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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2017

Spannende Vorgeschichte

Racheopfer
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Zur Geschichte

Francis Ackerman Jr. hatte eine schwere Kindheit. Sein Vater hat ihn 2 Jahre lang, in einem mit Neonröhren dauerhaft beleuchteten Raum, eingesperrt und hat ihn misshandelt. Francis war ...

Zur Geschichte

Francis Ackerman Jr. hatte eine schwere Kindheit. Sein Vater hat ihn 2 Jahre lang, in einem mit Neonröhren dauerhaft beleuchteten Raum, eingesperrt und hat ihn misshandelt. Francis war in seinen Augen ein Monster und hat ihn auch so behandelt. Jetzt ist er einer der gefährlichsten Serienmörder und Serienausbrecher  in der Geschichte der USA. Ob er schon immer die Neigungen hatte oder sein Vater ihn dazu gemacht hat, weiß keiner so genau.

Dr. Jennifer Kelly hat vor vielen Jahren ihre gesamte Familie durch Francis Ackerman Jr. verloren, der zu dieser Zeit noch genauso jung war wie sie selbst. Sie war die einzige die überlebte, aber mit einer Narbe im Gesicht, Angststörungen und jeder Menge Hass auf ihn. Inzwischen arbeitet sie als Psychologin in einer Forschungseinrichtung, die besonders gewaltbereiten Psychopathen helfen soll. Sie versucht mit ihrem Chef zusammen, den in Haft sitzenden Ackerman, in ihre Einrichtung zu bekommen. Als dies gelingt, sieht Jennifer ihre Chance auf Rache, aber zu welchem Preis?

Meine Meinung

Es handelt sich bei "Racheopfer" um die Vorgeschichte von "Ich bin die Nacht". Ich hatte mir die Geschichte sowohl als E-Book, als auch als Hörbuch geholt, weil ich gerne die Vorlesefunktion vom meinem Kindle HD8 ausprobieren wollte. Tatsächlich ist das nichts für mich, entweder lesen oder hören, sonst macht es keinen Spaß. Im Endeffekt, habe ich mich für hören entschieden, weil ich momentan unterwegs zur Arbeit zu müde zum lesen bin. Da der Sprecher, Thomas Balou Martin, auch noch so eine angenehm gruselig passende Stimme hatte, konnte ich auch nicht mehr aufhören, die Geschichte zu hören.

Ethan Cross hat eine sehr interessante Geschichte geschaffen, mit einem Bösewicht der Besonderen Art. Mir haben die Bücher "Ich bin die Nacht" - in schwarz, "Ich bin die Angst" - in rot und "Ich bin der Schmerz" - in weiß, so ins Auge gefallen dass ich nicht dran vorbei kam. Bevor ich aber den ersten Band angefangen habe, habe ich zum Glück die Vorgeschichte entdeckt. Ich mag Ethan´s Schreibweise sehr, der Psychopath Ackerman hat mich gleich so fasziniert, dass ich überlege ob ich mir das Buch oder das Hörspiel zur Gemüte ziehe. Da der Sprecher aber wechselt und ich mich jetzt an Thomas Balou Martin´s Stimme gewöhnt habe, wohl eher das Buch selber lese.

"Racheopfer" war zwar kurz, aber eine schöne Einstimmung auf die richtige Geschichte. Es war spannend, mir hat die Atmosphäre der Geschichte und die Erzählweise vom Sprecher, zusammen sehr gut gefallen. Und wer Hörbücher mag, dem empfehle ich dieses auch weiter.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Spektakuläre Games

Cyberworld 1.0: Mind Ripper
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Zur Geschichte

London im Jahre 2038: Die CyberWorld ist ein Treffpunkt für Jugendliche, um andere kennen zu lernen, feiern zu gehen, Filme zu schauen und Spiele zu spielen. Man loggt sich über CyberSpecs, ...

Zur Geschichte

London im Jahre 2038: Die CyberWorld ist ein Treffpunkt für Jugendliche, um andere kennen zu lernen, feiern zu gehen, Filme zu schauen und Spiele zu spielen. Man loggt sich über CyberSpecs, die man an den Schläfen befestigt ein und diese schalten die Körperfunktionen aus, damit man sich und andere nicht verletzten kann. Jeder bekommt seinen eigenen Avatar, den man nur mit seinen Gedanken steuern kann. Dadurch bekommt man das Gefühl komplett im Spiel zu sein, ohne Schmerzen zu empfinden. Man kann einfach jemand anderes sein.

