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Veröffentlicht am 13.09.2022

Ein Pfälzer Weingut

Gretas Geheimnis
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Greta hat ihre Träume aufgegeben und heiratet Bruno Backstern, eine Bedingung, die ihr Vater Fritz Freudberg in seinem Testament gestellt hat. Obwohl Greta Bruno kaum kennt und ihr Herz an Robert, den ...

Greta hat ihre Träume aufgegeben und heiratet Bruno Backstern, eine Bedingung, die ihr Vater Fritz Freudberg in seinem Testament gestellt hat. Obwohl Greta Bruno kaum kennt und ihr Herz an Robert, den Sohn ihrer Zieheltern hängt, hat sie das Erbe angenommen. Mit dem Erbe geht Greta eine große Verantwortung ein, denn mit erst 20 Jahren, soll sie eines der größten Weingüter in der Pfalz führen. Doch kann sie diesen Anforderungen gerecht werden?

Hinter Nora Engel verbergen sich die Autorinnen Danela Pietrek und Tania Krätschmar. Sie haben mit Greta eine wunderbare Protagonistin erschaffen, die sehr sympathisch ist. Ich habe Greta bei ihrer Arbeit auf dem Weingut begleitet, habe ihr beim Schneiden der Reben über die Schulter geschaut und war an ihrer Seite als die Lese der Trauben erfolgte. Nun genieße ich jedes Glas Wein doppelt, da ich weiß, welche harte Arbeit dahinter steckt.

Durch den flüssigen Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin. Im Vergleich zum ersten Band fand ich diese Fortsetzung emotionaler und habe mit Greta gelitten und geweint. Das Buch umfasst die Jahre 1975 bis 2000. Der damalige Zeitgeist ist wunderbar eingefangen. Neben historischen Ereignissen, die mit der Geschichte verwoben sind, wird dieses noch mit Musikstücken, Literaturhinweisen sowie TV und Filme aus dem Zeitabschnitt untermalt, die am Ende aufgeführt sind. Mir hat dieser Ausflug in die jüngste Vergangenheit gefallen und ich bin gespannt auf die Fortsetzung, da das Buch mit einem Cliffhanger endet.

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Veröffentlicht am 07.09.2022

Mord in der Hamburger Kaufmannsgilde

Alsternacht
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Die Verhandlungen für neue Geschäftsfelder in Osteuropa standen kurz vor dem Abschluss. Erwin Brievenbuch wollte sich mit dem Verhandlungsführer in seinem Club treffen. Auf der Straße winkt er ein Taxi ...

Die Verhandlungen für neue Geschäftsfelder in Osteuropa standen kurz vor dem Abschluss. Erwin Brievenbuch wollte sich mit dem Verhandlungsführer in seinem Club treffen. Auf der Straße winkt er ein Taxi herbei, doch er kommt bei der angegebenen Adresse nicht an. Später wird der Hamburger Kaufmann nackt auf einem Findling am Elbstrand gefunden. Der Privatermittler Dr. Elias Hopp unterstützt häufig die Polizei bei der Beschaffung von Informationen. Gemeinsam mit seiner neuen Mitarbeiterin der Ex-Soldatin Janne Bakker und seinem Freund Hauptkommissar Heiner Zillenski versuchen sie diesen Fall zu klären, doch dann gibt es weitere Morde. Die Opfer entstammen der Hamburger Kaufmannsgilde. Sie werden alle nackt und an markanten Hamburger Orten zur Schau gestellt.

Der Debütroman von Leo Hansen führt die Leserschaft in die ehrenwerte Hamburger Kaufmannsgilde, die leider nicht so ehrenhaft ist. Das Ermittlungsteam ist eine interessante Mischung von Personen, die gut zusammen passen. Die Handlung hat mich sehr gefesselt, aber ich musste doch teilweise sehr konzentriert lesen, um die Personen richtig zuzuordnen, da neben der Ermittlungsgruppe um Dr. Elias Hopp, die Polizei, das BKA und LKA auch noch eine Rolle spielen. In meinem Kopf tauchten viele offene Fragen auf, die es mir schwer machten die Zusammenhänge frühzeitig klar zu erkennen, so dass ich fleißig mit raten konnte. Dieses macht für mich einen reizvollen Krimi aus.

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Veröffentlicht am 02.09.2022

Eine neue Zeit

Töchter der Speicherstadt – Das Versprechen von Glück
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Dies ist der dritte und letzte Band, der uns wieder in die Hamburger Speicherstadt führt zum Kaffeekontor der Familie Behmer. Zehn Jahre nach Kriegsende ist Deutschland wieder Mitglied der Weltengemeinschaft. ...

Dies ist der dritte und letzte Band, der uns wieder in die Hamburger Speicherstadt führt zum Kaffeekontor der Familie Behmer. Zehn Jahre nach Kriegsende ist Deutschland wieder Mitglied der Weltengemeinschaft. Gemeinsam mit ihren Eltern besucht Anna einen Ball im Hamburger Hotel Atlantic. Hier trifft sie den neuen Prokuristen der elterlichen Firma Joost van der Vehlen, der nach einiger Zeit um ihre Hand anhält. Weil ihre Mutter Cläre es wünscht, arbeitet Anna im Unternehmen mit, aber eigentlich hat sie kein Interesse.

