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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2020

Verzwickt

Unter der Erde
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Auf "Unter der Erde" von Stephan Ludwig war ich als absoluter Zorn und Schröder Fan sehr gespannt.

Elias wird von seinem Großvater Wilhem zu seinem 90. Geburtstag in ein Dorf in der Lausitz eingeladen. ...

Auf "Unter der Erde" von Stephan Ludwig war ich als absoluter Zorn und Schröder Fan sehr gespannt.

Elias wird von seinem Großvater Wilhem zu seinem 90. Geburtstag in ein Dorf in der Lausitz eingeladen. Einem Großvater zu dem er 30 Jahre keinerlei Kontakt hatte. Auf dem Weg dorthin erfahren wir einiges aus dem Leben von Elias, er ist verheiratet und ein eher mittelmäßiger Trash-Horror Autor. Ein Autor, der seit Monaten kein einziges Wort zu Papier gebracht hat.
Auf den letzten Kilometern zum Dorf hat Elias einen Unfall, der nicht auf Zufall beruht, sondern irgend jemand-die Stimmen aus dem Off- wollen ihn loswerden. Doch mit welchem Grund? Wem ist er schon vor Ankunft im Dorf im Weg?
Die Dorfgemeinschaft stellt sich aus vielen skurilen Personen zusammen, zu denen ich nicht leicht einen Bezug gekommen habe.

Das Buch spielt auf drei Zeitebenen, da ist die Gegenwart, Elias Kindheit und die Kriegszeit von Elias Großvater.
Ludwig gelingt es sehr gut, diese drei Ebenen abschließend zusammen zu führen.

Nach einem wirklich spannenden Einstieg, hat das Buch und auch die Story einiges an Längen. Es lohnt sich aber durchzuhalten, da es im letzten Drittel wieder richtg spannend wird.
Vermisst habe ich die Ironie, die ich von Stephan Ludwig gewohnt bin. Meine Erwartungen an dieses Buch waren hoch und wurden erst zum Ende hin erfüllt.
Ich vergebe hier gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.02.2020

Pageturner

Feuerland
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Feuerland war nach der Patriot das zweite Buch des Autors Pascal Engman für mich und konnte mich genauso überzeugen.

In Stockholm wird ein exclusiver Uhrenladen überfallen, doch der Einbrecher ...

Feuerland war nach der Patriot das zweite Buch des Autors Pascal Engman für mich und konnte mich genauso überzeugen.

In Stockholm wird ein exclusiver Uhrenladen überfallen, doch der Einbrecher stiehlt auf den ersten Blick nichts von Wert und die Besitzerin verzichtet auf eine Anzeige. Zwei einflussreiche Geschäftsleute werden entführt und es gibt Lösegeldforderunge. Eine Kolonie in Chile mit einer exclusiven Klink in der vieles möglich ist.

Vanessa Frank, eine suspendierte Kriminalkommissarin und deren Privatleben gerade alles andere als rund läuft wird in den bzw. die Fälle mit eingebunden.
Dann ist das noch der ehemalige Elitesoldat Nicolas, der nur eins im Sinn hat mit seiner Schwester Schweden zu verlassen.

Mit Feuerland ist Pascal Engman ein spannender Auftaktthriller um die Kommissarin Vanessa Frank gelungen. Die Charaktere der Protagonisten sind vielschichtig und excellent ausgearbeitet, sie haben genügend Ecken und Kanten ohne jedoch überladen gezeichnet zu sein. Die verschiedenen Erzählstränge werden hervorragend aufgebaut, um zum Ende hin in einem furiosen Finale zu münden. Die Thematiken wie Flüchtlingskrise und Organhandel sind sehr bedrückend und trotz des Thriller-Charskters sehr bedrückend.

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung zu diesem Thriller, der alles beinhaltet was ein Thriller braucht.

Veröffentlicht am 16.02.2020

Auf der Suche nach Bruno

Goodbye, Bukarest
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Goodbye, Bukarest von Astrid Seeberger erzählt die Geschichte einer Frau, die sich auf die Suche nach ihrem im Krieg verschollenen Onkel macht.

Nach dem Tod ihrer Mutter findet Astrid Hinweise darauf, ...

Goodbye, Bukarest von Astrid Seeberger erzählt die Geschichte einer Frau, die sich auf die Suche nach ihrem im Krieg verschollenen Onkel macht.

