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Nancy0705

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Hab leider mehr erwartet

Wintertraum in Kanada
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Positiv ist, dass ich recht schnell in die Story reingekommen.
Es gibt sehr viel Stoff, sodass immer etwas passiert und direkt zu Beginn bereits die ersten Konflikte auftauchen.
Die Szenerie in Kanada ...

Positiv ist, dass ich recht schnell in die Story reingekommen.
Es gibt sehr viel Stoff, sodass immer etwas passiert und direkt zu Beginn bereits die ersten Konflikte auftauchen.
Die Szenerie in Kanada war zudem traumhaft und auch wunderschön geschrieben. Man merkt, die Verbundenheit und die Liebe der Autorin zu dem Ort. Die Atmosphäre war wirklich wundervoll. Auch, wenn ich gerne noch mehr von Kanada "gesehen" bzw. darüber gelesen hätte, da sich viel Handlung lediglich im Haus abspielte.

Die Charaktere, die Handlung und stellenweise auch der Schreibstil waren im Gegensatz dazu leider eher enttäuschend.
Mir war der Schreibstil teils zu oberflächlich und die Gefühle der Charaktere kamen bei mir so nicht immer an. Dadurch viel es mit schwer mich in die Charaktere rein zu denken und mit ihnen zu Fühlen. Außerdem fand ich einige Handlungen ziemlich überspitzt und schlicht unrealistisch. Ein weiterer Manko ist, dass die Handlung mir einfach zu vorhersagbar und teils zu flach war. Mir hat da einfach die Tiefgründigkeit gefehlt. Es fiel mir stellenweise echt schwer überhaupt weiterzulesen.

Das Ende war dann viel zu apprupt, sodass ich mich gefragt habe, ob es das wirklich schon war. Da hat einfach noch so viel gefehlt.

Leider von meiner Seite keine Leseempfehlung! Ziemlich flache, unrealistische Handlung, wenig Gefühle, profillose Charaktere. Schade!

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Der Tod zu Besuch

Jetzt ist Sense
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Was ist, wenn plötzlich der Tod persönlich vor der Tür steht?
Genau das passiert Liv Bentele ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag.
Doch zum Glück hat der sympathische, attraktive Mann sich nur in der Tür ...

Was ist, wenn plötzlich der Tod persönlich vor der Tür steht?
Genau das passiert Liv Bentele ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag.
Doch zum Glück hat der sympathische, attraktive Mann sich nur in der Tür geirrt.
Belustigt und eine Spur nachdenklich tut Liv diese seltsame Begegnung ab.
Doch dann stirbt plötzlich die nette alte Dame von gegenüber und Liv muss sich fragen, ob der „Sensenmann“ ein psychopathischer Killer oder wirklich Thanatos, der Gott des Todes, ist.
Und was ist, wenn er sich doch nicht in der Tür geirrt hat?

„Jetzt ist Sense“ von Hans Rath nähert sich dem Tod auf eine ganz neue, humorvolle Weise und eröffnet eine neue Sicht auf den Tod.
Gibt es im Hintergrund jemand, der über unser Leben und unseren Tod bestimmt?
Ist unser Schicksal von Anfang an vorher bestimmt, ohne, dass wir es, egal was wir tun, ändern können?
Und gibt es jemanden, den Gott des Todes, der in unseren letzten Stunden bei uns ist und uns hilft, in das Jenseits, wie auch immer das aussehen mag, zu gelangen?

Der Roman regt zum Nachdenken an, lässt einen das Leben hinterfragen und gibt Denkanstöße, was man mit seinem Leben eigentlich anfangen will.
Wozu leben wir überhaupt?
Worauf streben wir zu?
Und gibt es jemals einen passenden Zeitpunkt zum Sterben?

Mit genau diesen Fragen wird auch Protagonistin Liv Bentele durch Thanatos, dem Gott des Todes, konfrontiert.
Liv hat ihr Leben bisher fast nur mit Arbeiten verbracht und war immer für andere da.
Hat sie ihr Leben wirklich richtig gelebt?
Was würde sie tun, wenn sie jetzt stirbt? Was, wenn sie noch weiterleben kann?
Kann man den Tod austricksen?
Was ist sie bereit zu tun, um ihr eigenes Leben zu retten?

