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Veröffentlicht am 30.04.2021

Die Umsetzung dieser tollen Idee konnte mich leider nicht überzeugen

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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Inhalt:

In Montane bedeuten Worte Macht, können aber auch den Tod bringen. Das mussten Shae und ihre Mutter am eigenen Leib erfahren. Deswegen leben sie inzwischen zurückgezogen am Rande ihres Dorfes.

Dort ...

Inhalt:

In Montane bedeuten Worte Macht, können aber auch den Tod bringen. Das mussten Shae und ihre Mutter am eigenen Leib erfahren. Deswegen leben sie inzwischen zurückgezogen am Rande ihres Dorfes.

Dort regieren die Barden mit eiserner Faust, denn nur sie können mit ihren Worten Magie wirken. Die Bewohner bewundern und fürchten sie deswegen. Doch vor allem für Shae könnte es gefährlich werden, denn was niemand weiß: Sie hat eine besondere Gabe. Alles, was sie stickt, wird Wirklichkeit.

Als jedoch etwas Unvorhergesehenes passiert, hat sie keine andere Wahl: Sie muss zu den Barden gehen, denn nur diese können ihr Antworten auf ihre Fragen geben … .

Meine Meinung:

Das Buch beginnt gleich sehr bewegend: Shae muss miterleben, wie ihr Bruder stirbt und erfährt dort, welche Macht und welche Zerstörung in Worten liegen kann. Diese Message im Buch fand ich sehr gut, denn tatsächlich benutzen wir in unserer Gesellschaft oftmals zu leichtfertig Worte und machen uns keine Gedanken darum, was sie bewirken können. Gerade in den Sozialen Netzwerken wird schnell etwas falsch verstanden oder auch zu schnell ein Shitstorm losgetreten. Deshalb gefällt es mir sehr gut, dass Dylan Farrow dieses Thema aufgegriffen und in einer Fantasygeschichte verarbeitet hat.

Allerdings muss ich gestehen, dass mir der Einstieg ins Buch nicht so leicht fiel, da mir die Hintergrundinformationen gefehlt haben. Man erfährt quasi kaum etwas über den Weltenentwurf. Woher haben die Worte ihre Macht bekommen? Wie kommt es zur Krankheit? Woher nehmen die Barden die Magie und wie leben die Menschen in Montane wirklich? Man wird einfach so in die Geschichte hineingeworfen und ich hatte die Hoffnung, dass man mit der Zeit mehr Hintergrundwissen vermittelt bekommen würde, aber das ist leider nicht der Fall.

Auch haben mir ein bisschen Spannung und Action gefehlt. Die Geschichte plätscherte für mich einfach so dahin und ich habe eigentlich immer darauf gewartet, dass irgendetwas passiert, dass die große Bombe platzt und dieser Wow-Effekt einsetzt. Doch leider blieben die Überraschungen für mich aus. Im Gegenteil: Zwischendrin war das Buch für mich sogar so verwirrend, dass ich keine Ahnung mehr hatte, in welche Richtung es weitergehen würde.

Shae war mir zu Beginn sehr sympathisch. Sie lässt sich nicht kleinreden und kämpft um ihre Antworten. Das fand ich toll. Doch als sie schließlich bei den Barden ankommt, verliert sie meiner Meinung nach ein bisschen von ihrem Kampfgeist und glaubt alles, was man ihr sagt. Sie hinterfragt nichts und geht auch nicht mehr ihren eigenen Weg. Für mich hat sie sich nicht weiterentwickelt, sondern ist meiner Meinung nach eher rückwärts gegangen. Außer Shae gäbe es noch einige interessante Figuren, aber sie bekommen in meinen Augen zu wenig Raum, als dass man sich emotional auf sie einlassen könnte. Deshalb kann man im Grunde nur bei Shae bleiben, die mich jedoch nicht ganz überzeugt hat.

Zum Ende hin ging mir dann alles etwas zu glatt. Es ist fast so, als würden sich die Probleme geradezu in Luft auflösen, weswegen ich auch hier die Spannung vermisst habe.

Zwar lässt das Ende darauf hoffen, dass es im zweiten Band mehr Action geben wird, aber ich muss gestehen, dass ich nicht weiterlesen werde. Dafür hat mich das Buch einfach zu wenig gepackt.

