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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2024

Gewissenskonflikte kindgerecht gestaltet

Anton und sein Gewissen
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Klappentext:

„Als Anton im Kindergarten nur ganz kurz und heimlich mit dem tollen neuen Feuerwehrauto von Jette spielen will, passiert etwas ganz schlimmes: Das Spielzeug geht kaputt. Auweia! Jette ist ...

Klappentext:

„Als Anton im Kindergarten nur ganz kurz und heimlich mit dem tollen neuen Feuerwehrauto von Jette spielen will, passiert etwas ganz schlimmes: Das Spielzeug geht kaputt. Auweia! Jette ist total traurig. Jetzt kann ihr Anton unmöglich sagen, dass er Schuld daran ist. Was würde Jette denn sonst von ihm denken!

In Antons Kopf meldet sich eine Stimme, die ihm sagt, dass er sich bei Jette entschuldigen soll. Anton kennt diese Stimme schon, denn er hört sie immer dann, wenn etwas nicht so gut läuft - zum Beispiel, wenn er jemanden erschreckt, etwas vergisst oder eben, wenn er etwas kaputt macht. Und diese Stimme ist ganz schön lästig. Denn sie lässt sich einfach nicht abschütteln!

Die Stimme in Anton ist sein Gewissen. Und eigentlich will sie Anton auch nur helfen, alles wiedergutzumachen. Nachdem jeder Versuch, die Stimme loszuwerden, gescheitert ist, hört Anton doch einmal richtig zu. Denn sein Gewissen lässt ihn nicht allein, sondern es bestärkt ihn. So schafft Anton es, sich bei Jette zu entschuldigen. Und das fühlt sich richtig gut an!“





Fazit:

Dieses Kinderbuch greift das Thema „schlechtes Gewissen“ perfekt auf und thematisiert wie Kinder mit diesem unangenehmen Gefühl umgehen können. Es ist gar nicht so schwer, sich für seine Fehler zu entschuldigen und Verantwortung für sein eigenes Handeln zu übernehmen.

Antons Gewissen ist eine blassere, durchsichtige Version und wird einfachheitshalber Anton II genannt. Dies wird durch die süßen Illustrationen toll aufgegriffen. Die kurzen Sätze sorgen für Verständnis und Aufklärung. 



Die Themenstellung lädt dazu ein, mit den Kleinen während oder nach dem Lesen darüber zu reden. Vielleicht kennt ja jemand dieses Gefühl und weiß nur noch nicht wie man damit umgehen muss. Anton weist den Weg und nimmt die kleinen Zuhörer*innen an die Hand.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Rüttelt und klärt auf

Liebesmühe
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Klappentext:

„Wenn Freundinnen sie nach ihrem Befinden fragen, verstummt sie. Seit der Geburt ihres Sohnes fühlt sie sich verloren, radikal fremdbestimmt und abgeschnitten von der Welt und ihrem alten ...

Klappentext:

„Wenn Freundinnen sie nach ihrem Befinden fragen, verstummt sie. Seit der Geburt ihres Sohnes fühlt sie sich verloren, radikal fremdbestimmt und abgeschnitten von der Welt und ihrem alten Leben. Das winzige Kind ein Fremder, den zu lieben ihr kaum gelingen will. Warum scheint plötzlich all das, wovon sie – als Wissenschaftlerin, als Feministin, als Frau – überzeugt war, nicht mehr gültig zu sein? Christina Wessely erzählt die berührende Geschichte einer Mutterwerdung und verbindet dabei eindrucksvoll persönliche und essayistische Erkundung. Mit Intelligenz und Zärtlichkeit umreißt sie ihr Selbstverständnis als emanzipierte Frau – in Kollision mit gängigen Vorstellungen von Mutterschaft, Weiblichkeit und Liebe.“





Fazit:

Dieses Buch hat mich durch jede erdenkliche Gefühlslage geführt. Es ist schonungslos ehrlich und offen, die Sätze stets pointiert. Mit dem Gefühlszustand konnte weder ich noch die Protagonistin umgehen. Die Distanz, die die frischgebackene Mutter verspürt, wird von namenlosen Charakteren (u.a. sie selbst und das Baby) verstärkt untermauert. Dadurch wirkt die Atmosphäre noch kühler, noch unzugänglicher. Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass sie an einer postpartalen Depression leidet. Sie durchlebt eine Traurigkeit, Stimmungslabilität und Irritierbarkeit - dieser Zustand ist stellenweise wirklich schwer zu ertragen. 



