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Veröffentlicht am 10.09.2021

Spannender Fall mit untypischer Ermittlerin

Die Tote mit der roten Strähne
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Die aus einer polnischen Polizistenfamilie stammende Betty Rhyzyk beginnt eine neue Stelle beim Dallas Police Department und leitet dort die Ermittlungen gegen einen mexikanischen Drogendealer. ...

Die aus einer polnischen Polizistenfamilie stammende Betty Rhyzyk beginnt eine neue Stelle beim Dallas Police Department und leitet dort die Ermittlungen gegen einen mexikanischen Drogendealer. Die Kollegen machen es ihr nicht immer einfach, da sie zum einen eine Frau und dann auch noch lesbisch ist. Aber Betty lässt sich nicht beirren und geht mit ihren auffallend roten Haaren und starken Charakter ihren Weg.
Im Laufe der Ermittlungen häufen sich die Leichen und Betty erhält persönliche „Geschenke“, die ihr Angst machen, gleichzeitig aber auch ihren Willen stärken den Fall aufzuklären.

Zunächst einmal finde ich den Schreibstil der Geschichte sehr treffend. Trotz einiger ungeschönter Ausdrücke bleibt die Autorin gerade damit authentisch. Der Spannungsbogen bleibt leider nicht während der ganzen Geschichte aufrecht erhalten, nimmt jedoch glücklicher Weise zum Ende hin wieder ordentlich an Fahrt auf.

Die Protagonistin Betty ist mir von Anfang an sympathisch. Trotz aller Widrigkeiten und ordentlichem „Gegenwind“ aus den eigenen Kollegenreihen bleibt sie sie selbst, lässt sich nicht unterkriegen und geht ihren Weg.

Das Cover ist wunderschön und vor allem passend zur Geschichte gestaltet.

Eine klare Leseempfehlung für adrenalinliebende Krimifans.

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Veröffentlicht am 20.08.2021

Ein unterhaltsames Plädoyer für öffentliche Bibliotheken

Die letzte Bibliothek der Welt
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Mit die letzte Bibliothek der Welt entführt uns Freya Sampson in das englische Dorf Chalcot und an die Seite einer schüchternen und liebevollenen Protagonistin, die beret ist für die Rettung ihrer Welt ...

Mit die letzte Bibliothek der Welt entführt uns Freya Sampson in das englische Dorf Chalcot und an die Seite einer schüchternen und liebevollenen Protagonistin, die beret ist für die Rettung ihrer Welt aus Büchern alles zu tun und dabei letztendlich auch bei sich selbst ankommt.

Die Hauptprotagonistin June Jones ist mir von Seite 1 n einer der sympathischsten Charaktere, die mir in meiner Lesechronik über den Weg gelaufen ist. Im Laufe der Geschichte legt sie ihre schüchterne Art ab und verwandelt sich in eine willensstarke junge Frau. Die Wandlung dieses Charakters hat die Autorin meiner Meinung nach erfreulich realistisch gezeichnet und authentisch ausgearbeitet, Dies trifft jedoch auf jeden, in der Geschichte vorkommenden, Charakter zu.

Die Schreibweise ist wunderbar klar und leicht. Die Kürze der Kapitel lässt es quasi nicht zu, dieses Buch us der Hand zu legen, weil man immer noch "schnell ein Kapitel" liest und dann doch kein Ende findet. Sowohl Spannung als auch Humor wurden von der Autorin immer zum richtigen Zeitpunkt und vor allem nicht übertrieben genutzt.

Auf der Gefühlsebene erlebte ich eine Achterbahnfahrt beim Lesen. Jederzeit würde ich meine Koffer packen und nach Chalcot reisen, mit der Hoffnung möglichst viele der wunderbren Charaktere kennenzulernen.