Jemma, Jamie und Zack sind nicht nur ein gutes Team in der CyberWorld, sondern auch im Real Life. Jamie und Jemma sind Zwillinge und Zack ist Jamies Freund und sie halten immer zusammen und passen aufeinander auf. Sie sind Cybergamer und lassen so gut wie kein Spiel aus. Gemeinsam erleben sie Abenteuer, bestehen Quests und retten virtuelle Dörfer vor schrecklichen Monstern, wie Ghuls, Monsterwölfe und gigantische Drachen.
 
 
Besonders für Jamie ist es wichtig in der CyberWorld zu sein, weil er dann nicht an seine eigenen Schwächen denken muss, mit denen er sich im realen Leben auseinander setzen muss. Jemma und Zack unterstützen ihn dabei, aber da er sich nicht immer so schwach fühlen will, ist für Jamie die CyberWorld die perfekte Zuflucht. Nur dies wird je davon gestört, als drei Jungen in seinem Alter ins Koma fallen und nicht wieder wach werden, auch ein Mitschüler aus ihrer Schule ist betroffen. Auf einmal wird die ganze Sache Realität und ist nicht einfach nur ein Bericht aus den Zeitungen und den Medien. Plötzlich müssen sie sich Gedanken machen, ob sie weiter das Risiko eingehen wollen und weiterhin in die CyberWorld sich einloggen wollen.

Als sie die Möglichkeit bekommen, mit zwei anderen Cybergamern herauszufinden, was mit den Jungen passiert ist und wie diese ins Koma fallen konnten. Überlegen sie nicht lange und versuchen alles mögliche um den Jungen zu helfen. Damit es nicht noch anderen so ergeht wie ihnen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
 
Meine Meinung

Nadine Erdmann hat eine zukünftige Welt der Games geschaffen, die uns vielleicht auch noch bevor steht. Ich finde es sehr faszinierend, wie die Technik funktioniert und wie diese gut erklärt wird im Buch. Tatsächlich wäre ich voll dabei, diese einmal zu testen.
 
Die Autorin hat eine angenehme Schreibweise, die keine Fragen offen lässt und deshalb habe ich die CyberWorld in einem Rutsch gut lesen können. Jemma, Jamie und Zack sind mir gleich an Herz gewachsen, da diese so liebevoll miteinander umgehen. Jeder passt auf den anderen auf, sehr familiär und so wie sich das jeder wünscht. Sie haben dafür gesorgt, dass der 2. Teil gleich auf meinem Reader eingezogen ist. Außerdem ist die Reihe in meinem absoluten Lieblingsverlag raus gekommen, dem Greenlight Press und deshalb konnte ich an der Geschichte einfach nicht vorbei.

Ich hatte mit der CyberWorld wirklich jede Menge Spaß und werde die nächsten Bände definitiv auch lesen. Die Geschichte ist sehr sympathisch erzählt und es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass uns die CyberWorld auch bevorstehen kann. Das Buch ist eine sehr tolle Jugendfantasy-Geschichte und ich kann sie jedem nur empfehlen.

Veröffentlicht am 01.09.2017

Die etwas andere Liebesgeschichte

Nachtblumen
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Zur Geschichte

Jana hatte keine schöne Kindheit und ist stark davon gezeichnet, sowohl seelisch als auch körperlich. Aus diesem Grund lässt sie niemanden an sich heran und ist sehr schüchtern. Als sie ...

Zur Geschichte

Jana hatte keine schöne Kindheit und ist stark davon gezeichnet, sowohl seelisch als auch körperlich. Aus diesem Grund lässt sie niemanden an sich heran und ist sehr schüchtern. Als sie bei einem Bewerbungsgespräch, den sympathischen Herrn Völkner kennen lernt und er ihr einen Ausbildungsplatz anbietet, ist sie hin und her gerissen. Einerseits hat sie so eine Chance gesucht, andererseits müsste sie in Sylt ganz von vorne beginnen. Doch ihr Therapeut findet, dass ein Neuanfang für sie gut ist und daraufhin beschließt sie es, mit klopfendem Herzen zu versuchen.

