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Veröffentlicht am 24.03.2022

Die kleine literarische Apotheke – nette Idee, aber eine schlechte Ausführung

Die kleine literarische Apotheke
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Ich habe dieses Buch gesehen und fand die Idee super! Eine Buchhandlung, in welcher Bücher nach Gefühlszustand empfohlen und verkauft werden? Ich wusste, dass ich da mehr drüber lesen wollte, vor allem, ...

Ich habe dieses Buch gesehen und fand die Idee super! Eine Buchhandlung, in welcher Bücher nach Gefühlszustand empfohlen und verkauft werden? Ich wusste, dass ich da mehr drüber lesen wollte, vor allem, weil ich selber oft Bücher lese, die irgendwie zu meiner Stimmung passen. Also habe ich mich für die Leserunde beworben, bin angenommen worden und habe mich richtig auf diese augenscheinlich außergewöhnliche Geschichte gefreut.
Leider musste ich ziemlich schnell feststellen, dass das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Und dass, obwohl diese nicht sonderlich hoch waren. Ich war schließlich einfach nur neugierig, wie die Protagonistin Blu zu ihrer kleinen literarischen Apotheke kommt und wie sich die Idee dazu entwickelt. Allerdings drehte sich die Geschichte von Anfang an eher um Blus Freundschaften und ihr Liebesleben und die Buchhandlung, Blus großer Traum, spielte nur eine nebensächliche Rolle.
Blu, eine Frau um die Dreißig, steht mit ihrer herkömmlichen Buchhandlung zu Beginn des Romans kurz vor dem Aus und sucht verzweifelt nach einer rettenden Lösung hinsichtlich ihrer finanziellen Probleme. Nach und nach entwickelt sie nach einer Anmerkung eines Kunden die Idee, eine Art Apotheke zu eröffnen, in der sie ihre Bücher als Heilmittel für bestimmte Probleme deklariert, sie mit Beipackzetteln versieht und so den Käufern helfen kann. Da sie sich bei eben diesem Kunden für den Tipp bedanken will, begibt sie sich auf die Suche nach dem scheinbar unauffindbaren Mann, in welchen sie sich Hals über Kopf verliebt hatte. Die Suche gestaltet sich jedoch um einiges schwieriger als erwartet und neben ihrem stressigen Job kommen nach und nach noch einige weitere Probleme hinzu, mit welchen die junge Frau zu kämpfen hat.
Mir persönlich war allein das Lesen über all diese Probleme zu viel. Ständig kamen irgendwelche neuen Dramen auf, die dann aber innerhalb von ein paar Seiten wieder abgeharkt wurden. Nicht ein einziges Problem bildete eine konstante Nebenhandlung und es wirkte eher so, als sollte einfach alles einmal zur Sprache kommen. Dieses kurze Anreißen von teilweise sehr wichtigen Themen war in meinen Augen ein großer Fehler. Es wurde auf teils sehr emotionale Themen hingewiesen, welche wesentlich sanfter hätten behandelt werden müssen und ich persönlich empfinde die Art, wie diese Themen in dem Buch angesprochen und meist ungeklärt wieder „vergessen“ wurden, ein Unding, besonders da es zuvor keine Triggerwarnung oder anderweitige Hinweise gegeben hat.
