Profilbild von NaddlDaddl

NaddlDaddl

Lesejury Star
offline

NaddlDaddl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit NaddlDaddl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.03.2017

Wenn das Leben ein Schokoladenmalheur wäre...

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
0

Die perfekte Sommerlektüre – das ist „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“ für mich. Das fängt schon mit dem Schreibstil von Petra Hülsmann an und zwar mit der kleinen, aber feinen Tatsache, dass sie meine ...

Die perfekte Sommerlektüre – das ist „Glück ist, wenn man trotzdem liebt“ für mich. Das fängt schon mit dem Schreibstil von Petra Hülsmann an und zwar mit der kleinen, aber feinen Tatsache, dass sie meine Lieblingskombo aus Gegenwart und Ich-Perspektive benutzt und endet damit, dass die Dialoge und auch sonst nichts aufgesetzt wirkt. Hier redet oder denkt niemand geschwollen oder gestelzt, sondern viel mehr wie im echten Leben, teilweise sogar mit Dialekt! Dabei merkt man dann auch deutlich, woher Petra Hülsmann kommt, nämlich aus Hamburg. Dort spielt dementsprechend auch die Handlung und die Leute im Buch grüßen sich grundsätzlich mit einem "Moin". Überhaupt wirkt die ganze Geschichte sehr „hamburgerisch“, was es für mich noch authentischer gemacht hat. Bei einem Charakter ist der Dialekt am krassesten ausgeprägt, bei Knut, dem Taxifahrer. Komischerweise musste ich immer, wenn er etwas gesagt hat, an Udo Lindenberg denken, hatte immer seine Stimme im Hinterkopf, die quasi für Knut gesprochen hat^^
Was mir an den Dialogen auch noch so gut gefällt, ist, dass die Autorin ihre Figuren auch mal fluchen lässt, was bei anderen Romanen oftmals umschrieben wird. Hier schreibt Petra Hülsmann einfach das, was die Leute gerade sagen. Ob sie nun fluchen oder herumstammeln, alles ganz echt, was mir die Charaktere noch sympathischer macht :)
In "Glück ist, wenn man, wenn man trotzdem liebt" geht es - natürlich - viel um die Liebe. Aber mindestens genauso wichtig ist hier das Essen. Schon allein dadurch, dass eine der Hauptpersonen beruflich Koch ist, sorgt dafür, dass man als Leser viele Gerichte vorgesetzt bekommt und ich hatte wirklich das ein oder andere Mal Lust, etwas davon nachzukochen. Umso besser, dass zumindest von einem Dessert - dem Schokoladenmalheur - das Rezept hinten im Buch zu finden ist. Ich weiß, dass ich das auf jeden Fall mal ausprobieren werde!
Die Story an sich ist für einen Liebesroman schon ziemlich cool. Schon klar, es werden keine großen Abenteuer erlebt und es ist vorhersehbar, wie das Ganze ausgeht, aber die Geschichte ist witzig und dreht sich auch nicht nur um die Liebe. Freundschaft, Essen und wie man mit Veränderungen im Leben umgeht, spielen eine große Rolle. Und der Liebes-Aspekt war auch nicht übertrieben kitschig, obwohl die Protagonistin ein ziemlich Disney-mäßiges Bild von der Liebe im Kopf hat. In anderen Romanen werden auch oft die spektakulärsten Affären und Katastrophen zusammengeschustert, was hier nicht so ist. Zwar gibt es auf jeden Fall Probleme aller Art, aber die wirken nicht so übertrieben und auf einen Haufen geworfen, damit in der kurzen Lesezeit möglichst viel erlebt wird. Echt eine schöne Abwechslung! Das Ende war meiner Meinung zwar nicht perfekt, aber doch ziemlich gut, ich hab schon schlechtere gelesen :)
So, und zuletzt noch zu den Charakteren, die meisten von ihnen mag ich total gerne. Isabelle, also die Hauptperson, ist zwar an sich eine nette Person, wie ich es nicht unbedingt mag, hat aber trotzdem so viele schrullige Macken, dass sie mir von Anfang an sympathisch war. Jens mochte ich genauso von der ersten Sekunde an, er ist so schön zynisch und bildet mit seiner pragmatischen Sicht ein schönes Gegenmodell zu Isabelles teilweise ein bisschen verkitschter Sicht auf die Dinge. Und dann natürlich Merle, Jens' kleine Schwester, mit ihren Verrücktheiten. Die drei sind schön weit entfernt von 'perfekt', genau so, wie ich es mag. Deswegen konnte ich ganz gut damit leben, dass andere Charaktere wie Brigitte, Kathi oder Anne „nur“ ganz in Ordnung waren und weiter nichts.
Insgesamt fand ich diesen Roman unglaublich unterhaltsam, er ließ sich so schön locker und leicht lesen, dass es mich über die Vorhersehbarkeit der Geschichte, auf die man jedoch bei Frauenromanen gefasst sein muss, hinwegsehen hat lassen.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Unnötig in die Länge gezogen und nervig

