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Veröffentlicht am 24.05.2023

Ein gefährliches Spiel

Das Spiel - Desert Rogue
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Der Journalist Navid macht im Nahen Osten eine ungeheuerliche Entdeckung, die ihm das Leben kostet. Bevor er getötet wird, gelingt es ihm, seinem Freund Tim, brisante Geheimnisse zuzuspielen.
Das bleibt ...

Der Journalist Navid macht im Nahen Osten eine ungeheuerliche Entdeckung, die ihm das Leben kostet. Bevor er getötet wird, gelingt es ihm, seinem Freund Tim, brisante Geheimnisse zuzuspielen.
Das bleibt nicht unentdeckt und alsbald befindet sich Tim auf der Flucht vor Geheimdiensten, die das Spiel Desert Rogue für ihre eigenen tödlichen Interessen nutzen und kein Interesse daran haben, dass die Öffentlichkeit von ihren Machenschaften erfährt.

Meine Meinung:
Die Handlung hat mir gut gefallen und ich kann mir gut vorstellen, dass so etwas tatsächlich passieren könnte. Das Cover ist schlicht gehalten, aber passt perfekt zu dem Thema.
Das Buch war flüssig und spannend geschrieben, durch den Perspektivenwechsel war es auch sehr abwechslungsreich.
Am besten fand ich die Anfangsszene, in welcher Navid auf der Flucht vor der Drohne ist, die hatte mich wirklich gefesselt, aber leider wurde ich mit den anderen Protagonisten nicht so richtig warm, da hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht.

Fazit: An sich ein sehr interessantes Thema, das mich jedoch nicht so ganz packen konnte.

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Veröffentlicht am 17.12.2022

Unterhaltsam, viel Crime, zu wenig Love Story

Anatomy
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Edinburgh anno 1817. Die junge Lady Hazel Sinnett ist entschlossen Chirurgin zu werden und lässt nichts unversucht, sich diesen Traum zu erfüllen. Sie kann dem Dozenten der Medizinschule einen Deal abringen, ...

Edinburgh anno 1817. Die junge Lady Hazel Sinnett ist entschlossen Chirurgin zu werden und lässt nichts unversucht, sich diesen Traum zu erfüllen. Sie kann dem Dozenten der Medizinschule einen Deal abringen, wenn sie es schafft, die medizinische Prüfung zu bestehen, darf sie bei ihm studieren.
Glücklicherweise trifft sie auf Jack, er ist ein Auferstehungsmann bzw. ein Leichengräber, er kann Hazel Leichen besorgen, an denen sie üben kann. Gleichzeitig nähern sich die beiden an und entwickeln Gefühle füreinander.
Bald schon entdecken sie Unstimmigkeiten bei den Leichen und stoßen auf gefährliche Geheimnisse.

Meine Meinung:
Das Cover
Als erstes hat mich das Cover des Buches fasziniert, es ist schlicht, drückt aber gleichzeitig den Inhalt des Buches perfekt ab. Am Anfang habe ich nur das Herz gesehen und erst später entdeckt, dass es sich um eine Frau von oben handelt. Sehr geschickt gemacht!

Zum Inhalt
Der Schreibstil ist sehr schön und eingängig. Besonders finde ich auch die in schwarz gehaltenen Seiten, die teilweise Abhandlungen von Dr. Beecham, Briefe von Hazels Mutter und anderes wiedergeben.

Die Geschichte ist sehr unterhaltsam, teilweise blutig, aber für die Bezeichnung „eine Liebesgeschichte“ kommt für meinen Geschmack die Liebe doch recht kurz.
Sehr unglaubwürdig finde ich, dass Hazel sich ungehindert überall bewegen kann, sie hat keine Anstandsdame, und auch die Diener sind allesamt auf ihrer Seite und finden ihre Handlungen kein bisschen anstößig. Niemand außerhalb nimmt Notiz von ihren Handlungen und schiebt diesen einen Riegel vor. Auch ihr Cousin, der sie bald heiraten wird, hat scheinbar keinen Schimmer, was sie so treibt. Ich denke, dass er in einer realen Situation das kein bisschen dulden würde.

Jack wirkt dagegen sehr bodenständig und real. Aber das ist in diesen Roman eher die Ausnahme.

Am Ende des Buches kommt dann auch noch ein Fantasy Element dazu, auf das ich gerne verzichtet hätte, es passt einfach nicht.

Fazit: Unterhaltsamer Jugendkrimi, aber zu wenig Liebesgeschichte und recht unglaubwürdig.

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Veröffentlicht am 02.12.2022

Aufregender neuer Fall für Harry Hole

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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Harry Hole ist in Los Angeles versumpft, wo er seine Wunden leckt. Der Tod seiner geliebten Rachel hängt ihm noch lange nach. Einzig Lucille, eine alternde Schauspielerin mit hohen Schulden, ist ihm eine ...

Harry Hole ist in Los Angeles versumpft, wo er seine Wunden leckt. Der Tod seiner geliebten Rachel hängt ihm noch lange nach. Einzig Lucille, eine alternde Schauspielerin mit hohen Schulden, ist ihm eine Freundin. Kann sie das Geld nicht bald zurückzahlen, ist sie ihres Lebens nicht mehr sicher.
Derweil werden 2 Frauen in Oslo bestialisch ermordet. Ein Immobilienmakler, der unter Verdacht gerät, bietet Harry eine Menge Geld, Nachforschungen anzustellen und den wahren Täter zu finden. Harry sieht darin eine Chance Lucille aus der lebensbedrohlichen Situation zu retten und geht auf den Deal ein.

