Profilbild von Monaliest

Monaliest

Lesejury Profi
offline

Monaliest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Monaliest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.06.2017

Fantastisches Comic mit klasse Humor

Saga 1
0

Die Geschichte
„Saga – Volume One“ ist der erste Teil einer Reihe, die mit der Geburt von Hazel beginnt. Ihre Eltern Alana und Marko sind eigentlich von verfeindeten Planeten Landfall und Wreath. Deshalb ...

Die Geschichte
„Saga – Volume One“ ist der erste Teil einer Reihe, die mit der Geburt von Hazel beginnt. Ihre Eltern Alana und Marko sind eigentlich von verfeindeten Planeten Landfall und Wreath. Deshalb hat Hazel auch die Flügel ihrer Mutter und die Hörner ihres Vaters. Doch weder die Bewohner von Landfall noch die des Planeten Wreath heißen den Zusammenschluss gut, weshalb Alana und Marko zur Flucht gezwungen wurden. Und genauso haben sich die Beiden auch kennen gelernt, denn Marko war ein Gefangener und Alana die Wärterin.
Mehrere Kopfgeldjäger werden auf die kleine Familie angesetzt, mit dem Auftrag die Eltern zu töten und Hazel auszuhändigen. Mit einer Karte, deren Glaubhaftigkeit unbestimmt ist, versuchen sie den Rocket-Forrest zu erreichen, in der Hoffnung dort ein Raumschiff zu finden, mit dem sie von dem Planeten verschwinden können.

Alana, Marko und die anderen Charaktere
Zwei Liebende die unterschiedlicher nicht sein können. Marko, ein Soldat der mit dem Wunsch seinen Planeten mit Stolz zu erfüllen in die Schlacht zog, um dort zu merken, dass er Gewalt verabscheut. Alana, eine unabhängige Frau, deren Zynismus gleichgestellt mit ihrer Stärke ist. Das Zusammenspiel der beiden Charaktere ist wirklich fantastisch. Man möchte meinen sie passen gar nicht zusammen, doch gerade durch ihre Gegensätze macht das ihre Beziehung noch glaubhafter. Hazel hört man bereits vor ihrer Geburt in Form einer Stimme aus dem Off. Sie kommentiert nicht nur das Geschehen, bei dem sie aktiv beteiligt ist, sondern auch die Geschichten der anderen Charaktere, die mit ihr zusammenhängen. Die Kommentare sind geheimnisvoll und meistens nicht sehr vielsagend und genau deshalb funktionieren sie für mich sehr gut. Sie teasen etwas an, das wir noch nicht kennen und nicht wissen, wann es passieren wird.

Ein weiterer Hauptcharakter, den ich bisher noch nicht wirklich durchschauen konnte ist The Wild. Er ist Kopfgeldjäger und wird angeheuert Alana und Marko zu finden, und auch zu töten. Doch nachdem er davon erfährt, dass seine Ex The Stalk ebenfalls beauftragt wurde, bricht er die Mission ab. Auf der Suche nach Sex, der auf Kosten des Spesenkontos seiner Auftraggeber gehen soll, trifft er auf eine 8-Jährige Sex-Sklavin und möchte ihr helfen.

Dann gibt es noch Prince Robot IV, der gerade nach einem zwei-jährigen Dienst als Verbündeter von Landfall zurück gekehrt ist. Er kämpft stetig mit seinen inneren Dämonen, denn während dieser Dienstzeit musste er grausames mitansehen. Sein Vater höchstpersönlich hat ihn angefordert, ebenfalls nach Marko und seine Familie zu suchen. Wiederwillig macht er sich auf den Weg zum Planeten Cleave, auf dem das Paar zuletzt gesehen wurde.


