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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2018

Unausgegoren und anstrengend

Hazel Wood
1

Alice und ihre Mutter Ella werden ständig vom Unheil verfolgt, das hat erst ein Ende, als die geheimnisvolle Schriftstellerin Althea Proserpine, Alice Großmutter stirbt. Doch dann wird Ella entführt und ...

Alice und ihre Mutter Ella werden ständig vom Unheil verfolgt, das hat erst ein Ende, als die geheimnisvolle Schriftstellerin Althea Proserpine, Alice Großmutter stirbt. Doch dann wird Ella entführt und Alice erhält die Warnung sich von Hazel Wood, dem Anwesen ihrer Großmutter, fern zu halten. Aber natürlich sucht Alice ihre Mutter und der Weg führt nach Hazel Wood.

Meine Meinung:
Ich habe mich wirklich gefreut, dieses Buch zu lesen. Das Cover ist wunderschön und sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe hatten mich überzeugt.
Am Anfang war durchaus eine Handlung erkennbar (Ella wurde entführt, Alice macht sich auf die Suche nach ihr), auch hat mir die poetische Sprache sehr gefallen. Ebenso hat mir die winzig kleine Geschichte über die doppeltote Katherine sehr gefallen, doch je weiter sich die Geschichte auf das Hinterland zubewegte, umso verworrener wurde die Handlung. Im Hinterland selbst traf Alice auf diverse Personen, aber ich konnte keinen Sinn darin erkennen. Es erschien mir wie eine Art Aufzählung von Märchenfiguren, die aber keine fortführende Geschichte erkennen ließen. Am Ende habe ich das Buch quer gelesen, so genervt war ich von der nicht vorhandenen Handlung.

Ich bin sehr enttäuscht von dem Buch, man hätte aus der Grundidee heraus, sicher eine tolle Geschichte machen können, aber leider habe ich vergeblich darauf gehofft.

Fazit: Wer ein gutes Märchen lesen möchte, sollte sich Abarat von Clive Barker kaufen, aber die Finger von Hazel Wood lassen.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Leider etwas unrealistisch

Mit Zorn sie zu strafen
1

In der Silvesternacht wird eine ganze Familie mit einem Bolzenschussgerät niedergemetzelt bis auf den jüngsten Sohn, der wurde vermutlich entführt.
Doch warum entführt der Täter das Kind?

Tom Wolfe und ...

In der Silvesternacht wird eine ganze Familie mit einem Bolzenschussgerät niedergemetzelt bis auf den jüngsten Sohn, der wurde vermutlich entführt.
Doch warum entführt der Täter das Kind?

Tom Wolfe und sein Team ermitteln fieberhaft, da die meisten vermissten Kinder nach 48 Stunden nicht mehr lebend aufgefunden werden.

In den Fokus der Ermittlungen gelangt Peter Hawkins, da er vor zig Jahren eine Familie mit einem Bolzenschussgerät ermordet hat. Inzwischen ist er frei, aber totkrank.

Positiv:
Die Anfangsszene in der Silvesternacht ist sehr spannend und man fiebert mit dem Jungen mit, der versucht sich zu retten.

Die verfallenen Geisterhäuser mitten im Millionenviertel in London wurden ausdrucksvoll dargestellt.

„Mörder sind dumm. Und Leichen verwesen“ Interessanter Satz und wieder ein neues Wort gelernt: Putrifaktion (Verwesung, Fäulnis). Anschaulich wurde hier auch die Verwesung der Leichen dargestellt, da lief mir schon ein kleiner Schauer den Rücken hinunter.

Die Beziehung zwischen Wolfe, seiner Tochter Scout und dem Hund Stan werden sehr schön vermittelt, man fühlt richtig die Verbundenheit der drei.

Negativ:

Die Polizei verhält sich mehrmals total unprofessionell, wartet nicht auf Verstärkung, etc.
Das war für mich nicht nachvollziehbar und hat mich auch ziemlich geärgert.

Einige Stellen hätten besser ausgearbeitet werden müssen, die waren recht kurz und abgehackt. Dafür gab es Stellen, die hätten gar nicht ins Buch reingehört (ein Einsatz in der Stadt bei dem es zu einem Schusswechsel kam und überhaupt nichts mit dem Thema zu tun hatte).