Fazit:

Die Idee dieses Buches gefiel mir richtig gut: Worte haben Macht, können aber auch gefährlich sein. Gerade in der heutigen Zeit, ist das ein brandaktuelles Thema. Leider hat mich die Umsetzung jedoch nicht überzeugt. Mir haben sowohl Spannung, als auch Action gefehlt. Die Protagonistin hat sich meiner Meinung nach eher zum Negativen entwickelt und die Nebencharaktere bekamen zu wenig Raum. Zwischenzeitlich hat mich die Geschichte sogar richtig verwirrt und ich konnte nicht mehr erkennen, wohin das Ganze führen würde. Am Ende ging alles dann zu schnell und zu glatt, was mich leider nicht begeistern konnte. Deshalb werde ich die Reihe nicht zu Ende lesen.

Von mir bekommt das Buch 2 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Was für ein Buch - Ich brauche unbedingt mehr davon

Das Herz der Sväreos
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Inhalt:

Vor 500 Jahren stand Eyaland kurz vor dem Untergang. Nur dem beherzten Eingreifen von Elisara ist es zu verdanken, dass die Menschheit überlebt hat und die Gesellschaft wieder aufgebaut werden ...

Inhalt:

Vor 500 Jahren stand Eyaland kurz vor dem Untergang. Nur dem beherzten Eingreifen von Elisara ist es zu verdanken, dass die Menschheit überlebt hat und die Gesellschaft wieder aufgebaut werden konnte.

Inzwischen regieren ihre weiblichen Nachfahrinnen mit eiserner Hand über Eyaland. Männer haben dabei kaum Rechte und dienen oft nur der Fortpflanzung. Doch diese Ungerechtigkeiten führen zu einem Aufstand in Eyaland und dabei gerät die Prinzessin und Thronfolgerin mitten ins Fadenkreuz. Längst steht aber schon mehr auf dem Spiel, als nur die Herrschaft über das Land … .

Meine Meinung:

Die Autorin Zoe S. Rosary hatte mich bereits mit dem Vorwort. Noch nie habe ich eine Triggerwarnung so originell und witzig verpackt gesehen.

Der Prolog dagegen hat mich total überrascht. Ich hatte den Anschein, als wäre die Welt eher mittelalterlich gestaltet, allerdings hat der Prolog etwas anderes gezeigt. Der ist jedoch nur kurz und kann als Vorgeschichte angesehen werden. Danach befinden wir uns doch in einer eher mittelalterlichen Welt und doch gibt es ein ganz eigenes Worldbuilding, das mich wirklich positiv überrascht hat. In Eyaland haben die Männer nämlich nichts zu sagen. Durch einen Krieg wurde die Anzahl der Männer größtenteils dezimiert und die Frauen mussten lernen, auf sich alleingestellt zu überleben. Diese Gesellschaftsform haben sie dann über die Jahre beibehalten. Ich fand die Idee von Zoe S. Rosary wirklich sehr spannend und faszinierend.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir trotz vieler neuer und komplizierter Namen sehr gut. Ich habe mich sofort in dieser Welt „wohlgefühlt“ und fand auch die verschiedenen Sichtweisen sehr gut. Die Geschichte wird nämlich sowohl aus Sicht von Prinzessin Linea, des Schmieds Ryen und des Rebellen Jorin erzählt. So bekommt man einen sehr guten Einblick in die verschiedenen Gesellschaftsschichten und Lebensweisen in Eyaland. Dadurch steigt man noch tiefer in die Geschichte ein.

Dabei konnte ich die Motive und Handlungen aller drei Protagonisten sehr gut nachvollziehen. Zwar war mir nicht jeder Charakter sympathisch, aber das muss in diesem Buch auch gar nicht sein und tut der Lesefreude keinen Abbruch. Im Gegenteil es macht die Geschichte sogar spannender. Trotzdem gefiel es mir sehr gut, dass es zwar Personen gibt, die ich als Antagonisten bezeichnen würde, es aber auch oft gar nicht so einfach ist. So manche Figur lässt sich nicht in eine Schublade drängen. Man muss einfach das große Ganze sehen: Die Vergangenheit, die aktuelle Lebenssituation und den Ausblick auf die Zukunft. Mir hat es aber sehr viel Spaß gemacht, hinter die Fassade der Figuren zu schauen und wilde Spekulationen anzustellen, wie es für sie weitergehen könnte. Sehr spannend ist es vor allem, als die drei Protagonisten aufeinandertreffen, denn irgendwie haben alle das selbe Ziel, aber jeder möchte einen anderen Weg gehen. Unweigerlich fragte ich mich, welcher davon wohl der richtige wäre. Aber eine wirkliche Antwort scheint es auf diese Frage nicht zu geben oder noch nicht.

