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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Kurzrezension

Bis deine Knochen verrotten 01
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Bis deine Knochen verrotten ist laut Verlag ab 15 Jahren und dem Genre Mystery zugeordnet. Ich finde, es geht ziemlich in Richtung Horror und fände es besser, wenn der Manga auch so kategorisiert würde. ...

Bis deine Knochen verrotten ist laut Verlag ab 15 Jahren und dem Genre Mystery zugeordnet. Ich finde, es geht ziemlich in Richtung Horror und fände es besser, wenn der Manga auch so kategorisiert würde. Für mich war es stellenweise schon fast zu viel und ich bin sicher, dass es Leute gibt, die da noch empfindlicher sind als ich.

Die Geschichte handelt von einer Gruppe von fünf Freunden, die vor fünf Jahren gemeinsam jemanden getötet und verscharrt haben. Einmal im Jahr kommen sie am Grab zusammen. Und in diesem Jahr ist das Skelett verschwunden, es gehen Erpresseranrufe ein und irgendwie ist alles nicht mehr so, wie es einmal war. Auch hier weiß ich nicht genau, wohin mich die Handlung führen soll, möchte mich aber ehrlich gesagt auch nicht weiter damit befassen. Ich glaube, für Horrorfans ist dieser Manga genau der richtige, für mich jedoch definitiv nicht.

Qualitativ ist er wie bisher alle Manga, die ich aus dem altraverse Verlag gelesen habe, sehr hochwertig und mit spürbar viel Liebe produziert worden. Meiner Meinung nach ist das Cover etwas irreführend: Ja, das abgebildete Mädchen kommt vor; ja, auch einen Totenschädel sieht man; und ja, einen Blick auf Brustansätze kann man auch in der Geschichte erhaschen. Aber das sanfte Lächeln, die zarten Farben, die friedvolle Stimmung, die hier impliziert werden, sucht man im Manga selbst vergeblich. Ich würde das Cover wesentlich düsterer gestalten.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Alles andere als mein Lieblingsmanga

Spiritual Police
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Spiritual Police lautet der Titel dieses Shonen Ai-Mangas. Ich hätte mir denken können, dass das „spiritual“ nicht von ungefähr kommt – habe ich aber nicht. Deshalb war ich überrascht, als Fantasyelemente ...

Spiritual Police lautet der Titel dieses Shonen Ai-Mangas. Ich hätte mir denken können, dass das „spiritual“ nicht von ungefähr kommt – habe ich aber nicht. Deshalb war ich überrascht, als Fantasyelemente wie mystische Vorhersagen ganz plötzlich auftauchten. Ich war eingestellt auf eine Liebesgeschichte mit ein bisschen Polizeiarbeit nebenher. Bekommen habe ich jede Menge Intrigen und Kriminalität, ganz viel Polizeiarbeit, Verrat und Hokuspokus und nebenbei ein bisschen Liebe. Letztere lag definitiv nicht im Fokus, wenn sie auch wichtig für den Handlungsverlauf war. Auch die Leseprobe und der Klappentext waren dahingehend etwas irreführend. Dadurch hatte ich Erwartungen, die nicht erfüllt wurden. Anstatt Spiritual Police also mit „Boy’s Love“ zu kategorisieren, hätte ich eher „Mystery“ oder „Fantasy“ als Genre gewählt.

Das Artwork finde ich sehr interessant: Es wird viel mit Rasterfolien gearbeitet und kaum eine Fläche leer gelassen. Dadurch wirken die Bilder aber nicht düster, sondern, ganz im Gegenteil, immer noch hell und klar. Das ist raffiniert umgesetzt und hat mir die Story, die nicht so sehr nach meinem Geschmack war, etwas versüßt.

Besonders das letzte Drittes gefiel mir inhaltlich gar nicht mehr. Die Geschichte ging in eine sehr unerwartete Richtung, die sowohl Verrat und unnötige Gewalt in Form einer Vergewaltigung, als auch viele Mysteryaspekte beinhaltete. Nichts davon war im Voraus abzusehen und es war so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich erwartete. Spiritual Police ist also alles andere als mein Lieblingsmanga …

Veröffentlicht am 21.04.2018

Nicht mein Fall. So gar nicht.

Tenjo Tenge Max 01
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Tenjo Tenge Max – davon hatte ich noch nie gehört, das Artwork kam mir aber bekannt vor. Deshalb war ich neugierig genug, nach dem Manga zu greifen, obwohl der Stil tatsächlich nicht unbedingt mein Fall ...

Tenjo Tenge Max – davon hatte ich noch nie gehört, das Artwork kam mir aber bekannt vor. Deshalb war ich neugierig genug, nach dem Manga zu greifen, obwohl der Stil tatsächlich nicht unbedingt mein Fall war. Die Story klang interessant genug: Kampfkunst, Martial Arts-Philosophie, „sinnliche Mädchen“. Leider habe ich weder Philosophie noch Sinnlichkeit entdecken können. Stattdessen gab es sinnfreie Prügeleien mit Gewalt, die nicht nur völlig daneben war, sondern auch größtenteils unnötig für den Plot. Grundsätzlich war der Plot wohl nur da, um eine Verknüpfung zwischen den einzelnen Kampfszenen zu haben. Es gibt kein Ziel, keinen roten Faden. Nur sinnlose Kloppereien.