Ein weiterer Störfaktor in für mich war die Protagonistin selber. Sie wirkte auf mich sehr naiv und zynisch. Die Art, wie sie über andere Menschen geurteilt hat, ohne diese wirklich zu kennen (z.B. „Obdachlos“, „Assi“, „Hackfresse“) fand ich sehr unsympathisch und auch ihre gut gemeinten Ratschläge konnten diesen Eindruck nicht aufbessern.
Der letzte Punkt, welcher mich gestört hat, hängt mit dem letzten zusammen. Der Schreibstil der Autorin konnte mich nicht wirklich überzeugen. Die oben genannten Ausdrücke stellen nur eine Auswahl dar, passten aber allesamt nicht zum restlichen Stil des Romans. Manch andere Verwirrung oder Wortwahl sind zwar vermutlich der Übersetzung aus dem Italienischen geschuldet, jedoch war das Gesamtbild für mich einfach nicht stimmig.
Abgesehen davon war sowohl die Handlung als auch der Schreibstil sehr verwirrend. Vielleicht war es auch die Kombination aus dem großen Ganzen, durch welche es mir schwerfiel, dem Geschehen zu folgen… ich weiß es nicht. Ich hatte während des Lesens dauernd das Gefühl, dass ich nicht wirklich durchblicke und habe oft vergessen, wie das Kapitel anfing, da so viele Zeit- und Gedankensprünge stattgefunden haben, dass ich einfach nicht mehr nachvollziehen konnte, wo sich die Protagonistin gerade wirklich befindet.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Um meinen Kritikpunkt des Themenanreißens noch einmal genauer zu erklären werde ich hier die für mich gravierendsten Beispiele benennen.
Das erste Mal mir das Anreißen negativ aufgefallen ist, hatte Blu eine Panikattacke, welche aufgrund einer früheren Angststörung zum Vorschein kam. Nach wenigen Seiten war diese Panik beruhigt und das Thema wurde nicht wieder angesprochen. Dem Leser wird hier in meinen Augen vermittelt, dass eine solche Angststörung leicht zu überwinden ist.
Das zweite Thema was mehr ausgeführt werden sollte, ist das Thema Krebs. Ich persönlich fand es eher unpassend, dass dieses Thema auch noch angesprochen wurde, da es einfach zu viel Drama war und es für die Entwicklung der Geschichte keine Rolle gespielt hat. Dennoch, wenn man Krebs thematisiert, ist es nicht damit getan zu schreiben, dass Untersuchungen stattfinden und sich die Menschen um die erkrankte Person kümmern. So ein emotionales Thema, welches unglaublich viele Menschen belastet muss wesentlich feinfühliger behandelt werden, als es hier geschehen ist.
Punkt drei ist erneut ein psychisches Problem welches angesprochen, jedoch nicht einmal ansatzweise geklärt wird. Im letzten Kapitel des Buches stellt sich heraus, dass sich Blu durch den ganzen Stress Personen und Dinge eingebildet hat. In meinen Augen ist dies ein großes Problem, welches ernst zu nehmen ist und dementsprechend behandelt werden sollte. In dem Buch wird es jedoch einfach von der Protagonistin hingenommen und alles ist wieder gut. Nicht einmal ihren besten Freunden erzählt sie davon, weil sie sich schämt. So eine psychische Belastung sollte jedoch niemals auf die leichte Schulter genommen werden und kein Buch der Welt sollte vermitteln, dass man sich dafür schämen muss oder die Krankheit einfach wegwischen kann. Für mich ein absolutes NoGo!