Dabei kommt jedoch auch die Spannung nicht zu kurz, denn die Situation spitzt sich immer weiter zu und für manche meiner Lieblingscharaktere wurde es ganz schön gefährlich. Ich habe total mitgefiebert und obwohl ich teilweise echt müde war, immer weitergelesen, weil ich erst schlafen konnte, als meine Lieblinge außer Gefahr waren. Dabei fiel mir gar nicht auf, wie die Seiten verflogen, so einen Sog hat das Buch bei mir erzeugt.

So fällt es während des Lesens auch gar nicht so auf, aber Zoe S. Rosary widmet sich auch ernsten Themen, die durchaus auch in unserer Welt Relevanz haben. Ich mag es ja sehr gerne, wenn mich auch Fantasy-Geschichten zum Nachdenken anregen.

Puh und dann dieses Ende mit diesen fiesen Cliffhangern, ja, mehrere, denn die Wege der Protagonisten trennen sich irgendwann wieder und jedem steht sein eigenes Schicksal bevor. Jedes für sich gleich spannend. Hach, ich würde am liebsten einfach sofort weiterlesen und freue mich sehr auf die Fortsetzung.

Fazit:

Der Einstieg gelang mir trotz vieler neuer Namen problemlos. Ich liebe es, dass die Geschichte aus drei sehr unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, denn jede für sich hat etwas Besonderes, genau wie die Charaktere selbst. Doch auch die Spannung kommt nicht zu kurz und das Buch hat einen richtigen Sog erzeugt, so dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Jetzt brauche ich natürlich dringend die Fortsetzung.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Ich freue mich schon sehr auf das große Finale

Märchenhaft-Trilogie (Band 2): Märchenhaft erlöst
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Inhalt:

Obwohl sie letztes Mal die Schwarze Hexe besiegen konnten, gibt diese nicht auf und schickt eine schwarze Wolke über das Land. Diese bringt Tod und Zerstörung und verschlingt auch das Schloss ...

Inhalt:

Obwohl sie letztes Mal die Schwarze Hexe besiegen konnten, gibt diese nicht auf und schickt eine schwarze Wolke über das Land. Diese bringt Tod und Zerstörung und verschlingt auch das Schloss von Chóraleio.

Die Ernannten und Prinzessinnen konnten fliehen, doch das Schicksal ihrer Familien und von Prinz Lean sind ungewiss. Deshalb machen sie sich auf den gefährlichen Weg ins Reich der Schwarzen Hexe um die zurückzuholen, die ihnen so viel bedeuten.

Meine Meinung:

Teil 1 habe ich geradezu weggesuchtet und freute mich deshalb umso mehr auf die Fortsetzung.

Anfangs lernt man die Prinzessinnen kennen, die fortan gemeinsam mit den Ernannten um Prinz Lean kämpfen wollen. Ich fand es sehr schön, dass durch sie noch einmal neue, interessante Charaktere in die Geschichte kamen. Maya Shepherd legt wirklich viel Wert darauf, ihre Figuren einzigartig zu gestalten und ich habe es so genossen, alle kennenzulernen.

Doch dann kommt schon die schwarze Wolke und fegt alles hinweg. Und für mich leider auch ein bisschen den Zauber, denn ohne Prinz Lean fehlte mir ein bisschen die Dynamik im Buch. Zwar müssen die Mädchen verschiedene Prüfungen bestehen, aber für mich war es fast das Selbe, wie im ersten Band: Wieder musste der Prinz gerettet werden. Und leider waren für mich die Prüfungen dieses Mal alles andere als schwierig. Die Mädchen mussten dafür nicht ihre Stärken einsetzen, sondern bekamen Hilfe, so dass sich die Schwierigkeiten quasi in Luft aufgelöst haben. Und obwohl es mir auch hier gefallen hat, dass die Autorin verschiedene Märchen in die Geschichte eingearbeitet hat, muss ich zugeben, dass mir doch etwas die Spannung gefehlt hat.