Das Artwork ist außerdem sehr fremdartig: abstrahierte Körperformen mit übermäßig langen Gliedmaßen und kugelrunden Köpfen, abartig ausgeprägte Muskeln, … Das ist ein verbreitetes Element in Manga und wird zur Betonung bestimmter Merkmale und Eigenschaften verwendet, doch in dieser Umsetzung ist es einfach nicht mein Ding. Gut finde ich den Einsatz von Effekten wie Speedlines, Soundwörtern und Rasterfolien. Die erzielten Effekte passen sehr gut und unterstützen die dürftige Handlung, soweit es eben geht. Es gefiel mir auch, dass dieser Band etwa die doppelte Seitenanzahl von einem normalen Manga-Band hatte. Es ist ungewohnt, aber auch mal ganz schön, länger an einem einzigen Band zu lesen. So hatte ich Tenjo Tenge Max nicht innerhalb von ein bis zwei Stunden inhaliert, sondern konnte mich länger damit auseinandersetzen. Jetzt wünschte ich nur, ein anderer Titel wäre anstelle von diesem länger gewesen – denn dieses Buch gefällt mir einfach nicht. Für Actionfans und LeserInnen, die kein Problem mit unnötiger Gewalt haben, wird Tenjo Tenge Max jedoch vielleicht genau das richtige sein.

Veröffentlicht am 21.04.2018

Langeweile und Verwirrung

Love Drops
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Der Einzelband Love Drops versprach leider wesentlich mehr, als er halten konnte. So angenehm das Artwork auch für das Auge war – Manga leben auch von ihrer Geschichte, nicht nur von ihren Bildern. Der ...

Der Einzelband Love Drops versprach leider wesentlich mehr, als er halten konnte. So angenehm das Artwork auch für das Auge war – Manga leben auch von ihrer Geschichte, nicht nur von ihren Bildern. Der Ansatz war interessant – eine Droge ähnlich wie ein Liebestrank sorgt für Trubel bei einem unwillentlich zusammengeworfenen Paar – aber die Story war einfach zu langweilig umgesetzt.

Zusätzlich war die Shonen Ai-Geschichte recht kurz und die übrigen Seiten wurden mit Bonusmaterial und Kurzgeschichten gefüllt. Das ist ja erst mal nicht schlimm sondern, ganz im Gegenteil, ganz nett. Da die Geschichten aber weder voneinander noch von der Hauptgeschichte durch Titelblätter oder andere leicht erkennbare Elemente getrennt waren, verschwommen die Grenzen und ich war irgendwann einfach nur noch verwirrt, weil das eine nicht zum anderen passte. Getrennt waren die Abschnitte nur durch kleine Titel im ersten Panel der jeweiligen Geschichte, maximal 1 cm groß. Da diese Kurzgeschichten teilweise auf der linken Seite einer Doppelseite anfingen und der Stil derselbe war, habe ich die Trennungen teilweise einfach übersehen.

Also hielt Love Drops für mich nicht nur Langeweile, sondern auch noch Verwirrung bereit – nicht so ganz das, was ich mir erhofft hatte …

Veröffentlicht am 20.03.2017

Wer darüber nachdenkt: Bitte nicht lesen. Das vermiest nur die Laune!

Die Terranauten
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Im Rahmen des Literatursalons und einer daran gekoppelten Leserunde auf LovelyBooks habe ich dieses Buch erworben. Ich wollte mal wieder etwas anspruchsvollere Literatur versuchen, anstatt meine „normalen“ ...

Im Rahmen des Literatursalons und einer daran gekoppelten Leserunde auf LovelyBooks habe ich dieses Buch erworben. Ich wollte mal wieder etwas anspruchsvollere Literatur versuchen, anstatt meine „normalen“ Beuteschemata zu bedienen. Nachdem ich nach etwa einem Drittel erkennen musste, dass die als „fabelhafter Roman“ bezeichnete und beworbene Lektüre sich eher auf dem Dschungelcampniveau bewegt, habe ich das Buch abgebrochen. Das mache ich selten und noch mehr widerstrebt es mir, wenn es dabei um eine Leserunde geht – tatsächlich ist dies das erste Mal, dass ich eine solche nicht durchgezogen habe. Was das über das Buch aussagt, könnt ihr euch vielleicht selbst denken.

Ich habe Interesse an dem Buch entwickelt, weil es auf den immer so beifallheischend angepriesenen wahren Begebenheiten basiert, weil Wissenschaft und Astronauten eine wichtige Rolle spielen und weil die Vorstellung, in einer gigantischen Glaskuppel eingesperrt zu werden, zumindest ziemlich interessant, wenn nicht gar einschüchternd ist.

