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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2018

Informativ und lustig

Unverfrorene Freunde
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Das Cover des Buches hat mich direkt angesprochen - es gibt aber auch nur sehr wenige Menschen, die keine Pinguine mögen. Und bei einem Buch über Pinguine macht es Sinn, genau diese aufs Cover zu packen.
Klemens ...

Das Cover des Buches hat mich direkt angesprochen - es gibt aber auch nur sehr wenige Menschen, die keine Pinguine mögen. Und bei einem Buch über Pinguine macht es Sinn, genau diese aufs Cover zu packen.
Klemens Pütz versucht dem Leser in diesem Buch "seine" Pinguine näher zu bringen - er behandelt alle 18 Pinguinarten, aber manche mehr als andere. Da es sich vornehmlich in der Antarktis aufhält, schreibt er viel zu Königs- und Kaiserpinguinen, sowie den Felsen- und Adeliepinguinen.

Pinguine gibt es mittlerweile auf Youtube, in Filmen und in Büchern, weil sie die Menschen begeistern. Über das tatsächliche Leben der Pinguine (und wie verschieden die Arten sind) ist aber wenig bekannt.

Genau das möchte Klemens Plötz mit seinem Buch ändern. Er bringt dem Leser viele Fakten nahe, ohne, dass man mit Daten und Tabellen zugeschmissen wird. Man lernt tatsächlich sehr viel.
Dabei wird auch gnadenlos aufgeräumt mit den Vorurteilen, welche die Menschen haben (z.B. die Liebespaare auf Lebenszeit und die Treue).

Der Schreibstil ist dabei humorvoll, fast im Plauderton gehalten. Es gibt viele lustige Anekdoten und nebenbei eingestreute (manchmal unsinnige) Forschungsergebnisse [Pinguine könnten z.B. erst dann fliegen, wenn sie es auf 400 km/h Anlaufgeschwindiskeit bringen würden - oder bei einem entsprechenden Sturm).
Dabei erfährt man viel über das Leben der Pinguine, aber auch das Leben eines Feldforschers. Im Mittelteil gibt es auch einige Fotos zu sehen.

Einen großen Teil des Buches machen auch die Gefahren aus, auf welche diese in ihrem Leben treffen und was nötig wäre um die Pinguine besser zu schützen. Das regt auf jeden Fall zum Nachdenken an. Auch bezüglich anderer gefährderter Arten in der Antarktis gibt es hin und wieder einen kurzen Exkurs (zu Seeelefanten z.B.).
Dabei wird auch beschrieben, was schon erreicht wurde, insbesondere was Klemens Pütz mit seiner Stiftung erreichen konnte.

Insgesamt ist dies defintiv ein Buch, das Pinguinliebhaber toll finden werden.
Der Schreibstil ist gut zu verstehen und humorvoll, aber trotzdem informativ, sodass man das Buch sicher auch gut mit einem Kind zusammen lesen kann (ein älteres Kind, ab ca. 10 - 12 Jahre, auch alleine).

Veröffentlicht am 20.09.2018

Tierische Spürnase

Oberons blutige Fälle
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Ich war auf das Buch ziemlich gespannt. Der Klappentext las sich gut und mir gefallen Bücher aus der Sicht von Tieren - allerdings werden diese dabei manchmal zu sehr vermenschlicht.
Das Buch selbst besteht ...

Ich war auf das Buch ziemlich gespannt. Der Klappentext las sich gut und mir gefallen Bücher aus der Sicht von Tieren - allerdings werden diese dabei manchmal zu sehr vermenschlicht.
Das Buch selbst besteht aus zwei Geschichten, die inhaltlich voneinander recht unabhängig sind.

Schon schnell nach dem Beginn zeigt sich, dass der Hauptprotagonist Oberon ein Hund ist - und auch so handelt und denkt wie ein Hund - so verwechselt er gerne mal Minuten mit Jahren, der Gedanke an Essen ist allgegenwärtig und er hat Verhaltensweisen, die ein Hund nunmal hat. Sehr amüsant fand ich beispielsweise, dass er sich darüber echauffiert, wie unhöflich und seltsam es ist, wenn man jemanden nicht an seinem Hintern schnüffeln lasst.
Es gibt auf jeden Fall eine amüsante, manchmal auch sehr erhellende Sichtweise auf das Leben und die Menschen.
Oberon lebt bei einem Druiden, mit dem er reden kann bzw. durch Gedankenübertragung kommuniziert.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist locker, humorvoll und man kann ihn wundernbar am Stück lesen.

Beide Geschichte fand ich recht gelungen. Ich musste häufiger schmunzeln. In der zweiten Geschichte erfährt man etwas mehr über die Hintergründe und Atticus rückt ein Stück mehr in den Fokus und damit auch seine Fähigkeiten.
Unheimlich spannend sind beide Geschichte nicht - es ist eben kein "richtiger" Krimi, sondern mehr eine amüsante Detektivgeschichte über einen bzw. zwei Kriminalfälle.

