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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.09.2022

Wieder mal begeistert

Wenn der Nebel schweigt
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Inhalt:
„Jana hat schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, dem der Mord an ihrer Mutter nie nachgewiesen werden konnte. Doch als sie die Nachricht erreicht, dass es schlimm um ihn steht, kehrt sie ...

Inhalt:
„Jana hat schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, dem der Mord an ihrer Mutter nie nachgewiesen werden konnte. Doch als sie die Nachricht erreicht, dass es schlimm um ihn steht, kehrt sie in ihre Heimat zurück und betritt zum ersten Mal seit Jahren wieder ihr Elternhaus. Dabei verschlägt es ihr den Atem. Es stinkt bestialisch. Müllberge türmen sich bis unter die Decke. Ihr Vater ist zu einem Messie geworden. Im ersten Schock darüber versucht Jana, zumindest ein wenig Ordnung zu schaffen. Und macht dabei eine verstörende Entdeckung …“


Schreibstil/Art:
„Es war, als betrachte ich ein komplexes Puzzle, bei dem gerade so viele Teile fehlten, dass das Gesamtmotiv noch nicht zu erraten war.“

Dieser Satz beschreibt so in etwa auch den Aufbau des Buches. Man ist ziemlich schnell in der Geschichte drinnen, hat einen guten Überblick und steckt die Puzzle nach und nach zusammen aber dann passiert eine Handlung nach der anderen und die gesamte Vorahnung wie das Gesamtmotiv aussehen könnte, bricht zusammen. Der Schreibstil ist dabei total klar und aufs Wesentliche konzentriert, genau das mag ich sehr. Handlungsunterbrechungen an den spannendsten Stellen zerren an den Nerven und sorgen ordentlich für Dramaturgie.


Fazit:
Ein Thriller wie ich ihn liebe – ohne viel Blut dafür aber vielen Bosheiten und einem nervenaufreibenden Showdown! Den Autor schätze ich sehr für seine Überraschungen und auch hier wird man keinesfalls enttäuscht. Zahlreiche Hinweise oder auch Puzzleteile sind so gut eingestreut und in die Geschehnisse eingebunden, dass ich mit der Auflösung, die Licht in all den Nebel brachte, bei weitem nicht gerechnet hatte. Wieder mal begeistert!

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Autorin zeigt ihr ganzes Können

TRUE CRIME. Der Abgrund in dir
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Inhalt:
„Mit den hier versammelten Fallerzählungen führt Romy Hausmann den Beweis, dass kein Thrillerautor auch nur annähernd so bizarre Verbrechen schreiben kann wie das Leben. In einfühlsamen Gesprächen ...

Inhalt:
„Mit den hier versammelten Fallerzählungen führt Romy Hausmann den Beweis, dass kein Thrillerautor auch nur annähernd so bizarre Verbrechen schreiben kann wie das Leben. In einfühlsamen Gesprächen mit Angehörigen und Opfern, Tätern und Ermittlern, mit renommierten Richtern, Forensikern, Medizinern und Traumaexperten spürt sie den Fragen hinter dem Offensichtlichen nach. Die Ergebnisse dieser Gespräche verdichtet sie zu einer sehr persönlichen Tagebucherzählung über die Macht der Gefühle von Opfern und Hinterbliebenen, zerstörte Leben und den Versuch, einen Abschluss zu finden.“


Schreibstil/Art:
Diese Seite der Autorin gefällt mir wirklich richtig gut. Man spürt von Anfang an wie feinfühlig sie ist und dass sie sich mit der Idee und den Fällen richtig auseinandergesetzt hat. Persönliche Tagebucheinträge von Romy selbst lassen tief in ihre Psyche während der ganzen Entstehung blicken.

Zu den Fällen selbst kann ich nur sagen, dass sie mir bisher unbekannt gewesen sind und umso schockierter war ich dann auch. Kaum zu glauben, dass es wahre abscheuliche Taten gewesen sind. Die Durchleuchtung aus den verschiedenen Perspektiven bringt die Ereignisse dem Leser noch näher. Auch die Erklärungen unterschiedlichster Fachleute sind total spannend eingebunden.


