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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2024

Chaotisch auf jeden Fall

Die schlimmste Klasse der Welt (Band 3) - Jetzt erst recht!
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„Jetzt erst recht! - Die schlimmste Klasse der Welt“ von Juma Kliebenstein ist der dritte Band der Reihe und war mein erstes Buch. Schnell habe ich gemerkt, dass die Kinder zwar chaotisch, aber doch sehr ...

„Jetzt erst recht! - Die schlimmste Klasse der Welt“ von Juma Kliebenstein ist der dritte Band der Reihe und war mein erstes Buch. Schnell habe ich gemerkt, dass die Kinder zwar chaotisch, aber doch sehr liebenswert sind. Kinder eben. Aber die Lehrer haben so gar keine Lust auf ihren Job.

Zu Beginn des Buches werden einige Lehrer und Schüler vorgestellt. Es war eine gute Möglichkeit die Vielzahl der Personen, die im Buch vorkommen, noch mal nachzuschlagen.

Das Buch beginnt mit einem Brief der Schulaufsichtsbehörde, der Schulrat möchte die Gutenbergschule begutachten. Dann springt das Buch zurück auf die Woche davor. Die Klasse 5 a soll aus dem Raum neben dem Lehrerzimmer ausquartiert werden, weil sie über ein Loch in der Wand die Lehrer ausspioniert haben (ist wohl im letzten Buch passiert). Nur gibt es keinen anderen geeigneten Raum mehr. Die Lehrer werden kreativ.

Der Wechsel zwischen Briefen, Klassenbucheinträgen, Sicht der Schulkatze und Erzählung wechselt oft und hat für mich Unruhe in das Buch gebracht. In der Geschichte selbst kommen sehr viele Personen vor, Schüler und Lehrer der Gutenbergschule, aber auch des Gymnasiums von nebenan. Das ist auch einer meiner Kritikpunkte. Trotzdem hat der Blickwinkel der Katze viel Spaß gemacht.

Leider hat das Buch ein offenes Ende. Mir hat innerhalb des Buches eine abgeschlossene Geschichte gefehlt. Der Anfang des Buches hat sich angefühlt, wie das Ende des letzten Bandes. Die Geschichte des Buches selbst fühlt sich nur halb erzählt an.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Auf den Spuren der Vergangenheit

Die vermisste Tochter
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Auf den Spuren der Vergangenheit in Havanna – "Die vermisste Tochter" von Soraya Lane hat mich sehr begeistert.

Als Claudia in eine Anwaltskanzlei eingeladen wird, um ein Erbe ihrer Großmutter in Empfang ...

Auf den Spuren der Vergangenheit in Havanna – "Die vermisste Tochter" von Soraya Lane hat mich sehr begeistert.

Als Claudia in eine Anwaltskanzlei eingeladen wird, um ein Erbe ihrer Großmutter in Empfang zu nehmen, weiß sie noch nicht, dass dies ihr Leben verändern wird. Die Enthüllung, dass ihre Großmutter adoptiert wurde, leitet eine Reise ein, die Claudia nach Kuba führt. Auf der zweiten Zeitebene in Havanna der frühen 50er Jahre verliebt sich Esmeralda, die älteste von vier Schwestern und der Augenstern ihres Vaters.

Im Vergleich zum ersten Band hat mir Band zwei noch besser gefallen. Der Rückblick in das Kuba der 50er Jahre und der Einblick in das Leben der reichsten und mächtigsten Familie des Landes war überaus spannend. Die Schilderung dieser Ära, geprägt von Partys, Wohlstand und Familienzusammenhalt hat mir ein lebhaftes Bild der Vergangenheit vermittelt und der wunderschönen Stadt Havanna.

Auch in der Gegenwart erlebt Claudia in Kuba die Leichtigkeit, Lebensfreude und das exotische Ambiente und kann das Flair der vergangenen Zeiten noch spüren. Die Schönheit des Landes, die Einheimischen, die ihr Land und ihre kubanische Kultur lieben hat Soraya Lane so gut rübergebracht. Ich habe mich genau wie Claudia in Land und Leute verliebt. Die Geschichten auf beiden Zeitebenen haben mir sehr gefallen, die Entwicklung der Charakter, die Spannung der Suche und am Ende die Auflösung der ganzen Geschichte.

