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Veröffentlicht am 08.02.2018

Spannend, brutal und doch so schön

Preppy - Er wird dich verraten
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Ich konnte es gar nicht erwarten endlich Preppys Geschichte lesen zu dürfen – vor allem nach dem Ende von Bears Teilen. „Preppy – Er wird dich verraten“ ist nun der erste Teil über Preppy.

Die Geschichte ...

Ich konnte es gar nicht erwarten endlich Preppys Geschichte lesen zu dürfen – vor allem nach dem Ende von Bears Teilen. „Preppy – Er wird dich verraten“ ist nun der erste Teil über Preppy.

Die Geschichte spielt zum großen Teil noch vor Kings und Bears. King ist gerade im Gefängnis und Bear hängt noch immer mit seinem Bikerclub rum und Preppy ist gerade dabei die Granny Treibhäuser auszubauen und gleichzeitig versucht er für King seine Tochter Max aus den Fängen der Fürsorge zu holen. Und dabei trifft er auf Dre – die Enkelin einer der Treibhaus Grannys. Dre ist absolut am Ende – von Drogen gezeichnet und hat vom Leben nichts mehr zu erwarten. Als sie und ihre Kumpanen die Pflanzen aus den Treibhaus ihrer Grandma stehlen, wird sie dabei von Preppy erwischt. Und obwohl er sie dafür bestrafen muss und will – denn niemand bestiehlt Preppy – kann er es nicht, denn irgendwas ist an Dre, was er nicht benennen und verleugnen kann und so kommt es, dass er sie rettet – vor den Drogen und dem Tod und doch weiß er, dass er sie nicht behalten kann.

Preppy ist bereits seit dem ersten Teil der heimliche Liebling der Leser und dieses Buch macht mehr als deutlich warum es so ist. Er ist witzig, charmant, durchgeknallt, sexy und zugleich hässlich, pervers und abgrundtief Böse. Er vereint so ziemlich alle Eigenschaften wie man einen Menschen beschreiben kann und doch lieben ihn alle, weil man ihn letztendlich einfach nun in den Arm nehmen will um ihn zu sagen, dass er liebenswert und etwas besonderes ist, denn er ist doch seines knallharten Äußeren so verletzlich. T.M. Frazier hat mir Preppy einen wunderbaren Charakter erschaffen. Die Art und Weise wie sie es schafft Preppy darzustellen, macht ihn mehr als lebendig. In den einen Moment muss man sich über ihn ausschütten, wie er es schafft den Ernst des Lebens, immer wieder ins lächerliche zu ziehen. Sein Humor ist einzigartig und bewundernswert. Doch im nächsten, muss man den Atem anhalten, weil man Angst vor ihn bekommt – sie spüren kann, wenn er seine abartige und furchterregende Seite zeigt. Doch eigentlich ist er noch immer der kleine tief verletzte Junge, der von seiner Mutter im Stich gelassen und von seinen Stiefvater misshandelt wurde.
Auch Dre ist wieder ein toller und gelungener Charakter, der durch einen Schicksalsschlag auf den falschen Weg gekommen ist. Und trotz dass sie von all den Drogen gezeichnet ist und keine Hoffnung mehr im Leben sieht, kämpft sie für Preppy und versucht ihn zu retten. Toll – oder auch nicht – ist, dass Dre nicht so von jetzt und gleich weg von den Drogen ist, sondern immer wieder das Verlangen spürt bis dahin gehend, dass sie wieder zur Nadel greift. Der harte Weg, den Junkies gehen müssen um sich endgültig von der „miesen und hinterhältige beste Freundin namens Droge“ zu trennen wird sehr realistisch und glaubwürdig dargestellt.
Dre und Preppy sind zwei für einander bestimmte Seelen, die sich gegenseitig brauchen. Die Verbundenheit der Beiden ist in jeder Sekunde zu spüren und berührt den Leser auf eine wunderbare Weise.