Meine Meinung:
Am Anfang musste ich mich tatsächlich etwas zwingen weiterzulesen. Geht es doch erstmal wieder ums Trinken und den Absturz von Harry Hole. Aber die Handlung wird mit der Zeit immer besser und irgendwann war es dann so spannend, dass ich kaum mehr aufhören konnte zu lesen.

Die Thematik ist sehr interessant, es geht unter anderem um Parasiten, die das Verhalten beeinflussen können. Das hat mich sehr fasziniert, auch wenn manches dabei sicher noch utopisch ist.
Eigentlich weiß man von Anfang an, wer der Täter ist, aber das mindert die Spannung kein bisschen. Es ist sehr aufschlussreich, den Überlegungen und dem Motiv des Täters zu folgen.

Auch trifft man wieder auf viele gute Bekannte aus den vorherigen Krimis. Auch die Umstände von Rachels Tod werden noch einmal wiederholt, was ich sehr gut fand, bin ich doch immer ein bisschen vergesslich.

Am Ende hat Jo Nesbo noch einige Twists eingebaut, die erstens sehr spannend herüberkamen und mit denen ich so nicht gerechnet habe. Das hat mich wirklich überrascht und hat mir sehr gut gefallen.

Fazit: Es braucht ein bisschen, um in die Story einzutauchen, aber das Dranbleiben lohnt sich – garantiert!

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Veröffentlicht am 25.10.2022

Die Weimarer Republik und der Zerfall

Kinderklinik Weißensee – Tage des Lichts (Die Kinderärztin 3)
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Im dritten Teil der Reihe um die Kinderklinik Weissensee widmet sich die Autorin vielen verschiedenen Themen, wie die Erfindung des Penicillins, dem Ende der Weimarer Republik und dem Aufstieg der NSDAP, ...

Im dritten Teil der Reihe um die Kinderklinik Weissensee widmet sich die Autorin vielen verschiedenen Themen, wie die Erfindung des Penicillins, dem Ende der Weimarer Republik und dem Aufstieg der NSDAP, der Weltwirtschaftskrise, Homosexualitat und dem sich stetig verändernden Frauenbild.

Meine Meinung:
Ich habe mich sehr auf den dritten Band gefreut, da ich als Kinderkrankenschwester natürlich sehr großes Interesse an der Geschichte habe und mich die Umstände dieser Zeit sehr interessieren.
Emma wird zur Oberschwester ernannt, bekommt aber gleichzeitig die Oberin Marie Luise vor die Nase gesetzt, die bereits in einem der Vorgängerteile aufgetaucht ist und die die beiden Schwestern von oben herab behandelt. Etwas fassungslos hat mich gemacht, dass die Hygienestandards dermaßen von der Oberin mit Füßen getreten wurden und außer Emma scheinbar niemand diesen Missstand gesehen hat und diesen auch nicht beanstanden kann.
Emmas Sohn Theodor hat es nicht leicht am neuen Gymnasium, er wird sowohl von den Schülern als auch vom Lehrer gemobbt. Erst als sich sein Mitschüler Johannes um ihn bemüht, wird das Verhältnis zu allen besser, aber zu welchem Preis. Der Aufstieg der NSDAP beginnt.
Emmas Schwester Marlene ist hin- und hergerissen. Auf der einen Seite wünscht sie sich zusammen mit ihrem Mann Maximillian ein Kind, auf der anderen Seite möchte sie als Ärztin weiterarbeiten, besonders die Forschung an dem neuen Wundermittel Penicillin haben es ihr angetan. Ich fand die Erkenntnisse darüber sehr aufschlussreich.
Natürlich kommen auch einige Kinderschicksale zum Tragen, die kleine Gertrude, die eine Herzschwäche hat und mit Keuchhusten eingeliefert wird und Albert, der schwer erkrankt. All das macht das Buch abwechslungsreich und sehr emotional.
Nicht so gut gefallen haben mir, dass sich viele Probleme am Ende in Nichts aufgelöst haben, das war mir etwas zu weichgespült.
Wiederum sehr interessant fand ich das Nachwort von Antonia Blum, wo sie noch einmal auf die geschichtlichen Aspekte genauer eingeht.
Und sie verrät, dass es einen vierten Band geben wird, der nach dem 2. Weltkrieg angesiedelt ist.
Darauf freue ich mich jetzt schon.
Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Atmosphärisch dicht

Im Versteck
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Ich liebe die Bücher von Sabine Thiesler. Man fühlt sich schon richtig heimisch in Ambra in der Toskana.
Auch dieser Kriminalroman ist wieder sehr vielschichtig, konzentriert sich nicht nur auf den Mörder ...

Ich liebe die Bücher von Sabine Thiesler. Man fühlt sich schon richtig heimisch in Ambra in der Toskana.
Auch dieser Kriminalroman ist wieder sehr vielschichtig, konzentriert sich nicht nur auf den Mörder als Hauptperson, sondern gibt auch allen Nebenfiguren viel Raum. Ich mag es, wenn die Figuren ausführlich und lebensnah beschrieben werden.
Allerdings fiel es mir schwer, den sehr widersprüchlichen Charakter von Paul einzuordnen. Ich mag ihn nicht. Mir ist ein Rätsel was Donnie an ihm fand. Dazu geht die Geschichte wahrscheinlich nicht weit genug ins Detail, was aber den Rahmen dann auch gesprengt hätte.
Kommissar Neri ist nicht mehr so unbedarft und blind, wie am Anfang. Mir gefällt diese positive Entwicklung, auch wenn er am Ende wieder in sein altes Schema zu verfallen droht.

Fazit: Ein atmosphärisch dichter Krimi. Gerne mehr davon!

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