Das Buch kann hervorragend unabhängig vom ersten Band gelesen werden. Auch wenn im ersten Buch noch etwas detaillierter auf die Vorgeschichte in der Anwaltskanzlei eingegangen wird, hängen die Hauptfiguren aus den Büchern nicht zusammen.

Eine lesenswerte Geschichte für alle, die von Liebe, Reisen und Familiengeheimnissen in Büchern nicht genug bekommen können.

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Ein rundum gelungener historischer Roman

Im Takt ihrer Träume
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Eine Frau als Dirigentin? Undenkbar in der von Männern dominierten Welt der Wiener Staatsoper. Johanna schafft den Sprung – als Mann verkleidet. Sie verliebt sich und es sieht an einem Punkt so aus, als ...

Eine Frau als Dirigentin? Undenkbar in der von Männern dominierten Welt der Wiener Staatsoper. Johanna schafft den Sprung – als Mann verkleidet. Sie verliebt sich und es sieht an einem Punkt so aus, als ob es unmöglich ist, ihre Rolle aufrecht zu erhalten.

Im Buch steckt unglaublich viel Recherchearbeit. Das merkt man in jeder Seite und jeder Szene, den Details bei der Beschreibung der Kleidung und Umgebung. Der Wiener Dialekt, Hofzuckerbäcker und Kaffeehäuser. Geschickt sind Fiktion mit realen Figuren aus der Zeit um 1925 verwoben. Im Anhang gibt es auch einiges zu den historischen Persönlichkeiten des Romans zu lesen. Die ein oder andere Figur hat mich sehr überrascht, die gar nicht so fiktiv war, wie von mir zuerst gedacht.

Eine Hauptrolle spielt die Oper. Es geht mitten rein in die Aufführungen (unglaubliche Storys), die es auch Nicht-Operngänger einfach macht einen Blick auf die Bühne und hinter den Vorhang zu werfen und die Faszination und Liebe der Autorin zur Oper zu spüren.

Das Buch ist leicht zu lesen, die Sprache ist bildhaft und lebendig. Johannas Beweggründe, ihr Zweifeln und ihr Zögern beim Treffen von Entscheidungen waren für mich sehr greifbar und emotional dargestellt. Ihre weibliche Seite, die sie in weiten Teilen des Romans verstecken muss, kommt durch die jungen Frauen in ihrer Pension und durch ihre Freundschaft zu Dana richtig schön zum Vorschein.

Ein Roman, der zeigt, wozu Frauen fähig sind und wie Männer Frauen seit jeher einschränken. Ich empfehle das Nachwort gleich am Anfang zu lesen! Die Botschaft ist im Roman unterhaltsam und kurzweilig verpackt. Ich kann das Buch nur von Herzen empfehlen.

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Veröffentlicht am 13.10.2023

Tolle Zeichnungen, Text nicht überzeugend

Elefant will durch die Wand
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Wer kennt sie nicht, die kleinen (Trotz)kinder, die möchten, dass alles nach ihrer Nase läuft. Deshalb hat mich die Idee des Buches „Elefant will durch die Wand“ von Britta Sabbag und Igor Lange gleich ...

Wer kennt sie nicht, die kleinen (Trotz)kinder, die möchten, dass alles nach ihrer Nase läuft. Deshalb hat mich die Idee des Buches „Elefant will durch die Wand“ von Britta Sabbag und Igor Lange gleich angesprochen. Das Buch ist für Kinder ab 3 Jahren.

Der Elefant hat schlechte Laune, weil nichts so läuft wie er gerade will. Seine miese Laune lässt er an den anderen Tieren aus. Bis er begreift, dass er alleine ist, wenn er so weiter macht. Er beschließt wieder gute Laune zu haben und Zeit mit seinen Freunden zu verbringen.