FAZIT

Die Idee zur kleinen literarischen Apotheke (welche es übrigens wirklich in Florenz gibt) finde ich super interessant, leider wurde das Potential in meinen Augen jedoch nicht genutzt. Ich fand das Buch sehr verwirrend, die Protagonistin unsympathisch und die Handlung hatte wenig mit der Buchhandlung selbst zu tun. Ein großer Kritikpunkt ist in meinen Augen das Anreißen von sehr wichtigen, emotionalen Themen, welche meiner Meinung nach nicht korrekt behandelt wurden und ein falsches Bild von eben diesen Themen rüberbringt. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Voice of My Heart ~ eine etwas überstürzte Liebesgeschichte

Voice of My Heart
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Das Buch handelt von Charlotte und Logan, welche sich in einer U-Bahnstation kennen und lieben lernen. Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte während des Lesens nicht ganz überzeugen konnte und auch ...

Das Buch handelt von Charlotte und Logan, welche sich in einer U-Bahnstation kennen und lieben lernen. Ich muss gestehen, dass mich die Geschichte während des Lesens nicht ganz überzeugen konnte und auch nach dem Beenden des Buches bin ich noch zwiegespalten.

Grund für meinen Zwiespalt ist, dass die Handlung sehr schnelllebig ist und mir viele Dinge etwas überstürzt erschienen. Außerdem gab es hier und da Szenen, in welchen mich der Schreibstil etwas gestört hat. Genaueres dazu später im „Spoiler-Teil“ der Rezension.

Insgesamt empfand ich den Schreibstil der Autorin dennoch als angenehm. Das Lesen fiel mir leicht und ich konnte mir gut vorstellen, wie das Leben der Protagonisten abläuft. Hier und da bin ich wie bereits erwähnt über Kleinigkeiten gestolpert, die mich etwas aus dem Konzept gebracht haben, weil sie in meinen Augen nicht so ganz zum Rest passen wollten. Abgesehen davon bin ich jedoch schnell durch die Seiten geflogen und allein auf den Stil bezogen, hat mir das Buch gut gefallen.

Ebenfalls gut fand ich die Wahl der Protagonisten. Lottie, welche aus einer reichen Familie stammt, in der Firma ihres Vaters arbeitet und sich so gar nicht wohl dabei fühlt, begegnet Logan in der U-Bahnstation bei einem seiner Auftritte. Seine Stimme und das Gitarrenspiel beruhigen sie und bald schon ist es zur Regel geworden, dass sie sich nach dem Feierabend auf eine Bank setzt und ihm zuhört. Das Buch beginnt, als dieses Zuhören bereits zur Routine geworden ist, sodass die erste Begegnung leider nur als Rückblende beschrieben wird. Zwar find ich das etwas schade (ich persönlich hätte es beispielsweise als Prolog sehr passend gefunden), aber ich kann nachvollziehen, dass sich die Autorin dafür entschieden hat, da der Zeitraum zwischen eben diesem Treffen und dem richtigen Kennenlernen vermutlich schwer zu überbrücken gewesen wäre.
Logan, welcher eher einfach gestrickt ist, hat ebenso seine Probleme und auch wenn die beiden ein eher klischeehaftes Paar à la „Gegensätze ziehen sich an“ abgeben, fand ich, dass sich ihre Begegnung und die Anziehung zwischen ihnen realistisch rüberkam. Gestört hat mich jedoch, dass sich eben diese Beziehung so schnell entwickelt hat. Dadurch hatte ich dann leider immer mehr das Gefühl, dass die Geschichte der Beiden immer realitätsfremder wurde.

Ein Teil der Handlung konnte mich jedoch trotzdem überzeugen. Die Beziehung zwischen Lottie und ihren Eltern, welche eine große Rolle spielt und alles andere als gut ist, war für mich sehr nachvollziehbar. Ich mochte es, wie Lotties Gefühle in Bezug darauf dargestellt wurden und fand es toll, dass man als Leser verstehen konnte wie sich die Beziehung zwischen ihr und ihrer Mutter beziehungsweise ihr und ihrem Vater nach und nach entwickelten.


Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)


Bereits nach wenigen Kapiteln hatten Lottie und Logan bereits mehrfach miteinander geschlafen, obwohl sie in meinen Augen noch lange nicht soweit hätten sein können. Lottie wirkte auf mich eher vorsichtig und so, als sei es schwer ihr Vertrauen zu gewinnen, weshalb der Sex nach so kurzer Zeit so überhaupt nicht in das Bild passen wollte und sie etwas naiv wirken ließ.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich persönlich nicht von der Liebe auf den ersten Blick überzeugt bin, aber ich fand es schwer nachzuvollziehen und konnte mich daher nicht so richtig in die Protagonisten hineinversetzen.
Auch das plötzliche Ende mit Haus, Kind, Vertrag, neuem Job und einem Happy End mit Lotties Eltern fand ich etwas realitätsfremd. Dass die Beiden all die Ziele nach und nach erreicht hätten, glaube ich schon, aber irgendwie kam alles auf einmal.