City of Heavenly Fire
0

Oh Mann! In Band 6 und gleichzeitig dem letzten Band der „Chroniken der Unterwelt“ hat die Reihe meiner Meinung nach seinen Tiefpunkt erreicht. Ich habe eine halbe Ewigkeit gebraucht, um diesen unnötig ...

Oh Mann! In Band 6 und gleichzeitig dem letzten Band der „Chroniken der Unterwelt“ hat die Reihe meiner Meinung nach seinen Tiefpunkt erreicht. Ich habe eine halbe Ewigkeit gebraucht, um diesen unnötig in die Länge gezogenen Roman durchzulesen und bleibe unzufrieden zurück.
Der letzte Teil hat ja hochdramatisch geendet. Sebastian hat einige Schattenjäger in dunkle Schattenjäger, sogenannte 'Erdunkelte' verwandelt, die ihm nun uneingeschränkt loyal ergeben sind. Zwar musste er fliehen, aber die Bedrohung durch ihn besteht weiterhin. Jace, der durch das Himmelsschwert Glorious von Sebastian getrennt wurde, trägt nun das Himmliche Feuer in sich und ist somit die einzige Person, die Sebastian aufhalten könnte. So weit, so gut. Seitdem sind ein paar Monate vergangen und am Anfang von Band 6 kommt Sebastian wieder, greift Schattenjäger-Institute an, um weitere Erdunkelte zu rekrutieren. Daraufhin fliehen alle Schattenjäger nach Idris, um dort zu besprechen, wie es weitergehen soll. Natürlich kommt Clary und Jace dabei eine ganz außergewöhnlich wichtige Rolle zu, sie sind quasi der Schlüssel zum Sieg gegen Sebastian, und natürlich gibt es einen ach so dramatischen Show Down mit darauf folgenden unvermeidlichen Happy End.
Das war jetzt mal das Objektive zu diesem Buch, komme ich also zum Subjektiven, was größtenteils daraus besteht, was mich alles gestört hat. Es fängt schon mit den ersten Seiten an, mit dem Prolog. Hier wird sofort eine neue Figur eingeführt, die zwölfjährige Emma, eine junge Schattenjägerin, die im Institut im Los Angeles einen der Angriffe von Sebastian hautnah mitbekommt. Man fragt sich so "Wer ist sie und was soll das? Ich kenne sie gar nicht und auf einmal fängt das Buch mit ihr an?". Sie taucht auch noch öfter im Buch auf, hat eigene Sichtweisen, bekommt einen größeren Teil in dem Roman gewidmet als so manch anderer Charakter, der in den letzten Büchern eindeutig wichtiger, weil existent, war. Und tadaaa: Emma ist die Hauptperson der neuen Reihe von Cassandra Clare, "Lady Midnight". Schon als ich zum ersten Mal davon gehört habe, fand ich es ziemlich dreist von der Autorin, sowas zu bringen, aber jetzt, nachdem ich das Buch selbst gelesen habe, finde ich es noch schlimmer! Es wird einem hier die neue Reihe von der lieben Mrs Clare aufgedrängt, sie hätte gleich noch ein rotes Schild mit ins Buch packen können, mit der Aufschrift "Lady Midnight: LIES MICH!". Emma und alle Charaktere, die mit ihr zusammenhängen, sind zwar auch Schattenjäger und passen irgendwie auch in die "Chroniken der Unterwelt"-Reihe, aber für mich hat es sich trotzdem so angefühlt, als hätte die Autorin diese Leute auf Teufel komm raus noch in dieses Buch quetschen wollen, nur um zu zeigen, dass sie eine neue Reihe schreibt und doch bitte jeder sie lesen soll. Und eins kann ich euch verraten, ich werd mir diese neuen Bücher von ihr garantiert nicht kaufen!
