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Veröffentlicht am 06.06.2022

Düster

Das verlassene Haus
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Das alte Hadley-Haus steht nun endgültig leer und verbreitet schlechte Energie und noch schlechtere Erinnerungen.
Als die Dorfbewohner auf die Idee kommen, dort eine Seance abzuhalten, war damit zu rechnen, ...

Das alte Hadley-Haus steht nun endgültig leer und verbreitet schlechte Energie und noch schlechtere Erinnerungen.
Als die Dorfbewohner auf die Idee kommen, dort eine Seance abzuhalten, war damit zu rechnen, dass etwas ganz gewaltig schiefgehen musste. Doch damit, dass es am Ende mal wieder eine Leichte geben würde, hat wahrscheinlich keiner der Teilnehmer gerechnet.
Oder etwa doch? Ist Madeleine vor Schreck gestorben oder war es Mord?
Inspector Gamache wird mal wieder mit seinem Team in das beschauliche Dorf Three Pines geschickt und muss sich dort nicht nur mit seinen düsteren Erinnerungen im Zusammenhang mit dem alten Hadley-Haus auseinandersetzen, sondern wird zusätzlich von den Medien bezüglich eines älteren Falls regelrecht auseinandergenommen.
Doch so wie wir Gamache bisher kennengelernt haben, ist davon auszugehen, dass er sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen lassen wird.

Wie schon in den ersten beiden Bänden dieser Krimireihe besticht auch der dritte Teil mit einer eher gemächlichen Erzählweise und führt die lesende Person immer weiter in die Dorfgemeinschaft ein.
Die skurrilen Charaktere bleiben skurril, Gamache ist nach wie vor der besonnene Ermittler, der allen anderen scheinbar stets einen Schritt voraus ist und die Auflösung des Falls wartet erneut mit überraschenden Elementen auf.

Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden ist dieser jedoch deutlich düsterer und gruseliger. Die vergiftete Atmosphäre des leerstehenden Hauses sickert zwischen den Buchseiten hervor und schickte mir beim Lesen den einen oder anderen Schauer über den Rücken.

Trotz des sehr ruhigen, schon fast langatmig anmutenden Schreibstils, finde ich diese Krimireihe immer spannender und möchte wissen, wie es mit Gamache und den Bewohner von Three Pines weitergeht.

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Alpenkrimi mit viel Humor

Föhnlage
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Skurriler geht‘s nimmer.
In einem beschaulichen Alpenkurort stürzt während eines Konzerts ein Mann von der Empore ins Publikum und erschlägt bei seiner Landung einen der Zuschauer.
Der Gestürzte ist leider ...

Skurriler geht‘s nimmer.
In einem beschaulichen Alpenkurort stürzt während eines Konzerts ein Mann von der Empore ins Publikum und erschlägt bei seiner Landung einen der Zuschauer.
Der Gestürzte ist leider auch nicht mehr zu retten.
Kommissar Jennerwein hat es also mit zwei Leichen zu tun, deren Dahinscheiden ein Unfall, ein terroristischer Akt oder eiskalter Mord gewesen sein könnte.
Mit seinem Ermittlerteam und einer Psychologin geht Jennerwein der Sache auf die Spur, dass er während der Ermittlungen selber mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, macht es ihm nicht unbedingt leichter.
Doch niemand darf erfahren, dass Jennerweins optische Wahrnehmung gelegentlichen ins Stocken gerät, also gilt es durchzuhalten und ab und zu mal beide Augen zuzukneifen.
Gleichzeitig geht ein Bestatterehepaar ein paar ganz besonderen Geschäften nach und geraten zusehends ins Visier der ermittelnden Beamten.
Haben die Bestatter etwas mit den zwei Toten im Konzertsaal zu tun?

Ich muss sagen, dass mir Jörg Maurer als Sprecher seines eigenen Hörbuchs sehr gut gefallen hat. Er beherrscht den Dialekt, macht an den richtigen Stellen Kunstpausen und scheint sich und sein Buch eher mit einem Augenzwinkern zu betrachten, statt sein Machwerk bierernst zu nehmen.

