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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2016

Ein Buch, das bewegt

Das Traumbuch
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Henri - ein Mann, der endlich das Richtige tun will.
Eddie - eine Frau, die plötzlich wieder mit der vergangenen Liebe ihres Lebens konfrontiert wird.
Sam - ein außergewöhnlicher Junge, der mehr spürt ...

Henri - ein Mann, der endlich das Richtige tun will.
Eddie - eine Frau, die plötzlich wieder mit der vergangenen Liebe ihres Lebens konfrontiert wird.
Sam - ein außergewöhnlicher Junge, der mehr spürt als andere, der seinen Vater sucht und dabei viel mehr findet.

Durch einen tragischen Unfall, in dessen Folge Henri ins Koma fällt, treffen seine ehemalige Freundin Eddie und sein Sohn Sam, den er nie zuvor getroffen hat, aufeinander. Alle drei erleben diese Tage sehr intensiv zwischen Hoffnung, Angst, Schmerz und Sehnsucht. Gleichzeitig werden Themen wie Schuld und die Rolle des Vaters allgemein gestreift. Was ist richtig und wie beeinflussen einzelne Entscheidungen das ganze Leben.

Nina George schildert auf außergewöhnliche, eindrucksvolle Art den Zustand zwischen Leben und Tod. Sie entwickelt sprachgewaltige, phantasievolle Beschreibungen mit ungewöhnlichen Worten und die Bilder, die sie verwendet, sind wie aus einer anderen Welt. Was fühlt ein Mensch im Koma? Wie ist der Übergang zwischen Leben und Sterben? Die Autorin lässt uns in eine Welt blicken, die parallel und doch völlig getrennt vom normalen Leben existiert. Ihre Sprache ist lebendig, schnell, manchmal fast atemlos.

Ein sehr intensives Buch, das berührt, bewegt und sicher lange nachwirkt.

Veröffentlicht am 02.10.2016

Zwischen den Leben

Noah will nach Hause
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Obwohl ich dem Thema Wiedergeburt extrem skeptisch gegenüberstehe, haben mich das sehr einladende Cover, die guten amerikanischen Kritiken und eine Leseprobe neugierig gemacht.
Die alleinerziehende Janie ...

Obwohl ich dem Thema Wiedergeburt extrem skeptisch gegenüberstehe, haben mich das sehr einladende Cover, die guten amerikanischen Kritiken und eine Leseprobe neugierig gemacht.
Die alleinerziehende Janie versucht ihren Alltag mit ihrem Sohn Noah zwischen Job und Haushalt zu meistern. Neben den ganz alltäglichen Schwierigkeiten kämpft sie damit, dass Noah sehr ungewöhnlich ist, Dinge weiß, die er nicht wissen kann, jeglichen Kontakt mit Wasser scheut und ständig wiederholt, nach Hause zu seiner anderen Mama zu wollen. Der Verschleiß an Nannies und Therapeuten ist enorm. Um ihrem Sohn zu helfen und ihre gemeinsame Existenz zu retten, sieht Janie keinen anderen Ausweg, als dem selbst schwerkranken Professor Anderson zu vertrauen und sich auf die Suche nach Noah´s Vergangenheit zu machen.
Man spürt auf jeder Seite den Schmerz und die Verzweiflung, wenn Noah wieder von Albträumen und Weinkrämpfen heimgesucht wird. Janie hat nur diese eine letzte Chance, um ihren Sohn nicht zu verlieren. Auch Anderson hat nur noch wenig Zeit, um sein Lebenswerk zu retten. Das Buch ist spannend wie ein Thriller, ich habe bis spät in der Nacht immer weiter gelesen, um zu erfahren, wie die Geschichte ausgeht. Gleichzeitig bringt sie den Leser unweigerlich zum Nachdenken, auch wenn man nicht an Wiedergeburt glaubt. Viele Dialoge und eingestreute Berichte von realen Fällen machen das Buch umso lebendiger.

Veröffentlicht am 02.10.2016

Ungewöhnliches Thema nett aufgearbeitet

Die Tage, die ich dir verspreche
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Gwen wird nach einer erfolgreichen Herztransplantation aus der Reha entlassen, doch anstatt glücklich und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken, wird sie von tiefen Schuldgefühlen dem Spender gegenüber ...

Gwen wird nach einer erfolgreichen Herztransplantation aus der Reha entlassen, doch anstatt glücklich und zuversichtlich in die Zukunft zu blicken, wird sie von tiefen Schuldgefühlen dem Spender gegenüber und von Albträumen gequält. Gleichzeitig empfindet sie den Druck und die Erwartungen von außen als so stark, dass diese sie zusätzlich in eine depressive Abwärtsspirale stürzen. Sie sieht keinen anderen Ausweg, als ihr Herz weiterzugeben und so ihrem Leben ein Ende zu setzen. In einem Forum trifft sie auf Noah, der einen schlechten Scherz vermutet und zum Schein auf ihr Angebot eingeht, und fährt völlig überstürzt bei Nacht zu ihm, um ihren Plan möglichst schnell in die Tat umzusetzen. Die Beiden sind sich sofort sehr nahe und Noah kämpft Tag um Tag dafür, Gwen von ihrem Plan abzubringen und weitere Zeit zu gewinnen.

Das Buch liest sich sehr flüssig und angenehm. Durch die wechselnden Perspektiven der beiden Ich-Erzähler bekommt man einen guten Einblick in deren Gedanken und Gefühle, die für mich nicht an allen Stellen nachvollziehbar sind. Die Autorin schafft es sehr gut, echte Menschen zu beschreiben. Sie ermöglicht einen gewissen Einblick in die Situation und Gefühlswelt der von einer Organspende und Depression betroffenen Person. Die Idee zu diesem Buch gefällt mir sehr gut. Aufgrund des Titels und der Beschreibung bzw. des Klappentextes hätte ich jedoch weniger eine Romanze, sondern eine vielschichtigere Geschichte mit noch mehr Tiefgang erwartet, die auch auf die Fragen eingeht, was das Leben lebenswert macht und was im Leben wirklich wichtig ist. Die vielen Missverständnisse und unausgesprochenen Probleme sowie die erotischen Anteile waren mir etwas zu viel.

Alles in allem trotzdem ein schönes, lesenswertes Buch, das jedoch hinter den Möglichkeiten und auch hinter meinen hohen Erwartungen zurück bleibt.