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Veröffentlicht am 13.04.2020

Was für ein Auftakt!

All Saints High - Die Prinzessin
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Mit "All Saints High - Die Prinzessin" startet die All Saints High-Reihe von L. J. Shen, welche aus insgesamt drei Bänden besteht, die allesamt Spin Offs der vierteiligen Sinners of Saint-Reihe sind. Da ...

Mit "All Saints High - Die Prinzessin" startet die All Saints High-Reihe von L. J. Shen, welche aus insgesamt drei Bänden besteht, die allesamt Spin Offs der vierteiligen Sinners of Saint-Reihe sind. Da mir die Bücher rund um die Hot Holes der Sinners of Saint-Reihe extrem gut gefallen haben und mittlerweile zu meinen liebsten New Adult-Geschichten zählen, habe ich mich wahnsinnig auf die Spin Offs gefreut, die von der nächsten Generation, den Kindern, der Protagonisten der Sinners of Saint-Bücher handelt.

Das Cover besticht mit seiner Schlichtheit und dem wunderschönen, zarten Rosaton, in welchem es gehalten ist!

Um was geht es? Daria Followhill steht als Cheerleader-Captain der All Saints Highschool ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Sie scheint alles zu haben: beliebte Freunde, gutes Aussehen und einen unzerstörbaren Ruf. Allerdings gerät ihre perfekte Scheinwelt ins Wanken, als aus heiterem Himmel Penn Scully wieder in ihr Leben tritt. Der Junge, der ihr vor vier Jahren ihren ersten Kuss gestohlen hat. Und plötzlich ist nicht nur die Anziehung zwischen ihnen wieder da, sondern auch das schlechte Gewissen, dass Daria damals, vor vier Jahren, die Zukunft seiner Zwillingsschwester unwiderruflich zerstört hat ...

L. J. Shen schafft es wie kaum eine andere Autorin, gebrochene Charaktere zu schaffen, die so authentisch und tiefgründig sind, dass man gar nicht anders kann, als ihnen zu verfallen! So hat die Autorin es auch in diesem Buch wieder geschafft, zwei gebrochene, fantastische Charaktere zu zeichnen, die sich beide in mein Herz geschlichen haben.
Der Spruch "Armes reiches Mädchen" ist wie gemacht für Daria Followhill! Ja, sie ist ein verwöhnter Teenager, der mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Nichtsdestotrotz ist bei ihr mehr Schein als Sein. Ihr Inneres trägt viele tiefe Wunden, die sie selbst nicht mehr zu versorgen vermag. Stattdessen macht sie viele Dinge mit ihrer aufbrausenden Art immer schlimmer, sodass sie sich irgendwann in einer Sackgasse verläuft. Auch wenn sie sich mehr oder weniger selbst in viele ausweglose Situationen gebracht hat, muss sie erleben, wie es ist, von den falschen Menschen umgeben zu sein, die zwar vorgeben, ihr Bestes zu wollen, letztendlich aber nur an sich selbst denken.
Penn Scully ist ein widersprüchlicher und undurchsichtiger Charakter, weshalb es mir sehr schwer gefallen ist, ihn zu durchschauen. Als mittelloser, aber attraktiver junger Mann muss er - genauso wie Daria - seinen Platz in der Welt erst noch finden.
Daria und Penn verbindet eine regelrechte Hassliebe! Die beiden können weder mit-, noch ohneeinander, weshalb sie sich in einem Katz-und-Maus-Spiel wiederfinden. Die Dynamik zwischen ihnen war von Anfang bis Ende packend und wahnsinnig intensiv, weshalb ich auch immer unbedingt wissen wollte, wie sich die Beziehung zwischen ihnen weiterentwickelt.

L. J. Shens Schreibstil war unfassbar packend, fesselnd und poetisch und hat insgesamt einfach großartig zur Storyline gepasst! Die Handlung zeichnet sich durch einen extrem hohen Spannungsbogen aus, den die Autorin mühelos über die knapp 450 Seiten des gesamten Buches halten kann. Ich war von der ersten Seite an so fasziniert von der Geschichte und den Protagonisten. Immer wieder tauchen neue Verstrickungen, neue Geheimnisse und neue Intrigen auf, weshalb das Buch eine regelrechte Sogwirkung entwickelt.
Vorne im Buch ist eine kurze Triggerwarnung verfasst, die darauf hinweist, dass das Buch sowohl physische als auch sexuelle Gewalt beinhaltet. Wer das Buch lesen möchte, sollte damit also keine Probleme haben. Die Autorin lässt ihre Figuren durch die Hölle gehen, während man als Leser*in hautnah mit dabei ist.