Der Kriminalfall und die diversen Verstrickungen wurden solide dargestellt, an vielen Stellen konnte ich laut lachen oder wenigstens schmunzeln und die verschiedenen Charaktere werden sehr authentisch beschrieben.

Mir hat dieser erste Band der Krimireihe jedenfalls Lust auf mehr gemacht.

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Veröffentlicht am 02.05.2022

Entschleunigung und Achtsamkeit als Weg in die Gesundheit

CARE
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Brooke McAlary weiß, wovon sie spricht, wenn es um Stress, Unzufriedenheit und mangelnde Selbstfürsorge geht. Sie hat unter anderem unter postnatalen Depressionen gelitten und diese zum Teil wieder in ...

Brooke McAlary weiß, wovon sie spricht, wenn es um Stress, Unzufriedenheit und mangelnde Selbstfürsorge geht. Sie hat unter anderem unter postnatalen Depressionen gelitten und diese zum Teil wieder in den Griff bekommen, indem sie anfing, regelmäßig im Garten zu arbeiten und somit wertvolle Zeit in der Natur zu verbringen. Ihre eigenen Erfahrungen, was Stress und ungesundes Zeitmanagement angeht haben sie dazu veranlasst, zu recherchieren, sich mit ihrem inneren Selbst auseinanderzusetzen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten.

In diesem liebevoll gestalteten und sehr persönlich erzählten Ratgeber erläutert die Autorin diverse Möglichkeiten, wie wir unseren Alltag achtsamer und somit für unseren Körper und unsere Psyche gesünder gestalten können.
Mithilfe einiger Statistiken zeigt sie auf, wie sich unser Verhalten in dieser modernen und technologischen Welt immer mehr in eine krankmachende Richtung entwickelt. Zum Beispiel wissen wir alle, dass es wichtig und gesund ist, Zeit in der Natur zu verbringen, hängen aber ständig vor dem PC oder am Smartphone.
Oder wir sitzen wie Zombies vor dem Fernseher, statt uns selber kreativ zu betätigen.
Um diese Verhaltensweisen langsam, aber stetig, zu ändern, gibt die Autorin einfach umsetzbare Beispiele und Vorschläge, wie etwa das Smartphone beim nächsten Spaziergang einfach mal zu Hause zu lassen, einer fremden Person auf dem Bürgersteig zuzulächeln oder sich handwerklich zu betätigen.

Mir hat an diesem Buch besonders gut gefallen, dass Brooke McAlary der lesenden Person Hilfsmittel an die Hand gibt, die leicht in den Alltag zu integrieren sind und kein allzu großes Umdenken und Umgewöhnen erfordern.

Dieses Buch kann für jeden und jede eine Hilfe sein, man muss sich nur darauf einlassen und in kleinen Schritten anfangen, dann steht einem entschleunigten und gesünderen Leben nichts mehr im Weg.

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Veröffentlicht am 28.04.2022

Das zweite Leben des Wallace Price

Das unglaubliche Leben des Wallace Price
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Wallace Price ist vierzig Jahre alt, geschieden, chronisch schlecht gelaunt, pedantisch, egozentrisch und Anwalt. Er macht seinen Mitmenschen das Leben schwer und lebt selber ausschließlich für die Arbeit. ...

