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Veröffentlicht am 21.09.2018

Ein toller Abschluss

Nemesis - Verräterisches Herz
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Nachdem mich letzten Monat der erste Band von Nemesis so begeistert hatte und sogar ein Monatshighlight wurde, musste ich glücklicherweise nicht so lange auf den Abschluss der Dilogie warten. Meine Erwartungen ...

Nachdem mich letzten Monat der erste Band von Nemesis so begeistert hatte und sogar ein Monatshighlight wurde, musste ich glücklicherweise nicht so lange auf den Abschluss der Dilogie warten. Meine Erwartungen an dieses buch waren dementsprechend sehr hoch.

Meine Meinung:



Eine Achterbahn der Gefühle
Der Vorgänger hörte ja ziemlich unverhofft mit der Verlobung von Sepora und Tarik auf und eigentlich müsste alles in Ordnung sein: Er liebst sie, sie liebt ihn und jetzt sollen sie sogar heiraten. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn dieses Buch zeigt deutlich, dass zu einer gesunden Beziehung mehr gehört als nur Liebe, nämlich auch Ehrlichkeit, Offenheit und Vertrauen und gerade mit letzterem haben sowohl Sepora als auch Tarik so ihre Probleme. Sie misstraut die Ehrlichkeit von Tariks Gefühlen, da er sie auch aus politischen Zwecken heiratet soll und Tarik ist wütend über die Geheimnisse die Seproa hat.

Alles in allem sind die beiden lange Zeit ziemlich festgefahren und ich bin fast verrückt geworden und hätte die beiden am liebsten ständig angeschriene, dass sie doch offen miteinander reden sollen, aber nein beide halten stur an ihren Ansichten fest. Das war manchmal ziemlich frustrierend, aber nicht so, dass es meinen Lesefluss gestört hätte, sondern die Art von Frustration, wenn man zu hundert Prozent mit den Protagonisten mitfiebert und mitleidet.

Es geht Schlag auf Schlag
Doch nicht nur in der Gefühlswelt der Charaktere geht es hoch her, auch die Handlung hält für den Leser Einiges bereit. Während im Vorgänger die Beziehung zwischen Sepora und Tarik der absolute Fokus war, treten nun die Konflikte zwischen den Königreichen mehr in den Vordergrund. Dadurch erfahren wir nun auch mehr zur Kultur, Lebensweise und besonderen Fähigkeiten der anderen Völker.

Nach dem ersten Drittel nimmt die Handlung dann so richtig Fahrt auf uns es folgt ein dramatisches Ereignis auf das nächste, sodass die Seiten nur so dahinfliegen. Einziger kleiner Wehrmutstropfen: Das Ende kam etwa abrupt. Zwar wird alles aufgelöst und es bleiben keine Fragen offen, aber nach all dem Mitfiebern hätte ich mir einen etwas ausführlicheren Ausklang gewünscht um mich von diesen so lieb gewonnenen Charakteren zu verabschieden.

Fazit:


Auch der Abschlussband der Dilogie rund um Sepora und Tarik hat mich wieder begeistern können. Eine Reihe von dramatischen Ereignissen haben mich mit den Charakteren mitfiebern, mitleiden und mitlachen lassen, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe.

Veröffentlicht am 29.08.2018

Ein fulminantes Finale

Empire of Storms - Schwur der Kriegerin
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Da ist es nun, das Finale der Empire of Storm Trilogie. Was hatte ich nicht für einen Spaß im Imperium der Stürme, habe mit Red, Hope und all den anderen Charakteren gelacht, gelitten und mitgefiebert ...

Da ist es nun, das Finale der Empire of Storm Trilogie. Was hatte ich nicht für einen Spaß im Imperium der Stürme, habe mit Red, Hope und all den anderen Charakteren gelacht, gelitten und mitgefiebert und nun ist es vorbei. Doch ich kann euch sagen: Hope und Red verabschieden sich wie es sich gehört mit einem fulminanten Finale.

Meine Meinung:


Eine Kriegerin ohne Schwert
Wie der Titel vermuten lässt, spielt in diesem Band Hopes Entscheidung das Schwert ruhen zu lassen eine wesentliche Rolle. Allgemein rücken Hope und Red wieder stärker in den Fokus als im Vorgänger, wo auch Nebencharaktere wie Nessel oder Brigga Lin viel Aufmerksamkeit bekamen. Zwar treffen wir auch diese lieb gewonnenen Charaktere wieder, aber deren inneren Konflikte sind bereits im 2. Band erzählt worden und somit konzentriert sich dieser Teil wieder mehr auf die beiden ursprünglichen Protagonisten. Back to the roots also.