Ich bin auch echt enttäuscht davon, wie wenig hier Charaktere vorkommen, die ich total gerne mag. Es kommt mir vor, als wäre ich zurück in Band 1 geschleudert worden, der fast nur von Clary erzählt wurde, nur mit ein bisschen mehr Anteil von anderen Personen. Also 80% Clary, 20% von allen anderen und mir "allen anderen" meine ich Jace, Simon, Isabelle, Alec, Magnus, Luke, Jocelyn, Emma, Maia und ab und an Jia Penhallow. Es ist also nicht nur nervig, dass Clary so oft zu Wort kommt und andere, die ich viel viiiieeeel lieber mag, kaum, sondern auch, dass es so viele sind. Dadurch ist das Buch auch so unglaublich fett geworden, 900 Seiten für gerade mal eine Woche, wenn man vom Epilog mal absieht! Das regt irgendwie total auf, ich hatte teilweise das Gefühl, überhaupt nicht vorwärts zu kommen, weil dementsprechend auch nicht so viel passiert, wie man in 900 Seiten erwarten würde.
Außerdem war noch etwas anderes so, als wäre man in der Zeit zurückgeworfen worden, nämlich die Beziehung von Clary und Jace. Da ging es ja bis Band 3 dauernd so "Oh nein, wir dürfen uns nicht lieben, weil wir Geschwister sind!". Und nein, es kommt nicht raus, dass die beiden doch verwandt sind und sich doch nicht lieben dürfen, aber dafür hat Jace das Himmlische Feuer in sich, das er nicht kontrollieren kann und weswegen er Clary kaum anfassen kann, weil er sie ja sonst verletzen würde. Augenverdreh-Alarm! Schon klar, liebe Autorin, wenn es sonst keine Beziehungsprobleme gibt, werden eben mal schnell neue erfunden, damit auch alles schön dramatisch bleibt! Von Clary-und-Jace-Momenten wird man aber trotzdem nicht verschont, es wird genug gekitscht.
Sehr witzig, aber nicht gelungen, fand ich die Tatsache, dass Cassandra Clare versucht, coole Jugendsprache und Witz in "City of Heavenly Fire" reinzubringen. Auf einmal sollen die Leute "DBDen", also "die Beziehung definieren" oder es wird lustig über nonexistente Schattenjäger-Magazine gesprochen. Ich fand das zu gewollt, es passt überhaupt nicht dazu. Es gibt eben Autoren, die haben einen witzigen, leicht zu lesenden Schreibstil, und andere, die haben ihn einfach nicht. Cassandra Clare gehört eindeutig zu letzteren. Über ihren Schreibstil allgemein könnte ich mich natürlich noch seitenlang aufregen, lass es aber lieber. Das Einzige, was ich jetzt noch dazu sagen will ist: Sie muss ihre Leser echt für doof halten! Personen, Umgebungen, einfach alles wird doppelt und dreifach bis hundertfach beschrieben, zehn Metaphern werden verwendet, nur um einen See zu beschreiben! Ich hab das dann teilweise nur noch überflogen, weil es für mich nicht schön bildlich und lebhaft vorstellbar wurde, sondern mir nur noch auf die Nerven ging. So. Autoren-Lästereien Ende.
