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Veröffentlicht am 15.09.2016

Packendes Drama, aber kein Thriller

DIE WAHRHEIT
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Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Mann auf einer Geschäftsreise in Südamerika. Seither zieht sie Leo, ihren gemeinsamen Sohn alleine groß. Bisher konnte sie sich nicht überwinden ihren Mann ...

Vor sieben Jahren verschwand Sarahs Mann auf einer Geschäftsreise in Südamerika. Seither zieht sie Leo, ihren gemeinsamen Sohn alleine groß. Bisher konnte sie sich nicht überwinden ihren Mann für tot erklären zu lassen. Als sie nun endlich Pläne für die Zukunft macht, erhält sie einen Anruf, dass ihr Mann wieder aufgetaucht sei und nach Hause käme. Doch als ihr der Mann gegenübersteht ist es ein Fremder. Was will er von ihr und wo verdammt nochmal ist ihr Mann?

Der Inhalt wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah und dem Fremden erzählt. Ganz am Anfang wird ein kleiner Part auch aus der Sicht des Ehemanns geschildert.

Die Autorin verfügt über einen ausgezeichneten Schreibstil, die Gefühlswelt von Sarah wird dermaßen gut beschrieben, dass man manchmal meint, genauso hätte auch ich reagiert. Ich konnte alles sehr gut nachvollziehen. Teilweise ist es aber zu viel und zu ausführlich, vor allem am Anfang des Buches, das hat mich etwas genervt.

Der Fremde kommt wie gesagt auch zu Wort, trotzdem bleibt er geheimnisvoll. Er schläft nicht, hat Kopfschmerzen und philosophiert über das Buch „Die Kunst des Krieges“. Er wartet auf Informationen, die er in zwei Tagen erhalten soll, solange muss er Sarah in Schach halten. Doch was für Informationen sind das und was soll dann passieren?

Bei der Ankunft des Verschollenen empfängt ihn am Flughafen eine Journalistenmeute. Was mich ein wenig gewundert hat ist, dass keine Journalisten vor dem Haus lauern, um mehr über die Entführung von „Philipp“ zu erfahren. So kommen im Buch immer wieder Stellen vor, die mir unwahrscheinlich oder unlogisch erscheinen.

Der packende Schreibstil in kurzen Kapiteln hat volle 5 Punkte verdient, der aber die Schwächen in der Handlung nicht ganz kompensieren kann.

Die Bezeichnung Thriller würde ich dem Buch nicht geben, ich habe es eher als ein Drama empfunden bzw. hauptsächlich als ein Kammerspiel zwischen Sarah und dem Fremden.

Fazit: Spannendes Drama, das hauptsächlich von den Gefühlen von Sarah und dem Fremden getragen wird.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Historischer Kriminalroman mit kleinen Schwächen

Die rubinrote Kammer
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Klappentext:
London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. ...

Klappentext:
London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. Doch ihre Welt gerät ins Wanken, als hässliche Andeutungen über ein dunkles Familiengeheimnis laut werden. Der einzige Mann, der ihre Fragen beantworten könnte, wird ermordet ... Victorias guter Ruf ist in Gefahr, doch als Retter in der Not entpuppt sich der attraktive Journalist Jeremy Ryder. Aber kann sie ihm vertrauen?

Ein mitreißender Roman über dunkle Geheimnisse, überraschende Wahrheiten und die Liebe.


Meine Meinung:

Victoria ist für die damalige Zeit eine viel zu aufgeklärte und draufgängerische Frau, die sich oftmals zu weit vor wagt, das finde ich nicht besonders realistisch.
Für meinen Geschmack gibt es viel zu viele Zufälle in dem Buch, alle Personen, die die beiden befragen, verhalten sich viel zu kooperativ und das Motiv des Mörders wurde viel zu spät aufgedeckt, sodass man als Leser kein bisschen mit raten konnte.
Victoria ist mir trotzdem sympathisch. Der Butler ist der Hit, immer besonnen, auf die Etikette achtend und mit einem kriminalistischen Gespür.

Ansonsten hat mich der Schreibstil von Pauline Peters begeistert, vor allem die detailreichen Beschreibungen finde ich großartig, da ich mich gedanklich wirklich gut in diese Zeit hineinversetzen konnte. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischen und kriminalistischen Elementen, das hat mir sehr gut gefallen. In die Geschichte wurde die Suffragetten-Bewegung integriert, leider wurde diese nur am Rande erwähnt, darüber hätte ich gerne mehr gelesen.

Das Nachwort der Autorin war sehr interessant, dort werden die Suffragetten-Bewegung und andere historische Details noch etwas genauer beschrieben.

Fazit: Trotz der logischen Brüche und teils unrealistischen Szenen, ist das Buch ein kurzweiliger historischer Kriminalroman mit viel Liebe zum Detail und der Beginn einer interessanten Serie mit sympathischen Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Handlung
  • Lesespaß
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Du bist mein Tod

Du bist mein Tod
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Seit einem One-Night Stand, an den sich Clarissa nur verschwommen erinnern kann, belästigt ihr Arbeitskollege Rafe sie immerzu und überall. Er macht ihr Geschenke und schickt ihr Briefe, die sie nicht ...

Seit einem One-Night Stand, an den sich Clarissa nur verschwommen erinnern kann, belästigt ihr Arbeitskollege Rafe sie immerzu und überall. Er macht ihr Geschenke und schickt ihr Briefe, die sie nicht haben will. Ihr Leben verwandelt sich mehr und mehr zu einem Albtraum. Nirgends kann sie hingehen, Rafe ist immer da, beobachtet und terrorisiert sie. Doch nach außen könnte man sein Verhalten als Liebe werten. Nichts ist mehr wie es war, ihr Tagesablauf wird von Rafe bestimmt, sie fühlt sich wehrlos und auch die Broschüren über Verhalten bei Stalking bieten ihr keinen Halt.

Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven beschrieben, erstens aus der Ich-Perspektive von Clarissa in der Gegenwart und aus Sicht der dritten Person in der Vergangenheit, dadurch wird die Geschichte detail- und abwechslungsreicher.

Außerdem wird neben der Hauptgeschichte eine zweite Nebenhandlung erzählt, in der Clarissa als Geschworene für 7 Wochen einem Prozess beiwohnt und sie Parallelen über die Glaubwürdigkeit der Zeugin Miss Lockyer auf sich bezieht und ihre Befürchtung nähren, dass man ihr nicht glauben wird.
Der Leser bekommt nicht wirklich den vollen Überblick über den Prozess, es werden immer nur kleine Abschnitte daraus erzählt, das ist aber auch nicht notwendig.

Die Angst, die Clarissa vor ihrem Stalker hat, ist gut nachvollziehbar und man leidet still mit ihr mit.
Frustriert hat mich, dass Clarissa nahestehenden Personen nichts von ihrem Verfolger erzählt und somit völlig allein mit ihren Ängsten dasteht, das ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
Dennoch konnte ich ab einem gewissen Punkt das Buch nicht mehr zur Seite legen, ich musste unbedingt wissen, wie es ausgeht.

Klare Leseempfehlung, da das Ende des Buches hochdramatisch, super spannend und sehr stimmig ist, wenn auch manche Fragen offen bleiben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lotusblut

Lotusblut
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Ein deutsches Unternehmerpaar entführt ein zehnjähriges chinesisches Mädchen. Später findet man die Leichen der beiden, das Mädchen konnte fliehen. Ist der Mörder auch hinter dem Kind her und wenn ja, ...

Ein deutsches Unternehmerpaar entführt ein zehnjähriges chinesisches Mädchen. Später findet man die Leichen der beiden, das Mädchen konnte fliehen. Ist der Mörder auch hinter dem Kind her und wenn ja, warum?
Die beiden Kriminalbeamtinnen Emilia Capelli und Mai Zhou geben sich die größte Mühe, den Fall aufzuklären, trotz dass das BKA Ihnen ständig Steine in den Weg legt.
Fazit:
Ein solider Krimi, die beiden Kriminalbeamtinnen sind sympathisch, Emilia ist die Macherin, Zhou eher der nachdenkliche Part, somit ergänzen sie sich hervorragend.
Teilweise wird das Geschehen auch durch die Sicht des chinesischen Mädchens Kaylin beschrieben, dennoch bleibt man als Leser im Ungewissen, um was es eigentlich geht.
Die Lösung des Falls ist auf jeden Fall überraschend. Allerdings hätte ich mir mehr Aufklärung gewünscht, da ich nicht ganz nachvollziehen kann, warum die Auflösung ein Mordmotiv ist. Leider kann ich nicht mehr dazu sagen, sonst würde ich zu viel vom Schluss verraten.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Unglaubwürdig und mäßig spannend

Night Falls. Du kannst dich nicht verstecken
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Sandra lebt mit ihrem Mann Ben, ihrer pubertierenden Tochter Ivy und dem Hund McLean in ihrem relativ einsamen Traumhaus.
Diese Idylle wird durch zwei Ausbrecher, die die Familie als Geiseln nimmt, stark ...

Sandra lebt mit ihrem Mann Ben, ihrer pubertierenden Tochter Ivy und dem Hund McLean in ihrem relativ einsamen Traumhaus.
Diese Idylle wird durch zwei Ausbrecher, die die Familie als Geiseln nimmt, stark gestört. Noch dazu verbindet ein Geheimnis Sandra und einen der Kriminellen.


Der Thriller konnte mich leider nicht überzeugen.
Das fängt schon einmal damit an, dass im Klappentext steht, dass die Protagonistin Sandra heißt, die Person im Buch aber von Anfang an Sandy genannt wird, was mich schon ein bisschen verwirrt hat. Es wird zwar später irgendwann mal erwähnt, dass sie Sandra heißt, aber das weiß man anfangs ja nicht.

Teilweise gibt es Wörter in dem Buch, die stehen nicht mal im Duden, z.B. das Wirklichste…
Auch etliche Stilblüten sind im Buch zu finden.
Da hat der Übersetzer echte Kreativität gezeigt, worüber ich aber nur den Kopf schütteln kann.

Sandy ist mir nicht sympathisch, sie benimmt sich teilweise ziemlich dämlich. Da sie Therapeutin für psychisch kranke Menschen ist, sollte man meinen, dass sie Menschen manipulieren kann, davon wird im Buch leider kein Gebrauch gemacht.
Harlan, „der Riese“, wird so riesig beschrieben, dass ich das auch für total übertrieben halte und dazu wird das ständig ausgemärt.

Der Gegenwartsteil ist sehr unwirklich. Falls da ein Schneesturm toben sollte, bekommt man das als Leser nicht mit und auch die Geiselnahme ist total unplausibel. Ich dachte dauernd nur, was soll das?
Hier plätschert der Plot auch so dahin, erst gegen Ende des Buches kommt Spannung auf.
Ein kleiner Part des Buches wird aus der Sicht des Hundes beschrieben, was für den Gesamtinhalt jedoch nicht von Belang ist und man getrost hätte weglassen können.

Der Teil, der in der Vergangenheit spielt, hat mich wiederum sehr gefesselt, den fand ich auch glaubhaft.

Fazit:
Da ich mich trotz der vielen unglaubwürdigen Passagen nicht gelangweilt habe und am Ende doch eine gewisse Spannung aufgebaut wurde, bekommt das Buch gerade noch so 3 Sterne von mir.