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Veröffentlicht am 12.01.2018

Auch für Erwachsene überraschend lustig

Plötzlich It-Girl - Wie ich aus Versehen das coolste Mädchen der Schule wurde
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Allein wäre ich nie auf die Idee gekommen, dieses Buch zu lesen. Aus der Altersgruppe bin ich definitiv raus. Glücklicherweise gibt es aber diese Wesen, die nennen sich Buchblogger. Das sind zauberhafte ...

Allein wäre ich nie auf die Idee gekommen, dieses Buch zu lesen. Aus der Altersgruppe bin ich definitiv raus. Glücklicherweise gibt es aber diese Wesen, die nennen sich Buchblogger. Das sind zauberhafte Geschöpfe mit der Superkraft einem im Vorfeld zu verraten, ob sich ein Buch lohnt oder nicht. Und bei Plötzlich It-Girl sind sich fast alle Blogger, inklusive mir, einig: Es lohnt sich!

Die Handlung an sich ist nichts weltbewegendes. Jeder der den Film Plötzlich Prinzessin kennt, hat eine ungefähre Vorstellung. Der Stoff wurde ja schon oft genug aufgegriffen. Aber das macht ja nichts. Bücher sind wie Musik: Die Noten sind immer dieselben, es kommt darauf an zu welcher Melodie man sie zusammenstellt. Im Falle von Plötzlich It-Girl hat Katy Birchal eine Symphonie aus grandiosem Humor, einer nerdig, sympathischen Heldin und einem umwerfenden Hund zusammengestellt.

Anastasia, Anna genannt, ist mir ihrer tollpatschigen Art, der Vorliebe für Comics und Filme, sowie ihrer ausgeprägten Hundeliebe nicht gerade das beliebteste Mädchen an ihrer Schule, und das ist ihr auch schmerzlich bewusst. Ihre größte Angst ist es, ihre zwei Freunde zu blamieren, sodass diese nicht mehr mit ihr befreundet sein wollen. Ihre Mission lautet daher: unbedingt nicht wie ein Looser zu wirken. Als sie dann über Nacht zum It-Girl erklärt wird, wittert sie die Chance endlich beliebt zu werden um ihre Freunde stolz zu machen.
Ich habe Anna gleich ins Herz geschlossen, den mit ihrer sarkastischen Art und der leichten Schrulligkeit erobert sie jeden, auch den erwachsenen Leser. Hin und wieder waren mir ihre Beliebtheitskomplexe und das mangelnde Selbstbewusstsein etwas zu oberflächlich, aber das liegt eher daran, dass ich dafür zu alt bin. Jüngere Leserinnen werden Annas Gefühlswelt sicher vollends nachvollziehen können.
Auch die Nebencharaktere glänzen mit individuell ausgearbeiteten Charakterzügen. Sei es Annas Vater, ihre Freundin Jess oder ihre plötzliche Stiefschwester Marianne. Sie alle überzeugen mit Witz und Charme.

Der Humor ist die ganz große Stärke dieses Buches und der Grund, warum auch Leser über 20 es nicht mehr aus der Hand legen können. Nicht nur einmal habe ich herzhaft lachen müssen (was mir den ein oder anderen seltsamen Blick der Kollegen eingebracht hat) Der größte Comedyfaktor ist dabei definitiv der Labrador "Hund". Ich liebe dieses treudoofe Tier.
Unterstützt wird das ganze durch den unterhaltsamen locker leichtem Schreibstil, der Autorin.

Fazit
Eines der witzigsten Bücher die ich je gelesen habe. Auch wenn manche Teenieprobleme den älteren Leser etwas unverständlich erscheinen mag, lohnt es sich trotzdem! Ich werde die Reihe auf alle Fälle weiter verfolgen.

Veröffentlicht am 10.01.2018

Einzigartig und faszinierend

Das Spielhaus
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Mit einem Wort: Einzigartig
Dieses Buch ist in drei Novellen unterteilt. (Die ursprünglich einzeln erschienen)

Die erste Novelle entführt uns nach Venedig im frühen 16. Jahrhundert. Wir begleiten die ...

