Der Beginn der Pädiatrie
Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)Berlin 1911.
Marlene und Emma sind sechs und vier Jahre alt, als ihre Mutter unerwartet stirbt und versuchen, der staatlichen Fürsorge zu entkommen und sich auf den Straßen Berlins alleine durchzuschlagen. ...
Berlin 1911.
Marlene und Emma sind sechs und vier Jahre alt, als ihre Mutter unerwartet stirbt und versuchen, der staatlichen Fürsorge zu entkommen und sich auf den Straßen Berlins alleine durchzuschlagen.
Das funktioniert natürlich nicht lange und sie kommen doch in ein Waisenhaus, bis sie alt genug sind, in der Kinderklinik Weißensee zu Kinderkrankenschwestern ausgebildet zu werden.
Sie stoßen auf diverse Widerstände, müssen hart arbeiten und sich immer wieder behaupten.
Als dann noch zwei Männer in ihr Leben treten und die Herzen der Schwestern höher schlagen lassen, ist das Gefühlschaos perfekt.
Dass Marlene nach Höherem strebt und Medizin studieren möchte, um anschließend nicht bloß als Kinderkrankenschwester, sondern als Kinderärztin arbeiten möchte, stellt sie zudem vor noch größere Herausforderungen.
Dieser historische Roman ist ein echtes Wohlfühlbuch.
Als Leser:in erlebt man keine besonderen Höhen oder unerwartete Wendungen in der Handlung. Schnell ist klar, wer der Bösewicht oder besser gesagt, die Bösewichtin ist und welche Liebe eher von Bestand sein wird, als die andere.
Im Prinzip verrät der Klappentext schon alles, was man wissen muss und das eigentliche Lesevergnügen besteht darin, sich nicht besonders konzentrieren zu müssen und einfach durch die Geschichte dämmern zu können.
Der einzige echte Kritikpunkt ist für mich, dass sich die Autorin nicht die Mühe gemacht hat, vernünftig bezogen auf die damaligen Methoden der Kinderheilkunde zu recherchieren. Im Prinzip finden fast keine Behandlungen statt und wenn, dann werden die jeweiligen Vorgänge kaum bis gar nicht beschrieben.
Bei einem historischen Roman, der in einem Krankenhaus irgendeiner Art spielt, erwarte ich, dass sich der Autor/ die Autorin vernünftig in den Stoff einarbeitet und authentische Behandlungen beschreibt und nicht einfach lapidar über alles wichtige hinweggeht, um sich schnell wieder den Liebeleien der Charaktere zuzuwenden.
Ein wenig aufregender und noch viel weniger spannender, dafür aber umso idyllischerer historischer Roman.