Das Artwork
Besonders bei den Zeichnungen spalten sich ja bekanntlich oft die Meinungen. Doch bei Saga finde ich das Artwork genial. Genau das richtige Maß an Detailgrad ohne gleich zu sauber auszusehen. Die Charaktere haben alle ihren eigenen Schliff und nur durch winzige Zusätze enorme Emotionen. Mir hat das Zusammenspiel aus Farbkraft in Verbindung zu den jeweiligen Szenen besonders gut gefallen. Meistens sind die Hintergründe in einem Farbton gehalten und nur wenige Elemente mit besonderer Farbintensität ausgestattet. Das lenkt den Fokus genau auf den richtigen Aspekt. Besonders gut gefallen hat mir aber das besondere Aussehen der Charaktere beeindruckt. Alana wirkt im ersten Moment wie ein ganz normaler Mensch doch dann erblickt man ihre Flügel. Genauso Marko, der ohne seine großen Hörner und Ohren, die an die einer Ziege erinnern, ebenfalls menschlich wirkt. Hingegen The Stalk oder Prince Robot IV sind einzigartig.

Fazit
Extrem gute Story, extrem gute Charaktere, extrem gute Zeichnungen. Absolut gelungener Auftakt einer Graphic Novel Serie, die hoffentlich der Messlatte des ersten Teiles weiter stand halten kann.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Purge nur anders?

AchtNacht
0

Ben, der besorgte Vater
Auch wenn der Thriller von Sebastian Fitzek teilweise auch aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, liegt doch Ben klar im Fokus. An für sich mochte ich Ben auf anhieb, aber ...

Ben, der besorgte Vater
Auch wenn der Thriller von Sebastian Fitzek teilweise auch aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, liegt doch Ben klar im Fokus. An für sich mochte ich Ben auf anhieb, aber er ist der klassische Anti-Hero. Aus seiner Band geworfen worden und hält sich seither mit kleinen Musiker-Jobs über Wasser, er hat das seiner Tochter durch den Unfall zerstört und so wirklich Freunde hat er auch nicht. Was ich ihm aber irgendwie nicht genug abgenommen habe, war die Sorge um seine Tochter. Wenn ich mich in seine Situation versetzte, würde ich doch versuchen Tag und Nacht am Krankenbett meiner Tochter zu sein, falls sie aus dem Koma wieder aufwacht. Die Chancen wurden ja nicht schlecht gewertet und der Unfall war gerade einmal ein paar Tage her. Manche Entscheidungen konnte ich nicht so gut nachvollziehen, aber es ist ja auch in Ordnung mal überrascht zu werden.

Achtnacht – Experiment oder Wirklichkeit
Diese Frage stellt sich dem Leser von Beginn an und wird zum Glück auch im Verlauf des Romans beantwortet. Die Grundidee ist klasse. Ein psychologisches Experiment, wie Menschen in so einer Situation reagieren würden. Ich finde dieses Thema spannend, denn ich glaube tatsächlich, dass einige Menschen genauso reagieren würden. Man sieht ja bereits in Filmen wie „The Purge“, der wohl als Inspiration zu diesem Buch hergehalten hat, dass viele Menschen total durchdrehen, wenn sie eine Nacht lang tun und lassen können, was sie wollen. Aber würde das helfen, damit Menschen ihre Aggressionen im Zaum halten?

Tatsächlich dreht es sich darum überhaupt nicht mehr in Achtnacht. Doch auch hier gibt es Gruppierungen, denen es weniger um das Geld dreht, das angeblich dem Jäger winkt. Doch Profit ist es auch, was Dash sucht. Immer mal wieder springt die Perspektive zu dem vermeintlichen Bösewicht. Denn Dash betreibt ein Portal, auf dem er brutale Videos veröffentlicht, die er mittels seiner „Dashcams“ aufnimmt. Deshalb erhofft sich Dash auch aus der Achtnacht ein paar besondere Aufnahmen, die er vermarkten kann.
Mich hatte dieses Prinzip ein wenig an das Buch „Wahllos“ von Jeffrey Deaver erinnert, aber ich möchte nicht zu viel Spoilern.