Bereits wie in den ersten Teilen geht es auch in diesem immer wieder hart und brutal zu. An manchen Stellen habe ich den Atem angehalten und wollte die Augen schließen um das Elend und das Brutale nicht „zu sehen“, denn dieser Teil übertrifft in Sachen Brutalität die anderen um so einiges. Aber die Autorin bleibt ihren Stil treu und zeigt in ihrer Geschichte eine Welt, vor der die meisten die Augen schließen und verleugnen und doch ist sie real und existent.

Zum Glück war der Cliffhanger am Ende dieses Mal nicht so schlimm, da dieser Teil letztendlich chronologisch ungefähr da endet, wo auch Bears Geschichte endete.

Mein Fazit:
Genau wie die ersten Teile dieser Reihe hat mich auch dieser restlos begeistert. Spannend von der ersten Zeile bis zur letzten. Und vor allem nichts für schwache Nerven. Mich hat es wieder zu 100% überzeugt und man kann sehr gespannt sein, wie es mit Peppy und Dre weitergeht.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Herz oder Verstand?

Hearts of Blue - Gefangen von dir
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„Hearts of Blue – Gefangen von dir“ von L.H. Cosway ist der 4. Teil der „Hearts-Reihe“.

Kurz etwas zum Inhalt:
Lee Cross ist seit frühster Kindheit ein Dieb – darauf angewiesen um zu Überleben. Und obwohl ...

„Hearts of Blue – Gefangen von dir“ von L.H. Cosway ist der 4. Teil der „Hearts-Reihe“.

Kurz etwas zum Inhalt:
Lee Cross ist seit frühster Kindheit ein Dieb – darauf angewiesen um zu Überleben. Und obwohl er erst 25 Jahre ist, steckt er schon ziemlich tief im Sumpf des Verbrechens. Karla Sheehan ist genau das Gegenteil. Sie ist Polizistin mit Leib und Seele – immer darauf aus, Verbrechen zu bekämpfen. Und obwohl sie so gegensätzlich sind – der eine auf der Seite des Gesetzes und der andere auf der Seite der Gesetzesbrecher – gibt es etwas zwischen den Beiden, dass sie immer wieder anzieht und sie immer mehr in Versuchung führt. Und am Ende ist es nur eine Frage: Herz oder Verstand?

Nach der Leseprobe war ich sehr neugierig auf das Buch. Mit den flüssigen, witzig und spritzigen Schreibstil hat die Autorin überzeugt. Sie schreibt sehr gefühlvoll und direkt. Man fühlt sich sofort in den Bann gezogen. Daher war ich glücklich, dass ich dieses Buch vorab lesen durfte. Auch nun beim Lesen hat mich das Buch / die Geschichte zu 90% überzeugt.
Die Geschichte um die beiden wunderbaren Hauptprotagonisten ist einfach spannend und prickelend. Man kann das Verlangen der beiden in jeder Zeile spüren. Man hält automatisch die Luft an, wenn Karlas Vernunft wieder einmal die Oberhand gewinnt und freut sich schon darauf, wenn sie doch wieder einknickt. Ein Wechselbad der Gefühle erwartet einen, wenn man ihre Geschichte liest. Allerdings fand ich es sehr schade, dass sich dieser Gewissenskonflikt zu einfach in Luft aufgelöst hat und das Ende zu seicht – schon fast schmalzig wirkte. Meiner Meinung nach hätte diese tolle Geschichte ein anderes Ende verdient. Auch der Sumpf des Verbrechens war von jetzt auf gleich besiegt und das wirkte einfach zu unrealistisch – es fehlte letztendlich etwas.
Die Protagonisten Lee und Karla sind – wie bereits erwähnt – beide wunderbar. Sie sind beide auf ihre Art willensstark und schlagfertig, was einem immer wieder zum Schmunzeln bringt, ohne das die Ernsthaftigkeit verloren geht. Lee ist ein fast Bad Boy, aber ich finde ihn einfach super gelungen. Obwohl er tief im Verbrechensmilieu drin steckt, merkt man es ihn nicht an und auch lässt er es nicht raus hängen. Er ist ein Mann mit diversen Geheimnissen, die ihn anziehend machen. Karla ist ebenfalls tough und beißt sich in einer Männerwelt durch. Insbesondere muss sie sich immer wieder ihren Vater beweisen und das schafft sie grandios. Es gibt auch eine Vielzahl an Nebendarstellern. Auch hier finde ich alle gelungen und man hofft insgeheim, den einen oder anderen mal wieder zu begegnen.