Einerseits kann dieses Buch als leichte und gute Unterhaltung gesehen werden. Andererseits ist es jedoch auch eine Fürsprache für öffentliche Bibliotheken. Eine klare Leseempfehlung für alle, die die Welt der Bücher mindestens genauso lieben wie June.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Wenige Tiefgang zwischen Büchern und Cafè

Everything We Had (Love and Trust 1)
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Zunächst sei gesagt, dass das Cover nicht meinem Geschmack entspricht. Es ist mir zu verspielt, zu kitschig und passt m. E. nicht zum Klappentext. So zumindest auf den ersten Blick.
Jennifer Bright entführt ...

Zunächst sei gesagt, dass das Cover nicht meinem Geschmack entspricht. Es ist mir zu verspielt, zu kitschig und passt m. E. nicht zum Klappentext. So zumindest auf den ersten Blick.
Jennifer Bright entführt uns nach London ins Cozy Corner. Das Büchercafè wird von den beiden Hauptprotagonisten Aidan und Kate gemeinsam betrieben; allerdings nicht ganz freiwillig. Auf den Inhalt werde ich jedoch jetzt nicht zu sehr eingehen, weil ich dies nicht „spoilern“ möchte.
Das Cozy Corner ist ein Ort, an dem ich mich auch direkt wohlfühlen könnte. Der Schauplatz ist realistisch und detailliert dargestellt. Das war es aber auch diesbezüglich leider schon. Die Protagonisten für mich nicht ganz greifbar und authentisch. Ich kann mich mit keinem der beiden so richtig identifizieren. Dies ist natürlich kein Hauptkriterium und dennoch fehlt mir etwas der Bezug zum Realismus. Kate hat schlimme Dinge erlebt, die sie auch erst mal verarbeiten muss. Hierfür verzeiht sie mir am Ende jedoch zu schnell.
Der Schreibstil ist klar und leicht, lässt sich fließend lesen. Bei manch wichtigen Themen, Gesprächen oder Begegnungen, hat mich dieser auch leider nicht so richtig gefesselt.
Das Buch hat an sich eine angenehme Länge, mir wurde jedoch das Ende zu schnell erzählt, während andere Situationen viel zu ausführlich „durchgekaut“ werden. In etwa der Mitte des Buches verlor sich für mich leider auch die Spannung dahingehend völlig, weshalb ich es auch schade fand, dass das Ende so voraussehbar war.
Alles in allem ist es eine schöne Liebesgeschichte, mit Themen, die Tiefgang bedeuten könnten, der aber nicht leider ganz umgesetzt werden könnte. Das kitschige Cover passt nicht ganz zum Klappentext bzw. der Idee der Geschichte, jedoch definitiv zu der Umsetzung durch die Autorin.

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Von Glitzereinhörnern und anderen glücklichen Fügungen

Alles, was du mir versprichst
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Zunächst finde ich es erwähnenswert, dass es sich hier um Band 3 einer Trilogie handelt, der aber – aus eigener Erfahrung heraus – problemlos einzeln gelesen werden kann. Die wichtigsten Fakten, werden ...

Zunächst finde ich es erwähnenswert, dass es sich hier um Band 3 einer Trilogie handelt, der aber – aus eigener Erfahrung heraus – problemlos einzeln gelesen werden kann. Die wichtigsten Fakten, werden mit in der aktuellen Geschichte verwoben ohne zu überfordern oder zu langweilen.
Von Anfang an versteht sich Nora Welling darauf in der Geschichte rund um Amelie, Ben und Ramon die Spannung aufzubauen und zu halten. In erster Linie handelt es sich hier um eine Liebesgeschichte, deren Ende schon vorausschaubar ist, jedoch nicht an Spannung verliert und genug Raum für auch wirklich ernste Themen bietet.
Wirklich positiv überrascht hat mich daran, dass die Protagonisten und ihre Geschichten realistisch und detailliert dargelegt werden ohne im Kitsch zu ertrinken. Authentische Handlungsweisen und Reaktionen sind das „i-Tüpfelchen“. Der Schreibstil ist gefühlvoll aber offen und klar. Die Geschichte und die darin vorkommenden Informationen und Handlungsorte sind absolut gut recherchiert, was das Lesevergnügen noch mehr steigert. Man wird nicht mit Informationen erschlagen, erfährt jedoch beispielsweise Details zu einer bestimmten gesetzlichen Lage in Spanien (ich will hier nicht weiter spoilern).