Und dann sind Szenen dabei, wo Max Wolfe ja der reinste Superman ist. Etwas weniger Dramatik, dafür mehr Glaubwürdigkeit hätte dem Buch sicher nicht geschadet.

An sich war das Motiv plausibel, aber der Mörder hätte davon eigentlich nichts wissen können, sprich in dem Fall auch kein Motiv gehabt.



Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, aufgeteilt in drei Teile.
Der erste Teil war spitzenmäßig, spannend und packend geschrieben. Der Autor hat sich vom Schreibstil her sehr verbessert zu seinem ersten Thriller, da hätte das Buch von mir die absoluten 5 Sterne bekommen.
In Teil 2 wurde das Lesevergnügen schon sehr getrübt, durch das dumme Verhalten der Polizisten.
Aber im dritten Teil musste der Autor ja unbedingt noch eins draufsetzen mit dem heroischen Überleben von Tom Wolfe und das Motiv wurde auch nicht so richtig plausibel dargestellt, das hat mich sehr enttäuscht.

Fazit: Vom Schreibstil her ein super Thriller, leider teilweise zu unrealistisch, daher nur 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Historischer Kriminalroman mit kleinen Schwächen

Die rubinrote Kammer
1

Klappentext:
London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. ...

Klappentext:
London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. Doch ihre Welt gerät ins Wanken, als hässliche Andeutungen über ein dunkles Familiengeheimnis laut werden. Der einzige Mann, der ihre Fragen beantworten könnte, wird ermordet ... Victorias guter Ruf ist in Gefahr, doch als Retter in der Not entpuppt sich der attraktive Journalist Jeremy Ryder. Aber kann sie ihm vertrauen?

Ein mitreißender Roman über dunkle Geheimnisse, überraschende Wahrheiten und die Liebe.


Meine Meinung:

Victoria ist für die damalige Zeit eine viel zu aufgeklärte und draufgängerische Frau, die sich oftmals zu weit vor wagt, das finde ich nicht besonders realistisch.
Für meinen Geschmack gibt es viel zu viele Zufälle in dem Buch, alle Personen, die die beiden befragen, verhalten sich viel zu kooperativ und das Motiv des Mörders wurde viel zu spät aufgedeckt, sodass man als Leser kein bisschen mit raten konnte.
Victoria ist mir trotzdem sympathisch. Der Butler ist der Hit, immer besonnen, auf die Etikette achtend und mit einem kriminalistischen Gespür.

Ansonsten hat mich der Schreibstil von Pauline Peters begeistert, vor allem die detailreichen Beschreibungen finde ich großartig, da ich mich gedanklich wirklich gut in diese Zeit hineinversetzen konnte. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischen und kriminalistischen Elementen, das hat mir sehr gut gefallen. In die Geschichte wurde die Suffragetten-Bewegung integriert, leider wurde diese nur am Rande erwähnt, darüber hätte ich gerne mehr gelesen.

Das Nachwort der Autorin war sehr interessant, dort werden die Suffragetten-Bewegung und andere historische Details noch etwas genauer beschrieben.

Fazit: Trotz der logischen Brüche und teils unrealistischen Szenen, ist das Buch ein kurzweiliger historischer Kriminalroman mit viel Liebe zum Detail und der Beginn einer interessanten Serie mit sympathischen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Vielschichtig, aktuell und spannend!

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Die 16jährige Larissa wird erdrosselt auf einem Feld entdeckt. Sie wollte eigentlich bei ihrer Freundin Sara übernachten, doch das stellt sich im Nachhinein anders dar. Ein DNA-Abgleich ergibt, dass Farwad ...

Die 16jährige Larissa wird erdrosselt auf einem Feld entdeckt. Sie wollte eigentlich bei ihrer Freundin Sara übernachten, doch das stellt sich im Nachhinein anders dar. Ein DNA-Abgleich ergibt, dass Farwad Mahmoudi, ein abgelehnter afghanischer Asylbewerber, der mutmaßliche Täter sein könnte.
Doch dieser ist spurlos verschwunden.
Während Bodenstein und Sander die Ermittlungen aufnehmen, wird ein Mann von einem Auto erfasst und stirbt. Er ist mit Bisswunden übersät. Die Ermittler rätseln, woher der Mann wohl kam.