Das Cover ist einfach traumhaft. Beim Lesen hatte ich genau diesen Coverboy als Lee vor meinen Augen. Und wenn man sich diesen Mann ansieht, kann man verstehen, dass Karla ihre Hormone nicht ewig unter Kontrolle halten kann.

Mein Fazit:
Für mich eine tolle Geschichte, die leider am Ende etwas schwächelt, mit tollen Protagonisten. Eine absolute Leseempfehlung. Und obwohl es bereits Teil 4 einer Reihe ist, kann man es ohne Probleme auch Lesen, ohne die vorherigen Teile zu kennen. Ich kannte keinen Teil zu vor, da es mir nicht klar war, dass es sich um einen Folgeband handelt. Allerdings habe ich nun drei weitere Bücher auf meinen SUB.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Emotional und berührend

Beneath the Scars - Nie wieder ohne dich
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„Beneath the Scars – Nie wieder ohne Dich“ stammt aus der Feder der New York Times Bestsellerin Melanie Moreland. Bereits das Cover hat meine Aufmerksam erregt, da es eine gewisse Verletzlichkeit zeigt. ...

„Beneath the Scars – Nie wieder ohne Dich“ stammt aus der Feder der New York Times Bestsellerin Melanie Moreland. Bereits das Cover hat meine Aufmerksam erregt, da es eine gewisse Verletzlichkeit zeigt. Der Klappentext klingt vielversprechend und nach der Leseprobe wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Das Buch erzählt die Geschichte zweier Menschen, die in ihrem Leben zutiefst verletzt und deren Vertrauen missbraucht wurde. Sowohl Megan als auch Zachary sind vom Leben gezeichnet – innerlich und auch äußerlich. An einem einsamen Strand, fernab von einer geschäftigen Großstadt versuchen beide sich vor der Welt zu verstecken und ihren inneren Frieden und Ruhe zu finden. Diese beiden verletzten Seelen begegnen sich am rauen Meer und finden so zueinander um sich gegenseitig zu heilen.

Die beiden Hauptprotagnisten Megan und Zachary sind sehr vielschichtig und tiefsinnig. Im Laufe der Geschichte durchlaufen beide ein absolutes Gefühlschaos und machen eine enorme Entwicklung durch. Auch wenn es für Beide am Anfang schier unmöglich erscheint dass jeweils der Andere die Rettung für sich bedeutet, merken sie recht schnell, dass sie sich nur gegenseitig helfen können.
Die Gefühle und der Schmerz von Zachary und Megan sind dabei zu jederzeit real und merklich zu spüren. Als Leser empfindet man die selbe Traurigkeit, Leere und Dunkelheit beim Lesen. Wirklich gelungen fand ich die Beschreibungen des Wetters und des Meeres, die jeweils der aktuellen Stimmung des Buches entsprachen. So tobte das Meer und Himmel verdunkelte sich, wenn die schlimmen Erinnerungen aufkamen und anderseits scheint die Sonne, wenn den Beiden Momente des Glücks beschieden sind.

Der Schreibstil des Buches ist sehr flüssig, emotional und bildhaft. Als Leser konnte man sich in jede Situation und jeden Ort einfühlen. Die Beschreibungen des Orts und insbesondere die Szenen am Strand waren so detailliert dargestellt, dass ich mir wünschte an diesen Ort zu sein, denn ich bekam dass Gefühl, dass dieser Ort einem die innere Ruhe gibt, die man im hektischen Alltag benötigt.