Dieses Mal driften die einzelnen Schicksale auch etwas auseinander, denn jeder scheint seine eigene Geschichte zu bekommen, was mir sehr gut gefiel. Dafür kam mir aber Heeras Sicht ein bisschen zu kurz und dabei ist sie doch mein Liebling und ich finde, dass die Reihe auch etwas von ihrem Charme lebt. Vielleicht konnte mich deshalb dieser zweite Teil nicht ganz überzeugen.

Das Ende dagegen war für mich dann ein kleines Highlight. Ich kannte es zwar schon aus der Selfpublisherversion, deswegen war es nicht mehr wirklich eine Überraschung für mich, aber für Leser*innen, die das Buch noch nicht kennen, wird das eine unvohergesehene Wendung sein. Vielleicht gefällt sie auch nicht jedem, aber ich bin ein Fan von Ungewöhnlichem und liebe deshalb das Ende.

Jetzt bin ich umso mehr gespannt, wie Maya Shepherd ihre Geschichte auflösen wird, denn den letzten Band habe ich selbst in der Selfpublisherversion noch nicht gelesen. Ich freue mich auf jeden Fall auf das letzte Abenteuer von Heera und bin gespannt, wer Königin von Chóraleio wird.

Fazit:

Dieser zweite Band der Märchenhaft-Reihe konnte mich nicht ganz überzeugen. Die Prüfungen waren dieses Mal allzu leicht bestanden und dadurch, dass jeder Charakter seine eigene Geschichte bekommt, kam Heera meiner Meinung nach etwas zu kurz. Trotzdem liebe ich es nach wie vor, wie Maya Shepherd verschiedene Märchen in die Handlung einwebt und das Ende war ein richtiges Highlight für mich, deswegen freu ich mich schon auf das große Finale und bin sehr gespannt, wer am Schluss Königin von Chóraleio wird.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 20.04.2021

Trotz ernstem Thema nie bedrückend, sondern einfach nur schön

Bernsteinsommer
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Inhalt:

Christina hat sich nach ihrer Ausbildung zur Konditorin einen Traum erfüllt und ihr eigenes Café eröffnet. Dort an den Wänden hängen Bilder, die ihr Vater gemalt hat. Das macht er jedoch nicht ...

Inhalt:

Christina hat sich nach ihrer Ausbildung zur Konditorin einen Traum erfüllt und ihr eigenes Café eröffnet. Dort an den Wänden hängen Bilder, die ihr Vater gemalt hat. Das macht er jedoch nicht mehr, seit bei ihm Alzheimer diagnostiziert wurde und er im Pflegeheim lebt.

Als er eines Tages nach seinen Malkreiden fragt, entdeckt Christina unter all seinen alten Werken Ölgemälde, die nicht von ihm stammen. Doch wer hat sie gemalt? Auf der Suche nach ihrer Familiengeschichte macht sich die junge Frau auf nach Rügen und findet dort sogar Antworten auf Fragen, die sie gar nicht gestellt hat.

Meine Meinung:

Ich war gerade kurz vor einer Leseflaute, da habe ich zu „Bernsteinsommer“ gegriffen, weil die Bücher von Anne Barns für mich immer ein Garant für ein paar schöne Lesestunden sind.

Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr leicht. Erst einmal finden wir uns 1917 wieder. Zwar wusste ich nicht, wer die Charaktere aus diesem Kapitel sind, war aber sofort in der Geschichte drin.

Danach springen wir zu Christina und ihrer Mutter. Wir erfahren von der Krankheit ihres Vaters und wie die beiden damit umgehen. Ich finde es wirklich bewundernswert, wie die beiden die Diagnose aufgenommen haben und sich damit arrangieren. Trotzdem merkt man, dass es für alle nicht leicht ist und ich stelle mir das auch schrecklich vor, wenn der eigene Vater einen nicht mehr erkennt. Anne Barns geht wirklich sehr sensibel mit diesem Thema um, verschönert aber nichts, so dass man sehr gut nachvollziehen kann, wie Christina, ihr Bruder und ihre Mutter sich fühlen müssen. Doch obwohl es mich ein bisschen traurig gemacht hat zu sehen, wie Gregor immer mehr von seinen Erinnerungen verliert, hat mich das Buch nie betrübt. Im Gegenteil, trotz allem strahlt es wieder diese Wohlfühlatmosphäre aus, die ich aus den anderen Büchern der Autorin schon kenne und liebe. Es zeigt, dass im Leben nicht immer alles gut läuft, dass es aber immer einen Weg gibt. Mich hat sie tatsächlich mit dem Thema Alzheimer sehr bewegt und berührt.