Livs innerer Konflikt und ihre Auseinandersetzung mit dem Tod - vor allem als Psychologin, von der man denkt, die Psyche zu kennen - ist super interessant und authentisch.
Sie hat mich selbst dazu gebracht, über jene Dinge nachzudenken und das Leben zu hinterfragen.

Auch Thanatos ist ein sehr interessanter Charakter.
Wie stellt man sich so einen Gott des Todes vor?
Sicher nicht so wie unser Charakter hier in der Geschichte.
Entgegen der Erwartungen ist Thanatos nicht etwa düster und gefährlich, sondern ein doch überaus sympathischer, charismatischer und wortgewandter Geselle.
Schlagfertig, nie auf den Mund gefallen und sehr selbstüberzeugt erzählt er Anekdoten aus seinem Alltag als Gott des Todes, der ihm gar nicht mal so zu gefallen scheint.
Mir gefällt diese „neue“ konträre und humorvolle Darstellung des Gottes sehr gut - überaus erfrischend.

Die Handlung selbst ist ebenfalls super unterhaltsam - absolut spannend, dynamisch, unvorhersehbar und immer für eine Überraschung gut.
Witzig und schräg und doch auch nachdenklich.
Hans Rath schafft die perfekte Balance zwischen Komik und Philosophie.

Dazu noch der passende Schreibstil von Hans Rath, der absolut lebendig, nachdenklich, aber auch lustig ist und eine passende, angenehme Atmosphäre schafft, sodass man stets den Protagonisten ganz nah ist und mit ihnen gemeinsam die Story lebt und immer wieder auch ein Schmunzeln auf den Lippen hat.

FAZIT

Alles in allem ein wirklich tolles Buch mit einer super spannenden und interessanten Storyline, die einen zum Nachdenken anregt und die Sicht auf das Leben und den Tod verändert.
Die Charaktere sind überaus erfrischend, sympathisch und humorvoll.
Mich hat das Buch von Anfang gefesselt und nicht wieder losgelassen und darüber hinaus ein paar spannende, nachdenkliche und witzige Lesestunden bereitet.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Leider nicht meins

Der schlauste Mann der Welt
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Einfach mal nichts tun – den ganzen Tag rein gar nichts machen und sich einfach dem Leben hingeben. Das ist das Lebensmotto von Jens Leunich.
Was so einfach klingt, ist manchmal jedoch ganz schön schwierig. ...

Einfach mal nichts tun – den ganzen Tag rein gar nichts machen und sich einfach dem Leben hingeben. Das ist das Lebensmotto von Jens Leunich.
Was so einfach klingt, ist manchmal jedoch ganz schön schwierig.
Doch am Ende zahlt es sich aus, denn das 'Nichts tun' ist für Jens Leunich der Weg, die Menschheit zu retten.
Wie das gehen soll? Das will Jens Leunich der Welt niederschreiben, doch gegen seine sonstigen Gewohnheiten muss er sich damit beeilen, denn ihm bleiben nur noch zehn Tage, bevor sein Leben endet.

Ein sehr interessanter und vielversprechender Ansatz.
Ein Mann, der den ganzen Tag nichts macht und trotzdem genug Geld zum Leben hat?
Und dann auch noch der Meinung ist, mit dieser Art und Weise die Welt retten zu können?
Und warum genau muss er in 10 Tagen sterben?

In der Story wird 'Faulheit' bzw. 'Nichts tun' völlig neu gedacht und definiert.
'Nichts tun' als eine Art Meditationsübung, die die Menschheit wieder ins Gleichgewicht rücken kann.
Wozu arbeiten alle und strengen sich an?
Was wäre, wenn alle Menschen nichts tun würden?

Ganz klares Plus war auf jeden Fall Matthias Koeberlin als Sprecher.
Seine Art zu sprechen ist absolut einnehmend und überzeugend.
Er hat eine super entspannte, melodische, wohlklingende Stimme bzw. Stimmführung und schafft damit eine sehr angenehme Höratmosphäre.
Eine Stimme, der man wirklich gern lauscht und bei der man sich wohlfühlt.

