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Veröffentlicht am 15.09.2016

Neu, anders, interessant, spannend bis zum Ende, unterhaltsam, gut.

Sklave des Blutes - Night Sky 1
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Ich gehöre ja eigentlich zu der Kategorie der Leute, die sich Bücher nach dem Cover aussuchen. Und ja, ich weiß, dass ich damit zu den Menschen zähle, auf die die Markteting- und Design-Abteilungen der ...

Ich gehöre ja eigentlich zu der Kategorie der Leute, die sich Bücher nach dem Cover aussuchen. Und ja, ich weiß, dass ich damit zu den Menschen zähle, auf die die Markteting- und Design-Abteilungen der Verlage abzählen. Tja, was soll man machen. :) Hier habe ich aber nicht wegen des Covers entschieden (Ich meine, schaut euch mal das Gesicht der Frau an - falls ihr es unter all dem Make-Up erkennen könnt - und diesen fast leidenden Gesichtsausdruck des Kerls. Was soll das?!), sondern wegen des Klappentexts.

Die Charaktere gefallen mir. Auch, wenn hier offensichtlich übernatürliche Wesen beschrieben werden, verlieren sie ihre ach so menschlichen Züge nicht. Die Vampire sind zwar etwas anders, aber haben die typisch klischeehaften Wesenszüge, die eben alle Männer oder Frauen haben. Ich habe sie eher als Personen angesehen, nicht als ihre jeweilige Spezies. Das finde ich sehr gut, denn in viel zu vielen Romanen werden die Figuren auf ihre Spezies reduziert und die persönlichen Aspekte ihres Charakters werden nur angedeutet oder so verzerrt, dass es kaum mehr echt wirkt oder überhaupt wirken kann.

Was mir ebenfalls sehr positiv aufgefallen ist, war die Länge des Buches. Das liegt sehr wahrscheinlich daran, dass ich in letzter Zeit viele sehr kurze Geschichten gelesen habe. Dieses hat endlich einmal wieder die vernünftige Länge von 300 bis 400 Seiten. So kann man die Figuren und die Welt in der sie leben kennen lernen und ihnen nachempfinden. Und das, ohne sich gehetzt zu fühlen, weil man nur noch zehn Seiten übrig hat.

Die Handlung ist wirklich gut gelungen. Ich kann zwar nicht genau sagen, ab wann es so richtig spannend wird (vermutlich beim Fast-Flugzeugabsturz), aber diese Spannung hält bis zum Ende an. Dabei hilft es natürlich sehr, dass die beiden Protagonisten nicht kurz nach dem ersten Zusammentreffen übereinander herfallen, sondern sich gegenseitig nach und nach hochschaukeln und sich diese sexuelle Spannung irgendwann explosiv entlädt.

Woran ich mich erst gewöhnen musste, ist der Schreibstil. Die Sätze sind durchweg so formuliert, wie man spricht. Nicht, dass sie umgangssprachlich wären. Es ist eher so, dass die Halb- und Nebensätze so aneinandergekettet sind, dass man das Verb erst suchen muss oder manchmal nicht genau versteht, was sich auf was bezieht. Wenn man spricht, sind die Pausen an den unsichtbaren Kommata länger, als wenn man still liest. Da liest man mal eben über ein Komma hinweg und der Sinn eines Satzes geht verloren. Das ist nicht unbedingt schlimm, nur eben sehr anders, als es bei den meisten Romanen heutzutage der Fall ist. Ich denke, im zweiten und dritten Band werde ich damit schnell zurechtkommen. Denn die stehen auf meinem unmittelbaren SuB.

Fazit
Neu, anders, interessant, spannend bis zum Ende, unterhaltsam, gut.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wirklich gut, und das unerwartet

Verführerisches Zwielicht
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Ein bisschen skeptisch war ich, als ich dieses Buch entdeckt habe. Kurzgeschichten, die das Universum einer Buchreihe ergänzen, sind leider zu häufig Produkte des Wunsches, mehr Profit aus der Idee zu ...

