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Nikola

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2019

Bis ins kleinste Detail von einer unfassbaren Einzigartigkeit, die ihresgleichen sucht.

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Die Welt ist in 21 Archen unterteilt. Zur Arche Anima gehört ein introvertiertes Mädchen, das sich als Spiegelreisende und Leserin von materiellen Gegenständen um das Erbe ihrer Ahnen kümmert.
In Folge ...

Die Welt ist in 21 Archen unterteilt. Zur Arche Anima gehört ein introvertiertes Mädchen, das sich als Spiegelreisende und Leserin von materiellen Gegenständen um das Erbe ihrer Ahnen kümmert.
In Folge des Beschlusses der Matriarchinnen muss sie auf den kalten Pol ziehen, um Thorn zu heiraten, der nicht wärmer als der Pol zu sein scheint.
Doch Thorn scheint noch das geringste Problem zu sein, denn ihre Schwiegerfamilie, der Drachenklan und die Fähigkeiten der Miragen bieten eine Gefahr und so manches Geheimnis.
Um bestehen zu können, heißt es wachsam zu sein…

Ophelia muss einen Gegenstand nur berühren, um dessen Vergangenheit zu kennen. Hinter diesem brillenbestückten, kleinen, unscheinbaren Mädchen verbirgt sich eine unfassbare Intelligenz, vor der ich nur meinen Hut ziehen kann. Sie ist stets gewissenhaft, lediglich durch ihre Neugier handelt sie manchmal eventuell etwas unbedarft. Ansonsten durchschaut sie vieles sehr gut, bleibt eben wachsam, ohne in die Offensive zu gehen. Sie möchte größere Probleme vermeiden, dabei aber trotzdem nicht ungerecht behandelt werden. Nach und nach wird ihr stiller Protest immer lauter, ich bin gespannt, wo dies noch hinführen wird, denn gerade Ophelias Wachsamkeit ist etwas ganz Besonderes. Anstatt offen zu rebellieren, agiert sie eher im Hintergrund und bringt so einiges in Erfahrung, das ihr sonst vielleicht verborgen geblieben wäre.
Thorn wirkt wie gesagt sehr unterkühlt, zudem ist er noch von drahtiger Gestalt und verbreitet somit ein unheimliches Gefühl. Ophelia und auch anderen Personen gegenüber scheint er nichts empfinden zu können, begegnet ihnen wortkarg, ja fast schon erbost, überhaupt mit ihnen sprechen zu müssen.
Ihre als Anstandsdame mitgereiste Tante Roseline ist ihre einzige Verwandte, zu der sie auf dem Pol noch eine Verbindung hat. Dabei ist diese sehr aufbrausend, oftmals das Gegenteil von Ophelia und verursacht gerade damit des Öfteren neue Spannungen.
Ophelia scheint eher zu resignieren, dabei wird später deutlich, dass nicht immer alles so ist, wie es zu sein scheint.
Aber auch die anderen Figuren sind in ihrer Komposition einzigartig, die Geschichte meidet Klischees, wo es nur geht und besticht gerade deshalb mit einer unfassbaren Spannung.

Die Handlung ist in meinen Augen unvorhersehbar, wie so vieles am Pol. Wäre dies anders, würde man ja auch wieder mit Klischees arbeiten, oder? ;)
Nach und nach entdeckt man immer wieder neue Ecken, verschlungene Beziehungen auf dem Pol und potenzielle Gründe der Ehe der beiden, obwohl Thorn relativ selten ein Teil des Geschehens ist. Vieles ist ungewiss bis auf die Vertrauensfrage. Niemandem kann man trauen, selbst Thorn warnt sie, ihm zu vertrauen. Wo dies noch hinführen wird?

Signifikant ist vor allem der Schreibstil. Er scheint unscheinbar und erfasst gerade dadurch den Leser mit einer atemberaubenden Wucht. Die malerische Liebe fürs Detail lässt einen so manches mal die Gänsehaut auf den Armen spüren und einen vollständig in der Welt abtauchen, man möchte schon zu seinem Wintermantel gegen die Kälte greifen. Auch die Personifikationen geben der Geschichte etwas sehr Besonderes, Schillerndes. Diese Reihe wird mit Harry Potter verglichen, doch diese Reihe habe ich bisher nicht gelesen und fand allein schon die Idee nie so spannend, die Leseproben nie so vereinnehmend.