FAZIT

Der Ansatz der Handlung, der Schreibstil und die Wahl der Charaktere haben mir zwar gut gefallen, jedoch konnte mich das große Ganze schließlich nicht komplett überzeugen. Ich empfand die Handlung an einigen Stellen als zu schnell und überstürzt, weshalb es mir schwerfiel, mich in die Protagonisten hineinzuversetzen. Alles in allem war das Buch glaub ich einfach nicht das Richtige für mich persönlich.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Viele Träume führen ans Ziel – eine süße Geschichte, die sich mit wichtigen Problemen befasst

Viele Träume führen ans Ziel
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„Viele Träume führen ans Ziel“ ist ein Roman von Gloria Trutnau, welcher von den vielen Problemen des Erwachsenwerdens erzählt. Leni hat gerade ihr Abitur bestanden und der eigentliche Plan war, dass sie ...

„Viele Träume führen ans Ziel“ ist ein Roman von Gloria Trutnau, welcher von den vielen Problemen des Erwachsenwerdens erzählt. Leni hat gerade ihr Abitur bestanden und der eigentliche Plan war, dass sie nun gemeinsam mit ihrer besten Freundin Jura studiert… aber das will sie nicht. Nur ist sie ich auch nicht sicher, was sie stattdessen machen will und ist echt überfordert mit dieser Entscheidung. Dann bekommt sie die Chance ein Praktikum als Setrunnerin bei einem Seriendreh zu machen und ergreift sie natürlich. Obwohl das Praktikum echt anstrengend ist, macht ihr das ganze echt Spaß, wäre da nicht diese blöde Situation mit Tom und Jonas, in welche sie hineingerät. Es erwartet sie ein Auf und Ab von Gefühlen, welche nicht nur eine ihrer Freundschaften gefährden.

Die Protagonistin Leni ist sehr gut gewählt, da sich viele Menschen mit ihr identifizieren können (ich eingeschlossen). So viele junge Erwachsene wissen nicht genau, was sie sich für ihre Zukunft wünschen, mache glauben es und stellen fest, dass es das Falsche war, andere wissen, dass es das Falsche ist, trauen sich aber nicht, etwas abzubrechen oder haben Angst davor, planlos umherzutappen. Leni ist eine von der mutigen Sorte und beschließt gegen den Wunsch ihrer Eltern, kein Jura-Studium zu beginnen. Dadurch setzt sie ein Zeichen und ich glaube, dass das Buch dadurch auch anderen den Mut geben kann, den eigenen Weg zu gehen.

Abgesehen davon ist Leni sehr sympathisch und authentisch: sie hat ihre Macken, hat Angst, stellt sich dieser, sieht ihre Fehler ein und lebt einfach.

Der Protagonist Jonas ist anders, als ich es zu Beginn erwartet habe. Ich dachte, dass er wegen seiner Probleme in eine rücksichtslose, asoziale Phase hineingeraten würde, aber dem war nicht so. Und das fand ich schön, denn so wurde die typische Bad Boy Lovestory vermieden. Stattdessen stellt sich heraus, dass er ein zuverlässiger Mensch ist, der sehr viel Wert auf seine Freundschaften legt und diese über seine Karriere als Schauspieler stellt.

Die wichtigen Nebencharaktere wirkten alle sehr authentisch, sodass ich nie das Gefühl hatte, dass sie nur als „Lückenfüller“ existieren. Sie hatten alle einen Hintergrund, Gefühle und wirkten realistisch und sorgten so dafür, dass das Buch an sich ebenfalls sehr authentisch rüberkam.

Die Handlung selbst fand ich sehr gut, da die einzelnen Handlungsstränge gut miteinander verwoben waren und die Aufmerksamkeit in gleichen Teilen auf den Haupthandlungen lag. So hatte ich immer das Gefühl, dass das Leben der Protagonisten sehr vielseitig ist. Dadurch dass der Fokus nicht hauptsächlich auf der Liebesgeschichte lag, sondern auch die Arbeit, die Familie und Freunde eine große Rolle spielten, wurde vermittelt, dass das Leben eben nicht nur aus der einen Person besteht, wie es sonst häufig in Liebesromanen der Fall ist. Das fand ich sehr positiv und authentisch, da es im realen Leben schließlich auch so ist.