Dennoch gab es den einen oder anderen Punkt der mir nicht gefallen hat. Zum Einen Megans Freundin Karen, die ich viel zu überzogen fand. Die ganze Episode mit Jared fand ich persönlich störend. Dafür kam das Zueinander von Megan und Zachary zu schnell. Zachary ist wie ein verletztes Tier, dass um sich schlägt, nachdem es verletzt wurde. Und dafür wurde er für meine Begriffe zu schnell handzahm.
Das Ende war auch nicht nach meinen Geschmack – zumindest nicht bei diesem Anfang, bei diesem Hintergrund der Protagonisten.

Fazit:
Alles im Allen ein toller, tiefgründiger und kurzweiliger Roman, der auf jeden Fall tief berührt und den Leser auch zum nachdenken anregt, auch wenn es stark an die Romane von Brittainy C. Cherry erinnert.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Nicht schlecht, aber hat nicht zu 100% überzeugt

Age of Trinity - Silbernes Schweigen
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„Age of Trinity - Silberne Schwingen“ ist der erste Teil der (sagen wir) 2. Staffel der „Psy Changeling“-Reihe von Nalini Singh. Die Hauptdarsteller sind die Gleichen – Menschen, Mediale und Gestaltenwandler ...

„Age of Trinity - Silberne Schwingen“ ist der erste Teil der (sagen wir) 2. Staffel der „Psy Changeling“-Reihe von Nalini Singh. Die Hauptdarsteller sind die Gleichen – Menschen, Mediale und Gestaltenwandler – nur der Schauplatz wechselt jetzt vom Westen der USA nach Russland. In den vorangegangenen Teilen hat Nalini bereits die Weichen zur neuen „Staffel“ gestellt. Nachdem die drei Gattungen sich im Dreibündnis zum gerauft haben, wird schnell klar, dass dies neben einen gewissen Frieden auch neue Feinde und Konflikte auf den Plan ruft. Und genau hier setzt die neue Reihe an.

Das Cover passt sich perfekt in die Reihe ein und ist wieder super gelungen.
Im nun ersten Teil der „Age of Trinity“ Reihe lernen wir, nach den Wölfen und Leoparden, einen Bärenclan kennen, deren Alpha Valentin total von der kühle und korrekten ehemaligen Assistentin von Kaleb fasziniert ist. Silver Mercant wird als Chefin des Krisenmanagement des Dreierbündnisses Opfer eines Mordanschlages. Zu ihrer Sicherheit kommt sie danach bei den in Moskau ansässigen Bärenrudel unter – ganz zur Freude von Valentin, denn das ist seine Chance seiner Auserwählten immer nah zu sein und vor allem noch viel näher zu kommen.