Am Interessantesten ist dabei Hopes Entwicklung. Ihren Schwur kennen wir ja und zu Beginn des Buches reisen wir mit ihr noch ein Stück in die Vergangenheit. Die Charakterentwicklung die Hope dabei in allen drei Bänden durchgemacht hat ist wirklich eins der Highlights in dieser Reihe und ich will auch gar nicht viel vornweg nehmen, sondern sage nur so viel: Auch wenn ich die Kriegerin Bane echt cool fand, gefällt mir die sanftmütigere, aber auch weiserer Hope ebenfalls sehr gut.
Red hingegen ist der alte Halunke, den wir kennen und lieben. Etwas treffsicherer, etwas verantwortungsvoller, aber eigentlich noch immer der „Kerl“ aus der Kehre der mir und Hope so ans Herz gewachsen ist. Dementsprechend habe ich die Szene geliebt, als er und Hope nach einem ganzen Band der Trennung wieder vereint waren, hach war das schön.

Wie ein lecker Kater
Auch möchte ich nochmals betonen, wie faszinierend und stimmig ich Skovrons Stil finde. Er hat eine ganz eigene Slang Sprache erfunden die einfach hundert Prozent zu diesem Buch und den Charakteren passt, ohne dass sie aufgesetzt oder gekünzelt anfühlt. Im Gegenteil, die Begriffe und Redewendungen fügen sich harmonisch und ganz natürlich in die Erzählung ein. Und weil man ich als Leser schon so sehr an diese Slang Sprache gewöhnt hat, macht es auch überhaupt nichts, dass dieser Band nun kein Glossar mehr hat. Für mich war es, trotz fast einem Jahr Abstand zum Vorgänger, wie nach Hause kommen und ich hatte keine Probleme die Begriffe zu verstehen.

Spannend bis zur letzten Seite
Zu einem mitreißenden Finale gehört natürlich auch eine gehörige Portion Spannung und auch in diesem Bereich enttäuscht uns Jon Skovron nicht. Ich bin sofort in die Geschichte abgetaucht und die Seiten flogen nur dahin. Alle Ereignisse der Vorgänger laufen zusammen und gipfeln in einem spannenden Showdown der mich wunderbar unterhalten hat. Der einzige winzig, kleine Kritikpunkt, den man anmerken KÖNNTE ist, dass es ab der zweiten Hälfte doch recht einfach für die Protagonisten wird und Schrecken recht schnell überwunden werden. Allerdings geschieht das immer noch auf eine solch unterhaltsame Art, dass das meiner Begeisterung nicht mindern konnte.

Fazit:


Ein würdiger, spannender Abschluss dieser genialen Trilogie, die ich jedem Fantasyfan ans Herz legen möchte. Die ganze Reihe überzeugt durch Witz, einer lebendigen Welt und liebenswerten Charakteren. Das einzig traurige ist, dass es jetzt vorbei ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.08.2018

Optisch: wow, thematisch: wow, inhaltlich: ein paar Macken

Power Women – Geniale Ideen mutiger Frauen
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Dieses Buch ist mir zunächst in der Buchhandlung durch seien wunderschönen Illustrationen aufgefallen und da ich das Thema Frauen in der Geschichte sehr interessant finde wuchs meine Neugier umso mehr. ...

Dieses Buch ist mir zunächst in der Buchhandlung durch seien wunderschönen Illustrationen aufgefallen und da ich das Thema Frauen in der Geschichte sehr interessant finde wuchs meine Neugier umso mehr. Nachdem ich also schon nicht ganz so typische Prinzessinnen in der Geschichte kennen gelernt hatte, hatte ich Lust auf mehr. Oh und ich warne euch schon mal vor: diese Rezension wird etwas länger.

Meine Meinung:


Die Illustrationen sind wahrhaftig ein Traum
In dem Buch werden 25 Frauen vorgestellt, die Großes geleistet haben, von der Antike bis heute. Diese Frauen werden kurz per Steckbrief und einem einseitigen Text vorgestellt. Anschließend wird eine Frage aus dem Alltag junger Menschen gestellt und eine mögliche Antwort der jeweiligen Frau präsentiert und ganz am Ende gibt es noch einen Zeitstrahl und einen kurzen Persönlichkeitstest, welcher Power Women man am meisten ähnelt

