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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überladen, langatmig und in sich nicht ganz schlüssig!

Extinction
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"Extinction" von Kazuaki Takano, ein vermeintlicher Thriller - für mich ein recht überladen wirkender Sci-Fi-Roman, der zudem teilweise langatmig und in sich nicht immer authentisch scheint.
Ein Söldner-Trupp ...

"Extinction" von Kazuaki Takano, ein vermeintlicher Thriller - für mich ein recht überladen wirkender Sci-Fi-Roman, der zudem teilweise langatmig und in sich nicht immer authentisch scheint.
Ein Söldner-Trupp wird in ein abgelegenes Dorf im afrikanischen Busch geschickt, um dort einen vermeintlich "mit einem für die gesamte Menschheit tödlichen Virus" infizierten Stamm auszulöschen. Der Auftrag ist klar! Doch bei Ankunft des Trupps bei den Mbutis kommen den Männern Zweifel an ihrem Auftrag. Und auch an ihren Auftraggebern.
Japan. Ein junger Wissenschaftler wird nach dem überraschenden Tod seines Vaters in ein nebulöses und gefährlich anmutendes Projekt hineingezogen, an dem auch der Vater schon lange verdeckt gearbeteitet zu haben scheint. Es geht sich um die Entwicklung eines sehr heilsamen Medikaments, durch das viele Kinder gerettet werden könnten. Doch ist die Umsetzung tatsächlich möglich? Und wieso hängen sich plötzlich dubiose Personen an die Fersen des Wissenschaftlers und überwachen all seine Kommunikation?
USA. Der Präsident gerät in staatseigener Sache in Zugzwang. Die Erdbevölkerung scheint bedroht durch eine neue menschliche Spezies. Experten werden hinzugezogen, Beratungen und Lage-Beurteilungen gehalten, Handlungsziele gesetzt. Die neue Spezies muss ausgerottet werden. Zum Schutz der Menschheit. Doch ist das überhaupt umsetzbar?
Egal in welchem Handlungsstrang sich der Leser gerade befindet: Werden tatsächlich die richtigen Entscheidungen getroffen? Wem kann man trauen, was ist die Wahrheit hinter allem?
Meiner Meinung nach hat das Buch sein Potenzial ein wenig verfehlt. Grundsätzlich gab es einige wirklich spannende und unerwartet fesselnde Passagen und Kapitel. Doch finden sich diese Szenen erst im letzten Drittel des Buches. Zuvor wirkt es einfach nur langatmig und überladen. Man liest über viele Seiten von DNA-Strukturen, Aminosäure-Ketten halt, deren Mutationsfähigkeiten und sehr detaillierte medizinische Abhandlungen. Große Teile der ersten Kapitel handeln von mathematischen Gesetzen, Verschlüsselungstechniken oder Primfaktorzerlegung. Es macht das Verständnis der Gesamtgeschichte vielleicht verständlicher, lässt sich aber für den Laien nicht flüssig oder interessant lesen. Zudem fand ich die Idee der neu entdeckten Spezies, die übernatürlich intelligent scheint und durch eine spontane Mutation der Gene der Elternpaare zustande kommt nicht besonders überzeugend. Dass ein Wesen mit übergroßer Stirnpartie geboren wird, das schon als Kleinstkind „hoch-höchst-super-intelligent“ ist und durch besondere mathematische Fähigkeiten alle möglichen Dinge auf der Erde manipulieren kann, wirkte an mancher Stelle auf mich sogar leicht lächerlich. Ich fand die Inhalte an mancher Stelle stark an den Haaren herbeigezogen und habe somit viele Seiten einfach „überlesen“.. Mein Fall war das Buch, das auch sprachlich eher nicht eingängig auf mich wirkte, eher nicht! Die Verknüpfung der einzelnen Erzähl- und Handlungsstränge waren mit viel gutem Willen akzeptabel. Aber insgesamt hat der Autor meiner Meinung nach zu viel des Guten gewollt und sich in Details und Lächerlichkeiten verrannt. Leider überhaupt nicht meins... 2 Sterne für die doch noch überraschend spannenden Kapitel oder Absätze im letzten Drittel des Romans. Sorry...

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wunderbares Buch! Ich hätte ewig weiterlesen können...

Das Flüstern der Magnolien
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Linda Goodnight hat mit ihrem Roman „Das Flüstern der Magnolien“ ein wunderbares Familienepos über das Schicksal, Glück und die Liebe vorgelegt. Dreh- und Angelpunkt ist ein Haus, das Jahrhunderte überstanden ...