Ein bisschen skeptisch war ich, als ich dieses Buch entdeckt habe. Kurzgeschichten, die das Universum einer Buchreihe ergänzen, sind leider zu häufig Produkte des Wunsches, mehr Profit aus der Idee zu machen. Das merkt man diesen Geschichten dann aber zu oft an, als dass dieses Prinzip aufgehen würde. Nach der Lektüre kann ich resümierend sagen, dass mir diese kleinen Vor- und Zwischengeschichten durchaus gefallen haben, aber ich konnte nicht immer sagen, wo in der Zeitlinie ich mich gerade befunden habe. Ich interpretiere sie so, dass sie der Autorin quasi als Biografie der Figuren gedient haben; sie wirkten wie eine Art Kennenlern-Produkt. Warum trifft Bones bestimmte Entscheidungen, was ist passiert, bevor er Cat begegnet ist? Wie sieht es mit seiner Familie aus – bisher ist ja immer nur von Cats die Rede.

Die Figuren waren vertraut wie alte Freunde, allerdings bekommen wir Leser hier einen anderen Blickwinkel. Teilweise aus Bones Sicht geschrieben und auch, bevor er auf seine Gefährtin traf, ist doch alles ein wenig fremdartig. Es dauerte ein wenig, bis ich mich wirklich einfinden konnte. Was mir positiv auffiel, ist die Kürze der Geschichten. Zusammen bilden die drei etwa den Umfang eines normalen Bandes der Reihe, aber die jeweiligen Handlungen sind weniger komplex, sodass alles andere einfach komisch gewirkt hätte.

Ich finde es gut, Einblicke in die Persönlichkeiten der Charaktere zu bekommen, die man eigentlich schon zu kennen glaubt – und dann passieren Dinge, die alles über den Haufen werfen. Beispielsweise warte ich jetzt noch sehnsüchtiger auf einen Extraband über Ian und wie er sein Glück findet – oder eben auch nicht, wie auch immer die Geschichte laufen wird. Ich möchte einfach mehr über ihn wissen und seine Perspektive verstehen. Oder Annette. Sie hat an einer Stelle eine so bedeutende Rolle, und das kommt für mich irgendwie aus dem Nichts. Gerade für solche Dinge sind derartige Extrabände oder auch Sammlungen von Kurzgeschichten optimal. Für mich ist dieses Buch also durchaus gelungen, wenn es mich auch nicht vom Hocker (oder der Matratze) gehauen hat.

Fazit
Hat meine Erwartungen übertroffen und schöne Einblicke gegeben. Mehr davon? Falls nicht: Bitte, schreib doch etwas über Ian, ja?

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nett, aber nicht so richtig spannend

Im Bann der Sehnsucht
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Vlad und Leila, das ist wirklich ein Paar, das mir gefällt. Mit Cat und Bones wurde zwar die Latte sehr, sehr hoch gelegt, doch Jeanine Frost weiß, wie sie ihre Leser fesseln, knebeln und den Vampiren ...

Vlad und Leila, das ist wirklich ein Paar, das mir gefällt. Mit Cat und Bones wurde zwar die Latte sehr, sehr hoch gelegt, doch Jeanine Frost weiß, wie sie ihre Leser fesseln, knebeln und den Vampiren zum Fraß vorwerfen – ähm, ich meine, wie sie uns Leser bei Laune halten und immer wieder überraschen kann.

Nach den anfänglichen Schwierigkeiten für Dracula und seine Gefährtin wird es noch schwerer für sie, einfach ihr gemeinsames Dasein zu genießen. Der alte Erzfeind will einfach nicht hopsgehen und findet immer wieder einen Weg, um dem Paar das Leben schwer zu machen. Oder das Nicht-Leben, wie man’s nimmt.
Diesen Band habe ich gern gelesen und das Ende ließ mich in dem Glauben, dass die Geschichte, in der Vlad, der es hasst, Dracula genannt zu werden, aber selbst daran schuld ist, dass die Leute es tun, und Leila, die durch viele unglückliche Zufälle ihren Partner gefunden hat, im Vordergrund stehen. Allerdings habe ich kurz nach dieser Lektüre gehört, dass ein vierter Band wohl gerade in Arbeit ist. Ich bin mal gespannt, was da noch kommen soll. Denn eigentlich wäre dieser Band ein Abschluss, mit dem ich durchaus zufrieden bin. Das Finale ist nicht groß aufgebauscht oder richtig bombastisch, aber es passt einfach. Hoffentlich wird diese Reihe nicht zu sehr ausgelutscht, wie es leider in zu vielen anderen der Fall ist / gewesen ist.