Was natürlich als Erste auffällt ist die wunderschöne Gestaltung des Buches. Ich bin völlig hin und weg wie mega, super, toll (hier bitte noch mehr positive Adjektive einfügen) dieses Buch aussieht. Dabei sind gleich 8 verschiedene Illustratoren an Bord und obwohl sich deren Stile mitunter gravierend unterscheiden, harmonieren sie zusammen und ergeben ein Gesamtbild, was ich einfach nur als wunderschön bezeichnen kann (sorry wegen den Wortwiederholungen)

Die Liebe zum Detail ist dabei von der ersten bis zur letzten Seite spürbar. Schon beim Aufschlagen begrüßt das Buch uns mit einem bildhübschen Vorsatzpapier, das mit einem grünen Blumenmuster bedruckt ist. Selbst der Buchrücken weist eine Illustration auf. Typografie, trennende Elemente und Zitate, alles ist von vorne bis hinten durchgedacht und exzellent gestaltet. Dieses Buch ist eine wahre Augenweide

Eine tolle Auswahl
Bei all meiner Begeisterung für die Gestaltung habe ich aber natürlich auch den Inhalt nicht vernachlässigt. Die Texte sind sprachlich sehr gut an die Zielgruppe angepasst, die ich auf 10-17 schätzen würde. Sie sind leicht verständlich, ohne allzu platt zu wirken.

Was mir sehr gut gefallen hat, war die Auswahl an Frauen. Ich fand es toll, dass quer durch die Geschichte Frauen dabei waren und auch welche aus der heutigen Zeit, wie Michelle Obama oder Emma Watson Beachtung fanden. Zudem sind auch einige dunkelhäutige dabei, was in punkto Diversität ein weiter Pluspunkt ist. Und, was ich auch gut fand: es sind nicht nur allseits bekannte Damen wie Kleopatra oder Marie Curie an Bord, sondern auch unbekannte. Von den Trung-Schwestern habe ich zum Beispiel noch nie etwas gehört. Insgesamt ist es eine klasse und vielfältige Auswahl an Persönlichkeiten.

Historische Fakten oder Legenden?
Allerdings hätte ich mir doch ein zwei Informationen zur Frau selbst gewünscht. Ich habe das Buch zusammen mit meiner 11-jährigen Cousine gelesen und sie wollte praktisch bei jeder Persönlichkeit mehr wissen, als in dem Buch stand. Ich habe ihr vorgeschlagen weiter nachzuforschen aber dazu hatte sie dann doch keine Lust. Eine oder eine halbe Seite mehr, wäre also ganz nett gewesen. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt, denn zum Anfixen und neugierig machen ist es ganz gut (wenn man nicht wie meine Cousine alle Informationen gleich und sofort haben will)

Mir persönlich fehlte der Hinweis auf den Unterschied zwischen historischen Fakten und Legenden. Fast alles wurde als gesichert und gegeben dargestellt vielleicht auch etwas idealisiert. So ist doch historisch fraglich ob Kleopatra sich wirklich in Cäsar und Marcus Antonius verliebt hat, oder viel wahrscheinlicher aus politischem Kalkül gehandelt hat. Selbstverständlich kann man in einem Buch für Kinder Legenden, und Vermutungen schildern, aber ich hätte mir halt dennoch gewünscht, dass wenigstens einmal kurz darauf hingewiesen wird, dass es nur Vermutungen sind und keine echten bewiesenen Fakten.

An der Realität vorbei
Das eben genannte war der Grund für ein Dreieck Abzug, den anderen habe ich für die Fragen und Antworten abgezogen. Prinzipiell fände ich die Idee, große historische Persönlichkeiten auf alltägliche Probleme antworten zu lassen ziemlich genial und interessant. Allerding klappte das Ganze meiner Meinung nach nur bedingt.

Zum einem fand ich es nicht nötig, bei jeder einzelnen Antwort darauf hinzuweisen, dass man nicht genau wisse was xy gesagt hätte. Das ist dem Leser schon klar, immerhin sind die meisten Personen tot. Das dies nur hypothetische Antworten sind muss nicht jedes Mal extra betont werden.
Auch waren sich viele Fragen zu ähnlich und die Antworten gingen häufig an der Realität vorbei. Wer in einer Whatsapp Gruppe geärgert wird und dann alle Mitschüler einfach blockt und die ganze Gruppe beim Lehrer verpetzt, wird in Zukunft wohl kaum weniger gemobbt werden, sondern im Gegenteile erst recht runter gemacht werden. Meine Cousine nannte das „leere Erwachsenenantworten“, ich nenne es idealisiert. Wie soll man auch Problem wie Mobbing die häufig komplexen Gründen einspringen mit einer Antwort lösen können?