Nach dem Tod ihrer Mutter findet Astrid Hinweise darauf, dass ihr totgesagter Onkel Bruno den Krieg doch überlebt haben könnte und nur die Mutter ihn für tot erklärte. Sie macht sich auf den Weg Bruno zu suchen in der Hoffnung ihn vielleicht noch lebend zu finden. Dabei reist sie von Stadt zu Stadt Berlin, Bukarest, Starnberger See und schlussendlich nach München. Auf ihrer Reise trifft sie auf Weggefährten ihres Onkel, der in Stalingrad einen Absturz überlebte und in Gefangenschaft landete.Doch warum kam er nicht nach Hause zurück?
Jeder der Weggefährten erzählt ihr ein Stück seiner Geschichte mit Bruno und so bekommt Astrid Einblicke in das Leben ihres Onkels und lüftet nach und nach damit ihr Familiengeheimnis.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, besonders die einzelen Abschnitte der Weggefährten von Bruno. Sehr beeindruckend fand ich die Schilderung des Ceauşescu-Regimes in Rumänien als Bruno dort lebte. Dies ist eine Zeit, die für mich schon so lange vorbei zu sein scheint, doch immer noch sehr nah ist.
Schade fand ich, dass die einzelnen Figuren ziemlich flach blieben und ihnen in meinen Augen mehr Raum gut getan hätte. Dies liegt wahrscheinlich an der Recht niedrigen Seitenzahl für diese doch sehr umfangreiche Geschichte.

Insgesamt ist Goodbye Bukarest ein Buch mit einigen Schwächen, welches ich aber dennoch gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 11.02.2020

Reise in die Vergangenheit

Rote Kreuze
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Rote Kreuze von Sasha Filipenko ist vom Cover ein typisches Diogenes Buch.

Alexander zieht um, seine neue Nachbarin ist Tatjana Alexejewna, eine 91 jährige Russin die an Alzheimer erkrankt ist. ...

Rote Kreuze von Sasha Filipenko ist vom Cover ein typisches Diogenes Buch.

Alexander zieht um, seine neue Nachbarin ist Tatjana Alexejewna, eine 91 jährige Russin die an Alzheimer erkrankt ist. Alexander ist beim ersten Zusammentreffen nicht begeistert von der mitteilungsbedürftigen Nachbarin, will er doch nur seine Ruhe für einen Neuanfang in der neuen Stadt haben.
Sie bedrängt ihn quasi zu einem Besuch in ihre Wohnung und beginnt schonungslos ihre Lebensgeschichte zu erzählen. Hört Alexander am Anfang eher rudimentär zu, so zieht ihn ihre Geschchte sehr schnell in ihren Bann.
Langsam nähern sich die beiden Protagonisten an und auch Sasha öffnet sich Tatjana und erzählt seine bewegende Lebensgeschichte.

Sasha Filipenko hat mit Rote Kreuze einen gesellschaftlichen Roman mit dem Hintergrund der Sowjetunion in den letzten 100 Jahren geschrieben, der tiefe Einblicke in ein Regime gibt in dem viele grausame Taten geschehen sind, ohne dabei zu sehr ins Rührselige abzudriften. Die roten Kreuze des Titels finden sich mit unterschiedlicher Bedeutung wie ein roter Faden beständig im Buch wieder.
Der Schreibstil des Autors ist für das berührende Thema sehr distanziert, was es mir erschwerte eine engere Bindung zu den Protagonisten aufzubauen.

Nach der Lektüre des Buches habe ich einiges mir Unbekanntes über die Sowjetunion gelernt und zwei berührende Lebensgeschichten kennen gelernt.
Da die nächsten Bücher schon in Planung sind, bin ich schon sehr gespannt welche Themen diese beeinhalten.


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Veröffentlicht am 10.02.2020

Die Krähe in Topform

Blutige Gnade
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Blutige Gnade von Leo Born ist der vierte Thriller um Mara Billinsky und ihr Team von Leo Born.

Ein Mord an einer Frau, ein heftigst zu Tode gefolterter Journalist und für Mara Billinsky und ihrem Kollegen ...

Blutige Gnade von Leo Born ist der vierte Thriller um Mara Billinsky und ihr Team von Leo Born.

Ein Mord an einer Frau, ein heftigst zu Tode gefolterter Journalist und für Mara Billinsky und ihrem Kollegen Jan Rosen zeigen sich auf den ersten Blick keine Zusammenhänge. Sie ermitteln erst einmal in alle möglichen Richtungen.
In welcher Top Story rechechierte der Journalist Peter Johannsen und wer hat sämtliche Daten und Ergebnisse dieser Recherche verschwinden lassen?
Welche Rolle spielt die Fleischfabrik, in der Raffael einen Aushilfsjob hat?

Leo Born hat es auch in diesem vierten Fall geschafft einen Top aktuellen Thriller zu schreiben und seinen Protagonisten detailreiche Charakterzüge zu geben. Mit Mara hat er eine Protagonistin geschaffen, die Ecken und Kanten hat, sich durchbeissen kann und sich den Respekt ihres Chefs und Teams hart erarbeitet hat.

Von Anfang an war die Story sehr spannend und ebenso undurchsichtig.Die ganzen Verstrickungen löst der Autor wirklich erst im spannenden finalen Countdown auf.
Die Aktualität des Falles, der auch in der Realität durchaus so vorstellbar ist, ging teilweise an die Grenze des erträglichen.

Ich freue mich schon auf den fünften Fall der Krähe und kann diesen Autor allen Thriller-Fans nur empfehlen.


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