Die Handlung gefällt mir hier noch besser, als in den Vorgängern. Die Figurenkonstellation ist den Situationen angemessen und es werden wieder kleine Details aufgedeckt oder erklärt, sodass auch der Hintergrund Vlads etwas klarer wird. Das fehlte mir bisher und gefällt mir daher besonders. Auch die Chemie stimmt so. Ich wurde zwar nicht unbedingt emotional berührt, weder musste ich weinen noch wirklich lachen, aber es ist eine gute Unterhaltung gewesen.

Vermutlich habe ich inzwischen einfach zu viel aus dieser Reihe gelesen, sodass mich Wendungen nicht mehr richtig überraschen – ich bin einfach darin geübt, bestimmte Vorzeichen zu erkennen und zu deuten -, dass das Auf und Ab in den übernatürlichen Beziehungen mich nicht mehr so richtig mitnimmt – ich weiß ja im Grunde, wie es ausgehen wird. Dennoch macht mir das Lesen Spaß. Nur die Spannung geht für mich etwas verloren.

Fazit
Nett, aber kein so richtig spannendes Finale, also kein Cliffhanger. Oder kommen da etwa doch noch mehr Bände..?

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gastrezension von Lea Hofmann

Das geheime Leben der Bäume
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Diese Rezension ist die erste Gastrezension auf meinem Blog und stammt von Lea Hofmann, einer Biologiestudentin und Kommilitonin meiner Schwester.

Meinung
Peter Wohlleben wollte eine laut Klappentext ...

Diese Rezension ist die erste Gastrezension auf meinem Blog und stammt von Lea Hofmann, einer Biologiestudentin und Kommilitonin meiner Schwester.

Meinung
Peter Wohlleben wollte eine laut Klappentext eine „Liebeserklärung an den Wald“ verfassen. Meiner Auffassung nach definiert sich Liebe durch das aufrichtige Verstehenwollen des Anderen. Das ist in diesem Werk leider nicht geschehen.

Der Autor kann als ausgebildeter Förster sicherlich viele wissenswerte Geschichten über den Wald erzählen. Jedoch wird in dem Buch versucht, dem Leser die Pflanzenwelt durch konsequente Vermenschlichung näher zu bringen: Wenn eine Pflanze bestimmte Frequenzen wahrnehmen kann, so hat sie für Herrn Wohlleben ein Gehör; kann sie adäquat auf wiederkehrende Umweltreize reagieren, ist das für ihn eindeutiger Beweis eines Gedächtnis. Solch eine begrifflich freie Interpretation ist nützlich, um die Leser interessiert zu halten. Sie ist jedoch wissenschaftlich inkorrekt, mündet sie doch letztendlich in einer Bewertung der Natur durch menschliche Moralvorstellungen und Wertesysteme. Zum Beispiel gibt es dadurch die fleißigen und die faulen Bäume, die vernünftigen oder die mutigen. Es mag sein, dass wir Menschen eher dazu geneigt sind, Sympathien für andere Lebewesen zu empfinden, wenn wir sie uns ähnlich oder gleich vorstellen. Dies ist meiner Meinung nach jedoch eine prinzipiell falsche Perspektive, wenn es darum geht, Natur zu verstehen. Ich denke, wir müssten gerade das Gegenteil versuchen, um die Prozesse und das Leben, das uns umgibt, besser verstehen und schützen zu lernen. Dazu gehört vor allem auch, genau auf die Sprache zu achten, die man verwendet, und zum Beispiel von Wertungen der unterschiedlichen Lebensstrategien komplett abzusehen.

