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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2017

Ein sehr gutes Buch zum Thema Hochsensibilität und Hochbegabung. Interessant und aufschlussreich!

Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten
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Corinna Kegel ist nicht nur Autorin, sondern auch Coach und Trainerin für High Potentials, Hochbegabte und Hochsensible. Mit „Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten“ legt sie nun ein umfassendes, ...

Corinna Kegel ist nicht nur Autorin, sondern auch Coach und Trainerin für High Potentials, Hochbegabte und Hochsensible. Mit „Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten“ legt sie nun ein umfassendes, wie auch erklärendes Buch vor über die recht speziellen Wahrnehmungsstrukturen, Verhaltens- und Denkweisen von hochsensiblen und / oder hochbegabten Menschen. Detaillierte Erläuterungen und diverse Fall-Beispiele bieten einen guten Überblick über die „Andersartigkeit“ besagter Menschen.
Die Eigenheiten von Hochsensibilität und Hochbegabung schienen mir hier auch überwiegend gut dargestellt, erklärt und zusammengefasst. Alle wichtigen Bereiche werden aufgeführt und abgehandelt. Der Schreibstil ist dabei sehr eingängig und das Buch durchweg flüssig lesbar. Inhaltlich ist das Buch nach Themenkomplexen sortiert und beschäftigt sich nach und nach mit allen Merkmalen, was mir persönlich sehr gut gefiel. Man kann sich somit auch nur einzelne Themenblöcke heraussuchen und diese für sich stehend lesen. Gut gelöst fand ich zudem, dass die Stärken in der Darstellung neben den Schwächen der betroffenen Menschen gleichauf stehen und beiden Seiten viel Wertschätzung entgegengebracht wird, somit nicht nur die oft diskutierten „Schattenseiten“ aufgegriffen werden.
Doch manche Schlussfolgerung der Autorin, häufig bezogen auf das weitergehende Empfinden von Hochsensiblen und Hochbegabten, schienen mir nicht immer ganz korrekt und manches Mal ein wenig spekulativ. Bei der Wortwahl hätte ich mir zudem an einigen Stellen eine etwas weniger „kitschig wirkende“ Sprache gewünscht. Denn spätestens wenn der Begriff „Hellsichtigkeit“ fällt, wird sich kaum ein „normal Wahrnehmender“ das vernichtende Lächeln über die Inhalte des doch sehr ansprechenden Buches verkneifen können.
Ansonsten aber ist „Die fabelhafte Welt der Hochsensiblen und Hochbegabten“ ein sehr interessantes, aufschlussreiches und gut strukturiertes Buch, dem der Versuch, Hochsensibilität und Hochbegabung mit all den dazugehörigen Auswirkungen und Facetten niveauvoll zu erklären, absolut gelungen ist! Deshalb 4 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2017

Ein tolles Buch mit vielen interessanten Denkanstößen, jedoch inhaltlich auch sehr "religiös"!

Berge sind stille Meister
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„Berge sind stille Meister - Spirituelle Begleitung auf dem Weg durch die Berge“ von Knut Waldau und Helmut Betz aus dem Kösel-Verlag.
Spiritualität, Religion und Tradition sind wohl seit jeher untrennbar ...

„Berge sind stille Meister - Spirituelle Begleitung auf dem Weg durch die Berge“ von Knut Waldau und Helmut Betz aus dem Kösel-Verlag.
Spiritualität, Religion und Tradition sind wohl seit jeher untrennbar mit den Bergen verbunden. Die Bewohner vieler Bergregionen wahren ihre alten Bräuche, ihre Sagen und sind selbst in der heutigen Zeit noch stark Gott verbunden. Im vorliegenden Buch werden viele dieser Inhalte aufgegriffen und herausgestellt. Es bietet zudem interessante Gedanengänge, Anregungen, Gedichtspassagen, Ratschläge und auch einige Tourenvorschläge, sowie viele Fotos und Darstellungen.