Dieses Buch zu lesen war nicht einfach nur schön, es war ein richtiges Erlebnis, das einen nachdenklich und sprachlos zugleich zurücklässt, denn auch am Ende ist nicht klar, wer Freund, wer Feind ist und auch die Absichten bleiben stets undurchsichtig. Während des Lesens erlebt man außerdem manchmal altertümlichere Begriffe, die dem ganzen eine neue Tragweite geben.
Ich kann nicht anders als dieser Geschichte die vollen 5 / 5 Sternen zu geben.
Nichts spricht dagegen diese Reihe zu beginnen, denn man würde nur so viel missen. Auch nach einer gewissen Zeit, vermag ich es immer noch nicht richtig in Worte zu fassen, wie sehr einen diese Geschichte auf besondere Weise fesselt, gefangen nimmt. <3
Fest steht, dass ich vollständig hinter der Geschichte stehe und sich das wahrscheinlich so leicht auch nicht mehr ändern wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Figuren
  • Originalität
  • Amtosphäre
Veröffentlicht am 25.02.2019

Ein hochaktueller Thriller, der in der heutigen Zeit nicht passender hätte verfasst werden können. // Auch hier kommt Hochmut bekanntlich vor dem Fall

Die Bitcoinverschwörung
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Die Digitalisierung ist bei uns auf dem Vormarsch.
Technisch sind heute Dinge möglich, die vor zehn Jahren noch als Hirngespinst abgetan wurden.
Ein Gerät, das auf einen Namen reagiert und selbstständig ...

Die Digitalisierung ist bei uns auf dem Vormarsch.
Technisch sind heute Dinge möglich, die vor zehn Jahren noch als Hirngespinst abgetan wurden.
Ein Gerät, das auf einen Namen reagiert und selbstständig Informationen aus dem Netz heraussucht, um unsere Frage zu beantworten?
Heute bereits ein tagtäglich stattfindender Ablauf.
Man könnte regelrecht meinen, dass dieses Gerät eigenständig denkt, also ein Ich-Bewusstsein besitzt, dabei handelt es sich erst einmal nur um einen persönlichen Assistenten.
Doch ist der Fortschritt wirklich noch so weit von solchen Geräten entfernt?
Wird nicht bereits heute an Künstlichen Intelligenzen, kurz KIs, geforscht?

Eine mögliche KI ist Thema dieses Erstlingswerkes, der bisher als E-Book erhältlich ist.
Von China ausgehend haben sich zwölf, für den Plan interessante Personen zu 12 Faktoren zusammengeschlossen, die alles für diese KI in die Wege leiten wollen, einschließlich der Produktion.
Ziel der ganzen Sache ist es, die stabile, digitale Währung Bitcoin einzuführen und mit ihr die Weltherrschaft zu erlangen.
Um der langen Phase der Währungsumstellung zu entgehen, soll GOLEM, so der Name der KI, Zugriff auf alle Rechnernetzwerke der Welt erlangen und die Macht abzusichern.
Die KI soll jedoch gewillt sein, stets Dinge im Wohle der Menschheit zu vollführen, um dann so manipuliert zu werden, dass es für seine Entwickler von Vorteil ist.
Aber was ist, wenn die KI dies erkennt und dem entgegen agiert, hat letztendlich doch sie als „Handlanger“ die gesamte Macht über die Netzwerke und nicht der Mensch…

In diesem Buch gibt es einen auktorialen Erzähler, der uns in so gut wie alle agierenden Figuren der Handlung einen Einblick gewährt.
Da es relativ viele Figuren sind, findet man zu Beginn des Buches ein Personenverzeichnis vor.
Einen wirklichen Lieblingscharakter habe ich nun nicht entdeckt, sind sie doch alle irgendwie vordergründig auf ihre eigenen Interessen aus, auch wenn diese nicht unbedingt im Wohle anderer sind.
Trotzdem gefällt mir gerade dies sehr, wird doch der Mensch oft vom Geld oder der möglichen Macht verleitet.
Auch GOLEM ist in meinen Augen sehr gut dargestellt. Wie man es von einer KI erwartet, analysiert diese bereits in Sekunden gewisse Sachverhalte und verdeutlicht somit, wie sehr sie dem Menschen doch eigentlich überlegen ist.