Ich finde, ein Buch mit umweltbildendem Anspruch sollte sich einer solchen erweiterten Sichtweise verschreiben, da wir sonst in unserem Bewusstsein und Verständnis nicht weiterkommen werden. Ich denke nämlich, genau solche Bücher – von Fachmenschen an die Allgemeinheit – stellen wichtige Bausteine für ein modernes, aufgeklärtes Weltverständnis der Gesellschaft dar, und somit eine verantwortungsvolle Aufgabe für jeden Autor, der sich an das Thema Natur und Umwelt heranwagt.

Ich finde Herrn Wohllebens Gedanken zu naiv und unüberlegt, als dass man sie in einem Buch veröffentlichen sollte. Das kann man auch an der Quellenangabe ablesen, die hauptsächlich aus Sekundärliteratur besteht, das heißt aus Büchern, Artikeln und vielen Webseiten – nicht aus wissenschaftlichen Veröffentlichungen.

Fazit
Ich gebe diesem Buch drei „Sterne“ – weil jedes Buch über Natur lesenswert ist.

von Lea Hofmann

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine großartige Fortsetzung, die Lust macht auf mehr, mehr, mehr!

Menschenseele - Demon Chaser 3
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Hui, wenn dieses Buch nicht rasant ist, dann weiß ich auch nicht. Band eins drehte sich um Raven und Amanda, und um Dämonen. Im zweiten Band mussten Debbie und Jason es mit Engeln und weiteren höllischen ...

Hui, wenn dieses Buch nicht rasant ist, dann weiß ich auch nicht. Band eins drehte sich um Raven und Amanda, und um Dämonen. Im zweiten Band mussten Debbie und Jason es mit Engeln und weiteren höllischen Kreaturen aufnehmen. Und was kommt nun?

Aamon war mir schon die ganze Zeit sympathisch. Ich meine, okay, er ist für den Tod von Debbies Eltern verantwortlich, aber trotzdem. Eigentlich lieben wir doch alle den sympathischen sexy Mistkerl, der einfach zu charismatisch ist, um ihn für das zu hassen, was er getan hat oder wer er ist. (Oder stehe ich damit allein da? Kann ich mir nicht vorstellen...) Liz scheint die Art von Frau zu sein, die ziemlich genau weiß, an was sie glauben will. Als dann etwas passiert, was die Grundfesten der Welt, die sie als wahr und verständlich angesehen hat, erschüttert, weiß sie weder, wo ihr der Kopf steht, noch, wie sie damit umgehen soll, dass sie Gefühle für den oben genannten Mistkerl entwickelt, über dessen wahre Natur sie durchaus Bescheid weiß. Und Aamon, der arme Kerl, muss mit Gefühlen umgehen, die er als Dämon eigentlich nicht haben dürfte. Also das ergibt schon einmal ein Chaos, das herrlicher nicht sein könnte.
Und dann ist da noch die Sache mit dem Bösewicht dieses Bandes. Wer steckt hinter der Entführung der Zwillingsschwester? Was soll das Ganze? Und wie kann die ungleiche Truppe um Raven es aufhalten?
Die Handlung gefällt mir sehr. Ich glaube, diesen Band mag ich bisher am liebsten in dieser Reihe. Und theoretisch muss da noch mehr kommen, da die Ungewissheiten und Geheimnisse um Ravens und Amandas Tochter Lilly immer noch nicht aufgedeckt sind. Tja, nur gut für mich. :)
Der Schreibstil ist auch sehr nach meinem Geschmack, wie bisher. Ich brauchte nur ein paar Seiten, um mich an die neue Perspektive (die ja mit jedem Band wechselt) zu gewöhnen, aber die Protagonisten hierbei haben es mir leicht gemacht.
Die Geschichte ist einfach flüssig zu lesen und es macht immer wieder Spaß, weiter in die Tiefen dieser Welt einzutauchen. Was ich mir noch wünschen würde, ist, dass Harper jemanden findet. Er ist, neben dem alten Reverend und Amandas Dad, der einzige wirklich im Team befindliche, dem noch ein übernatürlicher Partner fehlt. Und es wäre sicherlich herrlich, zu sehen, wie er versucht, mit seinen Gefühlen für eine Frau umzugehen, die aus der Hölle stammt oder sonst irgendwie nicht "normal" ist..

Fazit
Eine großartige Fortsetzung, die Lust macht auf mehr, mehr, mehr!