Mir ist das Buch zunächst durch das, wie ich finde, sehr gelungene Cover und eine vielversprechende Inhaltsvorschau aufgefallen. Zwar haben mich zu Anfang noch einige recht religiöse Passagen und Psalmen verschreckt, doch es hat sich selbst für mich, die persönlich überhaupt keinen Bezug zu Religion hat, sehr gelohnt das Buch zu Ende zu lesen. Es umfasst im Verlauf viele beinahe philosophisch anmutende Inhalte, denen ich oftmals nur zustimmen konnte und deren Kernaussagen ich als ziemlich treffend ansehe. Ich habe mich beim Lesen dabei nicht so sehr auf die „religiösen“ und allzu „spirituellen“ Inhalte fokussiert, sondern mich eher von den Anregungen und Beiträgen tragen lassen. Schlichte Folgerungen, die sich teilweise gegen den mehr und mehr aufkommenden, stark touristisch geprägten „Bergkonsum“ richten und dagegen die Berge wieder als ein schroffes, aber auch bezauberndes Naturphänomen zurück in den Fokus der menschlichen Wahrnehmung setzen wollen. „Eins werden mit der Natur und mit sich“ lautet hier recht wohl grob betrachtet das Motto. Die Autoren versuchen dabei nicht zu belehren oder zu bekehren, sondern lenken das Augenmerk mit ihrem durchweg eingängigen Schreibstil auf eine Art „Genusspfad“. Der Blick soll sich wieder auf die Schönheiten der kleinen Dinge richten, nicht auf Seilbahn, Hütte und Tour – Selbstfindung ist erwünscht. Somit lauten auch einige der Unterkapitel „Ankunft und Aufbruch, Aufstieg, Atmen“. Waldau und Betz gehen hier ganz treffend auf die körperlichen Prozesse während eines Wandertages ein. Die eigene Wahrnehmung und ein Eintauchen in die Bergwelt werden dabei immer wieder hervorgehoben. „Der Weg ist das Ziel“. Derartige, sehr schlicht wirkende Aussagen füllen dieses Buch und werden immer wieder ergänzt durch Passagen aus bekannten Texten, lyrische Zitate und wundervolle Bergpanoramen. Das Buch schafft es schon bei der Lektüre eine gewisse Ruhe auf den Leser zu übertragen und versetzt beinahe in einen meditativen Zustand. Soviel zunächst zum ersten Teil des Buches.
Im 2. Drittel widmen sich Waldau und Betz gar einigen Tourenvorschlägen und praktischen Hilfestellungen, auch für Gruppenführer. Hierzu muss ich sagen, dass ich die Mehrtagestouren für nicht erfahrene ‚Berggeher und -wanderer‘ als beinahe ungeeignet betrachte. Sicherlich ist die Selbsterfahrung und das „Einswerden“ mit der Bergwelt fernab von den üblichen Wanderwegen intensiver und erlebnisreicher – und immer zu empfehlen. Doch (wie die Autoren selbst mit einem sehr passenden Messner-Zitat schon anmerken) birgt die Höhe und der entlegenere Bergpfad (wenn man ihn denn als solchen überhaupt noch erkennen kann) auch große Gefahren, die man nicht außer Acht lassen darf und unbedingt berücksichtigen sollte. Im Ganzen betrachtet ist das Buch somit wohl ein wenig verklärend und durch die „spirituelle“ Note nicht immer absolut realistisch, sogar in der Summe eher ziemlich ‚verträumt‘. Man darf leider bei aller „Bergträumerei“ und Selbstfindungsprozesse nicht vergessen, beim nächsten Aufenthalt in den Bergen die Augen offen zu halten und trotz „Genussreise“ auf seine direkte Umgebung zu achten hat. Denn: Die Berge verzeihen keine Fehler!
Man bedenke zudem für die praktische Umsetzung des Buches: Berge sind manches Mal alles andere als „ruhig“ oder "still". Wer einmal über Nacht in den Bergen war, wird wissen, was ich meine: Wasserläufe, Steinschläge und die Tierwelt – das alles verursacht in den Bergen einen sehr natürlichen „Krach“.. Dieser Kontext geht im Buch meiner Meinung nach ein wenig unter.. ;)

Nichtsdestotrotz hat sich die Lektüre wirklich sehr gelohnt. „Berge sind stille Meister“ ist meines Erachtens ein tolles Gesamtpaket und es ist absolut lesenswert. Deshalb gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.04.2017

Ziemlich spannend, jedoch stellenweise auch etwas unübersichtlich und verwirrend..

Hagerstown
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Die Stadt Hagerstown wird ohne jegliche Vorwarnung durch einen nicht weiter bekannten Grund ausgelöscht. Alle Bewohner sterben. Wir befinden uns in einer Zukunft, in der beinahe nichts mehr so ist, wie ...