Linda Goodnight hat mit ihrem Roman „Das Flüstern der Magnolien“ ein wunderbares Familienepos über das Schicksal, Glück und die Liebe vorgelegt. Dreh- und Angelpunkt ist ein Haus, das Jahrhunderte überstanden und seine eigenen Geschichten zu erzählen hat.
Die Geschichten gliedern sich in zwei Zeitschienen, die thematisch miteinander verbunden sind. Ein Erzählstrang spielt in der Gegenwart, der andere in den Jahren 1864/65. Schauplatz sind die Südstaaten der USA.
Krieg, Versehrtheit, Unsicherheit und Liebe. Auf diese Inhalte & mehr treffen die Figuren aus „Das Flüstern der Magnolien“ und müssen sich im Verlauf der Geschichte und des Kennenlernens entscheiden, ob sie bereit sind, Vertrauen zu schenken oder nicht. Eine herausfordernde Angelegenheit, wie sich herausstellen wird!
Gegenwart: Das Peach Orchard Inn – vordergründig ein gemütliches Gästehaus. Hintergründig ein Ort mit langer Tradition und eigener Geschichte. Julia, Eigentümerin des Peach Orchard Inn, hat ihr geliebtes Kind verloren – und das im wahrsten Sinne, denn ihr Sohn Alex wurde vor einigen Jahren entführt und ist seither spurlos verschwunden. Eli wurde soeben nach guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen – geläutert und verändert. Beide sind gebrandmarkte und vorsichtige Charaktere, die versuchen, das Beste aus ihrer jeweiligen Situation zu machen. Sie treffen aufeinander: Im Peach Orchard Inn.
Vergangenheit: Peach Orchard Farm, 1864 / 65. Charlotte, eine gebürtige Engländerin, die vom Vater an den Südstaatler Edgar Portland in die USA verheiratet wurde und dort nun mit ihrem kriegsversehrten Ehemann und dem gemeinsamen Sohn Ben lebt. William Gadsen, ein Captain der United States Army – strandet mit seiner verletzten und dezimierten Truppe auf der Peach Orchard Farm. William ist tief beeindruckt von der Stärke Charlottes – und mehr. Doch Charlotte ist eine verheiratete Frau, noch dazu der „Feind“.
Der Roman ist wirklich spannend, herzergreifend und tragisch! Man kommt recht schnell in die Geschichte hinein, wenn auch die Figuren anfangs sehr zögerlich und in ihrem Auftreten sehr defensiv bleiben. Man spürt förmlich die Emotionen und fühlt sich den einzelnen Figuren gleich sehr nah. Selbst die Nebenfiguren sind perfekt in den Verlauf eingebunden und auf beeindruckende Weise dargestellt. Der Schreibstil ist toll, so dass sich der Roman äußerst flüssig und gut lesen lässt. Ich war so verzaubert von der Geschichte, dass ich tatsächlich enttäuscht war, als ich das Buch nach 446 Seiten (Print) ausgelesen hatte. Ich hätte gerne noch mehr von den jeweiligen Entwicklungen gelesen und würde mir eine Fortsetzung des Ganzen wünschen!
Schön war die Verknüpfung zwischen geschichtlicher Darstellung und gegenwärtiger Realität. Jeder Zeit- und Erzählstrang für sich, wie auch im Gesamten war schön zu lesen und zudem interessant. Die Vergangenheit war sehr eindrücklich dargestellt und ich fühlte mich das ein oder andere Mal in die Zeit zurückversetzt. Insbesondere die amerikanische Zeitgeschichte bzgl. Sklavenhaltung, wie auch das vorbestimmte Leben einer Ehefrau waren teils sehr dramatisch und emotionsgeladen beschrieben. Auch die Darstellung des gegenwärtigen Erzählstrangs ergab ein absolut logisches und schlüssiges Bild und wird gut mit der Vergangenheit verknüpft. Die Charaktere waren allesamt toll konstruiert und äußerst sympathisch, die Inhalte breit gefächert. Ich konnte das Buch kaum mehr weglegen, weil man einfach mehr erfahren wollte und schlichtweg wissen musste, wie es mit den einzelnen Figuren nun weiterging. Für mich war „Das Flüstern der Magnolien“ eine sehr lesenswerte und schöne Lektüre. Herzergreifend romantisch, dramatisch und sogar ein wenig mystisch! Ich würde es jederzeit weiterempfehlen, deswegen gibt es von mir 5 Sterne!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Zu viel des Guten....