Doch Christina Wesselys Erfahrung soll nicht Angst sondern Mut machen, Klarheit verschaffen und die Sorge des Mutterseins und des Mutterglücks nehmen. 
Leider wird noch viel zu wenig über diese Thematik gesprochen/geschrieben und der Druck durch gesellschaftliche Erwartungen nach wie vor zu stark ausgeübt. Ich hoffe, dass sich (werdende) Mütter mit solchen Lektüren verstanden und aufgehoben fühlen. 



Nicht unerwähnt möchte ich jedoch lassen, dass psychisch labile Leser:innen möglicherweise getriggert werden können.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Gefährliches Spiel

Undurchschaubar
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Klappentext:

„Noa fühlt sich unendlich einsam. Sie sucht Geborgenheit und vor allen die Freundschaft mit der charismatischen Olivia. Um sie für sich zu gewinnen, nutzt Noa eine Spyware-App. Immer tiefer ...

Klappentext:
„Noa fühlt sich unendlich einsam. Sie sucht Geborgenheit und vor allen die Freundschaft mit der charismatischen Olivia. Um sie für sich zu gewinnen, nutzt Noa eine Spyware-App. Immer tiefer dringt sie in Olivias Leben ein und treibt mit ihr ein gefährliches Spiel, bei dem Noa alles riskiert. 

Ein packender Roman über die ungeheure Sehnsucht nach Nähe und den schmalen Grat zwischen Wahrheit und Lüge.“





Fazit:

Der Jugendroman entführt uns in eine Welt voller Geheimnisse, Kontrolle und Intrigen. Mit ihrem fesselnden Schreibstil entfaltet die Autorin eine Geschichte, die den Leser trotz der wenigen Seiten, dennoch in ihren Bann zieht. Durch ihre lebendige und packende Erzählweise entsteht eine Atmosphäre, die den Leser durch die Geschichte trägt. Vor allem, weil man lange nicht weiß, wann und wie Noa die Kontrolle über alles verlieren wird. Denn eins ist sicher, ihre Aktion kann nur schiefgehen.



Man kann sich gut in verschiedene Situationen hineinversetzen, genauso wie in die vielschichtigen Charaktere. Jeder von ihnen hat seine eigenen Geheimnisse und Motivationen, sodass man nie sicher sein kann, wem man trauen kann. Die Themen Kontrolle und Manipulation sind in unserer Gesellschaft aktueller denn je, und Oppermann versteht es, diese in einer packenden Geschichte zu thematisieren. Der Leser wird zum Nachdenken angeregt und dazu ermutigt, kritisch zu hinterfragen, was um ihn herum geschieht.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Vielfältige Charaktere

Not My Problem
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Klappentext:

„Aideen hat viele Probleme, die sie nicht lösen kann. Doch als sie die Musterschülerin Meabh Kowalska bei einem Zusammenbruch beobachtet, sieht Aideen ein Problem, das sie tatsächlich lösen ...

Klappentext:

„Aideen hat viele Probleme, die sie nicht lösen kann. Doch als sie die Musterschülerin Meabh Kowalska bei einem Zusammenbruch beobachtet, sieht Aideen ein Problem, das sie tatsächlich lösen kann: Sie kann ihr dabei helfen, ihrem erdrückenden Stapel außerschulischer Aktivitäten zu entkommen – indem sie Meabh die Treppe runterschubst. Problem? Gelöst!



