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Veröffentlicht am 19.03.2023

Besondere Einblicke

Die Reporterin - Zwischen den Zeilen
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Der Traum von Marie Graf war es Journalistin zu werden. Sie wollte den vorgeplanten Weg ihrer Eltern nicht gehen und so bewarb sie sich heimlich an einer Journalisten-Schule. Leider wurde sie nicht angenommen ...

Der Traum von Marie Graf war es Journalistin zu werden. Sie wollte den vorgeplanten Weg ihrer Eltern nicht gehen und so bewarb sie sich heimlich an einer Journalisten-Schule. Leider wurde sie nicht angenommen und so versuchte sie ein Volontariat bei verschiedenen Zeitungen zu bekommen. Marie konnte ihr Glück kaum fassen, als man ihr bei der neugegründeten Zeitung Der Tag ein Praktikum anbietet. Hier beginnt sie im Sportresort. Bei ihrem ersten Interview muss sie ins kalte Wasser springen und das im Bereich Fußball. Da sie eine Frau ist, wird sie nicht für voll genommen. Stück für Stück muss sie sich ihre Erfolge erkämpfen und erkennt schnell, dass das Leben ihr nicht nur schöne Seiten beschert, sondern es auch Schattenseiten gibt. Dieses gilt nicht nur für ihren Beruf, sondern auch im privaten Bereich wartet noch ein Familiengeheimnis auf sie.

Ich konnte Marie Graf bei ihrer Arbeit begleiten, war dabei als sie Schauspielgrößen wie Pierre Brice und Hildegard Knef kennenlernte und wie sie sich langsam zur Gesellschaftskolumnistin Malo Graf entwickelte. Dazu kommt der perfekt recherchierte historische Hintergrund, der mit der Geschichte verwoben war, so dass ich mehr mittendrin steckte als nur dabei. Einige Schlagertexte haben mich beim Lesen zum Mitsummen verleitet oder entwickelten sich zum Ohrwurm.

Der fesselnde Schreibstil von Teresa Simon hat mich sofort wieder eingefangen. Durch die bildhaften Beschreibungen fühlte ich mich oft vor Ort. Sehr gekonnt war der Wechsel von den schönen Seiten des Lebens zu den Schattenzeiten beschrieben. Der Roman umfasst die Zeit von 1962-1965. Er fängt den damaligen Zeitgeist perfekt ein und hat mich auf eine Zeitreise in meine Jugend mitgenommen. Mir hat dieser Ausflug in die jüngste Vergangenheit gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, da dieser Band mit einer überraschenden Wendung und einem Cliffhanger endet.

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Alltag einer Hebammenpraxis

Storchenherzen
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Storchenherzen erzählt die Geschichte der beiden Hebammen Helga und Madita. Helga betreibt zusammen mit ihrer Kollegin Monika eine kleine Hebammenpraxis. In ihrem Beruf arbeitet sie schon längere Zeit ...

Storchenherzen erzählt die Geschichte der beiden Hebammen Helga und Madita. Helga betreibt zusammen mit ihrer Kollegin Monika eine kleine Hebammenpraxis. In ihrem Beruf arbeitet sie schon längere Zeit und ihre Einstellung hat sich geändert. Sie wirkt auf werdende Mütter etwas kaltherzig und nicht alle Schwangeren kommen mit ihrer barschen Art klar. Madita beginnt neu in der Praxis. Sie übt den Beruf der Hebamme erst seit Kurzem aus. Durch das Erlebnis einer Hausgeburt hat sie den Beruf einer Hebamme ergriffen. Sie handelt noch voller Tatendrang und Illusionen, wobei sie auch neue Ideen mit einbringt, was bei Helga nicht immer gut ankommt.

Die Geschichte wird im Wechsel aus Sicht der beiden Hebammen Helga und Madita erzählt, so dass man immer nah am Geschehen ist. Abgerundet wird dieses noch durch zwei Sprecherinnen. Obwohl mir die Erzählstimmen von Sandra Voss und Anne Sofie Schitzold sehr gefallen haben, hätte ich mir doch einen größeren Unterschied in den Stimmlagen gewünscht.

Da meine Schwangerschaften schon lange zurück liegen, fand ich die Schilderungen über die Arbeit von Hebammen teils doch etwas zu ausführlich und hatte mir mehr eine romantische Handlung vorgestellt. Trotz der vielen Klischees, die in dem Buch vorkommen, erlebe ich aber auch ein Wechselbad der Gefühle von Traurigkeit über Wut bis hin zum Schmunzeln.

Obwohl ich Kritikpunkte habe, fand ich es doch angenehm den beiden Erzählstimmen zu lauschen und konnte dem Alltag entfliehen.

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Veröffentlicht am 07.03.2023

Mathematische Begabung

Der Stockholm-Code - Die erste Begegnung
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Das Buch spielt im Jahr 1940 in Schweden. Signe und Iris versuchen sich ein neues Leben in Stockholm aufzubauen und treffen auf Elisabeth. Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich, aber sie haben eines ...

Das Buch spielt im Jahr 1940 in Schweden. Signe und Iris versuchen sich ein neues Leben in Stockholm aufzubauen und treffen auf Elisabeth. Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich, aber sie haben eines gemeinsam, ihr Talent mit Zahlen. Aufgrund ihrer mathematischen Begabung werden sie ausgewählt, an einem geheimen Projekt teilzunehmen. Sie sollen die verschlüsselten Funknachrichten der Nazis dechiffrieren.