Ein würdiger Fitzek?
Anfangs hat mir der Schreibstil von Sebastian Fitzek wie auch in den bisherigen Romanen des Autors sehr gut gefallen. Leider ist im Mittelteil ein wenig die Dynamik heraus. Meiner Meinung nach wurde zu früh aufgeklärt, dass die AchtNacht wirklich nur eine Erfindung ist. Ebenso fand ich es ein wenig unrealistisch, das Dash sich die Mühe macht, Bens Tochter zu vergiften, um an seine gewinnbringenden Aufnahmen zu kommen. Dazu die Aufklärung, die schockierend sein sollte, aber irgendwie eher abgedriftet war und daher ein wenig enttäuschend. Auch der Prolog, der einige Zeit nach der AchtNacht spielt, hätte mir besser gefallen, wenn Fitzek einfach mal mutig gewesen wäre. Leider kann ich dazu nicht mehr sagen, da ich sonst zu sehr Spoilern würde…

Fazit:
Ein guter Thriller, der aber leider nicht an andere Romane von Fitzek heran kommt. Große Schwächen waren im Mittelteil, weshalb sich leider einige Seiten etwas unnötig in die Länge gezogen haben. Sehr schade.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Zurückgekehrte Tochter oder Fremde im Haus?

Good as Gone
0

Eine glückliche Familie?
Schnell merkt an, dass die Familie durch den Vorfall zerrüttet ist. Anna, ein Hochschulprofessoren, hat ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihrer Tochter Jane. Nach Julies verschwinden ...

Eine glückliche Familie?
Schnell merkt an, dass die Familie durch den Vorfall zerrüttet ist. Anna, ein Hochschulprofessoren, hat ein sehr gespaltenes Verhältnis zu ihrer Tochter Jane. Nach Julies verschwinden oder besser gesagt ihrer Entführung, haben sich die beiden entfremdet. Jane versucht zu provozieren wo sie nur kann. Mit ihrem Vater Tom hat sie ein tolles Verhältnis. Als dann Julie zurückkehrt wird das Ganze völlig auf den Kopf gestellt. Obwohl Tom von Anfang an harmonisch mit den beiden auskommt hat Anna so ihre Probleme. Als Jane zurück an ihre Uni fährt und Anna mit Julie auf sich alleine gestellt ist, verfestigen sich ihre Ängste, dass Julie nicht ihre Tochter ist. Sie fängt an hinter deren Rücken Nachforschungen durchzuführen.

Was ich mich aber durchgehend gefragt habe ist, warum sie nicht von Anfang an einen DNA Test durchführen lassen hat. Nach so einem Entführungsfall denke ich, müsste die Polizei eh verschiedene Tests durchführen. Zumal Julie als Kind entführt wurde und man anhand ihres Äußeren nach acht Jahren nicht unbedingt feststellen kann, ob es wirklich das Kind ist, das entführt wurde. Manche Handlungen von Anna konnte ich einfach nicht nachvollziehen. Auf der anderen Seite ist sie Emotional gesehen ein sehr glaubwürdiger Charakter, da ihre Ängste, Befürchtungen, aber auch ihre Liebe zu ihrer Familie klar heraus kamen.

Julie ist ein sehr interessanter Charakter. Abgesehen davon, dass man nie wirklich wissen konnte, ob sie jetzt lügt oder die Wahrheit sagt, wurde auch schnell klar, wie zerstört ist. Interessant war besonders, dass Julie nicht nur ein einziger Charakter, sondern viele verschiedene Persönlichkeiten beinhaltet. Darunter die Stripperin Star, die Sängerin Gretchen, oder eine andere Identität die sie annehmen müsste, um zu überleben. Dabei handelt es sich aber nicht um eine gespaltene Persönlichkeit, sondern vielmehr um Identitätsdiebstahl. Oder zumindest gibt sich Julie einfach als andere Personen aus. Das unterstützt auch den Verdacht, das Julie vielleicht nicht die wirkliche Julie ist.

Ein wenig Schade fand ich, dass Tom nur sehr wenig Spielraum in der Geschichte erhalten hat. Tatsächlich war er einer der Charaktere, die ich von Anfang an total mochte. Aber das soll natürlich auch so sein. Anna hingegen wirkt ein wenig unterkühlt und irgendwie wurde ich mit ihr nicht so richtig warm. Aber auch das hat der Geschichte nicht geschadet.