Der Kriminalroman ist sehr vielschichtig: es geht um Freundschaften, Heimlichkeiten, Schwärmereien, Intrigen, um die Asylpolitik, um Ausländerfeindlichkeit, um die manchmal ungerechte deutsche Rechtsprechung, die oft viel zu milde Strafen verhängt oder durch raffinierte Strafverteidiger gar Schuldige frei gelassen werden, die keinerlei Respekt vor Amtspersonen haben und denken, sie könnten immer so weiter machen wie bisher.
Bodenstein wird in den Fall hineingezogen, mehr als er fast verkraften kann. Seine Kollegen reagieren sehr mitfühlend und sind alle sehr bestrebt, die Schuldigen zu ermitteln.

Meine Meinung:
Auch dieser Kriminalroman ist wieder sehr stimmig, spannend und unterhaltsam. Julia Nachtmanns Stimme passt wunderbar dazu. Sie hat das nötige Feingefühl, die Protagonisten lebendig werden zu lassen, man fiebert und rätselt einfach mit.
Da die Handlung aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird, wird es nie langweilig. Die Verknüpfung der Erzählstränge ist plausibel und vor allem kommt die Spannung ganz ohne doofe Alleingänge von den Ermittlern aus.

Fazit:
Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Viel Beziehung, wenig Thriller

Refugium
0

Die erfolgreiche Autorin Julia Malmros soll die berühmte Millenium-Saga von Stieg Larson weiterschreiben. Damit sie Lisbeth Salander besser darstellen kann, sucht sie Hilfe bei dem Hacker Kim ...

Die erfolgreiche Autorin Julia Malmros soll die berühmte Millenium-Saga von Stieg Larson weiterschreiben. Damit sie Lisbeth Salander besser darstellen kann, sucht sie Hilfe bei dem Hacker Kim Ribbing.
An Mittsommer kommt es auf der Nachbarinsel zu einem Massenmord, bis auf die junge Astrid werden alle Anwesenden getötet, darunter auch Olof, ein guter Bekannter von Julia. Julia und Kim hören die Schüsse und sind gleich vor Ort. Julia fragt sich, ob es etwas mit Olofs Geschäften zu tun hat, er handelte mit Emissionsrechten und CO2-Zertifikaten. Sie beginnt gemeinsam mit Kim zu recherchieren. Auch ihr Exmann, der Polizist Johnny ermittelt in dem Fall. Er betrachtet die Beziehung zwischen Julia und Kim mit Argwohn.

Meine Meinung:
John Ajvide Linquists Bücher haben meist etwas Mystisches. Das fehlt dieser Thrillerserie gänzlich, was jetzt nicht heißt, dass das schlecht ist, nur ungewohnt.

Die Hauptpersonen sind eine andersartige Konstellation, vor allem, was die Beziehungen untereinander betrifft. Julia ist taff und sehr selbstständig. Kim ist jünger als Julia und beziehungsgestört. Er hat in seiner Jugend viel mitmachen müssen.

Irgendwie gleichen die beiden den Hauptprotagonisten der Millenium Reihe sehr, nur eben umgekehrt. Der Autor war in der engeren Auswahl den siebten Teil der Millenium Reihe zu schreiben, wurde dann aber doch abgelehnt. Es scheint, als ob er dieses Erlebnis in diesem Buch verarbeiten wollte.

Der Thriller kommt fast ein wenig zu kurz, da die Beziehung von Julia und Kim - und vor allem Kims Martyrium in der Kindheit eine sehr große Rolle spielen. Es bleibt zu hoffen, dass in der nächsten Fortsetzung mehr Fokus auf den eigentlichen Fall gelegt wird.

Nichtsdestotrotz hat mich das Buch gut unterhalten.

Fazit: Unterhaltsam, aber zu wenig Fokus auf das eigentliche Verbrechen.

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