenken anregt, auf der anderen Seite für mich kein befriedigendes Ende liefert und die "Probleme" zwar betrachtet, aber nicht löst.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Ein guter Anfang...

Gärtnern für Ahnungslose
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Wer mit dem Gärtnern erst anfangen möchte, der ist mit dem liebevoll gestaltetem Buch von Carolin Engwert und Vero Mischitz, gut beraten. Im Gegensatz zu den mir bekannten Ratgebern / Sachbüchern rund ...

Wer mit dem Gärtnern erst anfangen möchte, der ist mit dem liebevoll gestaltetem Buch von Carolin Engwert und Vero Mischitz, gut beraten. Im Gegensatz zu den mir bekannten Ratgebern / Sachbüchern rund um das Gärtnern, besticht "Gärtnern für Ahnungslose" durch die lockere Comicgestaltung, kurze klare Sätze und Ratschläge.

Auch der Aufbau des Buches besticht durch eine klare, aber nicht langweilige Struktur. Benötigtes Hintergrundwissen, welches jeder Hobbygärtner benötigt, wird kurz und bündig auf den Punkt gebracht, oftmals mit einprägsamen Zeichnungen ergänzt und bleibt dabei gut im Gedächtnis.

Im Laufe des Buches wird jedoch leider auch klar, dass es sich vor allem an Gärtner mit großem Garten bzw. viel Fläche zum Gärtnern richtet. Auf Balkon-Gärtner wird leider so gar nicht eingegangen, was ich gerade in der heutigen Zeit schade finde. Schließlich gibt es immer mehr ahnungslose Hobbiegärtner, die sicherlich den Balkon (in der Stadt) begärtnern wollen und denen die Option Garten nicht zur Verfügung steht.

Ich gehöre somit definitiv nicht zur Zielgruppe.

Alles in allem bleibt es aber ein toller, lockerer und abwechslunsgreich gestalteter Ratgeber für Gärtnereinsteiger.

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