Die Idee des Buches mag ich sehr. Die anderen Tiere zeigen dem Elefanten ganz klar, dass sie auf seine schlechte Laune keine Lust haben. Was mir nicht gefallen hat, ist der „Tipp“ der Tiere an den Elefanten, ruhig und gelassen zu sein. Ich finde, dass kleine Kinder mit „Gelassenheit“ nicht viel anfangen können. Es wird mehrmals im Buch erwähnt. Der Elefant erzählt dann einen Witz und damit ist alles wieder gut. Diese Auflösung der schlechten Laune war für mich nicht sehr zufriedenstellend.

Richtig gut gefallen haben mir die Zeichnungen. Sie sind farbenfroh und witzig. Die Tiere zeigen mit ihren Gesichtsausdrücken ganz vielfältige Gefühle. Die Texte sind in Reimen geschrieben, was den Spracherwerb, Merkfähigkeit, Sprachgefühl und Wortschatz bei kleinen Zuhörern schult. Allerdings reimt es sich manchmal echt schlecht und die Sätze sind unterschiedlich lang. Da bin ich ab und zu böse über den Rhythmus gestolpert.

Ich finde, ein Kinderbuch muss auch den Erwachsenen gefallen. Denn meistens wird dem Kind das Buch zigmal vorgelesen. Leider hat mich das Buch nicht komplett überzeugt. Die Bilder und Idee sind top. Die Umsetzung des Inhalts, vor allem in der zweiten Hälfte ein Flop.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Die perfekte Mischung aus Romantik, Spannung und historischem Kontext macht dieses Buch zu einem absoluten Must-read

Sturmjahre
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"Sturmjahre – Das Versprechen einer neuen Zeit", der zweite Band der Sturmjahre-Reihe von Lia Scott ist für mich eine Geschichte mit Intensität, Emotionen und Tiefe. Der zweite Band hat mir sogar noch ...

"Sturmjahre – Das Versprechen einer neuen Zeit", der zweite Band der Sturmjahre-Reihe von Lia Scott ist für mich eine Geschichte mit Intensität, Emotionen und Tiefe. Der zweite Band hat mir sogar noch besser als Band eins gefallen. Die Bände lassen sich auch unabhängig lesen.

Der Aufhänger des Buches, die große Liebe zwischen Archie und Vika sowie die Hindernisse, die sich zwischen ihnen auftürmen, verleihen der Handlung einen tollen Rahmen. Lia Scott versteht es sehr gut, die Emotionen und Konflikte der Charaktere darzustellen, sodass ich sehr mitfühlen konnte. Besonders gefallen hat mir, dass nicht nur die Liebe im Mittelpunkt stand, sondern auch die Verwirklichung von Träumen und der große Zusammenhalt zwischen Freunden und Familie. Dabei wurde die Spannung mit Wendungen und unvorhergesehenen Geschehnissen immer aufrecht gehalten.

Auf der einen Seite spielt die Geschichte in dem beschaulichen Ort Foxgirth, auf der anderen Seite in den Gorbals in Glasgow. Das Leben zu der Zeit nach dem 1. Weltkrieg in einem Armenviertel hat Lia Scott sehr atmosphärisch in die Story verwoben.

Besonders gefesselt hat mich die Entwicklung von Archie. Ein schwieriger Charakter, seine ehrgeizigen Ziele und sein gutes Herz waren eine spannende Kombination. Vika hat es ihm schwer gemacht, aber ich mochte es auch, wie sie ihren eigenen Weg gegangen ist.

Mir gefällt, dass es trotz des abgeschlossenen Endes noch offene Fragen gibt und sich die Storyline der Whiskey-Brennerei und die Entwicklung Foxgirths noch weiter durch die nächsten Bücher ziehen wird.

"Sturmjahre" ist eine fesselnde und abwechslungsreiche Geschichte, die den Leser in eine andere Zeit und Welt entführt. Die perfekte Mischung aus Romantik, Spannung und historischem Kontext macht dieses Buch zu einem absoluten Must-read. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, wie die Reihe sich weiterentwickelt, und freue mich auf das nächste Buch im Februar 24.

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