Was für ein Auftakt! "All Saints High - Die Prinzessin" von L. J. Shen konnte mich von Anfang bis Ende fesseln und begeistern! Ich will unbedingt jetzt schon die beiden weiteren Bände lesen!

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Ich bin geflasht!

All of Me
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"All of Me" ist der erste Teil des Finding Me-Duets von K.L. Kreig. Die Fortsetzung erscheint Ende Mai unter dem Titel "All of You".
Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, war ich zunächst etwas skeptisch, ...

"All of Me" ist der erste Teil des Finding Me-Duets von K.L. Kreig. Die Fortsetzung erscheint Ende Mai unter dem Titel "All of You".
Als ich angefangen habe, das Buch zu lesen, war ich zunächst etwas skeptisch, da ich einige Meinungen gelesen hatte, die die Geschichte nicht wirklich gut gefunden haben. Da mir der Klappentext aber sehr zugesagt hat, wollte ich dem Buch dennoch unbedingt eine Chance geben und mir meine eigene Meinung bilden. Und was soll ich sagen? Ich bin wirklich froh, dass ich das Buch gelesen habe ...

Das Cover ist zwar sehr schlicht gehalten, sieht aber trotzdem wunderschön aus!

Um was geht es? Willow Blackwell steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals: Seit dem Tod ihres Vaters muss sie ganz alleine für ihre an Alzheimer erkrankte Mutter sorgen. Um die sich anhäufenden Rechnungen begleichen zu können, arbeitet sie als Hörbuchsprecherin und gelegentlich als Escort. Eines Tages fährt ihr ein extrem gutaussehender, aber gleichzeitig auch unverschämter Kerl mit seinem Range Rover hinten rein. Trotz ihres Ärgers über ihn, kann sie ihn einfach nicht vergessen. Als es dann auch noch genau dieser Typ ist, der sie für vier Monate bucht, um sich als seine feste Freundin auszugeben, weiß sie, dass dies nur Ärger bedeuten kann ...

Willow Blackwell ist eine echte Kämpfernatur! Das Leben hat ihr bereits einige Stolpersteine in den Weg gelegt, aber trotzdem gibt sie nicht auf und kämpft für sich und die Menschen, die sie liebt. Dafür stellt sie auch ihr eigenen Träume hinten an. Von Beginn an war ich beeindruckt von ihrer Persönlichkeit, die mich immer mehr in ihren Bann gezogen hat! Auch die Tatsache, dass sie sehr selbstständig und unabhängig ist, fand ich großartig!
Shaw Mercer ist nicht nur ein einflussreicher Geschäftsmann, sondern auch ein Playboy, wie er im Buche steht! Obwohl er eigentlich ein totaler Idiot ist, fand ich ihn von Anfang an sehr interessant und wollte unbedingt mehr über ihn erfahren. Er bleibt zwar während des gesamten Buches besitzergreifend und nach wie vor ein Bad Boy, allerdings zeigt sich im Verlauf der Geschichte auch, dass er zu tiefgreifenden Gefühlen fähig ist.
Die Anziehung zwischen den beiden Protagonisten ist von der ersten Begegnung an spektakulär! Selten gibt es diese Bücher, in denen man regelrecht spürt, wie die Funken sprühen und die Chemie stimmt und das war genau hier der Fall!

Mit jeder Seite wurde ich mehr und mehr in die Handlung hineingezogen! Dies lag unter anderem auch an K.L. Kreigs sehr einfachem, aber dafür auch wunderbar flüssigen und angenehmen Schreibstil, der dafür gesorgt hat, dass ich das Buch verschlungen habe! Auf den ersten Seiten war ich noch etwas skeptisch, aber je weiter die Handlung voran geschritten ist, desto mehr war ich fasziniert von den Charakteren und dem Plot.

"All of Me" von K.L. Kreig hat einfach dieses gewisse Etwas, was einen fesselt und berührt, sodass man immer mehr möchte! Ich freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten, mehr von Willow und Shaw zu lesen!

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Leichte Unterhaltung für zwischendurch!