Der verstauchte Knöchel ist die perfekte Ausrede, um etwas kürzer zu treten. Diese „gute Tat“ bleibt allerdings nicht unentdeckt, und nach und nach wird Aideens Hilfe immer gefragter. Doch die Probleme anderer zu klären, wird ihre eigenen nicht lösen. Dieses Schuljahr voller gegenseitiger Gefallen, unüberlegter Scherze und einer unerwarteten Chance auf Liebe könnte aber der Anstoß für sie sein, um endlich damit anzufangen.“





Fazit:

Tatsächlich habe ich Aideen prompt in mein Herz geschlossen. Ihre frechen, witzigen Sprüche trafen unmittelbar meinen Humor. Sie machte eine tolle Entwicklung und wurde zu einem starken Charakter. Dass sie sich hinter ihren aufrechterhaltenen Gefühlen versteckt, war mir schnell klar. Doch zu lange blieben mir die Motive für ihre Hilfsbereitschaft hinter denen sie sich versteckt hat, dumpf bzw. nicht direkt ersichtlich. Auch vermisste ich mehr Tiefe in ihrem Liebesleben. Die angebahnte Liebesgeschichte hätte meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit erhalten können.



Trotz einiger Kritikpunkte konnte mich dieser queere Jugendroman überzeugen. Ich finde, dass die (Alltags)Probleme, mit denen sich die Kids rumschlagen mussten, nicht übertrieben und gut in und mit der Geschichte verwoben wurden. Zudem wirkt das Ganze nicht wie eine typische und klischeehafte Highschool-Teenie-Story sondern ein erstzunehmender Coming-of-Age-Roman mit Themen wie: Freundschaft, Leistungsdruck, Alkoholismus, Mobbing und Selbstfindung.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Ganz schön tricky

Wer zuerst lügt
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Klappentext:

„Evie Porter lebt scheinbar das perfekte Leben mit ihrem attraktiven, liebevollen Freund Ryan, in dessen säulengeschmückte Südstaaten-Villa sie bald einziehen wird. Die Sache hat nur einen ...

Klappentext:

„Evie Porter lebt scheinbar das perfekte Leben mit ihrem attraktiven, liebevollen Freund Ryan, in dessen säulengeschmückte Südstaaten-Villa sie bald einziehen wird. Die Sache hat nur einen Haken: Evie Porter existiert gar nicht!

Alles, was sie dem schwer verliebten Ryan bislang über sich erzählt hat, war eine Lüge. In Wahrheit ist er ihr neuer Auftrag. Und Trickbetrügerin Evie weiß, dass sie sich diesmal keinen Fehler mehr erlauben darf, wenn ihr ihr Leben lieb ist. Deshalb rechnet sie mit praktisch allem – nur nicht mit der Frau, die sich auf einer von Ryans Partys als Lucca Marino vorstellt. Denn Lucca Marino ist Evies richtiger Name, den sie seit Jahren nicht mehr benutzt hat. Eine Warnung?

Einen Tag später ist die falsche Lucca tot, und für Evie stellt sich nur eine Frage: Wer wird die nächste sein?“





Fazit:

Dieser Thriller kommt total raffiniert und ausgeklügelt daher. Zunächst einmal fand ich die Rückblicke in Evies frühere Aufträge super interessant. Man lernte ihre Taktiken und Techniken und vor allem sie als Mensch etwas näher und besser, kennen. Man erfährt was sie dazu bewogen als Trickbetrügerin zu arbeiten und wie schwierig es ist ständig in andere Rollen zu schlüpfen.



In die organisierte Kriminalität werden nach und nach mehr Einblicke gewährt. Diese Methode den Spannungsaufbau zu pushen, hat mir echt gut gefallen. Ja, es gab ein zwei Momente die ich etwas zäher fand aber größtenteils lässt man sich auf das arglistige Spielchen gerne ein.



Das Ende hat mich überrascht, ich bin zufrieden. Wenn man auf Blut und Ermittlungsarbeiten verzichten kann, macht man mit diesem Thriller nichts falsch.

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