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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2023

Leichte Sommerlektüre

Ein Strandkorb für Oma
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Das Buch ist eine leichte Sommerlektüre, die Lust auf Urlaub macht und dem Leser die Insulaner auf Föhr näher bringt.

Sönke und Maria erwarten auf dem Hamburger Flughafen ihre 15-jährige Cousine Jade, ...

Das Buch ist eine leichte Sommerlektüre, die Lust auf Urlaub macht und dem Leser die Insulaner auf Föhr näher bringt.

Sönke und Maria erwarten auf dem Hamburger Flughafen ihre 15-jährige Cousine Jade, die die Wurzeln ihres Vaters auf Föhr kennenlernen möchte. Der Schock ist groß, als sie Jade treffen, die sich zu einer überzeugten Gothic-Anhängerin entwickelt hat. Einzig die junggebliebene Oma mit ihren 76 Jahren hat einen besonderen Draht zu Jade gefunden. Aber die Familie macht sich Sorgen um Oma, denn sie wird immer vergesslicher. Dann geschieht auf der Insel ein Kunstraub und Oma zählt zu dem Kreis der Verdächtigen.

Janne Mommsen beschreibt leicht und witzig das Zusammenspiel der verschiedenen Personen. Die Geschichte ist unterhaltsam und locker geschrieben ohne aufsehenerregendes Geschehen. Die Insel Föhr und ihre Bewohner werden sehr anschaulich dargestellt. Wer die Insel nicht kennt, verspürt Lust seinen Urlaub dort zu verbringen. Das Buch ist eine ideale Einstimmung für den Nordseeurlaub oder lässt sich flüssig im Strandkorb an der Küste lesen. Eine herrliche Sommerlektüre für entspannende Stunden, die den Geruch nach Salz und Mee(h)r vermittelt.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Spurensuche

Herbstvergessene
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Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen - Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli und der Großmutter Charlotte. Maja Sternberg hat seit zehn Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli. ...

Das Buch erzählt die Geschichte von drei Frauen - Maja Sternberg, ihrer Mutter Lilli und der Großmutter Charlotte. Maja Sternberg hat seit zehn Jahren keinen richtigen Kontakt mehr zu ihrer Mutter Lilli. Die einzigen Lebenszeichen sind zwei Postkarten im Jahr - zum Geburtstag und zu Weihnachten. Doch dann kommt ein Anruf von Lilli, die ihr etwas erzählen und zeigen will. Doch Maja kann erst in einer Woche ihre Mutter in Wien besuchen. Als sie ankommt, ist es zu spät. Durch die Nachbarin erfährt sie, dass ihre Mutter an Krebs erkrankt war und an diesem Tage von der Dachterrasse gefallen oder gesprungen ist. Maja kann sich dieses von ihrer starken Mutter nicht vorstellen. Als sie in den Unterlagen ihrer Mutter auf ein Foto ihrer Großmutter mit einem Baby stößt, ergeben sich Ungereimtheiten und sie begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit.

Die Geschichte teilt sich in zwei Handlungsstränge, beide in der Ich-Form. Ein Handlungsstrang spielt in der heutigen Zeit und die Ich-Erzählerin ist Maja. Der zweite Handlungsstrang beginnt Anfang der 40iger Jahre und wird von Großmutter Charlotte erzählt. Beide Handlungsstränge sind flüssig zu lesen und der Wechsel von einem zum anderen ist sprachlich gut gemacht und wird durch die unterschiedlichen Schriftarten noch optisch hervorgehoben. Schnell kommt in die Geschichte Tempo und Spannung. Langeweile tritt nie auf. Gefallen haben mir besonders die geschichtlichen Bezüge über die Organisation Lebensborn, die ich sehr interessant fand.