Viel besser gefallen haben mir da Antworten wie die von Dr. Jane Goodall gefallen. Hier wird ein viel kleineres alltägliches Problem, nämlich der Wunsch nach einem Haustier behandelt und eine wirklich sinnvolle Antwort (es erstmal im Tierheim als Aushilfskraft zu probieren) gegeben. Zudem ist hier auch ein klarer Bezug zu Dr. Goodall erkennbar. Vielleicht hätte man mehr solcher kleinen Sorgen behandeln sollen, die sich eben auch gut mit einem Satz lösen lassen, statt die großen Probleme anzugehen und dann unbefriedigende Antworten zu liefern.

Fazit:


Trotz meiner Kritikpunkte in Bezug auf den Hinweis auf Legenden und den etwas realitätsfremden Antworten, sehe ich Power Women als toll gestaltetes und empfehlenswertes Buch an, das sich super als Geschenk für junge Mädchen Frauen eignet.

Hinweis: Im blogeigenem Bewertungssystem erhielt dieses Buch 4/6 Sterne

Veröffentlicht am 12.08.2018

Weniger Handlung zugunsten toller Charakterentwicklungen

Das Zeichen des Sturms
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Endlich konnte ich Band zwei der Magislande lesen. Mittlerweile hat die Autorin auch angekündigt, dass es fünf werden sollen. Ich hoffen dass auch alle übersetzt werden, denn auch wenn ich bei diesem zweiten ...

Endlich konnte ich Band zwei der Magislande lesen. Mittlerweile hat die Autorin auch angekündigt, dass es fünf werden sollen. Ich hoffen dass auch alle übersetzt werden, denn auch wenn ich bei diesem zweiten Band ein paar Kritikpunkte habe, wie ihr gleich lesen werdet, finde ich die Reihe gesamt immer noch großartig und freue mich auf mehr.

Meine Meinung:


Charaktere im neuen Licht
Das Buch setzt einige Zeit nach dem Vorgänger an. Für alle, die die Ereignisse aus dem ersten band nicht mehr ganz im Blick haben, gibt es sogar eine kurze Zusammenfassung. Darüber hinaus gibt es diesmal sogar ein Glossar mit Personen und wichtigen Begriffen, was toll ist, denn war mangelnde Verständlichkeit gewisser Begriffe im Vorgänger mein Kritikpunkt.

Wie gewohnte erleben wir die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Neben den bereits bekannten Sichtweisen von Safi, Iseult, Merik und Aeduan kommt nun auch Vivia, Meriks Schwester zu Wort und ich muss sagen, dass gerade ihre Perspektive die Geschichte sehr bereichert hat. In Zeichen der Wahrheit konnte ich sie überhaupt nicht ausstehen. Sie erschien mir wie ein typischer Antagonist: machtgierig und skrupellos. Doch schnell musste ich in diesem Band feststellen, dass es ganz so einfach dann doch nicht ist, denn in ihrem Herzen will Vivia eigentlich das gleiche wie Merik: Da Beste für Nubrevna. Zwar entschuldigt das nicht ihre bisherigen Taten, aber auf einmal hatte ich Mitleid und sogar einen Anflug von Sympathie mit ihr.

Doch nicht nur Vivia, nein auch Meriks Charakter wird um einige Facetten reichhaltiger. War er zuvor noch ein aufrichtiger Beschützer, schleicht sich, nun da er getrieben ist von Rache und Verlust, etwas Dunkles in seinen Charakter. Ich fand es klasse wie die Charaktere in diesem Buch (auch Safi, Iseult und Aeduan) um Einiges facettenreicher wurden.

Charakterentwicklung über Handlung
Bei all dem Lob für die gelungene Entwicklung der Charaktere, muss ich aber auch leider sagen, dass die Handlung zugunsten der Charakterentwicklung zurückgestellt wurde. Wir haben Vivia und Merik in Lovats. Safi und die Kaiserin in der Piratenrepublik und Iseult und Aeduan irgendwo in den umkämpften Landen dazwischen. Merik und Vivias Abschnitte waren dabei noch die gelungensten. Bei ihnen passiert tatsachlich etwas, was sowohl die Charaktere selbst, als auch die Handlung voranbringt. Von den anderen beiden Handlungssträngen kann ich das leider nicht sagen.

Zwar empfand ich Safis bez. Iseults Abschnitte nicht direkt als langweilig, dafür passiert zwischenmenschlich zu viel, aber ich hatte häufig das Gefühl, dass die beiden auf der Stelle treten und handlungstechnisch nicht wirklich vorankommen. Dies empfand ich besonders bei Safi. Sie ist immer noch einer meiner Lieblingscharaktere, aber ich muss ehrlich sagen, dass sie in diesem Band eigentlich nichts Nennenswertes getan oder erlebt hat, was die Handlung im Großen betrachtet wesentlich voranbringt.