Flüstern mit Megafon
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Ich finde, die Autorin ist hier mit ihrem guten Ansatz über's Ziel hinaus geschossen.
Das Buch liest sich zwar flüssig. Allerdings ist es eine endlose Aneinanderreihung von Gesellschaftskritik, Psycho-Problemen ...

Ich finde, die Autorin ist hier mit ihrem guten Ansatz über's Ziel hinaus geschossen.
Das Buch liest sich zwar flüssig. Allerdings ist es eine endlose Aneinanderreihung von Gesellschaftskritik, Psycho-Problemen und sexueller Neigungen der Protagonisten.. Im Grunde gibt es keine "normale" Figur in diesem Roman. Die Protagonisten wirken am Ende völlig überladen und unglaubwürdig. Hinzu kommen die mehr als problematischen Beziehungen der Figuren untereinander, geprägt durch langatmige "Selbstfindungswege" sexueller oder alltäglicher Art.
Insgesamt hat mich das Buch wirklich aufgeregt! Man ärgert sich teils sehr über die Protagonisten oder deren Verhaltensweisen (die definitiv oft weit hergeholt sind..) und fragt sich beim Lesen permanent: "Na, was kommt als Nächstes?! Das ist jetzt doch ZU NORMAL!" Zumindest erging es mir beim Lesen so...
Ich weiß nicht, ob es nur mein Eindruck war.. Aber ich denke, die Autorin hätte diese vielfältigen Themenblöcke auf mehrere Bücher / Romane verteilen sollen. So, wie "Flüstern mit Megafon" nun vor mir liegt, kann ich es leider nicht weiterempfehlen! Ich bewerte es noch mit 2 Sternen, weil ich anfangs die einzelnen Protagonisten witzig fand und erpicht darauf war, zu erfahren wie es weiter geht. Ab Buch-Mitte konnte / wollte man es eigentlich nicht mehr wissen.. Sorry!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein wunderbares Buch! :D

Harry der weisse Flughund
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Kinder dürften dieses Buch mit der Geschichte über Harry, den kleinen (und einzigen) weißen Flughund lieben! Mich hat Harry jedenfalls auch gleich mit auf seine Reise genommen und einige Male zum Schmunzeln ...

Kinder dürften dieses Buch mit der Geschichte über Harry, den kleinen (und einzigen) weißen Flughund lieben! Mich hat Harry jedenfalls auch gleich mit auf seine Reise genommen und einige Male zum Schmunzeln gebracht, obwohl es im Grunde um Toleranz und das Füreinander geht. Gabi Fedeli hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der nicht langweilig wird, immer den richtigen Ton trifft und eine große Sympathie für den kleinen Helden Harry schafft. Die Geschichte lässt sich gut vorlesen, ist aber auch zum Selberlesen für Grundschulkinder bestens geeignet. Ich kann "Harry" nur weiterempfehlen, deswegen von mir 5 Sterne! :D

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Buch, das in Erinnerung bleibt...

Die letzten Kinder von Schewenborn
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Ich habe dieses Buch von Gudrun Pausewang vor vielen Jahren als Kind gelesen, aber es ist immer noch präsent.. Es war für mich damals sehr schockierend und real. Gudrun Pausewang schafft es mit ihrem Schreibstil, ...

Ich habe dieses Buch von Gudrun Pausewang vor vielen Jahren als Kind gelesen, aber es ist immer noch präsent.. Es war für mich damals sehr schockierend und real. Gudrun Pausewang schafft es mit ihrem Schreibstil, wie auch in "Die Wolke", ein bedrückendes und erschreckendes Szenario zu erzeugen, das beim Lesen durchaus "real" wird. Damals, zu Zeiten von "Tschernobyl" und dem noch nicht ganz ausgestandenen "Kalten Krieg", hatte dieses Thema wohl noch einen aktuelleren und sehr bedrohlichen, weil nicht auszuschließenden, Hintergrund. Aber auch heutzutage ist es definitiv noch lesens- und empfehlenswert!
"Die letzten Kinder von Schewenborn" ist Kindern durchaus zuzumuten, sollte meiner Meinung nach aber von den Eltern (wie es bei mir zum Glück auch war) besprochen werden. Ein tolles Buch!