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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ermittler Emmerich läuft zur Hochform auf

Die rote Frau
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Der angeschlagene Ermittler Emmerich muss eine mysteriöse Mordserie in Wien anfangs der 1920er Jahre aufklären. Wien ist heruntergekommen, die Nahrungsmittel sind knapp und der Bevölkerung geht es schlecht. ...

Der angeschlagene Ermittler Emmerich muss eine mysteriöse Mordserie in Wien anfangs der 1920er Jahre aufklären. Wien ist heruntergekommen, die Nahrungsmittel sind knapp und der Bevölkerung geht es schlecht. Europa ist immer noch durch die Folgen des ersten Weltkriegs destabilisiert, gesellschaftlich und politisch. Die Monarchien in Deutschland und Österreich sind zusammengebrochen. Emmerich selbst leidet unter einer Kriegsverletzung am Knie und wohnt in einem Männerheim als Übergangslösung. Zusammen mit dem erst zwanzig Jahren alten Winter ermittelt er in Wiens Unter- und Halbwelt. Winter selbst ist ein Adeliger, dem der Titel weggenommen wurde, sehr gebildet, aber völlig behütet aufgewachsen. Emmerich mag den Jungen, und zusammen sind sie zwar ein unschlagbares, wenn auch etwas seltsames Team.
Mir hat die Stimmung in Wien, wie sie in diesem Krimi geschildert wird, sehr gut gefallen. Man bekommt so Einblicke in einen Teil der Geschichte von Wien, die so - aus gut nachvollziehbaren Gründen- in Museen und den Geschichtsbüchern nur kurz gestreift werden. Und da ich ein Wien-Fan bin, ließ ich mich gerne in diese Geschichte entführen. Der Plot ist gut aufgebaut und der Krimi solide geschustert. Da gibt es nichts auszusetzen.

Fazit: Klare Leseempfehlung für Wien-Fans, die keine Angst vor den Abgründen der Geschichte haben.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Ein sehr empfehlenswertes Buch- auch für Skeptiker

Unsere Welt neu denken
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Das scheint mir eine ziemliche Herkulesarbeit zu sein, ein solches Buch zu schreiben. Denn grundsätzlich hat sie völlig recht. Aber wie verpackt man dieses Wissen und diese Überzeugung in ein Buch, das ...

Das scheint mir eine ziemliche Herkulesarbeit zu sein, ein solches Buch zu schreiben. Denn grundsätzlich hat sie völlig recht. Aber wie verpackt man dieses Wissen und diese Überzeugung in ein Buch, das von möglichst vielen Leuten gelesen wird und diese durch die Lektüre im Idealfall mit ins Boot holt? Das ist ein schwieriges Unterfangen, und die meisten scheitern daran. Maja Göpel hat ihre Lösung für dieses Problem sehr geschickt gewählt und einen guten Weg zwischen einem wissenschaftlich gut fundierten sowie auch sehr engagierten Buch gefunden, ohne dabei theoretisch, fanatisch oder trivialisierend von ihrer klaren Message abzudriften: Leute, wir haben ein Problem. Der Planet, unsere Heimat, geht vor die Säue. Wir müssen uns deswegen nichts mehr vormachen sondern gemeinsam Wege finden, diese Situation zu verändern, da wir uns sonst selbst vernichten. Wir, die
Menschen haben ein fundamentales Problem, das wir aber lösen können. Und es wäre jetzt an der Zeit, entsprechende Schritte zu unternehmen und sich der Realität zu stellen.

Ich fand das Buch größtenteils sehr angenehm zu lesen. Mir persönlich ist einfach wichtig, dass nicht nur negative Sachverhalte, die ich keineswegs grundsätzlich in Frage stelle, aneinander gereiht werden. Viel entscheidender ist, wie man die Gesellschaft so verändern kann, dass sie die Probleme ernst nimmt und anfängt überlegt zu handeln.

Fazit: Sehr gutes und engagiertes Buch zum Thema Klimawandel und Umweltprobleme.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Eintauchen in die deutsche Geschichte

Zwei Handvoll Leben
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Kurz umrissen geht es um die Geschichte zweier Frauen, die sich erst spät im Leben kennenlernen, als zwei ihrer Kinder aus Liebe heiraten. Das Leben der beiden Frauen könnte nicht unterschiedlicher verlaufen ...