Jetzt nur noch zum Happy End, das ja auch abzusehen war. Sehr vieles in diesem Buch war ja abzusehen, für mich gab es nur ein paar wenige Überraschungen. Das Happy End war dann auch wirklich seeehr klischeehaft und kitschig. Jeder war glücklich und zufrieden, jedem Yin sein Yang, selbst wenn ein paar Sachen nicht so glücklich verliefen, wurden sie noch geklärt. Zwar gab es im Buch auch ein paar Opfer, aber entweder kamen sie mir nicht so wichtig vor oder haben mich emotional gar nicht mitgenommen. Es gab gerade mal eine Stelle im Buch, an der mir fast die Tränen gekommen wären und das ist mir für ein Finale einfach nicht genug. Gut an dem Happy-End-Ende fand ich, dass tatsächlich alle unbeantworteten Fragen beantwortet wurden. Man hat zum Beispiel endlich erfahren, wer Magnus' dämonischer Vater ist, auch wenn ich es vorhersehbar fand, dass man es erfährt und auch, wer er ist, was meiner Meinung nach viel zu oft angedeutet wird.
Zu den Charakteren noch kurz: Ich finde ja, dass kaum jemand von den wichtigsten Charakteren eine Wandlung durchgemacht hat, wenn, dann Simon. Clary und Jace schwadronieren zwar andauernd, wie sehr sie sich doch verändert haben, doch ich hab davon nichts mitbekommen, sie sind so nervig wie eh und je. Simon hingegen hat sich wirklich gewandelt und ist und bleibt mein Lieblingscharakter dieser Reihe. Wirklich viel Konkurrenz hat er eh nicht. Durch ihn hat die Reihe wenigstens ein bisschen Witz und Überraschung bekommen. Eins der anderen wenigen Dinge, die ich in "City of Heavenly Fire" gut fand, war, dass die Autorin Personen aus der "Chroniken der Schattenjäger"-Reihe hat vorkommen lassen, die im 19. Jahrhundert spielt. Ich hab die Bücher zwar nicht gelesen, aber mir den Inhalt im Internet doch mal angesehen, um zu verstehen, wie das alles denn zusammenhängt. Ich fand es ziemlich gelungen, wie Clare es geschafft hat, hier einen Bogen zu schlagen und bevor ihr euch jetzt wundert: Nein, die Personen werden nicht so in den Mittelpunkt gestellt wie Emma von der nächsten Reihe, sie kommen in Maßen vor.
Alles in allem bin ich einfach nur enttäuscht von diesem versucht dramatischen Finale, das für mich zu vorhersehbar, zu kitschig und zu sehr in die Länge gezogen war, mit vielen Charakteren, die ich einfach nicht ausstehen konnte und einer, meiner Meinung nach, nicht lesenswerten Schreibstil.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Langatmig und mit einer der unsympathischsten Protagonistinnen seit Langem!