Die Handlung ist ebenfalls gut aufgebaut. Es beginnt alles mit der Entstehung GOLEMs und gipfelt dann rasant in den Folgen des Konfliktes zwischen ihm und seinen Erschaffern.
Dabei kommt es immer wieder zu unvorhergesehenen Wendungen, die der Geschichte ihre Spannung verleihen, denn nicht nur die Menschen denken, sondern auch die KI und zwar wie bereits erwähnt deutlich schneller…

Beim Schreibstil mache ich leider ein paar Abstriche.
Er ist an sich gut, sachlich und nüchtern, andererseits sorgt gerade vielleicht das dafür, dass ich keine tiefere Bindung zu einzelnen Charakteren aufbauen konnte.
Des Weiteren hätte man manchmal noch detaillierter auf die Gedanken und Empfindungen eingehen können. Vielleicht hätten diesem Buch an sich mehr Szenen gutgetan, kann auf knapp 200 Seiten auch nicht so viel umschrieben werden, wenn es sich weiterhin um eine sehr komplexe Geschichte handeln soll.
Teilweise war es mir deshalb auch zu sprunghaft.

Alles in allem möchte ich es aufgrund des noch nicht ganz ausgereiften Schreibstils mit 4 / 5 Sternen bewerten.
Michael Rodewald präsentiert uns mit diesem Thriller eine aufrüttelnde Geschichte, die nicht unbedingt fiktiv zu sein scheint und demnach umso erschreckender ist.
Ich empfehle jedem, der sich mit diesem Thema weiter befassen möchte, dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 25.01.2019

Wenn die Frage nach Opfer und Täter langsam zu verschwimmen scheint…

Allein deine Schuld
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Sie war für Emma verantwortlich. Emma versuchte sie mehrmals dringend zu erreichen, doch sie ging erst einmal ihren anderen Aufgaben nach. Nun ist Emma tot. Sie hätte sie davor bewahren können, wenn sie ...

Sie war für Emma verantwortlich. Emma versuchte sie mehrmals dringend zu erreichen, doch sie ging erst einmal ihren anderen Aufgaben nach. Nun ist Emma tot. Sie hätte sie davor bewahren können, wenn sie sie erhört hätte. Und als wäre dies als Sozialarbeiterin nicht schon schlimm genug, sieht sie sich nun erneut mit alten Geschichten und Emotionen konfrontiert, die sie lieber meidet und gerät mit ihrer Tochter in einen Streit, nichtsahnend, dass dies vielleicht ihre letzte Unterhaltung sein könnte…

Vor allem das Ende der Leseprobe weckte mein Interesse, der Schreibstil traf bei mir einen Nerv, sodass ich unbedingt weiter lesen wollte.

Leider fand ich den Anfang dann fast ein bisschen enttäuschend.
Suzanne hat sich doch sehr stark selbst bemitleidet. In gewisser Weise konnte ich das ja verstehen, aber irgendwie dämpfte es die Spannung der Geschichte. Auch ihre Tochter war mir anfangs nicht wirklich sympathisch.
Als dann Detective Sergeant Anthony Clarke ein Teil der Handlung wurde, gewisse Kapitel sogar aus seiner Perspektive erzählt werden, erfüllte die Geschichte in vollem Maße meine Erwartungen.
Jeder Charakter überzeugt auf seine Weise, ließ einen manchmal mitfühlen und manchmal erschrocken zusammenzucken. Aber um dies genauer zu erfahren, müsst ihr schon selbst zum E-Book greifen. ;)

Nach dem eben eher langatmigen Anfang gefiel mir die Handlung richtig gut, man wurde immer wieder in Richtungen gedrängt, die sich teilweise als Sackgasse entpuppten, neue Wege taten sich auf, was wieder die Frage aufwarf, wer hier Opfer und wer Täter ist.

Einer der herausragendsten Teile der Geschichte war definitiv der Schreibstil der Autorin.
Man hatte manchmal das Gefühl direkt neben der erzählenden Figur zu stehen, blickte zunehmend in die Abgründe der Charaktere und wurde emotional wirklich gefordert.
Vielleicht auch durch ihre eigenen Berufserfahrungen als Sozialarbeiterin warf sie Gedanken und Informationen einen, die mich irgendwie beschäftigten und zum Nachdenken anregen. Man merkte einfach, dass sie wirklich in der Materie „drin“ war und dies nun authentisch vermittelte.
Demnach war es für mich nicht nur ein überragender Thriller, sondern irgendwie auch eine Art Denkanstoß, möglicherweise schon Sachbuch, da eben auch viele psychologische Aspekte eine Rolle spielten.

Das Ende des Buches gefällt mir ebenfalls sehr, sodass ich daran nichts bemängeln möchte, auch wenn es zumindest in der Leserunde nicht unbedingt das ist, was sich jeder wünscht.

Ich für meinen Teil empfehle euch das Buch, auch wenn ich es durch den eben doch leicht zähen Start „nur“ mit 4 / 5 Sternen bewerte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Charaktere
  • Handlung
Veröffentlicht am 15.01.2019

Charaktere, die mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben und den Leser emotional beanspruchen. Ich konnte dieses Buch förmlich nicht mehr loslassen!