Zurück in die Zukunft
Klasse fand ich den Aufbau der Erzählung. Die eigentliche Geschichte um Julies Wiederauftauchen spielt in der Gegenwart. Doch immer wieder gibt es Kapitel, die Julies Geschichte, vordem sie vor der Tür von Anna und Tom stand, rückwärts erzählt. Man erfährt also Schritt für Schritt, was Julie alles passiert ist. Das ist extrem intelligent, da man den Verdacht bis zum Schluss behält. Denn erst da klärt sich auf, ob Julie nun wirklich Julie ist.

This is the end
Ja, tatsächlich tue ich mich oftmals mit dem Ende einer Geschichte etwas schwer. Man hat manchmal das Gefühl, dass der Autor bewusst ein schockierendes Ende einbauen wollte, aber dann nicht hart genug ist um seine geliebten Charaktere zu töten, oder eben kein Happy End zu schenken. In „Good as Gone“ hat mir das Ende aber endlich mal richtig gut gefallen. Für einen Moment wird man überrascht und denkt, dass dieses Ende gemein wäre, und wird eines Besseren belehrt.

Was mir nicht ganz zu gut gefallen hat, war die Aufklärung, wer für Julies schwierige Zeit verantwortlich ist. Achtung kleiner Spoiler: die Katholiken waren es mal wieder. Kindesmissbrauch ist wirklich keine schöne Sache. Auch wenn ich kein Mensch bin, der viel von der Institution Kirche hält, finde ich es doch schon ein wenig abgelutscht, dass immer wieder Leiter von irgendwelchen Sonntagsschulen, Kinderchören oder sonstigen katholischen Einrichtungen Pädophil sind. Ich möchte das hier nicht beschönigen, denn ich weiß aus meiner eigenen Kindheit von einem Fall wo genau das eingetreten ist, aber dennoch hätte es mir ein bisschen besser gefallen, wenn es vielleicht einfach nur ein Freund der Familie, ein Student der Mutter oder sonst jemand gewesen wäre.

Fazit

Spannende Geschichte um das Wiederauftauchen einer entführten Tochter, bei der auch die Schwierigkeiten in der Familie nicht zu kurz kommen.

Veröffentlicht am 02.06.2017

Tod durch Massenpanik

Wahllos
0

Die Protagonistin - Cathryn Dance
Dieser Charakter hat mir zu Beginn sehr gut gefallen. Ihre Fähigkeiten, zu erkennen, ob Menschen lügen oder die Wahrheit sagen und das nur anhand ihrer Mimik und Gestik ...

Die Protagonistin - Cathryn Dance


Dieser Charakter hat mir zu Beginn sehr gut gefallen. Ihre Fähigkeiten, zu erkennen, ob Menschen lügen oder die Wahrheit sagen und das nur anhand ihrer Mimik und Gestik fand ich sehr spannend. Leider hat im weiteren Verlauf der Geschichte diese Fähigkeit weniger Einsatz bekommen. Aber trotzdem ist Cathryn Dance ein gut durchdachter Charakter. Was mir besonders gut an ihr gefallen hat ist, dass sie doch irgendwie ein ganz normaler Mensch ist. Sie hat Familie, einen Freund mit dem sie aber immer mal wieder ein paar Schwierigkeiten hat und ihr beruflicher Weg ist nicht so einfach, wie es manchmal bei Kriminalromanen den Anschein hat.


Spannung auf höchstem Niveau


Besonders ist mir bei „Wahllos“ wirklich aufgefallen, dass ein konstanter Spannungsbogen gehalten wurde. Sobald in der Geschichte die Spannung mal abgeebbt ist, baut sie sich kurz darauf erneut auf. Das hat mich sehr an das Buch gefesselt und ich konnte es tatsächlich kaum erwarteten, wieder weiter zu hören. Gerade auch weil mehrere Fälle gleichzeitig thematisiert werden, Dances Karriere am seidenen Faden zu hängen scheint.


Fazit


Durchweg ein guter Roman, der auch als Hörbuch sehr gut funktionierte. Das ist vermutlich wieder meinem Lieblingssprecher Dietmar Wunder zu verdanken, hätte aber auch sicherlich mit einem anderen guten Sprecher funktioniert, da die Story wirklich fesselnd ist. Für Fans von Jeffrey Deaver mit Sicherheit lesenswert.