Heartbreaker
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"Heartbreaker" bildet den Reihenauftakt der Harbor City-Reihe von Avery Flynn, die aus insgesamt drei voneinander unabhängigen Büchern besteht. Der Klappentext sowie das Cover haben mich direkt angesprochen, ...

"Heartbreaker" bildet den Reihenauftakt der Harbor City-Reihe von Avery Flynn, die aus insgesamt drei voneinander unabhängigen Büchern besteht. Der Klappentext sowie das Cover haben mich direkt angesprochen, weshalb ich mich sehr auf das Buch gefreut habe.

Das Cover ist relativ typisch für dieses Genre! Eigentlich mag ich es nicht sonderlich gerne, wenn Personen auf Buchcovern abgebildet sind. Allerdings finde ich es hier recht stilvoll und elegant gelöst, weshalb es mich bei diesem Buch nicht wirklich stört.

Um was geht es? Sawyer Carlyle lebt für sein Unternehmen. Um seine Mutter, die es sich in den Kopf gesetzt hat, ihren Sohn so bald wie möglich unter die Haube zu bringen, auf Distanz zu halten, engagiert er einen "persönlichen Puffer". Dabei handelt es sich um Clover, die Sawyer seit ihrem Vorstellungsgespräch nicht mehr so recht aus dem Kopf gehen will. Dabei könnten die Vorstellungen vom Leben der beiden nicht weiter auseinandergehen. Und doch stimmt die Chemie zwischen ihnen einfach ...

Beide Protagonisten bringen wahnsinnig viel Potenzial mit sich. Allerdings wurde es während des gesamten Romans nicht geschafft, diese Potenzial auszuschöpfen, weshalb die beiden Hauptfiguren leider recht blass und wenig tiefgründig geblieben sind. Nichtsdestotrotz sind mir beide im Verlauf der Geschichte sehr ans Herz gewachsen.
Sawyer Carlyle ist der klassische Geschäftsmann, der für seine Arbeit lebt und keinerlei Ablenkungen (wozu für ihn auch ernste Beziehungen zählen) gebrauchen kann. Er arbeitet 24/7, Freizeit gibt es für ihn quasi nicht, da sein Beruf sein Hobby ist. An ihm fand ich besonders spannend, dass er wenig Ahnung davon zu haben scheint, wie man eine Frau umwirbt bzw. wie man mit einer Frau richtig umgeht. Dadurch, dass er bisher nur lockere Affären hatte, ist er auf diesem Gebiet vollkommen inkompetent, was wirklich süß war, da er ansonsten immer alles fest im Griff hat.
Mit Clover Lee hatte ich lange Zeit Probleme, warm zu werden. Das lag vor allem daran, dass sie ein sehr sprunghafter Mensch ist und sich überhaupt nicht vorstellen kann, einmal sesshaft zu werden. Stattdessen hangelt sie sich von einem Job zum nächsten, um sich ihr Leben als Weltenbummlerin finanzieren zu können. Obwohl sie sehr tough wirkt, hat sich auch eine sehr verletzliche Seite, welche sie allerdings kaum jemandem zeigt.
Das Zusammenspiel der beiden Hauptprotagonisten hat mir wirklich gut gefallen! Sowohl das Katz-und-Maus-Spiel als auch die spritzigen Dialoge fand ich ausgesprochen erfrischend.

Avery Flynns Schreibstil hält genau das, was die Geschichte verspricht: Er ist locker, leicht und sehr angenehm! Man kann dem Plot mühelos folgen und fliegt geradezu durch die Seiten, weshalb es wirklich Spaß gemacht hat, dieses Buch zu lesen.
Auch wenn Liebesgeschichten in der Regel immer bis zu einem gewissen Grad vorhersehbar sind, hätte ich mir hier mehr Spannung gewünscht. Die Geschichte plätscherte oftmals einfach nur so vor sich dahin.
Gerade die ersten 20 % der Geschichte waren mir viel zu oberflächlich, weil einige zentrale Dinge hier viel zu schnell abgehandelt wurden. Ich hätte mir gewünscht, dass einige Aspekte sich langsamer aufbauen und somit auch ein gewisser Spannungsbogen entsteht. Stattdessen bleibt leider auch die Handlung recht oberflächlich.

"Heartbreaker" von Avery Flynn bietet leichte Unterhaltung für zwischendurch! Obwohl es der Handlung sowohl an Tiefgründigkeit als auch an Spannung fehlt, macht es doch Spaß, das Buch zu lesen!