Mit einem Wort: Einzigartig


Dieses Buch ist in drei Novellen unterteilt. (Die ursprünglich einzeln erschienen)

Die erste Novelle entführt uns nach Venedig im frühen 16. Jahrhundert. Wir begleiten die junge Kaufmannstochter Thene, deren Mann der Spielsucht unterlegen immer mehr vom Familienvermögen verprasst bis er sich eines Tages in das Geheimnisvolle Spielhaus wagt. Doch nicht er ist es, der sie Aufmerksamkeit der mysteriösen Herrin des Spielhauses weckt.
Was einem als Leser als erstes ausfällt ist, der ungewöhnliche Stil und die noch ungewöhnlichere Perspektive dieses Buches. Der Schreibstil ist schwierig zu beschreiben. Er ist gewandt, faszinierend, nicht für jedermann etwas, aber in jedem Fall einzigartig. Noch dazu verändert er sich mit den Novellen. Wo er am Anfang in Venedig noch steifer (aber wie ich finde auch am raffiniertesten war), wird er zunehmend moderner.

Und auch die Perspektive unterscheidet dieses Buchs ehr von anderen, denn der Erzähler in den ersten beiden Novellen nimmt den Leser direkt an die Hand. Man ist selbst physisch in der Geschichte drin und fühlt sich fast schon als Voyeur.

"Kommt. Wir wollen hineingehen und zuschauen, gemeinsam, ihr und ich. Wir teilen den Vorhang von Zeit und Raum und treten ein, treten auf, inszenieren unser Erscheinen: Sehet, wir sind da, wir sind gekommen."
Das Spielhaus. Clair North Bastei Lübbe Verlag S.10


Was zunächst ungewohnt erscheint, entwickelt sich zu einem faszinierenden und tiefen Leseerlebnis, bei dem man sich in den Momenten, in denen die Protagonisten die Anwesenheit ihrer Beobachter spüren fast schon tatsächlich entdeckt fühlt.

Drei Novelen, drei Charaktere, eine Geschichte.



Wie bereits erwähnt ändert sich der Schreibstil mit jeder Novelle und auch sonst sind diese drei Teile recht abgeschlossen und autonom zu lesen. Auf den ersten Blick zu mindestens, denn im Hintergrund schlängelt sich ein roter Faden, der die Geschichten verbindet und seine volle Tragweite erst zum Ende durchscheinen lässt.

Meine Lieblingsnovelle war die erste rund um Thene. Das intrigante Spiel um Venedigs Herrscher war herrlich strategisch elegant und ausgeklügelt. Mir fällt kein anderes Wort als raffiniert dafür ein, sowohl was den Stil, als auch die Handlung angeht.

In der zweiten Novelle begibt sich der Leser auf eine abenteuerliche Hetzjagd quer durch Thailand. Hier brauchte ich etwas um mit dem Protagonisten Remy warm zu werden. Auf den ersten 100 Seiten dieser Geschichte hatte ich einen ganz schönen Hänger, aber ab der zweiten Hälfte wurde es wieder besser. Besonders gut gefallen hat mit an dieser Geschichte die vielen kurzen und doch einprägsamen Auftritte der unterschiedlichsten Menschen. Vom Opium Schmuggler, zur geächteten Witwe. Sie alle haben ihre Geschichte und auch wenn sie nur kurze Momente in der Geschichte sind, lassen sie doch das, uns exotische, Land Siam ungemein lebendig werden.

In der dritten und letzten Novelle führen die Fäden in der modernen Welt zusammen und es gibt viel Action und Gefahr. Realistischer wird es dadurch, dass viele Ereignisse erstaunlich nah an aktuelle Welt Ereignisse angelegt sind, sodass man sich unweigerlich fragt, wer wohl in der Realität die Fäden im Hintergrund zieht.
Leider konnte mich das Ende nicht ganz zufrieden stellen. Zwar hatte ich eine solche Art von Ende schon erwartet und konnte mich dementsprechend darauf einstellen, aber selbst dann war es mir noch ein wenig zu offen.

Fazit:


Ungewöhnlich und einmalig. Während mich die erste Novelle völlig begeistert hat, hatte ich bei den restlichen Zwei die ein oder anderen schwachen Momente. Dennoch ist das Buch in seiner Gesamtheit eine durchaus zu empfehlende und bestimmt einzigartige Leseerfahrung, solange man bereit ist sich darauf einzulassen.

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  • Fantasie
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  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2018

Eine Welt voller Gegensätze

Frostseelen
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Eine Welt voller Gegensätze!
Handlungsort sind die Republik Athos und die Norlande. Zwei Länder, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Die Republik befindet sich im subtropischen Klima und ist ein Staat ...