Der Roman von Anja Jonuleit war eine angenehme Mischung aus Krimi und Familiengeschichte. Gekonnt wurden die Handlungsstränge zusammen verwoben und die Spannung blieb bis zum Schluss bestehen. Das Buch hat mir einen wunderbaren Lesegenuss bereitet und ich kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Serienmörder und Profiler im Mittelalter

Isenhart
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Die Geschichte von Isenhart spielt im Hochmittelalter, der Blütezeit des Rittertums und der Kreuzzüge. Aberglaube war verbreitet. Lesen und Schreiben war überwiegend nur im Kloster üblich.

Die Handlung ...

Die Geschichte von Isenhart spielt im Hochmittelalter, der Blütezeit des Rittertums und der Kreuzzüge. Aberglaube war verbreitet. Lesen und Schreiben war überwiegend nur im Kloster üblich.

Die Handlung beginnt im Jahr 1171 mit der Geburt eines Kindes. Die Mutter stirbt und der Säugling scheint auch tot zu sein, bis ein Unbekannter ihm Atem einhaucht. Der Mann wird von einer Reitergruppe unter Führung von Walther von Ascisberg verfolgt. Die Hebamme erzählt ihnen von der Rettung des Kindes. Walther erstickt das Kind, doch er bekommt Gewissensbisse und haucht auch dem Säugling seinen Atem ein. Das Kind überlebt. Walter lässt es bei seinem Freund Sigimund von Laurin. Dort soll es von dem Schmied aufgezogen werden und da es ein schwächliches Kind ist, soll es, falls es das Frühjahr überlebt, Isenhart heißen.

Isenhart und Konrad, der Stammhalter von Sigimund von Laurin, werden gemeinsam in Lesen und Schreiben unterrichtet, wobei sich Isenhart sehr wissenshungrig zeigt. Er verliebt sich in Anna, der Tochter von Sigimund. Sie treffen sich heimlich im Wald, da eine Verbindung zwischen den beiden nicht standesgemäß ist. Eines Tages findet Isenhart die Leiche von Anna, jemand hat ihr das Herz herausgeschnitten. Wer hat diese unmenschliche Tat begangen? War es ein Wiedergänger? Isenhart und Konrad begeben sich auf die Spur des Mörders und erleben Intrigen, Verrat sowie weitere grausame Morde bis sie den wahren Täter gefunden haben.

Holger Karsten Schmidt hat einen wunderbaren Roman geschrieben, der nicht nur Freunde des historischen Romans anspricht, sondern auch etwas für Liebhaber von Kriminalromanen ist.

Isenhart ist eine Romanfigur, den das Warum trieb, der von allen den tiefen Grund erfassen wollte und so erfährt der Leser nebenbei noch etwas über Pythagoras, physikalische und anatomische Zusammenhänge. Selbst der Ursprung einiger Redewendungen wie „Alles in Butter“ und „Klappe halten“ sind mir nun bekannt.

Der Schreibstil ist sehr verständlich. Was mich etwas gestört und bei mir auch den Lesefluss öfter unterbrochen hat, waren etwas zu detaillierte Erklärungen sowie auch Wiederholungen, deshalb einen Punktabzug. Die Handlungsorte und Figuren empfand ich sehr authentisch. Durch viele unerwartete Wendungen wurde die Spannung bis zum Schluss gehalten und schlüssig aufgelöst.

Die Mischung aus historischen Details und Kriminalgeschichte haben mir sehr gefallen. Die Reise ins Mittelalter war ein lesenswertes Vergnügen.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Wer konnte so unmenschlich sein?

Ein Herzschlag bis zum Tod
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Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.

War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der ...

Die Autorin Sara J. Henry versetzt den Leser in ihrem Debütroman „Ein Herzschlag bis zum Tod“ sofort ins Geschehen hinein.

War es eine Mülltüte, eine Puppe oder ein menschliches Wesen, welches von der Reling der Gegenfähre ins Wasser fiel? Ohne zu überlegen, sprang die Sportreporterin Troy ins Wasser. Sie hatte sich nicht getäuscht und bekam den Jungen unter Wasser zu fassen. Ein Kampf um Leben und Tod beginnt. Troy muss das weit entfernte Ufer erreichen, um ihr Leben und das des kleinen Jungen zu retten. Am Ufer angekommen, ist der Fähranleger verwaist, keine Eltern und keine Polizei hält Ausschau nach einem Jungen. Dann muss Troy der Wahrheit ins Auge sehen, dass jemand ein Sweatshirt um das Kind geknotet und es ins Wasser geworfen hat, damit es ertrank. Wer konnte so unmenschlich sein?