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Unterhaltsam und romantisch

Mister Romance
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Verfügung gestellt hat!

"Mister Romance" von Leisa Rayven ist der erste Teil der Masters of Love-Reihe. Das Buch hat mich aufgrund des Klappentextes, der mit einer interessanten Grundidee wirbt, direkt ...

Verfügung gestellt hat!

"Mister Romance" von Leisa Rayven ist der erste Teil der Masters of Love-Reihe. Das Buch hat mich aufgrund des Klappentextes, der mit einer interessanten Grundidee wirbt, direkt angesprochen. Ich war unglaublich gespannt, was für eine Geschichte mich erwarten würde ...

Das Cover finde ich recht ansprechend, gefällt mir allerdings nicht ganz so gut wie es die Cover des LYX Verlags meistens tun. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich es einfach nicht gerne mag, wenn Personen auf Buchcovern abgebildet sind.

Um was geht es? Die Journalistin Eden Tate muss ihren Chef ganz dringend eine innovative Story bieten, sonst hatte sie die längste Zeit einen Job bei dem Magazin "Posh". Da kommt ihr der Tipp ihrer Schwester mehr als gelegen. Sie berichtet Eden von dem mysteriösen Mister Romance, der als New York teuerster Escort die romantischen Träume seiner Kundinnen wahr werden lässt. Eden begibt sich daraufhin auf seine Spur und muss schnell feststellen, dass auch sie nicht gegen Mister Romance' Charme immun ist ...

Eden Tate ist eine selbstbewusste junge Frau, die genau weiß, was sie möchte. Sie ist sehr bestrebt, sich ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Regelmäßig lässt sie sich auf unverbindliche One-Night-Stands mit fremden Männern ein. An die große Liebe oder Romantik glaub sie schon lange nicht mehr. Dass sie sich so vehement gegen aufrichtige Gefühle wehrt und diese auch überhaupt nicht zulassen möchte, hat es mir schwer gemacht, eine Verbindung zu ihr aufzubauen. Obwohl sie eigentlich eine echt tolle Frau ist, bin ich einfach nicht mit ihr warm geworden.
Mister Romance - Max Riley - scheint das genaue Gegenteil von Eden zu sein. Er wirkt sehr geheimnisvoll, weshalb man unbedingt mehr über ihn erfahren möchte. Max verströmt einen unfassbaren Charme, der es einem leicht macht, zu verstehen, warum ihm zahlreiche Frauen zu Füßen liegen. Dass ihn ihm ein vielschichtiger Charakter steckt, der mehr zu bieten hat, als Frauen zu umgarnen, zeigt sich dann im Verlauf der Geschichte.
Eden und Max haben mir zusammen richtig gut gefallen, was vor allem daran gelegen hat, dass die beiden nicht unterschiedlicher sein könnten. Die Dynamik zwischen den beiden fand ich daher unglaublich interessant und gut.

Leisa Rayvens Schreibstil konnte mich anfangs direkt packen, weshalb ich beim Lesen auch unglaublich schnell vorangekommen bin. Allerdings flacht der Plot nach etwa einem Drittel ab, weshalb ich mich von da an schwer damit getan habe, mich von der Geschichte fesseln zu lassen. Der Mittelteil plätschert so vor sich hin, während das Ende dann viel zu plötzlich und leider auch viel zu schnell kommt.

Unterhaltsam und romantisch: Trotz einem etwas schwächeren Mittelteil habe ich mit "Mister Romance" von Leisa Rayven einige sehr schöne Lesestunden verbracht!

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Veröffentlicht am 23.02.2020

Sehr wenig Handlung, sehr viel verschenktes Potenzial

Someone Else
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Nachdem mich "Someone New" von Laura Kneidl vor ca. einem Jahr nicht ganz überzeugen konnte, war ich dennoch gespannt auf "Someone Else". Die beiden Protagonisten kamen nämlich bereits in "Someone New" ...

Nachdem mich "Someone New" von Laura Kneidl vor ca. einem Jahr nicht ganz überzeugen konnte, war ich dennoch gespannt auf "Someone Else". Die beiden Protagonisten kamen nämlich bereits in "Someone New" sehr sympathisch rüber, weshalb ich das Buch, welches ihre (Liebes-)Geschichte thematisiert, unbedingt lesen wollte.