Loslassen
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Lotte versucht Brandon im Club zu verdeutlichen, dass er aufhören soll sie zu berühren, doch er macht einfach weiter.
In der Not hilft ihr auf etwas unkonventionelle Weise ihr Nachbar und sie hört ihn ...

Lotte versucht Brandon im Club zu verdeutlichen, dass er aufhören soll sie zu berühren, doch er macht einfach weiter.
In der Not hilft ihr auf etwas unkonventionelle Weise ihr Nachbar und sie hört ihn das erste Mal sprechen. Auch wenn sie bereits eine Weile nebeneinander wohnen, meidet er jedmöglichen Kontakt, erweckt nie auch nur den Eindruck, je lächeln zu wollen…

Bereits zu Beginn des Buches wird dem Leser verdeutlicht, dass er hier keine leichte Kost vor sich hat.
Zuerst wurde mir dabei etwas bange, habe ich doch bei Dark Romance auch meine Grenzen.
Hier jedoch wollte ich immer unbedingt weiterlesen, wurde definitiv in den Bann gezogen und hatte dieses nicht einmal dreihundert Seiten umfassende Werk dann meiner Ansicht nach zu schnell auch wieder beendet.
Das Ende gefällt mir so, wie es richtig gut, gleichzeitig viel es mir schwer, Abschied von den Charakteren zu nehmen.


Die Charaktere tragen diese Geschichte hervorragend. Während Lotte immer wieder neue Hoffnung zu schöpfen, voller Euphorie zu stecken scheint, einfach ein sonniges Gemüt besitzt, ist Hendrik das komplette Gegenteil.
Er ist eigentlich schon depressiv, sehr wortkarg, aggressiv und hegt eine starke Todessehnsucht.
So gegensätzlich die beiden erscheinen, so perfekt harmonieren die beiden zusammen.
Lotte lässt sich von seinen Warnungen nicht so leicht unterkriegen und bringt dabei eine Seite ihres Nachbarn zum Klingeln, die er nicht vorgesehen hat.
Sie durchbricht seine Pläne, bringt in seine jahrelange Dunkelheit auf einmal einen Sonnenschein, den er eigentlich nie wollte und auch nicht vorher gesehen hat.

Das wird auch am Cover deutlich. Während er vor allem im Bereich des Gesichts kalt, fast schon tot wirkt, scheint sie regelrecht zu strahlen und auch durch den Titel in seine Nähe zu bringen.
Meist kommt außerdem Lotte zu Wort, sodass man meist über ihre Einschätzungen mehr und mehr über der wirklichen Person hinter ihrem Nachbarn erfährt, da er nu sehr selten, dafür aber immer an den richtigen Stellen, selbst zu Wort kommt.


Die relativ unbekannte Autorin hat durch ihren phänomenalen Schreibstil bewiesen, dass sie mit heiklen Themen umzugehen weiß, ohne sie zu schönen, aber gleichzeitig doch in eine erwachende Liebesgeschichte einzubauen.
Vor allem er macht in dieser Geschichte einen regelrechten Kampf durch, aber auch Lotte birgt noch manches aus ihrer Vergangenheit.
Auch die Nebencharaktere vermag sie realistisch darzustellen und lässt auch sie ihre eigenen Geschichten erleben.


Für mich glich die Geschichte ein bisschen einem Seelentrip, fast schon einer Therapiemaßnahme für den Leser, auf die ich in schweren Zeiten gerne einmal zurückkomme. Lesern mit schwachen Nerven, rate ich zum wiederholten Male davon ab, da hier eben doch einiges passiert, dass man erst einmal verkraften muss.

Es hat mir gefallen, die beiden über dieses Buch hinweg zu begleiten, was teilweise mit einer emotionalen Achterbahnfahrt verbunden war, einen aber doch auch nachdenklich zurück lässt, sodass ich absolut verdient 5 / 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 08.01.2019

Erschreckend und doch so real…

Last Haven – Die Liga der Mutigen
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Nach dem Putschversuch, bei welchem sie die Bomben abgeworfen hat, versucht Aida mit der Schuld für den Tod mehrerer, teils geliebter Personen klarzukommen.
Während sie versucht die erreichten Ziele zu ...