In Sylt angekommen, lernt sie ihre neue Therapeutin Dr. Flick kennen und merkt sofort, dass diese anders ist, als alle anderen Therapeuten die sie bisher hatte. Sie bringt Jana in ihr neues Zuhause für die nächsten 3 Jahre. Die Familie Völkner hat ein Wohnprojekt ins Leben gerufen, die Jugendlichen eine Chance bieten, eine Ausbildung und ein familiäres Umfeld zu bekommen, dass sie sonst nicht hätten. Bisher sind 4 andere Jugendliche in dieser Wohngruppe und sie kann es immer noch nicht glauben, dass sie ab jetzt dazu gehören wird.

Ihr fällt es nicht leicht, sich zu integrieren und deshalb verbringt sie viel Zeit in ihrem Zimmer. Die Schule und der neue Lernstoff überfordern sie und auch die Nettigkeit der Familie Völkner, ist noch nicht durch ihre Selbstzweifel durchgedrungen. Doch bald beginnt ihre Therapie anzuschlagen und auch Collin, ihr Zimmernachbar, taut in ihrer Gegenwart ein bisschen auf. Sie fragt sich was mit ihm geschehen ist und warum er sich von anderen Menschen abschirmt.

Nachtblumen
Zu zart und zerbrechlich für das grelle Sonnenlicht
Immer umgeben von einer ganz eigenen, traurigen Melodie
Sie sind die bezauberndsten Blumen von allen
Doch sie blühen, wenn alles schläft
Und niemand kann sie jemals sehen
S. 233

Meine Meinung

Das Cover von „Nachtblumen“ hat mir total gefallen, es ist in schlichten weiß mit blauen Blumen und die Schrift ist hervorgehoben. Wenn ich es nicht über eine Leserunde bekommen hätte, hätte ich es mir früher oder später sowieso gekauft.

Carina Bartsch hat mit „Nachtblumen“ einen wirklich schönen, aber auch etwas ruhigeren Roman gezaubert, den ich nicht aus der Hand legen konnte. Am Besten hat mir die sympathische und etwas zerstreute Dr. Flick gefallen. Sie war so herzlich und einfühlsam, dass ich mich auch sehr gerne mit ihr unterhalten und Kuchen essen gegangen wäre. Ihre Liebe für Süßigkeiten kann wohl jeder sehr gut nachempfinden. In Jana konnte ich mich auch sehr gut rein versetzen, sie hat was sie erlebt hat, sehr aus der Bahn geworfen und in eine neue Situation zu kommen ist nicht leicht. Genauso anderen Menschen zu vertrauen, wenn man mit sich selbst hadert ist schwer. Herrn und Frau Völkner würde ich sehr gerne kennen lernen, sie sind wirklich sehr liebenswert und so ein tolles Projekt ins Leben zu rufen, nach so einen harten Schicksalsschlag, ist sehr bewundernswert.

Ich finde „Nachtblumen“ ist ein sehr schönes Buch, dass einige Schicksalsschläge bereit hält. Eine etwas andere Liebesgeschichte, zwischen zwei Menschen, deren Leben nicht ganz so optimal gelaufen ist. Aber trotz alle dem, sehr viel Spaß gemacht hat zu lesen, mit sehr sympathischen Charakteren. Wer jugendliche Romantik und liebevolle Charaktere mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Vielleicht ist es manchmal gut, dass man nicht weiß, wie etwas ausgeht, weil es sonst niemals bunt werden könnte.
S. 21

Veröffentlicht am 15.08.2017

Virtuelle Realität

Ready Player One
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Zur Geschichte

Im Jahre 2045: die Welt geht den Bach runter, die Erdölvorräte gehen zu Ende und die Kluft zwischen arm und reich ist gigantisch. Die meisten armen Menschen leben in den Stacks, dass sind ...

Zur Geschichte

Im Jahre 2045: die Welt geht den Bach runter, die Erdölvorräte gehen zu Ende und die Kluft zwischen arm und reich ist gigantisch. Die meisten armen Menschen leben in den Stacks, dass sind aufeinander gestapelte Trailer, in denen mehrere Familien leben müssen. Ihnen werden Essensmarken zugeteilt, da die Armut nichts anderes zulässt. Die einzige Zuflucht aus dieser persönlichen Hölle ist die OASIS, eine virtuelle Realität die sich alle leisten können. Die OASIS ist ein eigenes Universum, in der man leben, arbeiten, zur Schule gehen und Abenteuer erleben kann. Der Erfinder dieses virtuellen Universums, James Halliday, war ein sehr exzentrischer und einsamer Mann, der keine eigene Familie hat. Er implementierte  in der OASIS ein Easter Egg, dass nach seinem Tod durch ein Event gefunden werden kann. Derjenige der dieses Easter Egg findet, bekommt nicht nur sein Geld, sondern auch seine Firma überschrieben. Die Jagd beginnt …
 