Mit dem Cover hat der LYX Verlag sich wieder mal selbst übertroffen! Es sieht einfach wunderschön aus und passt zudem noch perfekt zu dem von "Someone New".

Um was geht es? Cassie und Auri wohnen nicht nur seit geraumer Zeit zusammen, sondern sind auch beste Freunde, die die Leidenschaft für Cosplays und LARPs teilen. Obwohl Cassie sich schon länger zu Auri hingezogen fühlt und auch ihre Freunde immer wieder betonen, was für ein tolles Paar die beiden abgeben würden, möchte sie ihre Freundschaft zu Auri auf keinen Fall gefährden. Denn was ist, wenn die beiden als Paar nicht funktionieren würden und ihre Freundschaft dann Geschichte wäre?

Die Autorin hat in diesem Buch wieder zwei Protagonisten geschaffen, die aus dem Rahmen der üblichen New Adult-Charaktere herausfallen, was mir richtig gut gefallen hat! Zum einen ist da Cassie, die ein sehr introvertierter Mensch ist, weshalb ich mich mehr als gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen konnte. Außerdem hat sie Diabetes. Auch mit diesem Aspekt konnte ich gleich viel anfangen, da mein Verlobter auch seit seiner Kindheit an Diabetes erkrankt ist. Alles in allem ist Cassie sehr unsicher in allem, was sie tut, was auch mit ihrer Krankheit zusammenhängt. Leider hat mir das Bild, das hier von Diabetes gezeichnet wird, nicht wirklich gefallen. Schließlich ist es nichts, wofür man sich schämen sollte. Statt dass sie ihr Leben selbst in die Hand nimmt, lässt sie sich von ihrer Krankheit klein halten. Zudem war nicht alles rund, was das Thema Diabetes betrifft. Dennoch fand ich es gut, dass diese Thematik mal in einem New Adult-Buch aufgegriffen wird.
Auri, der mit vollem Namen Maurice heißt, scheint als extrovertierter Football-Star des Colleges das genaue Gegenteil seiner Mitbewohnerin und besten Freundin zu sein. In seiner Freizeit geht er gerne auf Partys und trifft sich mit seinen Freunden. Ich habe das Gefühl, ihn nicht richtig kennengelernt zu haben, da ich so viel mehr gar nicht über ihn sagen kann. Als Afroamerikaner hat er immer wieder mit Diskriminierung zu kämpfen. Mir hat es gut gefallen, dass dieses Thema hier verarbeitet wurde, allerdings fand ich es leider nicht so gut, dass ein sehr schwarz-weißes Bild von Rassendiskriminierung gezeichnet wurde. Hier wäre, genauso wie bei der Diabetes-Thematik, so viel mehr Potenzial drin gewesen, welches meiner Meinung nach verschenkt wurde.
Zusammen bilden Cassie und Auri ein großartiges Team, das sich in allen Lebenslagen gegenseitig unterstützt und füreinander da ist! Ihre Freundschaft hat mir richtig gut gefallen.

Zu Laura Kneidls Schreibstil brauche ich eigentlich nicht viel mehr zu sagen, außer dass sie einfach unfassbar gut schreiben kann! Sie schafft es, die unnötigsten Details interessant und spannend zu machen! Das war bei diesem Buch auch gar nicht schlecht, da hier wirklich wenig passiert! Der Plot besteht im Prinzip nur daraus, dass zwei beste Freunde ewig umeinander herumschleichen und keiner so richtig den ersten Schritt wagen will. Ansonsten passiert nicht viel, außer dass Nebenhandlungsstränge so sehr in den Fokus gerückt werden, dass diese mehr im Zentrum stehen als die Romanze zwischen Cassie und Auri. Dies hat dann letztendlich auch dazu geführt, dass der eigentlichen Story der Tiefgang gefehlt hat.
Was mir leider überhaupt nicht gefallen hat und auch absolut überflüssig war, waren die letzten 50 Seiten. Mir gefällt es grundsätzlich einfach nicht, wenn unnötiges Drama konstruiert wird. Anstatt miteinander zu reden, schweigt man sich lieber an oder ignoriert den anderen. Das hätte die Geschichte wirklich nicht gebraucht!

Trotz wenig Handlung und viel verschenktem Potenzial, hat mit "Someone Else" von Laura Kneidl doch um einiges besser gefallen als der Vorgänger!

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