Der Inhalt und der Protagonist dagegen waren leider überhaupt nicht meins.

Jens Leunich als Protagonist ist mir in keinerlei Hinsicht während des Hörens sympathisch geworden.
Ich konnte mich nicht mit ihm identifizieren oder mich in ihn hineinversetzen und ihn irgendwie verstehen.
Meiner Meinung nach ist er egozentrisch und nur am eigenen Wohl interessiert, auch wenn er dafür allerlei Begründungen findet, die sein Verhalten als 'weltverbessernd' und 'selbstlos' rechtfertigen.
Kaum wird es schwer für ihn, zieht er die Reißleine und will aufgeben, weil er in Wahrheit sein eigenes Leben gar nicht auf die Reihe bekommt und eben nicht weiß, wie man wirklich lebt.
Im Grunde ist er eigentlich ziemlich unselbstständig und nicht lebensfähig, wenn das Schicksal es nicht gerade gut mit ihm meint.

Auch die Storyline hat leider für mich keinen Mehrwert.
Ich habe mich am Ende gefragt, was ich aus der Geschichte mitnehmen soll.

SPOILER

Wenn ich keine Lust auf Arbeit habe, zieh’ ich ein kriminelles Ding durch und ruhe mich mein Leben lang darauf aus?
Rühre kein Finger mehr für nichts und niemand, werfe mein Geld aus dem Fenster und laufe, wenn es Probleme gibt, immer wieder davon?
Und wenn es dann doch ein gravierendes Problem gibt, setze ich meinem Leben einfach ein Ende, ohne überhaupt versucht zu haben, das Problem anzugehen?
Und am Ende wird durch eine fast schon schicksalshafte Fügung doch alles wieder gut?
Ich weiß nicht...

SPOILER Ende

Einzig und allein für mich spannend, waren tatsächlich die Frage, woher Jens Leunich so viel Geld hatte, um nichts mehr machen zu müssen, wobei die recht schnell beantwortet wurde, und die Frage, weswegen sein Leben in 10 Tagen endet, was man, wenn man ihn kennengelernt hat, sich teils auch irgendwie schon denken kann.

Leider war die Handlung dadurch für mich überhaupt nicht spannend und es fiel mir teils schwer noch weiterzuhören, da sie mich überhaupt nicht catchen konnte.

Fazit
Alles in allem für mich absolut nicht überzeugend.
Der Protagonist war mir leider mehr als unsympathisch und die Story erschien mir weltfremd, fast schon utopisch.
Der Sprecher hat tatsächlich großartige Arbeit geleistet, was mich jedoch nicht über den Inhalt hinwegtrösten konnte.


  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Sprecher/Stimme
  • Erzählstil
  • Geräuschkulisse/Musik
  • Cover
Veröffentlicht am 07.03.2023

Medusa - ein Monster?

STONE BLIND – Der Blick der Medusa
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Medusa – ein bösartiges, grauenhaftes Monster, dem man lieber nicht begegnen will.
Ein Blick – und du bist tot.
Doch ist Medusa wirklich das Monster, für das sie gehalten wird?
Medusa ist, wie auch ihre ...

Medusa – ein bösartiges, grauenhaftes Monster, dem man lieber nicht begegnen will.
Ein Blick – und du bist tot.
Doch ist Medusa wirklich das Monster, für das sie gehalten wird?
Medusa ist, wie auch ihre Schwestern, Stheno und Euryale, eine der drei Gorgonen und eine Tochter der Meeresgötter Keto und Phorkys.
Sie ist als einzige der Gorgonen sterblich und gekennzeichnet von einer überaus betörenden Schönheit, bis ihr diese eines schicksalshaften Tages zum Verhängnis wird und sich ihr Leben für immer verändert.

„Stone Blind – Der Blick der Medusa“ von Natalie Haynes erzählt die Geschichte der Medusa aus einem ganz anderen Blickwinkel und gibt den Figuren der Mythologie selbst eine Stimme - lässt sie erzählen, denken und fühlen.
Die Idee der Autorin, die Geschichte zum Leben zu erwecken und so ganz neu zu erzählen, ist einfach großartig.