Es scheint alles so, als hätte die Autorin diesen Band größtenteils genutzt um ihre Charaktere weiter auszubauen und die tatsächliche Handlung ist nur Nebensache. Das ist zwar schade für diesen Band, da die Spannung darunter leidet, macht mir aber immerhin große Hoffnung auf die Nachfolger.

Fazit:


In diesem zweiten Band werden nahezu alle Charaktere deutlich facettenreicher und ausgereifter. Leider wird die Handlung zugunsten dieser Charakterentwicklung hinten angestellt, was das Buch schwächer und weniger spannend als sein Vorgänger macht. Dennoch blicke ich mehr als zuversichtlich den Nachfolgern entgegen und freue mich auf mehr.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Auf jeden Fall ungewöhnlich

Tausend Nächte aus Sand und Feuer
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Wenn man sich meine bisherigen Rezensionen so anschaut fällt wohl auf, dass ich schon einige Orient/1001 Adaptionen gelesen habe. Ich steh einfach auf dieses Setting und daher konnte ich auch an „Tausend ...

Wenn man sich meine bisherigen Rezensionen so anschaut fällt wohl auf, dass ich schon einige Orient/1001 Adaptionen gelesen habe. Ich steh einfach auf dieses Setting und daher konnte ich auch an „Tausend Nächte aus Sand und Feuer“ nicht vorbei gehen.

Meine Meinung:


Die, die keinen Namen hat
Was an diesem Buch sofort auffällt ist der ausgereifte Sprachstil und die ungewöhnliche Erzählweise. Das Besondere ist, dass wir in diesem Roman kaum Namen bis auf Lo-Melkhinn und ein paar wenige andere Palastbewohner haben. Die Protagonistin aus deren Ich-Perspektive die Geschichte erzählt wird bleibt namenlos und auch alle ihre Verwandten sind stets Die Mutter meiner Schwester etc.
Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, da dadurch eine undurchdringbare Distanz geschaffen wird, die aber doch irgendwie zur Märchenatmosphäre passte. Es ist gewöhnungsbedürftig aber auch faszinierend. Besonders wenn man darüber nachdenkt. Dass es nur Palastbewohenr sind die Namen haben. Die Protagonistin entstammt einfachen Verhältnissen. Sie ist eine von vielen, sie könnte jede in diesem Königreich sein.


Vorsicht: Spoiler
Das Böse hat einen Namen, ist genau tituliert doch letztendlich muss er sich einer „unbedeutenden“ namenlose Frau beugen. Der Name der Protagonistin spielt keine Rolle, denn sie steht für die Bevölkerung. Herrscher wissen selten die Namen ihrer Untertanen und doch kann die Masse der Namenlosen, die zahlreichen Söhne, Töchter, Mütter und Väter eines Landes einen Tyrannen zum Fall bringen. Ich denke, dass ist die Lehre dahinter.

Die Kunst eines Handwerkes
Was mir auch sehr gut gefallen hat ist die Art und Weise wie die Künste des Webens, Spinnens und Stickens in die Handlung eingebunden wurde. Es war toll wie die Kunstfertigkeit dieses Handwerkes beschrieben wurden und nebenbei habe zumindest ich auch noch ein bisschen was gelernt bez. ist es mir mehr bewusste geworden wie viel Arbeit und Mühe in einem Gewand steckten.

Trotz dieser positiven Punkte komme ich nicht umhin die Handlung selbst zu bemängeln. Denn leider passiert über die Hälfte lang ziemlich wenig (was aber aufgrund der interessanten Dialoge und Monologe nicht langweilig war) und der Abschluss ist dann ziemlich abrupt. Hier hätten dem Buch 100 Seiten mehr sicherlich gutgetan um die Eleganz und Einzigartigkeit die man im Stil bemerkt auch im Handlungsverlauf hätte wiederfinden können. So bleibt die Sprache außergewöhnlich, die Handlung allerdings fast schon banal. Das ist viel verschenktes Potenzial.

Fazit:


Wäre die Handlung ebenso einzigartig und faszinierend wie der Erzählstil gewesen hätte das Buch volle Punktzahl gehabt, doch leider war sie zu eindimensional und zu abrupt beendet. Dennoch lohnt es sich das Buch so lesen, wenn man Lust auf etwas Ungewöhnliches abseits des Mainstreams hat.