Irma, die Tochter von Emma und Otto war nach dem Tod ihrer Eltern nach Rostock gekommen und wollte sich in der DDR ein neues Leben aufbauen. Cläre hatte über einen Suchdienst versucht Irma ausfindig zu machen, doch ihre Anfrage blieb erfolglos. Wird es noch ein Zusammentreffen aller Familienmitglieder geben?

Dieser Band umfasst die Zeit von 1956 bis 1989. Es geht in Deutschland wieder aufwärts. Der Autorin ist es gelungen, geschickt historische Ereignisse mit der Geschichte der Familie Behmer zu verweben. Nach Maria und ihrer Tochter Cläre, wird in diesem Band die Geschichte von Anna erzählt. Es ist alles sehr bildhaft beschrieben, so dass ich das Gefühl hatte als unsichtbarer Gast am Leben der Familie teilzunehmen. Der angenehme Schreibstil und die Geschichte haben dazu beigetragen, dass ich durch die Seiten nur so geflogen bin. Ein empfehlenswertes Buch nicht nur für Kaffeeliebhaber.

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Veröffentlicht am 27.08.2022

Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart

Der Märchenkönig
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In Vertretung für seinen Bruder Max nehmen Tom Perlinger und seine Freundin Christl an einem Empfang zur Verleihung der Goldenen Bürgermedaille im Münchner Kaisersaal teil. Doch bevor er beginnt, wird ...

In Vertretung für seinen Bruder Max nehmen Tom Perlinger und seine Freundin Christl an einem Empfang zur Verleihung der Goldenen Bürgermedaille im Münchner Kaisersaal teil. Doch bevor er beginnt, wird Tom von seiner Kollegin Jessica Starke zum Köglmühlbach gerufen. In einer Astgabel hatte sich die Bekleidung des Toten, den Psychiater Dr. Siegmund Berg, verfangen. Gerade als sie ins Präsidium zurückfahren wollen, taucht eine weitere Leiche in der Nähe des Teehauses im Englischen Garten auf. Bei dem zweiten Toten handelt es sich um den exzentrischen Louis von Schönfeld, der auch der Märchenkönig genannt wurde. Die beiden Toten geben Rätsel auf, denn es gibt keinerlei Spuren von Gewalt, kein Tatwerkzeug und auch kein Motiv ist erkennbar.

Auch der vierte Band um Tom Perlinger hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen. Es fühlt sich ein wenig wie das Treffen mit alten Bekannten in München an. Schnell waren mir die Charaktere wieder präsent, unterstützt wird dieses zusätzlich auch noch durch das Personenregister am Ende des Buches. Der Regionalkrimi lässt sich leicht und flüssig lesen. Das Buch steht Pate für den bis heute ungeklärten Tod des „Märchenkönigs“ Ludwig II. Parallelen zwischen den Fällen in der Vergangenheit und der Gegenwart sind erkennbar.

Mich hat die Handlung sehr gefesselt. Geschickt wurden Hinweise verstreut und in meinem Kopf tauchten viele offene Fragen auf, die es mir schwer machten die Zusammenhänge frühzeitig zu erkennen, so dass ich fleißig mit raten konnte. Dieses macht für mich einen reizvollen Krimi aus. Die Spannung wurde bis zur Lösung am Ende hochgehalten und keine Fragen blieben offen. Neben der Krimihandlung bekommt man einen Blick auf die Münchner Altstadt geboten und erfährt einiges über den Märchenkönig.

Mich konnte dieser gut durchdachte Krimi wieder von der ersten Seite an begeistern.

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Veröffentlicht am 23.08.2022

Harte Zeiten

Zeiten der Sehnsucht
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Nach dem ich bereits von dem ersten Band dieser Familiensaga, die auf Mallorca und Kuba spielt, begeistert war, freute ich mich schon auf die Fortsetzung.

Alle Mitglieder der Familie Delgado auf Mallorca ...

Nach dem ich bereits von dem ersten Band dieser Familiensaga, die auf Mallorca und Kuba spielt, begeistert war, freute ich mich schon auf die Fortsetzung.

Alle Mitglieder der Familie Delgado auf Mallorca sowie auch auf Kuba haben mit der Weltwirtschaftskrise zu kämpfen. Die Zeiten wurden härter, das Geld knapper und jeder sparte, um Notreserven anzulegen. Carla war glücklich verheiratet, litt aber sehr darunter, dass sie keine eigenen Kinder bekommen konnte. Leo versuchte weiter an seinem Traum, Wein herzustellen, fest zuhalten und schreckte nicht davor zurück, außerhalb der Legalität dieses Ziel zu erreichen. Auch in Kuba gehen die guten Zeiten langsam vorbei, so dass Antonia trotz der vier Kinder kräftig mit anpackte und nicht dem typischen Frauenbild der Zeit entsprach. Werden sich die Geschwister wieder annähern?

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Meine Befürchtungen, dass viel in Vergessenheit geraten ist, haben sich nicht bewahrheitet. Schnell waren die Charaktere wieder präsent, hilfreich hierfür waren auch die kurzen Zusammenfassungen an der Innenklappe. Dank des angenehmen Schreibstils lässt sich das Buch flüssig lesen, so dass die Seiten nur dahin flogen. In den Delgado-Familien fühlte ich mich als unsichtbarer Gast und nahm an ihrem Leben in den Zeitraum von 1927 bis 1942 teil, wobei ich die Inseln Mallorca und Kuba bereiste.

Ich habe die Familie Delgado gern begleitet und bin traurig, dass ich sie verlassen muss. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen, doch jetzt heißt es warten auf die Fortsetzung.

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