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Veröffentlicht am 25.07.2021

Ein sehr gutes Hörbuch

Über Menschen
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Um was geht es? Dora, erfolgreiche Werbefrau um die dreißig in Berlin, hat sich in brandenburgischen Bracken mit ihrem Geld ein Haus gekauft. Vor Corona und ohne ihrem Freund davon etwas zu erzählen. Schon ...

Um was geht es? Dora, erfolgreiche Werbefrau um die dreißig in Berlin, hat sich in brandenburgischen Bracken mit ihrem Geld ein Haus gekauft. Vor Corona und ohne ihrem Freund davon etwas zu erzählen. Schon damals wusste sie, dass ihre Beziehung, ja und vielleicht auch sie selbst mit ihrem Leben im trendigen Teil von Berlin am Ende ist. Und dann kommt Corona, Homeoffice, Kurzarbeit und die Situation mit ihrem Freund eskaliert vollends. Dora flieht aufs Land in ihr neu erworbenes Haus, das ziemlich heruntergekommen ist. Naja, und nun muss sie sich in der neuen Welt zurechtzufinden, was ihr ziemlich schwer fehlt. Sie hat sich das Landleben aus der Perspektive einer Grosstädterin definitiv anders vorgestellt. Und dass auf dem Nachbargrundstück ein vorbestrafter Neonazi wohnt vereinfacht die Sache auch nicht wirklich.

Ich habe mir das Hörbuch heruntergeladen, das sehr angenehm von Anna Schudt vorgelesen wird, und es mir jeweils beim Kochen angehört. Und irgendwie fand ich es immer schade, wenn ich mit dem Kochen fertig war. Ich hätte oft gerne weiter gehört, was natürlich nicht ging, da ich Mahlzeiten mit echten Menschen den Vorzug gebe. Am liebsten hätte ich auch gehabt, dass das Buch noch viel länger gewesen wäre. Warum? Irgendwie hat mich die Art, wie die Autorin ihre Figuren beschreibt und agieren lässt in dieses fiktive brandenburgische Kaff während des Lockdowns selbst auswandern lassen. All diese Nebensächlichkeiten, Vorurteile und Details, die so sehr unser tägliches Leben prägen, haben mich Teil der Geschichte werden lassen. Für mich also das perfekte Buch zum Kochen.

„Über Menschen“ passt als Titel sehr gut zu diesem Text. Genau darum geht es. Über Menschen mit ihren Macken, Liebenswürdigkeiten, Abgründen, Sehnsüchten und was weiß ich noch. Sprachlich fand ich das Buch größtenteils sehr gelungen, nur selten wurden sprachlichen Clichés für meinen Geschmack etwas zu überstrapaziert. Aber das ist egal. Das Buch ist einfach super. Es hat nicht absonderlich viel Tiefe, ist aber auch keinesfalls oberflächlich. Da werden schon einige gesellschaftliche Themen klar und deutlich benannt und ein wenig andiskutiert.

Fazit: Klare Leseempfehlung, respektive Hörempfehlung. Es geht um Menschen, weniger um eine rasante Story. Hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Ein sehr interessant gemachtes Buch

Ruhm
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Dieser erfolgreiche und verfilmte Roman besteht aus neun ineinander verwobenen Geschichten. Jede Story hat ihren eigenen Schreibstil und ihre eigene Atmosphäre. Und doch verschmelzen sie zu einer Erzähllandschaft, ...

Dieser erfolgreiche und verfilmte Roman besteht aus neun ineinander verwobenen Geschichten. Jede Story hat ihren eigenen Schreibstil und ihre eigene Atmosphäre. Und doch verschmelzen sie zu einer Erzähllandschaft, in der es viele lose Enden gibt, denen man selber nachgehen kann. Und trotzdem schließen sich viele Themenkreise.
Das Buch ist wirklich interessant gemacht. Mich hat die Verschiebung der Realität und das Oszillieren zwischen Traum und Wirklichkeit mit Hilfe von Literatur und Geschichten fasziniert. Ein sehr guter Text.

Fazit: Gute Lektüre. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Ermittler Emmerich läuft zur Hochform auf

Die rote Frau
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Der angeschlagene Ermittler Emmerich muss eine mysteriöse Mordserie in Wien anfangs der 1920er Jahre aufklären. Wien ist heruntergekommen, die Nahrungsmittel sind knapp und der Bevölkerung geht es schlecht. ...