Wer gerne tierische Bücher liest, leichte Krimis mag und wem etwas Fanatsy gefällt, dem sei dieses Buch empfohlen.
Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass etwas ältere Kinder Spaß an diesem Buch finden.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Romantasy in Cornwall

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Die Geschichte handelt von June, die ein Austauschjahr bei ihrem Onkel in Cornwall macht. Dabei entdeckt sie ihre magische Gabe und lernt die beiden sehr unterschiedlichen Brüder Blake und Preston kennen. ...

Die Geschichte handelt von June, die ein Austauschjahr bei ihrem Onkel in Cornwall macht. Dabei entdeckt sie ihre magische Gabe und lernt die beiden sehr unterschiedlichen Brüder Blake und Preston kennen. Diese sind ebenfalls in die mystischen Ereignisse involviert und lassen - um die Geschichte für June noch komplizierter zu machen - beide ihr Herz höher schlagen.

Mir gefällt die Geschichte gut. Es ist ein Jugendroman und auch für ein derartiges Publikum geschrieben.

I diesem ersten Band überwiegt definitiv die Romantik und die Mystik kommt für mich etwas kurz; das liegt sicher auch daran, dass June die Gabe erst im Verlauf des Buches überhaupt bemerkt. Das wird sich aber denke ich im nächsten Band ändern, wenn den Gaben weiter auf den Grund gegangen wird.
Die Charaktere sind gut beschrieben und besonders June ist mir sympatisch. Die beiden Jungs sind mit mal mehr, mal weniger sympatisch, das ist aber auch durch die Autorinnen beabsichtigt. Die Motive für das jeweilige Verhalten kann ich auf jeden Fall erahnen.

Die Geschichte ist eher seicht geschrieben und lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Der Schreibstil ist angenehm, eher einfach und auf Jugendliche zugeschnitten (also keine komplexen Wörter oder hochtrabenden Formulierungen). Für meinen Geschmack hätte er aber ein klein wenig literarisch anspruchsvoller sein können. Es gibt viele "und" Sätze, die teilweise besser eigene Sätze hätten bleiben sollen und manches war an Beschreibungen doch recht platt und einfach . Zudem - und das nervt auf Dauer auch ein wenig - gibt es öfter Wiederholungen (die blauen Augen, die grünen Augen, die zersplitternden Diamanten). Eine Variation in der Beschreibung oder einfach weniger davon hätten meiner Ansicht nach das Buch noch etwas besser gemacht.
Nichtsdestotrotz habe ich beim Lesen darüber hinwegsehen können und es hat den Lesespaß nur wenig getrübt.

Fazit:
Wer tiefgreifende, komplexe Geschichte sucht mit einem sehr hohen literarischen Standart ist hier falsch.
Aber es ist ein netter Roman, der einen zum Schmunzeln bringt und für einen entspannten Lesegenuss nach Feierabend oder am Wochenende perfekt geeignet ist. Die beiden folgenden Bücher werde ich bestimmt auch lesen.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Die Geschichte eines Lebens

Das rote Adressbuch
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Es gibt Geschichten, in denen kein großer Spannungsbogen existiert, in denen an sich nicht viel passiert - und die man trotzdem nicht weglegen möchte.
Dies hier ist so eine.

Das rote Adressbuch handelt ...

Es gibt Geschichten, in denen kein großer Spannungsbogen existiert, in denen an sich nicht viel passiert - und die man trotzdem nicht weglegen möchte.
Dies hier ist so eine.

Das rote Adressbuch handelt von Doris, einer Dame, die in Schweden lebt und inzwischen 96 Jahre alt ist.
Sie lebt alleine in einer Wohnung und wird vom Pflegedienst betreut. Zu ihrer Enkelin hat sie Kontakt, aber auch nur über Skype, da diese in den USA lebt.
Sie besitzt ein Adressbuch, in dem hinter den meisten Namen das Wort TOT notiert ist.

Genau um dieses Adressbuch dreht sich die Geschichte. Doris möchte ihrer Enkelin Jenny die Geschichte ihres Lebens erzählt, damit diese nicht mit ihr stirbt und schreibt sie daher auf. Dabei orientiert sie sich an den Namen im Adressbuch. Von der ersten Begegnung, bis zu dem Tag, wo sie schließlich den Namen durchstreicht und dahinter TOT notiert.