Auch der Wechsel der Perspektiven – so wird die Geschichte im Wechsel aus der Sicht von Amelie und aus der Sicht von Ramon erzählt – macht dem Leser die Protagonisten nur zugänglicher.
Die Geschichte hat mich absolut abgeholt und ich werde mir auf jeden Fall die Zeit nehmen, auch die ersten beiden Bände zu lesen. Ich spreche hiermit eine absolute Leseempfehlung aus: Nutzt die Chance und verbringt den Sommer bei einer großen, liebevollen Familie auf der Hacienda de los Caballos Blancos an der Costa de la Luz.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

eine herzerwärmende Geschichte mit überraschendem Tiefgang

Kaputte Herzen kann man kleben
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Klappentext:

Hebamme Luisa ist alleinerziehend. Ihr Ex entzieht sich seinen Verpflichtungen, wo er kann. Als Luisas Rücken die Notbremse zieht, muss sie mit ihrer kleinen Tochter eine Auszeit nehmen: ...

Klappentext:

Hebamme Luisa ist alleinerziehend. Ihr Ex entzieht sich seinen Verpflichtungen, wo er kann. Als Luisas Rücken die Notbremse zieht, muss sie mit ihrer kleinen Tochter eine Auszeit nehmen: bei der exzentrischen Tante in St. Peter-Ording. Die geschickten Hände des verschlossenen Physiotherapeuten Tom helfen ihr wieder auf die Beine, doch die Seele will nicht recht nachziehen. Bis sie am Strand auf ein Grüppchen Frauen trifft, das es sich zum Motto gemacht hat, fünfe gerade sein zu lassen. Und auch Tom ist auf einmal nicht mehr so verschlossen.

Fazit:

Wieder einmal fühle ich große Cover-Liebe. Passend zu den anderen Romanen der deutschen Autorin ist das Cover verspielt, aber keinesfalls kitschig. Es wirkt maritim und zeigt damit ganz deutlich den zu erwartenden Schauplatz am Meer.

Kristina Günak versteht es die Landschaft und Schauplätze mit ihren Worten klar und deutlich zu zeichnen. Für mich war die Lektüre wie ein Kurztrip an den Strand von St. Peter-Ording, auch wenn ich noch nie dort war.

Zwar geht es in dieser Geschichte um Luisa als Mutter und Hebamme, aber auch gleichzeitig umso viel mehr. Jede Frau, ob Mutter oder nicht, wird schon einmal das Gefühl gehabt haben, nicht zu genügen und denen an sie gestellten Ansprüchen – egal, ob es die eigenen Ansprüche, die der Gesellschaft oder die eines anderen sind – nicht gerecht zu werden. Mit ihrem Roman schafft die Autorin es, wie nebenbei auf das wichtige Thema, die Arbeit und die Missstände der Hebammen, aufmerksam zu machen. Gleichzeitigt geht es aber auch um die Liebe, Homosexualität und die damit verbundenen Ängste, um die Verarbeitung von Trauer, um Neufindung und auch um das, was Freundschaft ausmacht.

Alle Protagonisten sind für mich realistisch dargestellt. Nicht alle waren mir von Anfang an sympathisch, aber auch gerade das macht es umso realistischer, denn auch im wahren Leben ist mir nicht jede Person sofort und auf der Stelle sympathisch.

Dieses Buch sollte jeder gelesen haben. Es sind umfangreiche Themen, die aber nicht langweilig sind, ganz im Gegenteil! Der klare und humorvolle Schreibstil macht die Geschichte zu einem wahren Pageturner.

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