Die Stadt Hagerstown wird ohne jegliche Vorwarnung durch einen nicht weiter bekannten Grund ausgelöscht. Alle Bewohner sterben. Wir befinden uns in einer Zukunft, in der beinahe nichts mehr so ist, wie wir es aus unserer eigenen Gegenwart kennen. Der Mensch hat sich neu erfunden, manipuliert sein genetisches Konstrukt durch Erweiterungen oder Veränderungen der ursprünglichen DNS-Komponenten. Daneben gibt es Avatare und „Roboter“, die sich als Dienstleistung überall wiederfinden und dem Menschen das Leben erleichtern sollen. Sie steuern den Alltag, die Umgebung und vielleicht sogar mehr. Alles steht mittlerweile unter der Kontrolle einer Organisation: NetSac. Sie hat die Elektronik, das virtuelle Leben und sämtliche Netzwerke, sowie die Avatare unter ihrer Kontrolle. Nichts geschieht ohne das Wissen von NetSac. Wohl auch nicht in Hagerstown. Doch was geschah mit den Menschen dort? Und welche Rolle spielt NetSac in diesem verheerenden Fiasko?!

Edwart Asthon legt mit „Hagerstown“ einen spannenden Thriller vor, der in einer eher düster wirkenden Zukunft spielt. Inhaltlich tiefgreifend und verzwickt, aber stellenweise auch verwirrend und nicht immer absolut authentisch. Ich hatte zu Anfang einige Schwierigkeiten, mich in den Verlauf der Geschichte einzufinden und die diversen, manchmal recht technisierten und biologisch geprägten Begrifflichkeiten im Lesefluss nicht als störend zu empfinden. Die Darstellung der Avatare und 'roboter-artigen Wesen', die im Roman eigenständige Protagonisten darstellen, war manches Mal nicht auf Anhieb verständlich für mich und ich fand auch die vorkommenden „Chat-Nicknames“ nicht immer gut nachhaltbar. Virtuelles vermischt sich immerzu mit der Realität und man muss wohl ein wenig darauf achten, hier inhaltlich nicht den Überblick zu verlieren. Letztlich war ich erst nach einigen Kapiteln ‚drin‘ im Verlauf, konnte dann aber den verschiedenen Erzählsträngen auch bis zum Schluss gut folgen. Und hat man sich erst einmal an den Schreibstil gewöhnt, ist der Plot wirklich durchgängig spannend und rasant! Zu den Figuren kann man nur sagen, dass sie bis zuletzt undurchsichtig bleiben und man über ihre Identitäten und Intentionen rätseln darf! Insgesamt hält der Thriller wirklich viele unerwartete Wendungen und Überraschungen parat und man zittert dadurch auch förmlich bis zur letzten Seite mit. Und das Ende bietet einen wahren Paukenschlag...

Mein Fazit: Trotz vieler Handlungsorte, Figuren und Erzählstränge, sowie einiger persönlicher Anfangsschwierigkeiten mit dem Schreibstil, ist „Hagerstown“ ein wirklich spannender Thriller, der für einiges Kribbeln sorgt und durchaus lesenswert ist! 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.01.2017

Kurzweilig, witzig und gut zu lesen. Ein netter Schmöker für Bus & Bahn oder auch als Geschenk..

Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker
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Wie steht es wohl aktuell um die Bildung unserer Schüler? Wenn man nach dem Titel „Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker“ von Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse geht, wohl nicht besonders ...