Troy fühlt sich für den Jungen, der Paul heißt, verantwortlich. Er ist sehr wortkarg und Troy vermutet, dass er aus dem französischsprachigen Teil des Nachbarlandes Kanada stammt. Ohne die notwendigen Schritte zu unternehmen und die Polizei zu informieren, fährt sie mit Paul nach Hause und versucht selbst zu recherchieren.

Schon nach wenigen Seiten hat mich die Geschichte gefangen genommen. Sie ist anrührend und spannend zu gleich, eine ungewöhnliche Mischung in einem Thriller bzw. Kriminalroman. Nach dem Lesen würde ich dieses Buch eher in den Bereich Kriminalroman einordnen als unter die Rubrik Thriller. Aber im Grunde genommen spielt das für mich keine große Rolle.

Der Schreibstil ist flüssig und man kann sich das Geschehen sehr bildhaft vorstellen. Es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Die Protagonisten sind alle sehr nachvollziehbar gezeichnet und besonders Troy und Paul waren mir sehr sympathisch. Obwohl es keine wilden Verbrecherjagden und Polizeiaktionen gab, war unterschwellig immer die Gefahr zu spüren, in die Troy und Paul schwebte bis die Täter gefasst werden. Bis zum eindrucksvollen Finale konnte ich mich nur auf meine Vermutungen verlassen, die sich nur teilweise als richtig erwiesen.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der gern spannende Bücher ohne viel Blutvergießen und reißerische Schockelemente lesen möchte.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Fesselndes Lesevergnügen

So unselig schön
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Die Auszubildende Vicki entdeckt bei ihrem Hobby, dem Fotografieren von Industriebrachen, in einer stillgelegten Brauerei die Leiche einer jungen enthaupteten Frau. Der Fall wird von dem Kriminalhauptkommissar ...

Die Auszubildende Vicki entdeckt bei ihrem Hobby, dem Fotografieren von Industriebrachen, in einer stillgelegten Brauerei die Leiche einer jungen enthaupteten Frau. Der Fall wird von dem Kriminalhauptkommissar Dühnfort sowie seinem Team Gina und Alois übernommen. Bei ihren Ermittlungen stoßen sie auf einen ähnlichen ungeklärten Fall, der sich vor sechs Jahren in Düsseldorf ereignet hat. Weitere Spuren führen die Polizei in die Kunstszene, doch die Verdächtigen haben Alibis und so kommt die Suche nach dem Täter nicht richtig voran. Auch Vicki versucht den Täter zu finden, denn sie hat auf einem Foto, das sie in der Brauerei gemacht hat, einen Hinweis gefunden.

Der lebendige Schreibstil und die bildhafte Sprache von Inge Löhnig haben mich wieder in ihren Bann gezogen. Sie beschreibt die Personen, die Schauplätze und Situationen sehr gut. Durch die vielen Details läuft vor meinen Augen ein faszinierendes Kopfkino ab und man fühlt sich mitten im Geschehen. Obwohl die getöteten Frauen enthauptet wurden, hatte ich nie das Gefühl einen blutrünstigen Krimi zu lesen. Zusätzlich zu dem aktuellen Fall erfährt der Leser auch wieder etwas über das Privatleben von Konstantin Dühnfort. Einem Ermittler, der mir aus den vorherigen Büchern durch sein feines Gespür für seine Mitmenschen bereits ans Herz gewachsen ist.

Inge Löhnig hat es wieder geschafft einen ausgefeilten Kriminalroman zu schreiben, durch geschickte Hinweise und neue Wendungen bleibt die Spannung für den Leser lange erhalten. Für mich ein fesselndes Lesevergnügen.

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