Kurz umrissen geht es um die Geschichte zweier Frauen, die sich erst spät im Leben kennenlernen, als zwei ihrer Kinder aus Liebe heiraten. Das Leben der beiden Frauen könnte nicht unterschiedlicher verlaufen sein. Da ist einerseits Anna, die aus einer sehr ärmlichen Bauernfamilie kommt, und andererseits Charlotte, Tochter eines erfolgreichen und gewieften Gutsherrn in der Nähe von Leipzig. Beide Frauen erleben die beiden Weltkriege, verlieren beinahe alles außer den Glauben, dass es trotzdem weitergeht.
Obwohl ich etwas Startschwierigkeiten hatte, bin ich nach etwa fünfzig Seiten in die erzählten Geschichten und die damalige Zeit eingetaucht. Am Anfang fand ich das Buch etwas holprig geschrieben, aber irgendwann wurde der Text flüssiger (oder ich habe mich an den Schreibstil gewöhnt) und es hat mich in ferne Zeiten entführt. Das Leben auf dem reichen Gutshof oder das ärmliche Leben von Anna, das Berlin der zwanziger Jahren abseits von Party und Glamour oder wie sich die Gesellschaft von 1910 bis 1945 immer wieder veränderte, werden wirklich sehr anschaulich geschildert. Ich fand das Buch sehr interessant und bin immer wieder erschüttert darüber, was die Leute in besagten 35 Jahren in Deutschland erlebt haben. Ich finde dieses Buch jedenfalls sehr lesenswert.

Fazit: Lesen und eintauchen in die deutsche Geschichte.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Ein wirklich gelungenes Experiment

Die Infantin trägt den Scheitel links
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Worum geht es in diesem Buch? Im Prinzip geht es um ein Kind, das unter widrigen Umständen zu einer jungen Frau wird. Die widrigen Umstände bestehen aus einem alkaholkranken Vater, einer psychisch angeschlagenen ...

Worum geht es in diesem Buch? Im Prinzip geht es um ein Kind, das unter widrigen Umständen zu einer jungen Frau wird. Die widrigen Umstände bestehen aus einem alkaholkranken Vater, einer psychisch angeschlagenen Mutter und zwei gemeinen älteren Zwillingsschwestern. Die ganze Familie lebt auf einem heruntergekommenen Bauernhof. Es gibt daneben noch viele andere Figuren von den Urgroßeltern bis zu Schulkameraden.
Einerseits geht es um die Geschichte dieses Mädchens, die gleich von ihr selbst erzählt wird. Andererseits geht es um Sprache, und wie man diese teilweise traumatisierenden Erlebnisse in Sätze packen kann. Interessant ist, wie die Sprache sich dem Älterwerden der Ich-Erzählerin anpasst, komplexer wird und mehr einer erwachsenen Frau als einem Kleinkind entspricht. Nicht dass jetzt der Eindruck entsteht, der Anfang des Buches sein in einer Babysprache geschrieben. Nein, es sind immer normale Sätze, teilweise vom Wortschatz her mit Lokalkolorit versehen. Zwischendurch beginnt der Text immer wieder gedanklich zu galoppieren, wenn die wiedergegeben Gedanken sprunghaft werden. Dabei werden Assoziationen basierend auf Wörtern oder angedeuteten Gedanken aneinandergereiht, aber immer in vollständigen und grammatikalisch korrekten Sätzen.
Ob mir das Buch gefallen hat? Ja, es hat etwas. Ich finde es interessant, wie die Autorin sprachlich und inhaltlich die Erzählerin ihr zerrüttetes Leben wiedergeben lässt. Das Buch ist sprachlich ein Experiment, das sehr gut gelungen ist, da die verwendete Sprache selbst das traumatisierende Leben der Protagonistin reflektiert ohne dabei in völlig unverständliches Kauderwelsch abzugleiten.

Fazit: Sehr lesenswert, falls man sich sprachlich auf ein Abenteuer einlassen will.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

I love guitars, you love guitars, we all love guitars

Vintage
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Nicht wirklich ein gutes Buch, aber sehr gute Unterhaltung, wenn man sich für Gitarren begeistern kann. Und da ich das kann, hat mir das Buch über die Suche nach den sagenumwobenen Prototypen der Gibson ...

Nicht wirklich ein gutes Buch, aber sehr gute Unterhaltung, wenn man sich für Gitarren begeistern kann. Und da ich das kann, hat mir das Buch über die Suche nach den sagenumwobenen Prototypen der Gibson Moderne aus den 1950er Jahren irgendwie gefallen. Obwohl, die Story ist völlig doof und vollgepackt mit Klischees. Aber es geht um Gitarren und ein bisschen um die Geschichte des Blues. Darum war es ok für mich.
Das Büchlein ist zum Glück sehr flüssig geschrieben, bewegt sich aber von der eigentlichen Geschichte her auf dem Niveau eines schlechten Groschenromans - es gibt wohlgemerkt auch gute Groschenhefte, aber das hier ist keiner.

Fazit: Nur lesen, wenn man ein Gitarristen-Nerd ist oder sich ein wenig für die Geschichte der Gitarrenmusik interessiert.

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