City of Lost Souls
0

Im fünften Teil ihrer Reihe kehrt Cassandra Clare wieder dahin zurück, ihren Schreibstil fast ununterbrochen um Clary kreisen zu lassen. Bestimmt zwei Drittel des Buches werden aus der Perspektive unserer ...

Im fünften Teil ihrer Reihe kehrt Cassandra Clare wieder dahin zurück, ihren Schreibstil fast ununterbrochen um Clary kreisen zu lassen. Bestimmt zwei Drittel des Buches werden aus der Perspektive unserer Little Miss Sunshine geschrieben und ja, sie ist die Protagonistin, aber in Teil 4 hat die Autorin es doch auch gebacken bekommen, mal aus anderen Sichtweisen zu schreiben. So interessant ist Clary nun wirklich nicht, Simons Sichtweisen sind wenigstens noch witzig und mal was anderes, nicht immer wieder das gleiche "Hach, ich liebe Jace ja so sehr" und "Oh nein, ich kann ihn nicht lieben". Aber neeeiiiin, Clary kommt dauernd vor, es ist teilweise wirklich ätzend. Und dann die anderen Sichtweisen, die außer Simon noch dazukommen. Ja, gut, Alec ist echt in Ordnung, aber Maia und Jordan? Die beiden sind ja fast so schlimm wie Clary und Jace und das muss schon was heißen! Da hätte die Autorin gut und gerne Seiten einsparen können...
Clares Schreibstil an sich hat sich natürlich nicht geändert: Genauso langatmig und gewollt metaphorisch, was aber nicht wirklich gut rüberkommt, Dialoge, die man nicht von Teenagern erwarten würde...Am schlimmsten finde ich nach wie vor diese ellenlangen Beschreibungen. Echt mal, ich will nicht wissen, welche Farbe die Decke des Zimmers hat, das brauch ich nicht, um mir den Raum vorstellen zu können!
Und auch wieder die Charaktere. Ach. Du. Meine. Güte! Clary... Ja, die tolle Clary, die inzwischen echt alles kann, sogar kämpfen. Die Autorin scheint einen Kurs in "Wie mache ich einen unglaubwürdig tollen Charakter noch unglaubwürdig toller". Jace ist in dem Band mal ein bisschen was anderes, da er an Sebastian gebunden ist, aber wenn nicht, wäre es derselbe eingebildete, selbstzerstörerische Kerl, der einem wie immer auf die Nerven fällt. Dafür ist jetzt sogar seine Haut golden. Goldene haare, goldene Augen, goldene Haut - Jace muss aussehen, wie eine menschliche, goldene Discokugel! Maia und Jordan gehen mir wie gesagt ebenfalls auf die Nerven. Bleiben also nur Simon, Isabelle, Alec und Magnus, die das Buch wieder einmal für mich retten, da die wenigstens nicht dieses immergleiche Spiel spielen, durch das Cassandra Clare Clary und Jace so gerne treibt.
Was mir allerdings in "City of Lost Souls" am krassesten aufgefallen ist und mich auch wirklich gestört hat, ist, dass fast jede der wichtigeren Personen hier superbesonders und toll ist. Zu Jace muss ich wahrscheinlich nichts mehr sagen, er ist sowieso der tollste Hecht und kann alles. Clary ist wie schon gesagt jetzt auch zur Super-Kämpferin mutiert und hat natürlich ihre Runen-Begabung, die sonst niemand hat. Isabelle ist die allertollste weibliche Schattenjägerin. Alec... na gut, der fällt ein bisschen aus dem Rahmen, er ist nur gewöhnlich super. aber nichtsdestotrotz super! Simon ist der einzige Tageslichtler-Vampir weit und breit und trägt außerdem das Kainsmal. Magnus ist der beste Hexenmeister, den es gibt. Und dann noch Jordan, einer der vielversprechendsten Absolventen der Praetor Lupus und damit natürlich ein richtig toll ausgebildeter Werwolf. Dazu darf man außerdem nicht vergessen, dass alle Leute im Buch durch die Bank hindurch superheiße Feger sind, kaum irgendwelche äußerlichen Macken haben. Gott, wie ist das nervig! Wieso merkt die Autorin denn nicht, wie unglaubwürdig es ist, ausnahmslos total attraktive und begabte Charaktere in seiner Reihe zu haben? So macht man seine Bücher doch nur unrealistisch, also sogar für eine Fantasy-Geschichte...
Mir war der fünfte Teil der „Chroniken der Unterwelt“-Reihe eindeutig zu langatmig und die Protagonistin samt ihres Gegenparts Jace unfassbar unsympathisch. Wäre die Story an sich nicht einigermaßen interessant und gäbe es die sympathischeren Charaktere wie Simon und Co. nicht, hätte ich die Reihe wahrscheinlich schon lange aufgegeben.

Veröffentlicht am 30.03.2017

Eine Fortsetzung, die zwar gut ist, aber nichtsdestotrotz noch unnötig

City of Fallen Angels
0

Eigentlich hätte die „Chroniken der Unterwelt“-Reihe nach dem dritten Teil zu Ende sein können. Es war ein guter Abschluss, mit Happy End für alle. Und was denkt sich Cassandra Clare? Sie will noch drei ...