Silver ist keine Unbekannte. Als ehemalige Assistentin von wohl mächtigsten Medialen Kaleb Krychek hatte sie schon in diversen Teilen einen Auftritt. Besonders im letzten Teil wurde ganz deutlich, das Silver und ihre Familie etwas besonderes sind. Bereits nach den ersten Kapitel wird dies immer deutlicher und man kann es gar nicht erwarten, dass dieses Familiengeheimnis endlich gelüftet wird. Die sonst so korrekte Mediale überrascht mit trockenen Witzen und Sticheleien. Einerseits ist sie die scheinbar perfekte Mediale anderseits ist sie aber ihrer Familie zu tiefst verbunden. Schnell gerät sie durch diesen inneren Konflikt an die Grenzen von Silentium, welches durch die Nähe von Valentin und dem Bärenrudel noch beschleunigt wird. Es war wieder einmal spannend zu Lesen, wie sie die scheinbar unüberwindbare Barrieren überwindet und sich auf ihren großen Kuschenbären Valentin einlässt. Allerdings muss ich sagen, dass mir das Ganze viel zu schnell ging.
Valentin ist ein typischer Alpha – ähnlich denen der vorangegangen Bänden – groß, stark, furchteinflößend und doch witzig, einfühlsam, liebevoll und vor allem witzig. Aber dennoch hat er mich nicht überzeugt. Ich fand Valentin nicht echt. Seine Verhalten war viel zu oberflächlich. Für meinen Geschmack hat er sich zu oft verstellt, wenn er sein Ziel verfolgte Silver zu erobern.
Bären als Gestaltenwandler fand ich toll, aber auch hier wurden sie eine Idee zu kuschelig dargestellt. Es waren eher Kuschelbären als furchteinflößende Raubtiere.
Neben bereits bekannten Charakteren, deren Wiedersehen sehr gelungen war, haben sich auch neue Darsteller ihren Weg in die Geschichte gebahnt. Beonders gelungen und faszinierend war die Matriachin der Merchant Familie Ena, Silvers Großmutter. Aber auch Silvers Bruder und die die Bärenzwillinge haben überzeugt.
In diesem Teil gab es wie immer neben der Liebesgeschichte zwischen Silver und Valentin viele weitere Handlungsstränge, in die man immer abwechselnd eintauchen konnte. So werden die Themen rund um das Konsortium und die daraus resultierenden Konflikte weiter gestrickt. Der Wechsel der einzelnen Handelsstränge gelingt wie immer sehr gut und halten somit die Spannung immer hoch. Allerdings muss ich dieses Mal sagen, dass mir so einige angerissene Probleme und Konflikte viel zu kurz gekommen sind, weil immer wieder mit den kleinen Bären gekuschelt wurde. Für mich blieb vieles offen und ich denke wichtige Dinge haben keinen Abschluss bekommen.

Sprachlich und stilistisch war dieser, mittlerweile 16. Band, ein Genuss – spannend, witzig, emotional.

Fazit:
Wie immer habe ich mich auf den neuen Singh der Reihe gefreut. Und im Großen und Ganzen wurden meine Erwartungen erfüllt. Wie immer ist es sehr faszinierend in diese Welt abzutauchen. Es ist spannend von Anfang bis zum Schluss und stets kurzweilig, da große Wiederholungen ausbleiben und es immer wieder Wechsel in den Erzählsträngen gibt. Aber ich muss sagen, dass mich dieses Mal Silver und Valentin als Paar nicht überzeugt haben. Valentin war mir zu oberflächlich und eindeutig zu kuschelig für einen Alpha eines der wohl gefährlichsten und unbeherrschbarsten Raubtiere – so auch der ganze Bärenclan. Teilweise wurde zu viel gewollt und damit kam meiner Meinung nach zu viel zu kurz oder geriet in Vergessenheit.
Als Fan der Reihe habe ich es natürlich genossen die neue Welt zu entdecken, aber dieser Teil hängt den anderen weit hinterher. Dennoch Leseempfehlung von Fans der Gestaltenwandler. Aber Achtung, auch wenn es der „erste“Teil der „Age of Trinity“ Reihe ist sollte man, des Verständnis wegen, die vorherigen 15 Bände gelesen habe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Handlung
Veröffentlicht am 09.06.2017

Das Potential wurde nicht ausgeschöpft

Die Wellington-Saga - Versuchung
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„Die Wellington Saga: Versuchung“ ist der erste Teil einer Trilogie von Nacho Figuares und seiner Co-Autorin Jessica Whitman. Die Reihe dreht sich um das Leben auf dem glamourösen Wellington Anwesen im ...

„Die Wellington Saga: Versuchung“ ist der erste Teil einer Trilogie von Nacho Figuares und seiner Co-Autorin Jessica Whitman. Die Reihe dreht sich um das Leben auf dem glamourösen Wellington Anwesen im schönen Florida, in einer Welt der Schönen und Reichen. Neben der Liebesgeschichte zwischen den beiden Protagonisten spielt das Polospiel und Pferde eine bedeutende Rolle. Für mich war es eine interessante Sache, denn so in der Art gab es noch nichts zu lesen.