So reist man gemeinsam mit Doris durch ihr Leben.
Der Ablauf der Erzählung ist chronologisch aus Doris Sicht geschrieben. Sie wird unterbrochen von der Beschreibung der Gegenwart aus Sicht eines Erzählers.
Die Geschichte nimmt einen mit in die Zeit zu Beginn der 1930er bis in die Gegenwart, nach Schweden, Paris und Amerika. Sie erzählt von dem aufregenden, aber auch schwierigen Leben einer jungen Frau, deren Kindheit früh endet und die heranwächst, sich entwickelt und älter wird.
In der Gegenwart ist sie schon alt, der Körper will nicht mehr, frühere Weggefährten sind alle gestorben und bis auf den Pflegedienst besucht sie niemand. Jenny lebt zu weit weg, auf der anderen Seite der Erde.
In all dies gibt das Buch Einblicke, die einen in die Gedanken einer Protagonistin eintauchen lasse, die sehr ungewöhnlich ist - wenige andere Bücher handeln von 96jährigen Damen.

Die Geschichte ist keine, die viel Spannung aufbaut und die unheimlich viel Handlung hat, aber sie ist unheimlich liebevoll geschrieben und regt zum Nachdenken an.
Teilweise ziehen sich die Kapitel etwas hin, aber das hat mich hierbei nicht gestört. Eine Lebensgeschichte erzählt man nicht knapp, man schmückt sie aus, schwelgt in Erinnerungen und beschreibt viel.
Auch die Liebe kommt nicht zu kurz.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und warmherzig, man kann ihn gut lesen.

Fazit:
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist eine nette Lektüre, die sich flüssig lesen lässt. Sie regt zum Nachdenken an ohne dabei dauernd unangenehm und gekünstelt Dinge aufzuzeigen.
Das Buch ist sehr liebevoll geschrieben.
Man muss diese Art Buch jedoch mögen. Wer Spannung und Action sucht wird mit diesem Buch definitiv nicht glücklich!

Veröffentlicht am 19.07.2018

Man muss nicht perfekt sein

Verrücktes Herz
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Das Buch Verrücktes Herz handelt von Ava, einer Frau, der Mann, zwei erwachsene Kinder und der Haushalt über den Kopf wachsen und sie schlussendlich krank machen. Ava wird in eine psychiatrische ...

Das Buch Verrücktes Herz handelt von Ava, einer Frau, der Mann, zwei erwachsene Kinder und der Haushalt über den Kopf wachsen und sie schlussendlich krank machen. Ava wird in eine psychiatrische Klinik eingewiesen.
Dort lernt sie neue Menschen kennen und lernt viel über das Leben, die Liebe und die Freundschaft.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Zum einen finde ich den Aspekt "man muss nicht perfekt sein und es allen recht machen", der sich durch das ganze Buch zieht, unheimlich wichtig und richtig. Das geht tatsächlich einfach nicht und macht auf dauert krank - wie es auch Ava erfährt.
Zudem sind die Charaktere einfach unheimlich sympatisch, einfach weil sie alle Schrullen und Macken haben. Und sie alle machen eine Veränderung durch.
Allerdings (und dies muss, wenn man sich mit psychischen Erkrankungen auskennt gesagt werden), sind die Charaktere überzogen, ebenso, wie die Krankheiten verharmlos bzw. vereinfacht werden. Jemand, der ernsthaft psychisch erkrankt ist, wie nicht durch die Absolvierung von einer Aufgabe und dem Kennelernen neuer Freunde plötzlich geheilt.
Da dies aber keine staatsliche, geschlossene Psychiatrie ist, sondern als private, offene Klinik dargestellt wird (aus der man also einfach gehen kann und sich selber entlassen kann), stört mich das nicht so sehr. Dort könnten sich durchaus Menschen einfinden, die nur eine leichte psychiatrische Erkrankung haben (wie Avas Erschöpfung, die auch keine tiefgehede Depression ist/sein kann), bei der sie Hilfe benötigen.

Das Buch lässt sich flüssig lesen, der Schreibstil ist leicht und locker. Die Geschichte ist gut zu lesen ohne richtigen Tiefgang und ohne komplizierte Sachverhalte und Beschreibungen, die man mehrmals lesen müsste.
Ein bisschen mehr Tiefgang und Ernst wäre mir aber noch lieber gewesen - und wäre auch möglich gewesen. Eine Psychiatrie ist immerhin kein Urlaubsort und die diversen Charaktere habe genug, das eine etwas tiefgründigere Story hergegeben hätte.
Das Buch ist in aus der Ich-Erzähler Perspektive geschrieben und lässt einen so wunderbar Ava Sicht und Innenleben erfahren.

Verrücktes Herz ist eine schöne Urlaubs- / Entspannungslektüre, die man gut lesen kann und die einem gute Laune macht.
Tiefgang darf man hier nicht erwarten, auch keine ernsthafte Auseinandersetzung mit psychiatrischen Erkrankungen oder dem tatsächlichen Aufenthalt in einer Psychiatrie. Gemütlich im Liegestuhl mit einem Glas Wein will ich aber genau das auch nur manchmal.
Und manchmal eben einen seichten, netten, schnell zu lesendem Roman, der einen zum lächeln bringt wie diesem Buch.