Die Geschichte wird abwechselt von den drei Frauen erzählt, so dass man ihre Gedanken und Handlungen hautnah erleben kann. Im ersten Moment habe ich einen spannenden Spionageroman erwartet, aber dieses war nicht so. Bisher ist noch nicht klar, welches Geheimnis die Frauen verbergen. Trotzdem fand ich es unterhaltsam wie die Frauen ausgewählt werden und sich langsam anfreunden. Da das Buch mit einem Cliffhanger endet, muss ich unbedingt die Fortsetzung lesen.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Einblicke in die Geschichte des KaDeWe

KaDeWe. Haus der Träume
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Käthe Krause hat im KaDeWe eine gutbezahlte Stellung als Leiterin der Reinigungskolonne. Ihre Tochter Rieke ist überglücklich, als sie dort einen Job als Verkäuferin antreten darf. Rieke fühlt sich von ...

Käthe Krause hat im KaDeWe eine gutbezahlte Stellung als Leiterin der Reinigungskolonne. Ihre Tochter Rieke ist überglücklich, als sie dort einen Job als Verkäuferin antreten darf. Rieke fühlt sich von dem Glanz und Luxus fast erschlagen, während dieses für Judith Bergmann fast selbstverständlich ist, da ihr Vater als Justiziar im Kaufhaus arbeitet und ein enger Freund des Gründers Adolf Jandorf ist. Judith soll Harry, den einzigen Sohn der Familie Jandorf, heiraten. Doch dann setzt der erste Weltkrieg ein und danach hat sich vieles verändert, so dass Rieke und Judith neue Wege gehen müssen.

Auch dieser historische Roman von Marie Lacrosse konnte mich wieder begeistern und hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Es hat mich fasziniert mit welchen detaillierten Beschreibungen die Autorin die damalige Zeit wieder aufleben lässt. Dies weist auf gut recherchierte Kenntnisse hin. Gekonnt hat sie historische Ereignisse mit Fiktion verwoben und dabei einen spannenden historischen Roman geschrieben. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner politischen Entwicklung und den Folgen auf das Alltagsleben der Menschen hautnah spürbar.

Es hat mir wieder viel Freude bereitet in die Anfänge vom KaDeWe abzutauchen. Nun freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Serienmörder in Göttingen

Tödliches Ritual
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Obwohl ich die beiden ersten Bände von Marina Heib „Weißes Licht“ und „Eisblut“ über den Sonderermittler Christian Beyer bisher noch nicht kannte, habe ich mich sehr schnell in das Buch einlesen können, ...

Obwohl ich die beiden ersten Bände von Marina Heib „Weißes Licht“ und „Eisblut“ über den Sonderermittler Christian Beyer bisher noch nicht kannte, habe ich mich sehr schnell in das Buch einlesen können, da es nur wenig Hinweise auf die vorherigen Fälle gab.
Hauptkommissar Markus Lorenz, ein Mann mit einem Alkoholproblem, erfährt in seiner Stammkneipe, dass sich an einem Teich im Botanischen Garten von Göttingen, ein brutaler Mord ereignet hat. Er eilt zum Tatort, um sich die Frauenleiche anzusehen und trifft dort auf die Göttinger Oberbürgermeisterin Marlene Falck. Ein Wort gibt das andere und ohne, dass Markus Überlegungen anstellt, gibt er der Oberbürgermeisterin eine Ohrfeige. Die Presse freut sich, denn sie hat ein fantastisches Foto im Kasten.
Ein weiterer Frauenmord geschieht und bisher wurden die beiden Verbrechen noch nicht in einem Zusammenhang gesehen. Markus bittet seinen langjährigen Freund Christian Beyer, Chef eines Sonderkommandos für Serientäter aus Hamburg, um Hilfe, da er fristlos gekündigt hat. Dieses geschieht inoffiziell, da Christian keinen Auftrag hat. Doch dann wird die Tochter der Oberbürgermeisterin von Göttingen ermordet. Markus wird wieder eingestellt und Christian darf offiziell ermitteln. Zum Zeitpunkt der Morde geschehen auch mehrere Vergewaltigungen in Göttingen. Es stellt sich Fragen, ist der Mörder auch der Vergewaltiger. Welche Rolle spielt die Göttinger Burschenschaft Herculania? Die Ermittler tappen im Dunkeln, doch dann entdeckt Christians Freundin Anna, eine Psychologin, dass die Morde an keltischen Feiertagen stattfinden.
Bisher war mir Marina Heib noch nicht bekannt und ich war erstaunt, dass es so eine gute Krimiautorin in Deutschland gibt. Auch als Schauplatz Göttingen auszuwählen, hat mir gefallen, denn viele Orte waren mir vertraut.
Der Schreibstil ist flüssig und die Geschichte wird spannend erzählt. Die Charaktere der Beteiligten werden gut beschrieben. Die Ermittler sind menschlich mit ihren Stärken und Schwächen und wirken dabei sehr sympathisch. Man kann sich die Personen und Situationen bildhaft vorstellen. Interessant fand ich auch die eingefügten Tagebucheinträge des Mörders, die einem die Gründe für seine anormalen Handlungen näher brachten. Gestört hat mich zu Beginn, dass etwas rätselhafte Anfangskapitel, doch schnell war man darüber hinweg und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Für mich ein lesenswerter deutscher Krimi.

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