Im ersten Band geht es zum Einen, um Alejandro, dem ältesten Sohn und Erbe des Del Campos Imperiums. Die eigentlich aus Argentinien stammende Familie, verbringen die meiste Zeit des Jahres auf ihrem Anwesen in Wellington, wo glamouröse Polo- und Reittuniere stattfinden.
Und zum Andren geht es um die junge Tierärztin Gerogia, die aus eher bescheidenen Verhältnissen stammt. Durch ihren besten Freund Billy kommt sie schließlich, zunächst als Gast, nach Wellington. Durch ihre besondere Aufmerksamkeit und ihr Gespür für Tiere, kommt es schließlich dazu, dass sie ein befristetes Arbeitsverhältnis im Team Victoria der del Campos eingeht. Dort muss sie sich nicht nur gegen den alteingesessen Tierarzt Gustavo behaupten, sondern auch gegen ihre immer stärkeren Gefühle, die sie für Alejandro hegt und dabei stellt sie das Leben des Team ziemlich auf den Kopf.

Der Roman steigt gleich mitten im Geschehen ein und durch seine sehr kurz gehaltenen Kapiteln, hat man das Gefühl regelrecht, durch die Seiten zu fliegen. Bedingt ist die Tatsache durch einen klaren, gradlinigen und einfachen Schreibstil. Allerdings fehlte mir die nötige Tiefe und an vielen Stellen das entsprechende Gefühl. Der Autor selber ist bekennender Pferdenarr und Polo begeistert und das lässt er den Leser spüren. Seine Liebe zu diesen Tieren und diesem Sport ist enorm zu spüren und bescheren den Leser ganz tolle Momente, wann immer es um Pferde geht. Dafür fehlt es an anderen Stellen an detaillierten Beschreibungen, die es einem möglich macht, sich ganz in die Welt der Schönen und Reichen zu begeben. Zwar hatte ich beim Lesen immer eine sonnenbeschienene Umgebung vor Augen und ich konnte mir auch das Gewusel beim Polospiel vorstellen, aber das lag einzig allein an dem simplen Vergleich mit einer Szene aus „Pretty Woman“, den Georgia trifft. Für mich waren ansonsten die Gesichter leer und der Umgebung fehlte es an Konturen auf Grund mangelnder Details.
Die Charakter bleiben leider auch alle recht blass. Für mich fehlte die Entwicklung der einzelnen Personen.

Aus eben diesen Gründen brauchte ich recht lange – bis über die Hälfte – um mich richtig beim Lesen fallen zu lassen und mich in die Geschichte einzufinden. Als ich endlich das Ah-Gefühl empfand, wurde dies leider durch einen völlig überflüssigen bzw. komplett falsch umgesetzten Schluss zerstört. Das Ende hat mich komplett enttäuscht. Obwohl alles gut war, musste noch ein Spannungsmoment eingebaut werden, der aber dann auf nur ein paar Seiten erzählt und aufgeklärt war und den Leser sehr verwundert und mit ganz vielen Fragen zurück lies. Es wirkte so, als wenn die Idee zwar da, aber die max. Anzahl der Seiten erreicht war und der Autor zum Ende kommen musste.

Fazit:
Ein Roman, der sehr viel Potential hat – tolles Setting, tolle Idee und viele interessante Ansätze. Doch blieb alles nur Oberflächlich und es fehlte das Prickeln und das sinnliche, wenn Alejandro und Georgia aufeinander trafen. Bei einer Geschichte in einer Welt der Schönen und Reichen gibt es immer Intrigen, Skandale und Geheimnisse, dass macht so ein Buch interessant, aber auch hier gab es nur Ansätze.
Ich habe lange zwischen 2 und 3 Sternen geschwankt. Aber da ich mich, trotz der negativ Punkte, auf eine Weise unterhalten gefühlt habe und mir die Idee hinter dem Buch gefällt, werde ich schließlich 3 Sterne vergeben. Auch werde ich den Nachfolge Bände eine Chance geben.