Dieses Mal hat mich Anne Barns aber auch mit ihrer Liebesgeschichte sehr überrascht. Die Protagonisten kennen sich nämlich schon seit Jahren, aber jetzt erst funkt es zwischen ihnen und dann geht es plötzlich ganz schnell. Manchem Leser könnte das vielleicht ein bisschen zu schnell sein, aber wenn man die Geschichte der beiden kennt, dann finde ich das völlig passend. Und man darf auch nicht vergessen, dass die Protagonisten keine Teenager mehr sind, die die Liebe gerade erst für sich entdecken. Sie sind Erwachsene, die auch schon ihr eigenes Päckchen mit sich herumtragen. Ich finde da hat man auch einen anderen Umgang mit der Liebe.

Als Christina sich auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte macht, werden wir Leser an die Ostsee entführt und es war wirklich wie ein kleiner Urlaub. Was würde ich darum geben, wenn ich mir auch am Strand die Beine vertreten und nach Muscheln und Bernstein suchen könnte. Aber es tat auch schon gut, durch Christina ein bisschen Urlaub zu bekommen und wenigstens während des Lesens mal die ganzen Corona-Sorgen vergessen zu können und das hat Anne Barns mit ihrer Geschichte definitiv geschafft.

Was aber wirklich gemein ist: Anne Barns beschreibt ständig leckeren Kuchen, Torten und Gebäckstücke. Ich hatte quasi Dauerlust auf Süßes und wäre am liebsten sofort in ein Café gefahren und hätte dort nach Frankfurter Kranz Ausschau gehalten. Sobald ich den irgendwo entdecke, muss ich ihn einfach probieren oder ich backe die kleinen Varianten aus der Geschichte selbst. Zum Glück hat die Autorin wie immer ein paar Rezepte am Ende ihres Buches für uns abgedruckt.

Fazit:

Dieses Buch hat mich nicht nur vor einer Leseflaute bewahrt, sondern mich auch von den ganzen Corona-Sorgen abgelenkt. Ich konnte mich richtig in die Geschichte fallen lassen und habe mit den Charakteren mitgefühlt. Das Thema Alzheimer hat mich sehr berührt und bewegt und obwohl das ein sehr ernstes Thema ist, hatte das Buch nichts Bedrückendes, sondern die gewohnte Wohlfühlatmosphäre, die ich von den anderen Büchern von Anne Barns bereits kenne und so liebe.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Wer Märchen mag, wird dieses Buch lieben

Märchenhaft-Trilogie (Band 1): Märchenhaft erwählt
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Inhalt:

Auf Prinz Lean lastet ein böser Fluch, den nur ein Kuss aus wahrer Liebe brechen kann. Das macht es ihm natürlich doppelt schwer, eine Frau zu finden.

Ein Casting soll ihm dabei helfen, die Richtige ...

Inhalt:

Auf Prinz Lean lastet ein böser Fluch, den nur ein Kuss aus wahrer Liebe brechen kann. Das macht es ihm natürlich doppelt schwer, eine Frau zu finden.

Ein Casting soll ihm dabei helfen, die Richtige zu finden. Dafür können sich alle heiratsfähigen Mädchen aus ganz Chóraleio bewerben und auch Medea Nachtigall, das Mädchen mit der schönen Stimme möchte ihr Glück versuchen. Ihre Schwester Heera begleitet sie eher widerwillig und kann gar nicht verstehen, dass der Prinz ihr ebenfalls eine Chance gibt. Aus Liebe zu ihrer Schwester zieht sie mit ins Schloss ein und stellt sich den Prüfungen, die die Königsfamilie ihr auferlegt.

Doch hat Heera wirklich das Zeug zur Prinzessin oder entscheidet sich Prinz Lean am Ende doch für eine andere? Und wird sein erster Kuss wirklich ein Kuss aus wahrer Liebe sein oder bringt er am Ende Unheil über ganz Chóraleio?