Der angeschlagene Ermittler Emmerich muss eine mysteriöse Mordserie in Wien anfangs der 1920er Jahre aufklären. Wien ist heruntergekommen, die Nahrungsmittel sind knapp und der Bevölkerung geht es schlecht. Europa ist immer noch durch die Folgen des ersten Weltkriegs destabilisiert, gesellschaftlich und politisch. Die Monarchien in Deutschland und Österreich sind zusammengebrochen. Emmerich selbst leidet unter einer Kriegsverletzung am Knie und wohnt in einem Männerheim als Übergangslösung. Zusammen mit dem erst zwanzig Jahren alten Winter ermittelt er in Wiens Unter- und Halbwelt. Winter selbst ist ein Adeliger, dem der Titel weggenommen wurde, sehr gebildet, aber völlig behütet aufgewachsen. Emmerich mag den Jungen, und zusammen sind sie zwar ein unschlagbares, wenn auch etwas seltsames Team.
Mir hat die Stimmung in Wien, wie sie in diesem Krimi geschildert wird, sehr gut gefallen. Man bekommt so Einblicke in einen Teil der Geschichte von Wien, die so - aus gut nachvollziehbaren Gründen- in Museen und den Geschichtsbüchern nur kurz gestreift werden. Und da ich ein Wien-Fan bin, ließ ich mich gerne in diese Geschichte entführen. Der Plot ist gut aufgebaut und der Krimi solide geschustert. Da gibt es nichts auszusetzen.

Fazit: Klare Leseempfehlung für Wien-Fans, die keine Angst vor den Abgründen der Geschichte haben.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Ein sehr empfehlenswertes Buch- auch für Skeptiker

Unsere Welt neu denken
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Das scheint mir eine ziemliche Herkulesarbeit zu sein, ein solches Buch zu schreiben. Denn grundsätzlich hat sie völlig recht. Aber wie verpackt man dieses Wissen und diese Überzeugung in ein Buch, das ...

Das scheint mir eine ziemliche Herkulesarbeit zu sein, ein solches Buch zu schreiben. Denn grundsätzlich hat sie völlig recht. Aber wie verpackt man dieses Wissen und diese Überzeugung in ein Buch, das von möglichst vielen Leuten gelesen wird und diese durch die Lektüre im Idealfall mit ins Boot holt? Das ist ein schwieriges Unterfangen, und die meisten scheitern daran. Maja Göpel hat ihre Lösung für dieses Problem sehr geschickt gewählt und einen guten Weg zwischen einem wissenschaftlich gut fundierten sowie auch sehr engagierten Buch gefunden, ohne dabei theoretisch, fanatisch oder trivialisierend von ihrer klaren Message abzudriften: Leute, wir haben ein Problem. Der Planet, unsere Heimat, geht vor die Säue. Wir müssen uns deswegen nichts mehr vormachen sondern gemeinsam Wege finden, diese Situation zu verändern, da wir uns sonst selbst vernichten. Wir, die
Menschen haben ein fundamentales Problem, das wir aber lösen können. Und es wäre jetzt an der Zeit, entsprechende Schritte zu unternehmen und sich der Realität zu stellen.

Ich fand das Buch größtenteils sehr angenehm zu lesen. Mir persönlich ist einfach wichtig, dass nicht nur negative Sachverhalte, die ich keineswegs grundsätzlich in Frage stelle, aneinander gereiht werden. Viel entscheidender ist, wie man die Gesellschaft so verändern kann, dass sie die Probleme ernst nimmt und anfängt überlegt zu handeln.

Fazit: Sehr gutes und engagiertes Buch zum Thema Klimawandel und Umweltprobleme.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Eintauchen in die deutsche Geschichte

Zwei Handvoll Leben
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Kurz umrissen geht es um die Geschichte zweier Frauen, die sich erst spät im Leben kennenlernen, als zwei ihrer Kinder aus Liebe heiraten. Das Leben der beiden Frauen könnte nicht unterschiedlicher verlaufen ...

Kurz umrissen geht es um die Geschichte zweier Frauen, die sich erst spät im Leben kennenlernen, als zwei ihrer Kinder aus Liebe heiraten. Das Leben der beiden Frauen könnte nicht unterschiedlicher verlaufen sein. Da ist einerseits Anna, die aus einer sehr ärmlichen Bauernfamilie kommt, und andererseits Charlotte, Tochter eines erfolgreichen und gewieften Gutsherrn in der Nähe von Leipzig. Beide Frauen erleben die beiden Weltkriege, verlieren beinahe alles außer den Glauben, dass es trotzdem weitergeht.
Obwohl ich etwas Startschwierigkeiten hatte, bin ich nach etwa fünfzig Seiten in die erzählten Geschichten und die damalige Zeit eingetaucht. Am Anfang fand ich das Buch etwas holprig geschrieben, aber irgendwann wurde der Text flüssiger (oder ich habe mich an den Schreibstil gewöhnt) und es hat mich in ferne Zeiten entführt. Das Leben auf dem reichen Gutshof oder das ärmliche Leben von Anna, das Berlin der zwanziger Jahren abseits von Party und Glamour oder wie sich die Gesellschaft von 1910 bis 1945 immer wieder veränderte, werden wirklich sehr anschaulich geschildert. Ich fand das Buch sehr interessant und bin immer wieder erschüttert darüber, was die Leute in besagten 35 Jahren in Deutschland erlebt haben. Ich finde dieses Buch jedenfalls sehr lesenswert.

Fazit: Lesen und eintauchen in die deutsche Geschichte.

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