Fazit:
Was für ein Buch, was für Fälle! Die Vielfalt der Verbrechen ist kaum zu überbieten. Wenn man denkt man kennt schon einiges, kommt ein Fall der einen echt umhaut.

Trotz meiner Faszination und Sprachlosigkeit musste ich aufgrund des harten Tobaks Pausen einlegen, weil die Verbrechen es echt in sich haben. Als erfahrene Thrillerautorin weiß Romy aber natürlich auch wie sie den Leser fesseln kann, denn nach fast jedem Fall musste ich das Gelesene sacken lassen und meine Gedanken sortieren.

Ich bin ein großer True Crime Fan und kenne echt schon vieles aber Romy bringt das Ganze auf ein ganz neues Level! Mega gut gemacht!
Romy, die vielen schlaflosen Nächte haben sich gelohnt. Ich hoffe darauf, dass sie in ein paar Jahren wieder so ein ähnliches Buch rausbringt.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Ein Geflecht aus Lügen

Die Lüge
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Inhalt:

„Mikita wird nach dem Tod seiner Mutter von ihrem Bruder adoptiert, er ist fünf Jahre alt. Mit Slawa und dessen Partner Lew genießt er eine fröhliche Kindheit. Aber mit der Einschulung beginnt ...

Inhalt:

„Mikita wird nach dem Tod seiner Mutter von ihrem Bruder adoptiert, er ist fünf Jahre alt. Mit Slawa und dessen Partner Lew genießt er eine fröhliche Kindheit. Aber mit der Einschulung beginnt das Versteckspiel, das Lügen. Wenn Besuch kommt, müssen Fotos weggeräumt, in Aufsätzen müssen Dinge verschwiegen oder erfunden werden, und Mikita schlagen Vorurteile entgegen. Er verliert seinen Frohsinn, wird wütend, aggressiv, depressiv.
 Erst die Freundschaft mit einem Jungen aus dem Waisenhaus beruhigt ihn. Und dann merkt er, dass er sich zu Jungs hingezogen fühlt. Ausgerechnet! Er beschuldigt sich, zum Beweis für die Propaganda geworden zu sein, die behauptet, gleichgeschlechtliche Paare würden homosexuelle Kinder großziehen. All seine Versuche, sich in Mädchen zu verlieben, scheitern. Es wird noch dauern, bis Mikita Frieden mit sich selbst und seiner Sexualität findet.“





Schreibstil/Art:

Der junge Autor hat sich in dieser Coming-of-age-Story für ganz besonders spannende Themen entschieden, vordergründig für Homosexualität und Homophobie. Zusammenhänge in den Bereichen Freundschaften, Mobbing, Eltern-Kind-Beziehungen, Gewalt und psychische Probleme sind sehr gut eingebunden. Grundsätzlich hab ich durchgehend das Gefühl gehabt als würde ich eine junge Biografie lesen und nicht eine fiktive Geschichte. Deshalb fiel es mir auch überhaupt nicht schwer eine Bindung zu Mikita aufzubauen und ihn als einen gebrechlichen aber auch sensiblen und klugen Jungen kennenzulernen und zu akzeptieren.

Die besondere Familienkonstellation ist trotz der Schwere stellenweise trotzdem voller Situationskomik und viel Humor. Ich musste nicht nur einmal auflachen. 




Fazit:

In diesem Roman wird klar gemacht, dass ein homosexuelles Paar einfach großartig ein Kind großziehen kann. Dabei wird halt nur deutlich, dass es in Russland noch nicht zur Normalität geworden ist und dieser Fakt stellt die Regenbogenfamilie vor krasse Herausforderungen.
Dieser völlig authentische Gesellschaftsroman ist für mich ein kleines Highlight!

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Veröffentlicht am 24.08.2022

Habe mein Herz an das Buch verloren

In unserem Universum sind wir unendlich
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Inhalt:

„Ansel und Emil: die erste große Liebe und eine unvergessliche Reise mit Momenten voller Glück - und Traurigkeit.

Emil wird sterben. Es ist das Erste, was Ansel über ihn erfährt, als er ihn bei ...

Inhalt:

„Ansel und Emil: die erste große Liebe und eine unvergessliche Reise mit Momenten voller Glück - und Traurigkeit.