Nur wer feige ist, wird erwischt. Die Mutigen finden einen Ausweg.
Zitat S. 21
 
Fünf Jahre sind seitdem vergangen und niemand hat bisher etwas herausfinden können. Weder einer der drei Schlüssel, noch eines der drei Tore wurde bisher gefunden. Die gefeierten Easter Egg Jäger, sind weniger geworden und inzwischen eine Lachnummer. Die meisten glauben, das Halliday sich einen letzten Spaß mit allen erlaubt hat und dass das Easter Egg nicht existiert. Doch einige geben nicht auf, wie der 18-jährige Wade Watts. Er ist in den Stacks aufgewachsen und ein absoluter Nerd und Halliday Fan. Da er seine Zeit fast dauerhaft in der OASIS verbringt und dort nicht nur zur Schule geht, sondern auch nach Hinweisen sucht, ist es nicht erstaunlich das er der Erste ist, dem das unmögliche gelingt. Er errät den ausschlaggebenden Hinweis und gewinnt den ersten Schlüssel. Doch dadurch macht er sich, nicht nur in der OASIS, sondern auch in der realen Welt Feinde. Ein Wettlauf auf Leben und Tod beginnt, doch wer wird aus dem Spiel als Gewinner herauskommen?

Meine Meinung

„Ready Player One“ war nicht meine erste Wahl, aber mein Mann hatte mal wieder Lust ein Buch zu lesen. Also hat er sich dieses in deutsch und englisch geholt. Mein Mann liest jetzt die englische Variante und ich bin überredet wurden die deutsche zu lesen. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Buch etwas für mich sein könnte, aber es hat mich überzeugt. Dadurch das es nicht so extrem futuristisch geschrieben ist, hat die Geschichte sehr viel Spaß gemacht zu lesen.

Tatsächlich ist die Geschichte nicht so abwegig. Die virtuelle Realität ist schon sehr weit fortgeschritten und solche Sache wir die VR-Brille von Sony und die Oculus Rift gibt es ja schon. Genauso sind einige Gaming Accessoire auch schon vorhanden, wie Gaming Sessel und irgendwelche Laufbänder um sich im Spiel fortzubewegen. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass uns so ein Universum wie die OASIS bevorstehen kann. Es ist ein Traum, der zur Wirklichkeit werden kann, deshalb gefiel mir das Buch sehr. Natürlich gab es auch Zukunftsvorstellungen, die ich mir entweder nicht vorstellen kann oder nicht vorstellen will. Zum Beispiel kann ich mir nicht vorstellen, dass egal wie stark die Armut vertreten ist, eine Firma die Systeme und auch Internet kostenlos zur Verfügung stellen würde.
 
Ich mag die Wirklichkeit nicht,
aber sie ist immer noch
der einzige Ort, wo es etwas
Vernünftiges zu essen gibt.
Zitat Groucho Marx, S. 245
 
„Ready Player One“ ist eine sehr interessante Geschichte, aber mir haben tatsächlich einige Übersetzungen nicht gefallen. Es gab Sätze, die hätten übersetzt werden sollen, damit man den Zusammenhang versteht. Einige wichtige Wörter, die zum eigentlichen Sinn hätten bleiben sollen, wurden dafür ganz oder teilweise übersetzt. Beispielsweise Easter Egg, wurde ab und zu übersetzt, was natürlich keinen Sinn ergibt. Es heißt bei Spielen, nun mal nicht Osterei, sondern Easter Egg und daran wird sich nichts ändern. Genauso wurden Figuren umbenannt, die nun mal einen englischen Eigennamen haben und dann hätte man es auch so belassen sollen. So wurden die virtuellen Schatzjäger im originalen Gunter genannt. Dies ist eine Zusammensetzung aus Easter Eg(G) und H(unter). Dieser doch sehr prägnante Name, wurde in der deutschen Fassung überhaupt nicht verwendet.

In „Ready Player One“ habe ich wirklich alle Gefühlsregungen miterlebt, es war traurig, lustig und zwischendurch romantisch. So viel Gefühl hätte ich dem Buch gar nicht zugetraut. Also, was soll ich darüber sagen? Es lohnt sich alle Male sich die Geschichte anzuschauen, egal ob man nun ein Zocker, Nerd oder einfach nichts mit solchen Sachen am Hut hat. Die Geschichte macht Spaß und die Ansicht von Ernest Cline ist sehr interessant. Da die Geschichte auch noch verfilmt wurde und bald auf die große Leinwand kommt, lohnt es sich umso mehr sie jetzt noch zu lesen.