Zum Ende hin sind mir jedoch ein zwei Kritikpunkte aufgefallen. An diesen Stellen hätte ich mir mehr Details gewünscht, da ein paar Fragen offengeblieben sind. Auf diese Punkte würde ich später im „Spoilerteil“ nochmal eingehen.

Neben den authentischen Charakteren konnte mich besonders der Schreibstil der Autorin überzeugen. Er war fesselnd, flüssig und leicht, sodass ich quasi durch die Seiten geflogen bin. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe es an einem Stück durchgelesen.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Wie bereits erwähnt sind mir am Ende des Buches ein paar Dinge aufgefallen, bei denen ich mir gewünscht hätte, dass nochmal näher draufeingegangen wird.

Zum einen habe ich mich gefragt, wie Lenis Eltern auf ihre Beziehung mit Jonas reagieren. Dadurch dass die Fotos der Beiden in den Medien vertreten waren, kann ich mich nicht vorstellen, dass ihre Eltern nichts davon mitbekommen haben. Während Jonas direkt von allen mit Fragen bombardiert wird, wird Leni nur von Akira darauf angesprochen. Sie denkt zwar noch daran, dass ihre Eltern nun bestimmt in ihren Vorstellungen, dass sie von einem Mann abhängig wird, bestätigt werden, aber als Leser erfährt man nie, ob dies der Wahrheit entspricht. Gerade weil die Situation zwischen Leni und ihren Eltern angespannt ist, wäre es für mich wichtig gewesen, ob der Streit nun von vorne los geht ober ob sie ihre Tochter dennoch unterstützen.

Des Weiteren hab ich mich gefragt, ob Jonas Vater die Kündigung nun wirklich ohne Murren hinnimmt, denn so wie ich ihn während des Lesens kennengelernt habe, kann ich mir das eigentlich nicht vorstellen.

Dadurch das so viel offen bleibt und all die Probleme der Protagonisten so kurz hintereinander geklärt werden, hatte ich das Gefühl, dass die Handlungsstränge irgendwie „abgearbeitet“ wurden. Als Leserin habe ich viele Gefühle der Protagonisten nicht mitbekommen, sodass ich ziemlich überrascht war, dass sie Daniel so schnell abgeschreiben hatte. Hier hätte ich mir ein paar Seiten mehr gewünscht, in denen vor allem Lenis Gedanken ausführlicher erklärt worden wären.

Ich fand es sehr schade, dass das Ende der Geschichte so plötzlich und Schlag auf Schlag kam, dadurch sind Emotionen verloren gegangen, auf die ich mich zuvor bereits gefreut hatte, da der Schreibstil wirklich vielversprechend ist.

FAZIT

Insgesamt fand ich das Buch echt gut. Besonders gefallen haben mir die Protagonisten, welche sehr authentisch waren. Auch der Schreibstil konnte mich durch seine Leichtigkeit überzeugen. Ich fand es gut, dass der Fokus nicht ausschließlich auf der Lovestory lag, sondern auch Freundschaften eine große Rolle gespielt haben. Ich glaube, dass das Buch sehr viel Mut machen kann, da sich vermutlich einige in Leni wiederfinden und vermittelt wird, dass es immer wichtig ist, den Weg zu gehen, den man gehen will. Eine sehr schöne und wichtige Botschaft wie ich finde. Auch wenn mich das Ende schließlich nicht so ganz überzeugen konnte, habe ich das Lesen sehr genossen und fand die Geschichte süß.

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Veröffentlicht am 17.11.2021

Lady of the Wicked – eine spannende, neue und bezaubernde Fantasygeschichte

Lady of the Wicked
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„Lady of the Wicked – Das Herz der Hexe“ ist der erste Teil der Lady of the Wicked Saga und erzählt die spannende und tragische Geschichte der Darcia Bonnet, welche ihr Ziel, die Herrin der Wicked zu werden, ...