Eine Welt voller Gegensätze!
Handlungsort sind die Republik Athos und die Norlande. Zwei Länder, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Die Republik befindet sich im subtropischen Klima und ist ein Staat der auf Recht, Ordnung und einem bürokratisch ausgeklügelten System beruht, während die Norlande bedeckt sind von Eis und Schnee, die Bewohner genauso rau und kantig sind wie das Land und man sich Mythen und Legenden erzählt. Natalie Speer spielt in ihrem gesamten Weltenentwurf mit den Gegensätzen. So gibt es in Athos Feuermagier sogenannte Brenner, während in den Norlanden die Eismagier, die Vereiser genannt werden, heimisch sind. Mir gefiel dieser starke Kontrast zwischen den Nationen sehr. Das Aufeinandertreffen von „Zivilisation“ und Wildheit, Zwang und Freiheit, Vernunft und Glauben, Feuer und Ei waren äußert interessant und gelungen dargestellt.

Durch diese Unterschiede haben wir natürlich allerhand an Konfliktpotenzial in dem Buch. Die ersten 200 Seiten, in denen Thea immer weiter in diese ihr so völlig fremde Welt vorstößt und man mit ihr zusammen die beiden Länder kennen lernt empfand ich als besonders spannend.

Wie ich gerade schon sagte war das erste Drittel des Buches überaus spannend. Insbesondere das erste Aufeinandertreffen mit dem neuen Feind ließ mich richtig mitfiebern. Wer oder was dieser Feind ist möchte ich nicht verraten, aber soviel sei gesagt, Er fühlt keinen Schmerz, zeigt keine Gnade und hat einen unersättlichen Hunger.
Auch im weiteren verlauf konnte das Buch mit in Atem halten und so waren schnurstracks 350 Seiten weg. Doch dann im letzten Drittel, da muss ich sagen, war an manchen Stellen die Luft raus. Es war jetzt nicht so, dass ich ganze Seiten überflogen hätte, aber immer wieder gab es Szenen die ich doch mehr flüchtig als aufmerksam gelesen habe. In diesem Teil des Buches ging die Spannungskurve auf und ab wie eine Achterbahn.
Das Finale ließ mich dann etwas zwiegespalten zurück. Auf der einen Seite war es sehr spannend und der Kampf gut geschildert, auf der anderen Seite ging es mir etwas zu leicht bez. hat mir der letzte Kniff, die letzte große Überraschung gefehlt.


Dass mir die Reise durch die eisige Welt der Nordlande trotz des auf und ab ganz gut gefallen hat, lag auch an der Protagonistin Thea. Sie war mir vom ersten Moment an symphytisch, auch wenn ich gar nicht so genau sagen konnte warum. Im Verlauf der Handlung macht sie eine interessante Entwicklung durch und stellt sich selbst und ihre Ansichten immer wieder in Frage. Am besten gefallen hat sie mir aber, wenn sie als Feuermagierin Badass mäßig mit Flammen und Inferno um sich griff.
Anders war der, seinem Element entsprechende, ruhig und besonnene Gegenpol zum hitzigen Temperament von Thea. Die beiden funktionieren zusammen, wie auch die ganze Welte funktioniert: Durch den Reiz der Gegensätzlichkeit.
Was ich als sehr erfrischend empfand, war die Tatsache, dass die Liebe in diesem Buch kaum eine Rolle spielt. Sie ist zwar vorhanden, aber subtil. Sie ist en Teil der Geschichte, dominiert sie aber nicht, sondern ist eher eine Ergänzung. Das hat man gerade bei Fantasybüchern mit weiblichen Protagonisten nicht oft und ist daher umso schöner.

Ganz ohne Kritikpunkt kommen die Charaktere aber dann doch nicht weg, denn während mir die Protagonisten sehr gefallen haben, konnte ich den Nebencharakteren leider nicht so viel Begeisterung entgegenbringen. Die Meisten waren mir einfach zu flach bez. zu unausgereift in ihren Details und Hintergründen. Sie waren zwar wichtig für die Geschichte und ich konnte in der Regel auch ihre Handlungen nachvollziehen, doch keiner hat mich wirklich näher interessiert. Sie waren ok, mehr nicht.