Nach dem Putschversuch, bei welchem sie die Bomben abgeworfen hat, versucht Aida mit der Schuld für den Tod mehrerer, teils geliebter Personen klarzukommen.
Während sie versucht die erreichten Ziele zu erblicken, ohne alles und auch sich selbst in Frage zu stellen, erwachen neue Unruhen gegen die ausgewechselte Regierung. Nicht jeder ist mit den geplanten Neuerungen einverstanden, sodass sich Aida bald schon einer neuen Aufgabe widmen darf. Die Nahrungsknappheit ist weiterhin nicht überwunden, was den Überlebenskampf bei einigen Gruppen weiter anstachelt …
Aida begegnet uns zu Beginn sehr mitgenommen, erinnert sich immer wieder an die von ihr verursachten Todesfälle, man hat fast schon den Eindruck, dass sie ihren Lebenswillen verloren hat, doch Aida ist bereits in Band eins öfter einmal taff aufgetreten, weshalb sie mithilfe anderer bald wieder anfängt, diesen Fakten nicht alles unterzuordnen.
Ihre Beziehung zu Romulus ist wie auch schon in Band eins schwierig. Man merkt, was sie einander bedeuten, aber gleichzeitig schließen sie den anderen oftmals aus.
Was mir immer wieder positiv auffällt und ich so auch seltener lese ist der Fakt, dass Aida sich selbst hinterfragt und wenn ihr jemand seinen Unmut zu gewissen Einstellungen ihrerseits kundtut, nimmt sie sich dies erst einmal zu Herzen und ignoriert es nicht einfach nur. Man merkt dadurch wie sie sich entwickelt und kann sich deshalb vielleicht auch ein bisschen besser in sie hineinversetzen. An solchen Stellen musste ich an Jean Paul und seine Aussage, dass man die Meinung seines Gegners zu verteidigen versuchen solle, um zur Wahrheit gelangen zu können. Natürlich sind es nicht unbedingt ihre Gegner, die sie kritisieren, doch im übertragenen Sinne hält sie sich manchmal an diesen Grundsatz.
Generell ist hier niemand wirklich perfekt, was die Authentizität der Geschichte fördert. Niemand wird schnell, wenn überhaupt, auf das zum Beispiel sportliche Niveau von seit klein auf täglich trainierenden Personen in zwei, drei Monaten kommen und auch bei den Charakteren dieses Buches ist dies nicht der Fall.
Viele sind sich ihrer Fähigkeiten bewusst und können diese auch entsprechend einsetzen.
Des Weiteren gibt es hier keinen typischen „Helden“ der Geschichte, da jeder auch einmal einen Fehler macht, es eigentlich selten nur eine Person ist, die große Veränderungen veranlassen.
Auch die Handlung sagt mir sehr zu. Die Spannung bleibt durchweg erhalten, es gibt immer wieder neue Ereignisse, die die weitere Handlung verändern, man kann sich nicht immer sicher sein, was wirklich folgen wird und wenn man der Meinung ist, dies zu wissen, kommt es dann doch anders.
Das wäre ohne den fantastischen Schreibstil von Lisbeth Jarosch nicht möglich. Vor allen Dingen bei Aida und Romulus war ich gelegentlich der Meinung, dass ihre Beziehung nun kippt, doch dann wurde auf einmal wieder alles anders, aber so, dass man nicht mehr nachvollziehen konnte, warum man vorher anders dachte.
Die Empathie für Aidas Gefühle war bei mir also durchweg vorhanden, auch die Trauer fand ich am Anfang nicht übertrieben.
Zwischendurch gibt es auch immer ein paar Szenen, die das ganze Geschehen etwas entspannen uns so auch für Abwechslung sorgen. Wenn ich da beispielsweise an Aidas Überraschungsbesuch in Romulus Büro denke… ;)
Ich habe dieses Buch schweren Herzens beendet, vor allem da es eigentlich ein schönes Ende nimmt, ich mich aber noch nicht von den verbliebenen Personen verabschieden möchte. <3
Zudem habe ich noch einige Fragen, die unbedingt noch geklärt werden müssen!
Ganz nebenbei wird diese Reihe mit den drei „Jugenddystopien“ „Die Bestimmung“ „Die Tribute von Panem“ und „Maze Runner“ verglichen, welche ja bekanntlich Trilogien sind. Demzufolge müsste ja noch ein Band fehlen. ;)
Mir bleibt eigentlich nichts weiter übrig als 5 / 5 Sternen zu vergeben. Ich wüsste nicht, was ich kritisieren soll, da es eben ein paar wirklich schöne Lesestunden waren und ich trotz der mehrere Monate langen Pause schon mit den ersten paar Zeilen wieder in der Handlung war, was so auch nicht jeder Autor, in diesem Falle Autorin, schafft. <3