Eigentlich hätte die „Chroniken der Unterwelt“-Reihe nach dem dritten Teil zu Ende sein können. Es war ein guter Abschluss, mit Happy End für alle. Und was denkt sich Cassandra Clare? Sie will noch drei Bücher an die Trilogie hängen.
Seltsamerweise finde ich „City of Fallen Angels“ gar nicht mal so schlecht, fast besser als seine Vorgänger. Was vielleicht daran liegt, dass Simon, eine meiner Lieblingsfiguren, wenn nicht sogar die Lieblingsfigur, richtig viel Platz im Buch bekommt. Immer öfter wird aus seiner Sichtweise geschrieben, was ich ja um einiges interessanter und cooler finde als Clary, aber gut, ich mag fast jeden mehr als Clary. Jedenfalls hab ich mich immer gefreut, wenn Simon mal wieder zum Zuge kam, seine Probleme kamen mir auch viel interessanter vor als die von Clary. Was wahrscheinlich daran liegt, dass Clarys Probleme dauernd mit Jace zu tun haben, anscheinend mit niemandem sonst zu tun haben können! Clary und Jace nerven mich ja sowieso gewaltig! Jetzt, da sie nun zusammen sein "dürfen", müssen sie dauernd kitschig miteinander rummachen und - noch schlimmer - Clary's Gedanken werden auch immer schmalziger, was ihren ach so geliebten Jace angeht. Ich hab ja nichts gegen Liebe und Romantik in einem Büch, bin da schon einiges gewohnt, aber sowas ist doch einfach übertrieben!
Was mir jetzt auch wieder in "City of Lost Souls" aufgefallen ist, sind die Beschreibungen. Und zwar nicht nur, dass sie lang sind, sondern auch, dass sie dauernd wiederholt werden. Ja, Jace hat blonde Haare, die - ja, das wissen wir auch schon! - golden schimmern, manchmal aber auch kupferfarben oder silbern, je nachdem, wie die Autorin gerade lustig ist. Und ja, Clary hat grüne Augen, die riesig sind. Riesige grüne Augen. Hatte ich schon erwähnt, dass Clary's grüne Augen riesig sind? Ja? Haben es jetzt auch wirklich alle mitbekommen, es scheint ja ganz wichtig zu sein, so oft, wie die Autorin es wiederholt... Es ist wirklich übertrieben, dass die Autorin diese überaus bedeutsamen Fakten alle paar Seiten erwähnen muss.
Bis auf kleinere Ungereimtheiten (zum Beispiel wechselt die Haarfarbe von Kyle von dunkel auf hellbraun) finde ich Band 4 der Reihe doch ziemlich spannend. Es gibt mehr als nur ein Problem, dem sich die Hauptpersonen stellen müssen, was es noch ein Stück interessanter macht, vor allem, wenn man langsam erfährt, wie eigentlich alles zusammenhängt. Plus die Charaktere, die neu auftauchen. Kyle, der neue Sänger in Simons Band, und Camille, eine alte Vampirin und einst Anführerin des Vampirclans von Manhattan. Zwar nehmen die Liebesgeschichten seeehr viel Platz in dem Teil ein, aber zumindest nicht mehr nur Clary's Liebesdrama, so ist es dann wenigstens nicht ganz uninteressant. Durch den Schreibstil verlieren Actionszenen dann aber wieder an Spannung und insgesamt hat mich das Buch auch nicht vom Hocker gerissen, auch wenn ich es bis jetzt zu den besseren der Reihe zähle.

Veröffentlicht am 29.03.2017

Die Handlung wird spannender, aber durch den Schreibstil und die unliebsamen Protagonisten konnte es mich noch nicht überzeugen

City of Glass
0

Der dritte Teil der „Chroniken der Unterwelt“-Saga kann bei mir vor allem durch eines Pluspunkte sammeln: Es passiert nämlich mal wirklich etwas! In diesem Buch gibt es nicht nur Action, nein, man kann ...