„Lady of the Wicked – Das Herz der Hexe“ ist der erste Teil der Lady of the Wicked Saga und erzählt die spannende und tragische Geschichte der Darcia Bonnet, welche ihr Ziel, die Herrin der Wicked zu werden, verfolgt und dafür einiges in Kauf nehmen muss.
Ich habe das Hörbuch gehört und muss sagen, dass ich sehr zwiegespalten bin…
Einerseits fand ich die Geschichte total spannend und einfallsreich. Etliche Wesen, komplizierte Verbindungen und zwei Welten sind perfekte Voraussetzungen für eine gute Fantasy-Saga, aber das Hörbuch selbst konnte mich nicht so richtig fesseln.
Grund dafür war, dass es zu zuhören dann doch fast schon zu kompliziert war und es etliche Charaktere gab, deren Namen ich mir nicht alle merken konnte. Deshalb hab ich oft gebraucht, um die Zusammenhänge zu erkennen und im Nachhinein glaube ich, dass es mir als Buch deutlich besser gefallen hätte, da ich mich besser in die Geschichte hätte vertiefen können.
Die Geschichte selbst hat mir jedoch total gut gefallen. Die Protagonisten Darcia Bonnet, eine Hexia oder auch Halbhexe, ist sehr ehrgeizig und ihr Tun ist oft moralisch verwerflich, was sie zu einer sehr interessanten Protagonistin macht. Ich wusste häufig nicht, wie ich sie einschätzen soll, konnte ihre Taten so gut wie nie vorhersehen und die dadurch ausgelöste Spannung, hat der Geschichte echt gutgetan.
Valens, der zweite Protagonist und Zauberer, verbirgt ebenfalls ein großes Geheimnis. Der Leser (oder in meinem Fall Zuhörer) erfährt dieses zwar schnell, jedoch ist es sehr spannend mitzubekommen, wie sich die Beziehung zwischen ihm und Darcia, welche keine Ahnung hat, entwickelt. Valens bringt eine neue Komponente in die Geschichte und sorgt für viele dramatische Geschehnisse.
Die Handlung des Buches ist nicht wirklich geradlinig und mir hat es sehr gefallen, mal wieder eine Geschichte kennenzulernen, die man nicht vorhersehen kann. Denn „Lady of the Wicked“ ist definitiv ein Buch voller Überraschungen. Ich für meinen Teil habe die Handlung in ungefähr drei Stränge unterteilt, welche sich zwischenzeitig immer wieder überschnitten haben.

Achtung Spoiler! (Das Fazit ist wieder spoilerfrei und ich habe es kenntlich gemacht)

Der erste Handlungsstrang bezieht sich auf Darcias Vorhaben, die Herrin der Wicked zu werden. Ihr Vorhaben ist ein großes Geheimnis und nur ihr Freund Tieno weiß zu Beginn Bescheid.
Handlungsstrang zwei beinhaltet Valens´ Auftauchen, seinen Fluch, dessen Bekämpfung mit Darcias Hilfe und sein großes Geheimnis.
Eng damit verbunden ist der dritte Handlungsstrang, welcher sich, im Gegensatz zur restlichen Handlung, nicht in New Orleans, sondern in der magischen Welt spielt. Hier geht es um den Widerstand gegen das dortige Königshaus und die Jagd auf unterschiedlichste Monster.

FAZIT

Alles in allem fand ich die Geschichte sehr gut und die Saga hat in meinen Augen viel Potenzial. Dennoch ist es sehr schwer, dem Hörbuch zu folgen und ich würde eher das Buch empfehlen (auch wenn ich es selbst nicht gelesen habe, die Geschichte bleibt ja dieselbe).