Wer kein Problem mit der englischen Originalfassung hat, dem rate ich dringend zu dieser, dennoch ist auch die deutsche, wirklich gut.

Veröffentlicht am 27.07.2017

Eine schwere Entscheidung

Bea geht
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Zur Geschichte

Sebastian und seine Frau lernen sich früh kennen und wie das Schicksal so will, wird sie schwanger. Bea tritt in ihr Leben und gemeinsam wollen sie der Herausforderung Eltern zu sein, entgegen ...

Zur Geschichte

Sebastian und seine Frau lernen sich früh kennen und wie das Schicksal so will, wird sie schwanger. Bea tritt in ihr Leben und gemeinsam wollen sie der Herausforderung Eltern zu sein, entgegen treten. Die ersten 3 Jahre geht alles gut. Bis eines Tages bei einem Spaziergang Bea zusammenbricht. Im Krankenhaus lässt sich nichts feststellen, aber mit der Zeit kommen die Anfälle immer häufiger und Bea`s Eltern fällt immer mehr auf, dass etwas mit ihr nicht stimmt. Ihre Entwicklung verzögert sich und bald muss sie sowohl in einen besonderen Kindergarten, sowie später auch in eine besondere Schule. Die Medikamente und auch die Pflege werden immer intensiver, die Verzweiflung ihrer Eltern immer größer. Doch die Ärzte bleiben ratlos und Bea`s Krankheit und eine passende Therapie, wird leider nicht gefunden.

Da Bea eine kleine gesunde Schwester hat, fällt es den Eltern sehr schwer beiden gleich gerecht zu werden. Die ständigen Krankenhausaufenthalte und der Alltag mit ihr, zehren an ihren Nerven. Sie lieben Bea zwar, aber sie wird immer auf dem Stand einer 1 1/2 jährigen bleiben. Ihre Pflege muss immer mehr und intensiver gewährleistet sein. Sie wissen irgendwann nicht mehr weiter und müssen eine sehr schwere Entscheidung treffen, sie geben sie mit 13 Jahren in eine Vollzeitpflegeeinrichtung.

Meine Meinung

Sebastian Willing will mit seinem Buch "Bea geht - Ein Abschied auf Raten", von dem schweren Weg den er und seiner Familie gehen mussten berichten. Denn dieses Buch, ist keine erfundene Geschichte, sondern eine Geschichte, welche das Leben geschrieben hat. Ein Schicksal mit dem er und seine Familie bis heute leben müssen.

Bea ist inzwischen 17 Jahre alt und glücklich in ihrem neuen Zuhause, die Entscheidung sie wegzugeben, war für sie wohl die richtige. Sie ist vollzeitbetreut, auf ihre Bedürfnisse wird eingegangen und diese Struktur ist für sie das Richtige. Da ich selber früh Mutter geworden bin, kann ich sehr gut nachvollziehen wie es ist, sich ständig Sorgen zu machen. Wir sind total glücklich, das unsere Tochter gesund zur Welt gekommen ist und wir niemals vor so eine schwere Entscheidung gestellt werden. Das größte Glück ist, wenn alle gesund sind. In Bea`s Fall kann man einfach nur hoffen, dass sie in ihrer eigenen kleinen Welt für immer glücklich ist. Ich war mir erst überhaupt nicht sicher, ob das Buch für mich das Richtige ist, weil ich sehr emotional bin und schnell bei mir die Tränen fließen. Aber da der Autor aus meinem Wohnort kommt, konnte ich einfach nicht anders und habe mich doch herangewagt. Ich habe absoluten Respekt davor, dass die Familie sich 13 Jahre so intensiv um Bea gekümmert hat und ihre Erlebnisse mit diesem Buch versuchen zu verarbeiten. Dennoch ist mir das Buch teilweise zu distanziert geschrieben, Gefühle und Entscheidungen kommen manchmal zu hart rüber, aber jeder verarbeitet erlebtes anders.

Wer Bea und ihre Familie kennen lernen möchte, sollte das Buch einfach lesen und wer wissen möchte, wie es nach dem Buch mit ihr weiter ging kann das auf Sebastian Willing`s Blog verfolgen.