Wie steht es wohl aktuell um die Bildung unserer Schüler? Wenn man nach dem Titel „Nenne drei Hochkulturen: Römer, Ägypter, Imker“ von Lena Greiner und Carola Padtberg-Kruse geht, wohl nicht besonders gut. In ihrem neuen Bestseller wurde wieder akribisch nach den lustigsten Falschantworten deutscher Schüler gesucht. Und natürlich sind die Autorinnen auch erneut fündig geworden. Kurzerhand zusammengetragen, mit diversen Kommentaren und „Erläuterungen“ versehen: Voilà, ein neuer kunterbunter wie amüsanter Schmöker für Zwischendurch! Nach „Nenne drei Nadelbäume...“ ihr zweites Buch dieser Reihe.
Zu lesen ist dieses Büchlein recht gut und schnell. Wenn man auch froh sein konnte, dass die Autorinnen zahlreiche Erläuterungen und Anmerkungen hinzugefügt haben, denn es versteckt sich so mancher Kalauer unter den Beiträgen! Ich musste an vielen Stellen lauthals lachen, zumindest aber schmunzeln über die Kreativität so mancher Antwort. Natürlich konnten nicht alle gesammelten Falschantworten und Schülerkommentare gleich gut sein und so schlichen sich dann doch einige seichtere Seiten durch das Buch. Man blättert halt weiter, überfliegt einige weniger witzige Passagen und bleibt dann doch schnell wieder irgendwo hängen. Vom Gesamteindruck her würde ich sagen, dass das Buch zu 70 % sehr amüsant ist und zu 30% nicht völlig überraschend oder neu. Es handelt sich zudem definitiv um eine kurze Lektüre, wenn einmal die Zeit fehlt, einen Roman oder Ähnliches zu lesen. Das Buch eignet sich wohl besonders für Bahnfahrten, Wartezeiten und Pausen oder sogar als Geschenk für Freunde und Bekannte. Ich würde es absolut weiterempfehlen, deswegen 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.12.2016

Ein spannender Thriller mit etwas schwachem Ende...

Stiefkind
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Cornwall. Ein altes Familienanwesen und eine Tote, deren Leichnam niemals gefunden wurde – deren Person im Geiste aber trotzdem allzu präsent ist. Dies scheinen sehr vielversprechende Zutaten für den neuen ...

Cornwall. Ein altes Familienanwesen und eine Tote, deren Leichnam niemals gefunden wurde – deren Person im Geiste aber trotzdem allzu präsent ist. Dies scheinen sehr vielversprechende Zutaten für den neuen Thriller „Stiefkind“ von Bestseller-Autor S.K. Tremayne zu sein. So stellen sich beim Lesen der ersten Kapitel ganz sicher auch schon die ersten Nackenhaare auf.

Hauptprotagonistin Rachel stammt aus ärmlichen Verhältnissen und zieht nach ihrer Heirat zu Ehemann David und dessen 9-jährigem Sohn Jamie in deren herrschaftliches Herrenhaus an der Küste Cornwalls. Um das Haus, die Familie und auch die Gegend ranken sich viele Gerüchte und Legenden. Rachel, die in „Carnhallow House“ zwar anfangs noch glücklich und freudvoll in ihre Zukunft mit David blickt, ist stellenweise merklich überfordert mit ihrer neuen Rolle. Ihre Vorgängerin hat wahrlich „große Fußstapfen“ hinterlassen. David‘s erste Frau Nina, Jamie‘s Mutter, verunglückte wenige Jahre zuvor auf tragische Weise in einer gefluteten Zinngrube, ihr Leichnam wurde allerdings nie gefunden. Rachel ist seit dem Beginn ihrer Beziehung zu David ernsthaft bemüht, dem Stiefsohn eine gute „Mutter“ zu sein. Doch Jamie scheinen schreckliche Visionen zu plagen, spricht er doch immer häufiger davon, dass seine Mutter Nina nicht tot sei, sie bald wiederkäme – und Rachel sterben würde.

Mit immens dichter Atmosphäre und nicht wenigen unheilvollen Elementen entwickelt sich die Geschichte von Beginn an sehr gut. Stellenweise erinnerte mich das Buch inhaltlich an einen "Hitchcock". Man hat einfach sogleich gewisse Bilder vom Geschehen vor Augen und die Kulisse wird oftmals beinahe greifbar! Es kommt schnell Spannung auf, die schlimme Vorahnung kitzelt beim Lesen permanent im Nacken. Auch die Figuren wirken durchweg authentisch und sprachlich steht „Stiefkind“ dem letzten Bestseller „Eisige Schwestern“ in nichts nach. Das Buch liest sich definitiv von Anfang an flüssig und fesselnd. Gänsehaut inklusive!
Was mich dann doch noch ein wenig störte, war letztlich das Ende. Die Erwartungen waren hoch und man glaubt, der Thriller müsse mit einem „großen Knall“ abschließen. Ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen: Der Schluss konnte meinen hohen Erwartungen nicht ganz gerecht werden und ich war ein klein wenig enttäuscht.
Alles in allem war es aber ein absolut lesenswertes Buch. Durchweg spannend, authentisch und äußerst atmosphärisch. Deswegen: sehr gute 4 Sterne!