Meine Meinung:

Ich habe diese Geschichte schon damals gelesen, als sie im Selfpublishing erschienen ist und habe sie schon da ins Herz geschlossen.

Das Buch startet mit einem Prolog, in dem wir erfahren, dass König und Königin kein Kind bekommen können, schließlich aber mit Magie ihr größter Wunsch erfüllt wird. Doch das hat seinen Preis, denn ganz nach Dornröschen-Manier wird der Prinz schon als Baby verflucht. Ich liebe es, wie Maya Shepherd sich an bekannten Märchen bedient, diese aber dann neu interpretiert bzw. in ihre Geschichte einflechtet. Dabei benutzt sie nicht nur Märchen der Gebrüder Grimm, sondern aus aller Welt. Einige davon habe ich sofort erkannt, andere musste ich erst recherchieren. Dafür dient am Ende eine kleine Zusammenfassung aller Märchen, die Maya Shepherd für ihren ersten Band benutzt hat. Was mir aber besonders gefiel, dass sie die Märchen in ihrer Urform nutzt und nicht zu sehr abwandelt oder zu sehr modernisiert, denn tatsächlich liebe ich die alten Märchen genau so, wie sie sind.

Trotzdem erschafft die Autorin auch etwas Neues. Denn das Königshaus veranstaltet ein Casting, um eine passende Königin für den Prinzen zu finden. Und genau dafür bewirbt sich Medea, ein junges Mädchen aus einer einfachen Bauernfamilie. Ihre Schwester Heera begleitet sie nur widerwillig, denn sie hat wenig königliches. Im Gegenteil: Sie ist der Sohn, den ihr Vater nie bekommen hat. Sie geht jagen, arbeitet hart auf den Feldern und trägt am liebsten Hosen. Damit passt sie natürlich so gar nicht ins Königshaus und sie hat auch kein Interesse am Prinzen, aber als sie trotzdem überraschender Weise gewählt wird, zieht sie ins Königshaus ein. Und ich konnte so gut verstehen, was Prinz Lean in Heera sah. Während ihm nämlich alle Honig ums Maul schmieren, sagt die junge Frau ihm auf den Kopf zu, was sie denkt. Und damit hat Heera auch mich begeistert, denn sie ist nicht nur mutig, sie hat auch das Herz auf dem richtigen Fleck und denkt zuerst an andere und erst am Ende an sich selbst. Ich mochte die Protagonistin von Anfang an, hatte aber tatsächlich etwas Angst um sie, dass sie bei all dem vielleicht verletzt werden könnte.

Und das meine ich jetzt nicht rein körperlich, obwohl die Kandidatinnen wirklich gefährliche Prüfungen überstehen müssen. Das bringt natürlich auch ordentlich Spannung in die Geschichte, denn Maya Shepherd hat sich hier nicht nur etwas für die Mädchen, sondern auch für ihre Leser einfallen lassen. Und während die Kandidatinnen so manch gefährliche Situation meistern müssen, lernt man sie und den Prinzen besser kennen und hat natürlich irgendwann seine eigenen Favoritinnen.

Was mir aber auch sehr gut gefallen hat: Hier rettet nicht der Prinz, das hübsche Mädchen, sondern hier ist es einmal umgekehrt. Wir haben eine tapfere, junge Frau, die zwar so manche Schwäche hat, sich aber furchtlos allem stellt, um anderen zu helfen. Das zeigt deutlich, dass auch Frauen heldenhaft sein können und nicht immer auf den Retter warten müssen.

Auch einige Überraschungen hält Maya Shepherd in ihrem Märchen für uns bereit und ich habe wirklich mitgefiebert, denn tatsächlich habe ich bei der Selfpublisher Version das Ende noch nicht gelesen, so dass ich nicht weiß, wie alles endet. Deshalb warte ich jetzt ganz ungeduldig auf Band 2.


Fazit:

Tatsächlich habe ich diesen ersten Band in nur einem Rutsch durchgelesen. Der Schreibstil ist trotz Märchenelementen locker und leicht zu lesen, das Tempo ist so hoch, dass man das Buch kaum weglegen kann, weil man wissen muss, wie es weitergeht und ich hatte die Charaktere irgendwann so lieb gewonnen, dass ich total mitgefiebert habe. Wer Märchen mag, wird dieses Buch lieben.



Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

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