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Nina87

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2018

Spannend, aber nicht ganz zeitgemäß

Messerscharf
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Worum geht es?
Die BKA-Ermittlerin und Serienmordspezialistin Barbara Pross fällt nach einem besonders aufreibenden Fall in eine Depression. Sie treibt sich viel am Bahnhof und auf der Straße herum. Eine ...

Worum geht es?
Die BKA-Ermittlerin und Serienmordspezialistin Barbara Pross fällt nach einem besonders aufreibenden Fall in eine Depression. Sie treibt sich viel am Bahnhof und auf der Straße herum. Eine Zeotungsschlagzeile über einen Frauenmörder zieht Barbara nach Düsseldorf. Dort gerät sie unvermittelt in einen Undercover-Job und damit auch in einen privaten Zwiespalt.

Wie war das Lesen?
Die Geschichte ist spannend erzählt und ca ab der Hälfte des Buches ein richtiger Pageturner. Silvia Kaffke schafft es mit überraschenden Wendungen ihre Leser in Unsicherheiten und Zweifel zu stürzen.
Der Sprachstil ist einfach, aber sehr gut lesbar. Störend sind in dieser Rowohlt Ausgabe allerdings die doch sehr häufig vorkommenden Druckfehler!
Die Handlung spielt Anfang der 90er Jahre, so dass die Ermittlungsmethoden teils sehr veraltet wirken und auch Profiling in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und machen im Großen und Ganzen nachvollziehbare Entwicklungen durch. In einigen Situationen handelt Barbara allerdings unglaubwürdig und für eine Serienmordspezialistin sehr naiv. Manche Szenen wirken sehr gestellt und wenig realistisch.
Insgesamt ein solider Thriller, der aber deutlich an den Anfang der 90er Jahre gehört.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein großartiger Blick auf das Leben - von den Toten

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Inhalt:
Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Wäre es eine Geschichte oder die Erinnerung an einen Moment, an ein bestimmtes Gefühl, eine Regung?

Rezension:
Robert ...

Inhalt:
Wenn die Toten auf ihr Leben zurückblicken könnten, wovon würden sie erzählen? Wäre es eine Geschichte oder die Erinnerung an einen Moment, an ein bestimmtes Gefühl, eine Regung?

Rezension:
Robert Seethaler ist hier ein Meisterwerk aus allem gelungen. Er lässt viele sehr unterschiedliche Bewohner Paulstadts nach ihrem Tod von bzw aus ihrem Leben erzählen. Dieses Buch ist nicht nur eine wunderbare Geschichte vieler Menschen und damit auch ihrer Stadt - Paulstadt, sondern es ist vor allem eine Hommage an das Leben.
Das Buch macht nachdenklich, berührt, wirft Fragen auf- vor allem aber hat es mich begeistert! Große Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 13.06.2018

Gute Beschreibung, leider aber zu oberflächlich

Speicher 13
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Jon McGregors Speicher 13 beginnt damit, dass ein 13 jähriges Mädchen in einem kleinen südenglischen Dorf verschwindet. Das Mädchen hat dort mit ihren Eltern die Ferien verbracht. Alle Suchaktionen bleiben ...

Jon McGregors Speicher 13 beginnt damit, dass ein 13 jähriges Mädchen in einem kleinen südenglischen Dorf verschwindet. Das Mädchen hat dort mit ihren Eltern die Ferien verbracht. Alle Suchaktionen bleiben erfolglos. Dennoch geht das Leben in dem Dorf weiter, die Bewohner haben ihre privaten Schwierigkeiten und Erfolge - darüber ziehen die Jahre dahin.
Jon McGregor beschreibt aus der Vogelperspektive das Leben der Menschen nach dem Verscvwiinden. Er vergleicht die menschlichen Routinen mit dem Leben in der Natur und lässt alle Ereignisse auf der gleichen Wertebene ablaufen.
Mir blieb der gesamte Roman zu sehr an der Oberfläche. Durch die Vogelperspektive war eine Identifikation mit den Personen schwierig und das ganze war mir zu einsilbig und langgezoggen. Dennoch beschreibt das "Weiterleben" der Menschen sehr gut und die untergründige Ungewissheit und Spannung im Dorf ist durch das gesamte Buch spürbar. Etwas heraus ragen die Momente, in denen deutlich wird, dass so mancher Dorfbewohner nicht die ganze Wahrheit gegenüber der Polizei gesagt. Ansonsten bleibt es leider bei einer reinen Beschreibung mit einem sehr offenen Ende.

Ich hatte nach sehr guten Ankündigunngen mehr erwartet!

Veröffentlicht am 04.04.2018

Stimmt nachdenklich, aber wenig Emotionen

Der Gedankenspieler
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Inhalt
Der Protagonist in diesem Roman ist der 80 jährige Architekt Johannes Wenger. Nach einem unglücklichen Sturz ist er an den Rollstuhl gebunden und von nun an auf Hilfe angewiesen. Sein größter Unterstützer ...

Inhalt


Der Protagonist in diesem Roman ist der 80 jährige Architekt Johannes Wenger. Nach einem unglücklichen Sturz ist er an den Rollstuhl gebunden und von nun an auf Hilfe angewiesen. Sein größter Unterstützer ist sein Hausarzt/Freund Dr. Mailänder. Dieser versucht ihm sowohl medizinisch zu helfen, als auch Johannes in sein Familienleben mit einzubinden.

Bewertung


Es handelt sich hierbei um eine durchaus schonungslose Darstellung der Gebrechen und der Hinfälligkeit des Alters. Diese Thematik hat mich von der Darstellung her sehr überzeugt und auch der Aspekt der Selbst- bzw Fremdbestimmung, wenn man auf Hilfe/Pflege angewiesen ist, wird sehr gut rausgearbeitet.
Mir fehlte leider auf der emotionalen Ebene recht viel. Es kommt leider nur in Teilen durch, wie schwer Johannes die Abhängigkeit und auch die Einsamkeit, die seine neue Situation mit sich bringt, fällt. Auch, wenn er sich zurückzieht und dann den Kontakt zu seinem Hausarzt und dessen Familie sehr einschränkt, werden seine Gefühle für mich nicht genügend deutlich. Welche Gefühle veranlassen ihn zu diesem Rückzug? Wie geht es ihm in der kontaktlosen Zeit? Wie empfindet er im Gesamten seine Situation? Nur am Ende des Buches schimmert diese Emotionalität ein wenig durch. Hier hätte deutlich mehr in das Gefühlsleben des Johannes Wenger eingetaucht werden können. Insbesondere weil der Leser im Epilog erfährt, dass der Roman in großen Teilen autobiografisch ist.
Sein Hausarzt Dr. Mailänder wird durchgehend auch als sein Freund bezeichnet. Leider fehlte mir auch hier in weiten Teilen des Buches die emotionale Ebene der Freundschaft. Besonders in den Szenen, wo die Beiden persönlichen Kontakt haben bleibt es sehr auf die medizinische Ebene beschränkt.

Insgesamt dennoch eine Leseempfehlung, die nachdenklich stimmt. Besonders in Bezug auf das Thema Selbstbestimmung / Fremdbestimmung in der Pflege gibt es viele gute und nachdenklich stimmende Impulse.