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Veröffentlicht am 30.09.2021

Löwenherzen ~ Zwei unterwegs in Afrika – eine gedankliche Safari durch Afrika

Löwenherzen
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In ihrem Buch „Löwenherzen ~ Zwei unterwegs in Afrika“ berichtet die Autorin Gesa Neitzel von einigen ihrer Safari-Abenteuern, die sie gemeinsam mit ihrem Partner Frank erlebt hat. Normalerweise lese ich ...

In ihrem Buch „Löwenherzen ~ Zwei unterwegs in Afrika“ berichtet die Autorin Gesa Neitzel von einigen ihrer Safari-Abenteuern, die sie gemeinsam mit ihrem Partner Frank erlebt hat. Normalerweise lese ich eher Fantasy, Thriller oder Romane und muss gestehen, dass Reiseliteratur eher selten einen Platz in meinem Regal findet. Löwenherzen hat diesen Platz aber definitiv verdient und ich bin froh, dass ich meine Comfort-Zone verlassen und mal in ein anderes Genre geschnuppert habe.
Gesa Neitzel nimmt ihre Leser mit auf eine spannende, abenteuerliche Reise und zumindest in mir hat sie mit ihren Beschreibungen und Fotos das Fernweh geweckt. Obwohl ich noch nie auf dem afrikanischen Kontinent war, hatte ich während des Lesens ständig das Gefühl, genau zu wissen, wo sich die Beiden gerade befinden und hatte Bilder vor Augen, die ich sonst nur aus Dokumentationen kenne.
Der Schreibstil der Autorin ist weniger detailliert, dafür aber klar, direkt und sehr beschreibend, was dazu führte, dass sie mich dadurch quasi mit auf ihr Abenteuer genommen hat. Ich persönlich musste mich zwar erst an diesen nüchternen Schreibstil gewöhnen, aber gerade dadurch wurde die Geschichte realer und hat ihren Ernst nicht verloren.
Zwar gab es immer mal wieder große Sprünge in der Handlung, welche mich ab und an sehr verwirrt haben (genauso wie die ganzen Namen der Orte, einfach aus dem Grund, dass ich mich in Afrika so überhaupt nicht auskenne), dennoch konnte man dem Ganzen insgesamt logisch folgen und wenn ich mal gar nicht wusste wo sich die Zwei gerade befinden, habe ich einfach mal gegoogelt und noch mehr Fernweh bekommen…
Ich fand es außerdem geschickt gelöst, wie die Autorin ihre einzelnen Abenteuer zu einer großen Reise vereint hat, da ich mir das relativ schwierig vorstelle, in nicht chronologischer Reihenfolge zu erzählen, vor allem da sie zu verschiedenen Zeiten an vielen verschiedenen Orten waren.
Außerdem fand ich es sehr süß, wie die Autorin von ihren Glücksmomenten schreibt und immer wieder neue Arten von Glück definiert!
Besonders gut fand ich, dass immer wieder auf die Not der Tiere, von welchen viele vom Aussterben bedroht sind, aufmerksam gemacht wurde und dass die Autorin Tipps gibt, wie man als Tourist (oder auch nicht Tourist) effektiv helfen kann. Während des Lesens wurden mir einige Dinge klar, über welche ich zuvor nie nachgedacht habe, seien es die Motive der Trophäenjäger oder die verschiedenen Auswirkungen des Tourismus auf die Einheimischen und die Tiere.
Hilfreich dazu fand ich auch die Auflistung der Organisationen, an welche man guten Gewissens spenden kann, sowie den Ausblick auf sicheres und helfendes Reisen, wenn man selbst eine Safari erleben möchte.

FAZIT

Gesa Neitzel hat mit ihrem Buch einige Gedankengänge in Bewegung gesetzt, mich in eine unglaublich spannende Welt entführt und das Fernweh in mir geweckt, sodass ich dringender denn je den Wunsch verspüre, einmal in meinem Leben mein eigenes Abenteuer in Afrika zu starten. Ich fand das Buch sehr interessant und es ist eine Empfehlung meinerseits an alle Reise-, Afrika- und Naturfreaks da draußen! Holt euch das Löwenherzen-Lese-Glück 😊