Emil wird sterben. Es ist das Erste, was Ansel über ihn erfährt, als er ihn bei seinem Praktikum auf der Intensivstation kennenlernt. Eine Tatsache, die sich nur zu leicht ignorieren lässt, während sich die beiden Hals über Kopf ineinander verlieben und sich in ihrem gemeinsamen Universum verlieren. Da zählt nur noch Emils Wunsch, den Ansel erfüllen möchte: einen Roadtrip bis nach Schottland. Auf dieser Reise wächst Ansel über sich hinaus und ist schließlich doch kein bisschen bereit für das Unausweichliche …"





Schreibstil/Art:

Bereits der Klappentext verspricht eine bittersüße und dramatische Liebesgeschichte und diese wird hier durch und durch geboten. Alle Momente sind liebevoll aber auch voller Tragik und Traurigkeit beschrieben. Die beiden Jungs habe ich lachend und weinend begleitet, durchlebte mit ihnen Höhen und Tiefen und ließ mich von ihrer Verliebtheit treiben. 



Die grundverschiedenen Charaktere sind passend gewählt, sie ergänzen sich einfach perfekt zusammen. Das Näherkommen zwischen den Verliebten weckte ein Wechselbad der Gefühle in mir aus und ging mir unter die Haut. 





Fazit:

Was für eine Liebesgeschichte - voller Schmerz und Hoffnung, sowie Liebe aber auch Traurigkeit. Mich hat es unendlich berührt und nicht mehr losgelassen.
Die Autorin trifft unglaublich viele wichtige Punkte: queere Beziehung, Tod, Freundschaft, Zusammenhalt, … tolle Ausführung!

Jede Zeile, jedes Wort genossen - bedenkenlose Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.08.2022

Cooler und moderner Genre-Mix

Das Hotel
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Inhalt:
„Haben wir uns nicht alle eine Auszeit verdient?

Alles, was Alice will, ist ein geruhsamer Urlaub auf einer vom Meer umrauschten Insel – als plötzlich die Jugendliche aus dem Nebenzimmer verschwindet. ...

Inhalt:
„Haben wir uns nicht alle eine Auszeit verdient?

Alles, was Alice will, ist ein geruhsamer Urlaub auf einer vom Meer umrauschten Insel – als plötzlich die Jugendliche aus dem Nebenzimmer verschwindet. Alice forscht nach, doch niemand will das Mädchen kennen. Weder die Gäste noch das übereifrige Personal, ja, nicht einmal die Eltern des Kindes. Stimmt etwas nicht mit Alice’ Erinnerungen?
Der Einzige, der Alice nicht für verrückt erklärt, ist der mürrische Kellner Aron, der Geheimnisse über das Hotel zu wahren scheint ... Alice versucht, den Kellner auf ihre Seite zu ziehen. Doch will sie die Wahrheit über die Insel wirklich erfahren? Ist dieser Ort überhaupt das, was er zu sein scheint?“


Schreibstil/Art:
Der Fokus in diesem Mysterythriller liegt klar in den verwirrenden und rätselhaften Handlungen. Der Leser begleitet Alice‘ Urlaub nur durch ihre Augen und diese sehen echt abgefahrene Sachen. Zunächst einmal breitete sich in mir pure Urlaubsstimmung, denn die Beschreibungen von der Luxusanlage katapultierten mich in die Karibik. Doch der Schein trügt, denn es geschehen immer mehr geheimnisvolle Dinge. Genau dieser Fakt ließ mich voller Spannung weiter lesen. Die Autorin sparte nicht an ihrer Fantasie und ließ ihr freien Lauf.


Fazit:
Das Miträtseln hat mir einiges abverlangt. Meine selbst erfundenen und kreierten Vermutungen, lösten sich zum Ende hin in Luft auf, denn mit diesem Ausgang hatte ich nicht gerechnet. Der Genre Mix ist abwechslungsreich und unterhaltsam. Mir gefiel die Tatsache, dass man lange nicht wusste ob Alice eine Gefangene von Fremden oder die ihrer eigenen Imaginationen gewesen ist. Coole und moderne Idee!

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