Fazit:
Ein paar kleinere Mängel hat das Buch, insgesamt konnte mich Frostseelen aber dank einer interessanten Welt und symphytischen Protagonisten überzeugen.

Veröffentlicht am 21.12.2017

Schöne Geschichte, aber nicht ganz so gut, wie es der Hype verspricht

Iskari - Der Sturm naht
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Auf Iskari habe ich mich schon einige Zeit vor Erscheinen sehr gefreut. Der Klapptext klang nach Drachen, starken Frauen und viel Spannung und als dann die zahlreichen begeisterten Rezensionen eintrudelten ...

Auf Iskari habe ich mich schon einige Zeit vor Erscheinen sehr gefreut. Der Klapptext klang nach Drachen, starken Frauen und viel Spannung und als dann die zahlreichen begeisterten Rezensionen eintrudelten wuchs meine Vorfreude noch mehr. Vielleicht etwas zu sehr.

Meine Minung:
Vielleicht lag es an dieser Vorfreude, an meinen hohen Erwartungen. Vielleicht lag es auch daran, dass ich zunächst mit Asha und ihrer Welt noch nicht viel anfangen konnte. Vielleicht war es aber auch irgendetwas anderes. Fakt ist: Ich brauchte ein klein wenig um in das Buch reinzukommen. Während der ersten 50 Seiten hatte ich das Buch immer mal wieder zur Seite gelegt um was anderes zu machen. (zocken, backen, Weihnachtskram naschen, was eine Miss Page Turner in ihrer Freizeit halt so tut). Aber immerhin: nach diesen 50 Seiten war ich dann so in der Geschichte vertieft, dass ich das Buch in einem Ruck durchgelesen habe.


Nachdem ich mich an Asha und ihren zutiefst verwurzelten Selbsthass gewöhnt hatte, konnte ich mich endlich fallen lassen und habe sie auch im Laufe der Handlung sehr zu schätzen gelernt. Ich mochte ihre Sturheit und ihren Kampfgeist. Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass sie Zeit braucht um von ihren alten Denkweisen loszukommen. Was man sein leben lang eingetrichtert bekommt, vergisst man nicht so leicht, daher ist es nur realistisch, dass man hin und wieder in alte Denkmuster verfällt. Diese authentische Charakterentwicklung mochte ich sehr.

Auch Torwin hat mir sehr gut gefallen, auch wenn er bei den Dialogen mit Asha vielleicht ein klitzeklein wenig zu schnell einlenkt hat. Nichtsdestotrotz waren die Unterhaltungen und Auseinandersetzungen zwischen den Beiden sehr unterhaltsam. Es ist keine Liebe auf den ersten Blick, sondern eine Beziehung die sich in einem sehr angenehmen Tempo entwickelt. Gewürzt mit etwas Zwist und Kabbeleien. Seit langem mal wieder eine Liebesbeziehung bei der ich beim Lesen Herzklopfen hatte. Schön.

Was mir leider nicht so gefallen hat, waren die Antagonisten. Zwar hat es mich überrascht, wer sich letztendlich als Widersacher, neben dem Offensichtlichen erwiesen hat, aber Beiden fehlte jegliche Raffinesse. Es sind einfach zwei abgrundtief böse Menschen und daher tun sie halt auch böse Dinge. Das war mir ehrlich gesagt zu plump und einfach. Wäre nicht der interessante Twist in Ashas Charakterzeichnung gewesen, wäre das Buch ein klassischer schwarz/weiß, gut gegen böse Fantasyroman geworden. So ist zwar immerhin die „gute“ Seite ausgewogener, doch die "Bösen" sind leider absolut flach und langweilig. Schade.

Fazit:
Zwar blieb Iskari etwas hinter meinen Erwartungen zurück, was an einen holprigen Start und flachen Antagonisten lag, dennoch bietet das Buch Einiges an Spannung und eine wunderschöne Liebesbeziehung, sodass ich die Reihe mit Sicherheit weiter verfolgen werde und auch eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Ein spannendes und rasantes Wettrennen.

Feuer & Flut
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Handlung:
In dem Buch dreht sich alles um das nervenaufreibende Wettrennen durch vier verschiedene Ökosysteme um ein einziges Heilmittel für alle Krankheiten zu erhalten. Da der Bruder der Protagonistin ...