Der dritte Teil der „Chroniken der Unterwelt“-Saga kann bei mir vor allem durch eines Pluspunkte sammeln: Es passiert nämlich mal wirklich etwas! In diesem Buch gibt es nicht nur Action, nein, man kann mit den Personen auch immer wieder kleine Stückchen des großen Puzzles der Wahrheit herausfinden, was spannend mitzuerleben ist.
Erst einmal will Clary nach Idris, dem geheimen Land der Schattenjäger, um dort nach dem Heilmittel zu suchen, dass ihre Mutter endlich aus dem Koma wecken soll. Das an sich macht schon einen echt großen Teil des Inhalts aus. Gleichzeitig treffen sich in Alicante, der Hauptstadt und auch einzigen Stadt in Idris, die Schattenjäger von überall auf der Welt, um über das Abkommen mit den Schattenwesen und ja, auch über Valentin zu reden. Der ist nämlich eine dauernde Bedrohung und man wartet schon darauf, was er als nächstes anstellt... Es ist auch ziemlich spannend, da man weiß, irgendwer im Rat ist ein Spitzel Valentins, aber wer das sein soll, davon hat man erstmal keine Ahnung. Jedenfalls kommt durch diese ganzen Ereignisse gleich mal ein wenig Schwung in die Geschichte. Auch die Charaktere, die neu in Band 3 dazukommen, tragen dazu ihren Teil bei. Es sind zwar nicht ganz so viele, aber da ist zum Beispiel Lukes Schwester Amatis, die man kennenlernt, von deren Vorgeschichte man erfährt. Auch sonst kann man die letzten Teile dessen, was in der Vergangenheit geschehen ist, zusammenfügen, sodass man am Ende eine Geschichte hat, die Sinn ergibt, mit der sich vieles, was in den drei Büchern passiert ist, erklären lässt. Finde ich gut, denn so merkt man, dass die Autorin nachgedacht hat, bevor sie etwas schreibt.
Ich muss aber sagen, dass ich immer noch kein sonderlicher Fan von Cassandra Clare bin. Ihr Schreibstil ist wie gehabt: langatmig und mit vielen Beschreibungen und meiner Meinung nach völlig unnötigen Vergleichen. Besonders schlecht gemacht finde ich aber, dass man zwischen den verschiedenen Sichtweisen im Buch nicht unterscheiden kann. Egal, ob Clary, Simon, Jace, Alec oder Isabelle, bei jedem wird ausführlichst die Umgebung beschrieben, auf dieselbe Art und Weise und so etwas finde ich dann einfach nicht gut, weil das unterschiedliche Leute sind, aus deren Sicht man da liest und das sollte man doch merken!
Wovon ich ein bisschen enttäuscht war, sind die Beschreibungen von Idris und Alicante. Die Autorin hatte hier ziemlich freies Spiel, da sie sich den Ort ausgedacht hat, sie hätte alles Mögliche daraus machen können. Klar, ich erwarte nicht, dass in den Flüssen dort Honig fließt und Seraphklingen an den Bäumen wachsen, aber so, wie die Autorin die Landschaft von Idris beschreibt, mit Hügeln und Bergen und vielleicht mal einem Wald oder See, hört es sich an wie jedes andere Land auch. Das einzig Besondere sind vielleicht die Dämonentürme in Alicante, die den Schutzschild um die Stadt aufrechterhalten, und dass es dort keinen Strom gibt. Ansonsten wirklich enttäuschend, vor allem, wenn die Charaktere in den vorherigen Teilen dauernd von Idris schwärmen und dann so etwas...Unspektakuläres. Die Lebensweise in Idris ist auch nicht sooo toll rübergekommen, aber zumindest besser als das Land an sich. Dass die Schattenjäger sich dort nicht verstecken müssen und dann noch die Politik, die dort herrscht, das war schon interessant zu wissen, da man vorher eigentlich keinen Plan davon hatte.
Das Schlimmste an dem Buch waren für mich auf jeden Fall Clary und Jace. Die beiden gehen mir echt tödlich auf den Nerv! Bei Jace ist das noch auszuhalten, er bekommt wenigstens nicht ganz so oft eine Sichtweise und kann mit seinen "coolen" Sprüchen angeben, unter denen sich eine ach so gequälte Seele verbirgt, aber Clary ist leider die Protagonistin der Reihe und bekommt hier dementsprechend den meisten Platz. Sie nervt mich wirklich mit ihrem "Ja, ich mach jetzt einfach, was ich will, weil ich klein und dumm bin" (nichts gegen kleine Leute, ich bin auch klein, aber bei Clary stresst das!) und dem "Heute bin ich total sauer auf dich, aber keine Sorge, morgen ist alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen". Dazu kommt noch, dass Clary einzigartig ist, sie neue Runen erschaffen kann und ja sooo begabt ist. Kotz, würg! Wie kann man das nur immer so übertreiben? Hätte es nicht gereicht, dass Clary eine Schattenjägerin ist, wäre das nicht besonders genug? Nein, sie muss natürlich auch unter den Schattenjägern etwas total Besonderes sein...
Insgesamt ist der dritte bis jetzt mein liebster Teil dieser Reihe, auch wenn das nicht viel heißt.