Bei der Erwähnung der Medusa denken viele sofort an das schlangenhäuptige Monster mit dem Todesblick, das böse und grausam ist.
Doch ist dem wirklich so?
Wer entscheidet denn darüber, wer oder was ein Monster ist?
Nur weil jemand nicht unseren normativen Vorstellungen entspricht, ist er direkt ein Monster?

Beim Lesen wird schnell klar, dass hinter Medusa, dem ‚Monster‘, ein fühlendes Wesen steckt.
Ein Wesen mit Gefühlen, mit Liebe, mit Schmerz.
Ein Wesen, das nicht nur ein ‚Monster‘ ist, sondern vor allem auch eine Schwester, die liebt und geliebt wird.
Ein Wesen, das sich sein Schicksal nicht aussuchen konnte.
Ein Wesen, das durch die grauenhaften Taten anderer, zu dem wurde, was es ist und damit leben muss.

Extrem lebhaft und bildhaft beschreibt Natalie Haynes die Ereignisse, die sich der griechischen Mythologie zufolge zugetragen haben sollen und schafft es dabei, die Gefühle und Gedanken der Betroffenen extrem nah und emotional darzustellen.
Ich konnte Medusa und ihre Schwestern nachvollziehen - ihren Schmerz und ihr grauenhaftes Schicksal fühlen. Ich habe mich mit ihnen verbunden gefühlt und mit ihnen gelitten.
Und umso mehr die anderen Charaktere, die für dieses Schicksal verantwortlich waren, verabscheut.

Grauenhaft und erschreckend, was die Götter, die hoch angehimmelten und verehrten Wesen, alles getan haben sollen.
Die Ereignisse der Mythologie sind wirklich extrem gut nacherzählt. Man merkt die Recherche und spürt die Liebe, die hinter der Handlung steckt.

Teilweise war es etwas schwer, bei der Vielzahl an Charakteren durchzublicken, wer, wer ist und in welcher Verbindung dieser zu der Geschichte steht.
Die Personenübersicht am Ende hat jedoch maßgeblich dazu beigetragen, den Überblick nicht zu verlieren.

Manche Teile der Handlung waren für mich leider nicht ganz nachvollziehbar, da sie nicht zu der eigentlichen Geschichte beigetragen haben und für mich daher teils haltlos und nicht unbedingt notwendig erschienen.
Zudem zog sich für mich die Story an manchen Stellen sehr, wodurch mir das Weiterlesen stellenweise echt schwerfiel.

Ein weiterer Kritikpunkt für mich, ist, dass teils die Erzählperspektive extrem springt.
Auch, wenn die Kapitel jeweils mit einem Charakter überschrieben sind, wird nicht immer nur von diesem erzählt.
Da frage ich, warum man das dann macht?

Da ich ein kostenloses Vorableseexemplar lesen durfte, weiß ich nicht, inwieweit der nachfolgende Punkt auf die ‚richtige‘ Veröffentlichung zu trifft, jedoch war dieses Exemplar voller, teils sehr gravierender, Rechtschreib- und vor allem Grammatikfehler.
Und ich spreche hier nicht von wenigen Flüchtigkeitsfehlern, die mal passieren und übersehen werden, sondern von solchen, die es teils unmöglich machten, die Sätze überhaupt zu verstehen!
Es fehlten teilweise einfach Wörter, es waren zu viele Wörter da oder die Satzgliedstellung war total unverständlich.
Sehr erschreckend und wirklich absolut schade, da es mich beim Lesen tatsächlich sehr behindert hat!

Fazit
Eine wirklich grandiose Idee mit viel Potenzial, das das Buch leider nicht gänzlich entfalten konnte.
Vor allem die mir teils überflüssig erscheinenden Erzählstränge und die sprunghafte Erzählweise sowie die wirklich gravierende Rechtschreibung und Grammatik waren sehr anstrengend.
Alles in allem war ich deshalb leider nur mäßig begeistert und hab mir bei der Beschreibung bzw. der Idee und dem Anfang irgendwie mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Die Freiheit der 60er

Der Salon
1

München, 1963:
Seit Hans Tod sind mittlerweile einige Jahre vergangen. Das Leben geht weiter, doch sein Tod hat Spuren hinterlassen.
Leni hat ihren Traum einen eigenen Salon zu eröffnen auf Eis gelegt, ...