Die Kapitel sind aus den Perspektiven zweier Frauen und eines Mannes. Eine der Frauen gehört nicht zu denjenigen, die eingeschlossen wurden, sodass man einen Eindruck dessen bekommen kann, was außerhalb der Ecosphere 2 geschieht oder wie das Geschehen innerhalb von außen wirkt. Die andere Frau und der Mann sind zwei der acht Terranauten. Allerdings weiß ich nicht, ob ich sie als Protagonsiten der Geschichte bezeichnen würde. Die Terranauten insgesamt sind die Protagonisten und ich möchte diese Gruppe von acht Menschen nicht wirklich auseinandernehmen. Auf meinem Wissensstand basierend, der die ersten knapp 170 Seiten umfasst sowie die letzte – denn ich wollte wissen, ob es zumindest gegen Ende spannender wird und es sich somit lohnt, bis zum Ende durchzuhalten (was offensichtlich nicht der Fall ist), und habe das Ende gelesen, was ich sonst NIE mache und eigentlich auch bei anderen nicht mag – spielen diese beiden, Dawn und Ramsay, eine sehr wichtige Rolle, aber ob sie wichtiger sind als die übrigen? Keine Ahnung.

Dawn scheint eine zielstrebige Frau zu sein, die immer versucht, es allen recht zu machen, aber sich selbst dabei nicht verliert. Was sie selbst allerdings will, scheint sich sprunghaft immer wieder zu ändern. Sie gibt sich zufrieden mit einer unerfüllenden Beziehung, von der sie weiß, dass sie nicht hält, und bemüht sich nicht um die einzige richtige Freundschaft, die sie im Moment hat. Ramsay ist der Playboy, der von jedem gleichzeitig geliebt und gehasst wird. Er kennt sein Ziel, ist bereit, alles zu tun, um es zu erreichen, und vergisst dabei gern mal die Moral. Und Linda ist die verbitterte Zurückgewiesene, jedoch nicht von einem Mann, sondern von einem wissenschaftlichen Projekt beziehungsweise dem entsprechenden Gremium.

Der Schreibstil gefällt mir überhaupt nicht: Er wurde mir sowohl von LovelyBooks selbst als auch von diversen Zeitschriften (u.a. Buch-Journal und Öko-Test) als zynisch und humorvoll angepriesen, man spricht von Den Terranauten als eine Komödie. Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei eher um eine Tragödie. Nämlich deshalb, weil dieses Buch es auf den Bestsellerlisten so weit nach oben geschafft hat, ohne, dass jemandem auffiel, dass es hierbei nur um Klatsch und Tratsch auf Dschungelcampniveau handelt, bei dem man sich gegenseitig schlecht macht, um selbst besser dazustehen. Die Kapitel sind in einer Form geschrieben, dass es wirkt, als ob die Terranauten nachträglich über ihre Erlebnisse berichten, einem Journalisten vielleicht. Dafür holen sie so extrem weit aus und erklären jedes noch so kleine wissenschaftliche Detail, dass die ersten paar Seiten zwar interessant sind, aber danach verliert sich die Spannung ziemlich schnell im Nirgendwo. Die Figuren gehen öffentlich normal miteinander um, aber innerlich – und das ist der größte Teil des Textes – ziehen sie dermaßen übereinander her, dass es absolut kein Vergnügen ist, die Geschichte zu lesen. Ich finde es interessant, wie Menschen miteinander interagieren, insbesondere, wenn sie über längere Zeit auf engstem Raum miteinander festsitzen. Aber von einer wissenschaftlichen Betrachtung dieser Fragen sehe ich hier nicht viel. Alles, was mir auffiel, waren gehässiges Lästern, verbitterte Kommentare, sexistische (aber wohl der Zeit, in der die Geschichte spielt, angemessenen) Bemerkungen, wissenschaftliche oder auch pseudo-wissenschaftliche, wer weiß das schon, Zahlen in einer solchen Menge, dass niemand da so wirklich aufmerksam geblieben sein kann, und dermaßen unangemessene Formulierungen, dass ich froh bin, mit dieser Rezension dieses Buch abschließen und hinter mit lassen zu können.

Vermutlich wird dieses Buch so über den grünen Klee gelobt, weil der Autor schon viele gute Bücher veröffentlicht haben soll. Ich kannte ihn vor Den Terranauten nicht und habe auch nach dieser abgebrochenen Lektüre nicht vor, ihn näher kennen zu lernen. Allerdings kann ich mir auch kaum vorstellen, dass er so erfolgreich mit seinen Büchern sein soll, wenn sie alle so sind wie dieses. Natürlich hat jeder Leser seinen eigenen Geschmack, aber mir fällt auch nach längerem Nachdenken keine Zielgruppe ein, für die dieses Buch gemacht sein soll. Da es mir jedoch mit dem Dschungelcamp genau so geht, nehme ich mal an, dass ich die beiden in eine Schublade stecken kann. Dieses Buch ist mir nicht einmal einen lausigen Punkt wert. (Weil Lesejury aber nicht weniger als einen Punkt erlaubt, muss ich einen vergeben. Mist.)

Wer sich jetzt auf den Schlips getreten fühlt, der sei daran erinnert, dass diese Rezension schlicht meine persönliche Meinung wiederspiegelt und jeder andere Dinge mag und priorisiert. Entschuldigen werde ich mich für diese Kritik deshalb also nicht.