Wallace Price ist vierzig Jahre alt, geschieden, chronisch schlecht gelaunt, pedantisch, egozentrisch und Anwalt. Er macht seinen Mitmenschen das Leben schwer und lebt selber ausschließlich für die Arbeit. Er ist gut in seinem Job und umso schlechter wenn es darum geht, das Leben zu genießen. Als er plötzlich an einem Herzinfarkt stirbt und sich über seinem eigenen Körper schwebend wiederfindet, kann er kaum glauben, was passiert ist. Wie kann das Leben von jetzt auf gleich beendet sein? Zumal er sich doch vorher zwar nicht wirklich lebendig, aber doch wenigstens gesund gefühlt hat. Als er seiner eigenen äußerst deprimierenden Beerdigung beiwohnt, wird er von Mei, einer Sensenfrau, abgeholt und zu Hugo, einem Fährmann, gebracht. In Hugos Teeladen soll Wallace auf den Übergang ins Jenseits vorbereitet werden, so dass er sich ohne Reue endgültig von seinem Leben verabschieden kann.

Wie man sich vorstellen kann, hatte Wallace das eine oder andere Problem mit der neuen Situation und versucht alles, um wieder in sein altes Leben zurückkehren zu können. Doch mit der Zeit muss er feststellen, dass es nicht vieles gibt, zu dem er zurückkehren könnte und so lebt er sich immer mehr bei dem Fährmann Hugo und dessen skurrilen Mitbewohnern ein. Mehr und mehr bricht Wallace‘ unliebsame Fassade auseinander und ein fast ganz neuer Mensch kommt zum Vorschein.

In seinem zweiten Buch befasst sich der Autor mit wichtigen Themen wie Verlust, Trauer, Akzeptanz und Neuorientierung.

An einigen Stellen konnte ich durch den Tränenschleier vor meinen Augen die Schrift nicht mehr erkennen und an anderen Stellen musste ich das Buch zur Seite legen, weil mir der Bauch vor lachen wehtat. Die stets authentische und einfühlsame Erzählweise von T.J. Klune hat mich auch in diesem Buch wieder überzeugt.

Ein absoluter Wohlfühlroman mit Tiefgang.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Urlaub für die vielbeschäftigten Rentner

Ans Vorzelt kommen Geranien dran (Die Online-Omi 14)
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Renate Bergmann fährt mit ihren Ilse und Kurt zum Ausspannen mit einem Campingwagen auf einen Zeltplatz und verbringen dort mehrere aufregende Sommerwochen. Auch Rentner benötigen mal eine Auszeit von ...

Renate Bergmann fährt mit ihren Ilse und Kurt zum Ausspannen mit einem Campingwagen auf einen Zeltplatz und verbringen dort mehrere aufregende Sommerwochen. Auch Rentner benötigen mal eine Auszeit von ihrem Alltag, bestehend aus Friedhofbesuchen, Katzenversorgung, Enkelkinderbespaßung und Beerdigungen.
Renate muss ihrem Enkel hoch und heilig versprechen, dass der Camper keinen Zentimeter bewegt wird, nachdem er auf dem Zeltplatz korrekt platziert worden ist.
Ob Renate, Ilse und Kurt sich an diese strenge Regel halten werden? Und wie lässt sich eigentlich der stinkstiefelige Platzwart Günter Habicht zu etwas mehr Lebensfreude und weniger Strenge umerziehen?
Renate hält uns mit ihren Anekdoten bei Laune und sich selber auf Trab.

Dieser vierzehnte Band der Renate Bergmann-Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen.
Ich fand es in diesem Band nur etwas übertrieben, wie viele Begriffe Renate in ihren Erzählungen falsch verwendet oder falsch schreibt.
Aus den Toyota ihrer Freunde wird Koyota.
Internet wird einfach mal in Interweb umgetauft und der Cholesterinspiegel wird nur noch Kollera genannt.
Dass eine ältere Person mit modernen Begriffen, besonders im technischen Bereich, nicht viel anfangen kann, verstehe ich ja noch. Aber Toyota und Cholesterin sollten auch für eine Rentnerin keine Probleme darstellen.
Hier hat sich der Autor ein wenig zu weit aus dem Fenster gelehnt, was den „Humor“ angeht.

Abgesehen von diesen recht kleinen Mängeln handelte es sich hierbei mal wieder um ein kurzweiliges Lesevergnügen, das durchaus Lust auf mehr macht.

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