München, 1963:
Seit Hans Tod sind mittlerweile einige Jahre vergangen. Das Leben geht weiter, doch sein Tod hat Spuren hinterlassen.
Leni hat ihren Traum einen eigenen Salon zu eröffnen auf Eis gelegt, um ganz für ihre Familie da zu sein.
Als sie jedoch plötzlich die einmalige Möglichkeit bekommt, ein Praktikum bei Starfriseur Vidal Sassoon in London zu machen, wird für sie ein Traum wahr.
Doch sie muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Traum oder bleibt sie bei ihrer Familie und macht das Versprechen wahr, das sie ihrer Mutter gab…
Charlotte, die mit ihrem einsamen Leben im kleinen Hebertshausen hadert, nimmt unterdessen eine Stelle im Münchner Modehaus Bogner an, wo sie endlich wieder sie selbst sein kann.
Und dann lernt sie dort auch noch den charismatischen Fotografen Walter kennen, der sie magisch anzieht. Doch ein Geheimnis aus seiner Vergangenheit und seine Zukunftspläne führen schon bald zu Konflikten…

„Der Salon – Ein hoffnungsvoller Aufbruch“ ist der zweite Band von Julia Fischers berührender Familiensaga und meiner Meinung nach sogar noch besser als der erste!
Julia Fischer hat sich hier wirklich selbst übertroffen!

Der Schreibstil ist abermals absolut brillant.
Emotional, packend und mitreisend. Farbenfroh und lebendig, mit so vielen Details, dass man direkt wieder Teil der Handlung ist.

Julia Fischer spielt mit den Gefühlen der Leser_innen. Von Liebe, Freude über Trauer, Angst und Wut ist einfach alles dabei. Ein Gefühlschaos, das man hautnah miterlebt.

Die meisten Charaktere kennt man bereits aus dem ersten Band, umso schöner diese wiederzusehen.
Es fühlt sich wie ein nachhause kommen an.
Aber auch die neuen Charaktere sind absolut toll geschrieben und sofort liebenswert.
Jede Person hat ihre eigene Geschichte, die auf wunderbar einfühlsame und passende Art und Weise erzählt wird.

Ein weiterer riesiger Pluspunkt sind die Charakterentwicklungen.
Jeder Charakter wächst an seinen Problemen und geht am Ende gestärkter und selbstsicherer (und nicht zuletzt glücklicher) hervor.

Lenis Entwicklung gefällt mir dabei besonders gut.
Am Anfang lebt sie in ihrer kleinen Schneeballkugelwelt. Doch Stück für Stück bricht sie aus, geht ihren eignen Weg, findet ihr Glück und wird zu einer jungen, starken, selbstbewussten Frau, die genau weiß, was sie will.
Sie lässt sich von niemanden hereinreden und zieht ihren Plan durch.
Ihre innere Stärke finde ich einfach bewundernswert.

Die historische Authentizität ist zudem erneut unschlagbar.
Es steckt einfach wieder so unglaublich viel Recherchearbeit und Liebe zum Detail in dem Buch, das ist der Wahnsinn.
Julia Fischer scheut auch nicht, real existierenden Personen eine Stimme zu geben und diese aktiv – aber auch passiv – in ihre Handlung einzubauen. Einfach großartig.

Die Handlung ist dynamisch, abwechslungsreich und stets spannend.
Das Ende war genau richtig. Emotional, berührend, voller Spannung und Selbsterkenntnissen.
Die verschiedenen Handlungsstränge finden alle ein passendes, rundes Ende, ohne offene Fragen oder das Gefühl, dass noch etwas fehlt.
Für mich ein wirklich gelungener Abschluss!

FAZIT
Ein absolutes Highlight!
So viele Gefühle, so viel Leidenschaft und Tragik, wunderbare Charaktere und eine wirklich tolle, spannende Handlung!
Dazu die kaum zu übertreffende geschichtliche Authentizität.
Ein Buch, was für mich einfach perfekt ist!
Es war ein wirklich tolles Leseerlebnis!

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