Handlung:
In dem Buch dreht sich alles um das nervenaufreibende Wettrennen durch vier verschiedene Ökosysteme um ein einziges Heilmittel für alle Krankheiten zu erhalten. Da der Bruder der Protagonistin Tella im Sterben liegt nimmt sie an dem Rennen teil. Zur Seite gestellt werden den Kandidaten genetisch manipulierte Tiere.

Meine Meinung:
Ich war ja zunächst etwas skeptisch ob mir diese Geschichte nach den unzähligen Dystopien, Survival und postapokalyptischen Romanen die ich bereits gelesen habe, gefallen wird, aber meine Sorge war unbegründet.

Protagonistin Tella ist sicherlich eine Person, die nicht jedem zusagen wird. Sie ist zu Beginn ein recht eitles und verwöhntes Mädchen, wobei ihr das in einer amüsanten Selbstreflexion auch bewusst ist, weswegen mich das nicht wirklich gestört hat. Was mich eher an ihr gestört hat ist ihre unglaubliche Naivität zu Beginn des Rennens. Offenbar lebte sie bisher in ihrer heile heile Welt (trotz sterbenden Bruder wohlgemerkt), sodass es ihr zunächst absolut unbegreiflich ist, dass es in dem Rennen böse Menschen geben könnten, die über Leichen gehen um an das Heilmittel zu kommen. Oder mein Lieblingsbeispiel: Die Kandidaten müssen im Dschungel ein Basiscamp erreichen, dazu haben sie 2 Wochen Zeit. Auf welch geniale Idee kommt Tella: Sie nimmt an, dass sie auf der einen Seite des Dschungels ist und das Camp auf der anderen, daher will sie einfach um den Dschungel außen herum gehen. Tolle Idee Mädel, weil Regenwälder in der Regel auch nur die Größe eines Football Feldes haben, wo man bequem außen rum laufen kann. Und wenn es nach ihrer Meinung zwei Wochen braucht einmal durch das Regenwaldband durchzulaufen ist sie bestimmt viel schneller da, wenn sie außen rum geht.Da aber ihre regelmäßigen Panikattacken (sie dachte durch einen Blutegel muss sie sterben) und tollpatschigen Auftritte mich dermaßen zum Lachen gebracht haben (allgemein hat mir der Humor im Buch sehr gut gefallen), konnte ich ihr nicht wirklich böse sein und im Laufe der Handlung wird sie auch erwachsener und robuster. Alles in Allem mochte ich sie dann doch irgendwie sehr gerne.

Die Handlung ist, wie schon der Klapptext vermuten lässt, sehr spannend. Vielfach wird dem Buch ja vorgeworfen eine Kopie von Panem zu sein, was ich sehr unfair empfinde. Immerhin ist Panem auch zum größten Teil eine Kopie des 1999 erschienenen Battle Royal (von dort stammt auch Fuchsgesicht, die nicht nur denselben Namen wie in Battle Royal, sondern dort auch die selbe Waffe hat, selbst John Green sagt: „Prämisse des Romans sei praktisch identisch mit der von Battle Royale“) Daher finde ich es sehr unfair Panem in den Himmel zu loben und andere Romane die ähnlich sind (und dabei weist Feuer & Flut weitaus weniger Parallelen als Panem zu Battle Royal auf) völlig zu verdammen.

Mir jedenfalls, hat die Handlung sehr gut gefallen. Besonders die Pandoras haben es mir angetan. Ich war immer gespannt zu entdecken, welche Fähigkeiten die Tierchen hatten und auch den Aspekt der verschiedenen Ökosysteme und die sich daraus ergebenen unterschiedlichen Herausforderungen, fand ich sehr spannend.Gut, die Liebe war mal wieder sehr plötzlich entflammt, was schade ist, da es zunächst sehr langsam startete und ich schon Hoffnung auf eine angemessene Entwicklung hatte, aber das ist ja leider nicht ungewöhnlich für Bücher dieses Genre.
Auch die Hintergründe des ganzen Rennens blieben noch überwiegend unklar, aber es ist stark anzunehmen, dass da mehr im 2. Band kommt, daher fällt das für mich nicht wirklich ins Gewicht.

Fazit:
Die Protagonistin ist nicht für jeden was, aber nachdem ich mich an sie gewöhnt habe, konnten mich die spannende Handlung, der gelungene Witz (insbesondere der der Prota) und ein interessantes Setting vom Buch überzeugen.