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Veröffentlicht am 29.09.2018

Hat meine Erwartungen leider nicht erfüllt

Ich komme mit
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“Ich komme mit” ist ein Roman der Autorin Angelika Waldis. Auf dieses Buch bin ich durch den Klappentext aufmerksam geworden, da er für mich nach einer besonderen und tiefgründigen Freundschaftsgeschichte ...

“Ich komme mit” ist ein Roman der Autorin Angelika Waldis. Auf dieses Buch bin ich durch den Klappentext aufmerksam geworden, da er für mich nach einer besonderen und tiefgründigen Freundschaftsgeschichte klang. Daher blieb das Buch auch nicht lange ungelesen.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonisten Vita und Lazy. Vita lebt seit 42 in dem Haus in der Torstraße 6 und ihrem Nachbarn Lazy ist sie das erste Mal begegnet, als er noch ein Junge war. Mittlerweile ist Lazy Student und überglücklich mit seiner Freundin Elsie. Doch leider wehrt die Liebe nicht so lange, wie er gehofft hatte und zudem wird Lazy krank. Eines Tages liest Vita den abgemagerten jungen Mann auf und beschließt ihn wieder aufzupäppeln, wobei eine besondere Freundschaft entsteht. Aber an dem Tag als Lazy seine neuen Blutergebnisse bekommt, stirbt auch ein bisschen die Zuversicht und Lazy beschließt alles hinter sich zu lassen. Kurzentschlossen kommt Vita mit und für die beiden beginnt eine abenteuerliche, letzte Reise …Was hatte ich mich auf diese Geschichte gefreut. Mein erstes Buch aus dem Wunderraum Verlag versprach ja schließlich auch eine schöne, traurige Handlung. Aber ich habe nach wiederholten Kämpfen mit mir selber, ca um die siebzigste Seite aufgegeben und das Buch vorzeitig beendet. Die Leseprobe zeigte bereits, dass der Schreibstil von Angelika Waldis sehr außergewöhnlich ist, aber dieser Auszug ist noch einer von denen, die sich beinahe flüssig lesen lassen. Beim Lesen des Buches stellte sich bei mir leider sehr schnell Ernüchterung ein, was vorwiegend am Schreibstil lag. Die Autorin schreibt teilweise fast schon so, dass es mich an Gedichte erinnert hat, was mir zu Beginn gut gefallen hat. Leider sind die schönen Passagen, in meinen Augen, viel zu selten und der Großteil der Sätze ist völlig abgehakt und oftmals auch ohne Zusammenhang, was ich richtig schade und anstrengend zu lesen fand.
Die Inhalte haben durchaus Potenzial und ich konnte auch den einen oder anderen Satz entdecken, der zum Nachdenken anregt. Aber offengestanden war das leider auch schon das einzige was mir positiv aufgefallen ist. Die Charaktere sind solide ausgearbeitet, aber bis zum dem Punkt, an dem ich das Buch beendet habe konnten mich die Inhalte nur mäßig berühren. Hinzu kam, dass mir oftmals der rote Faden gefehlt hat. Ich hatte häufig den Eindruck, dass die Autorin zwar einen Endpunkt hat, wo sie hinmöchte, mittendrin aber vom hundertsten ins tausendste kommt und dabei auch bei ganz anderen Themen landet. Das machte das Lesen für mich sehr müßig und da ich auch in Sachen Emotionen mehr erwartet habe, habe ich das Buch dann ja zur Seite gelegt. Sehr schade.

“Ich komme mit” konnte mich leider nicht überzeugen. Ich fand den Schreibstil und die Abschweifungen unsagbar anstrengend und da mir bis ca Seite 70 auch die gefühlvollen, tiefgründigen Inhalte zu kurz kamen, habe ich das Buch schweren Herzens abgebrochen.

Meine Bewertung: 2 von 5 ( Nur bis ca Seite 70, wie sich das Buch weiterentwickelt kann ich nicht beurteilen )

Veröffentlicht am 19.09.2018

Eine Geschichte die nachhallt ...

Liebe und Verderben
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“Liebe & Verderben” ist der neue Roman der Autorin Kristin Hannah. Da Frau Hannah zu den Autorinnen zählt, deren Werke ich immer wieder gerne lese, habe ich mich auch riesig gefreut ihr aktuelles Buch ...

“Liebe & Verderben” ist der neue Roman der Autorin Kristin Hannah. Da Frau Hannah zu den Autorinnen zählt, deren Werke ich immer wieder gerne lese, habe ich mich auch riesig gefreut ihr aktuelles Buch zeitnah lesen zu dürfen.

In dieser Geschichte geht es um die Protagonistin Lenora, genannt Leni, Allbright. Leni ist noch ein Kind als ihre Eltern im Jahr 1974 beschließen mit ihr nach Alaska zu ziehen. Die gesamte Familie ist voller Hoffnung, dass der Vater das Kriegstrauma, welches er in Vietnam erlitten hat, wenigstens ein Stück weit hinter sich lassen kann. Leni findet in Matthew, dem Sohn ihrer Nachbarn, schon bald einen engen Freund und mit der Zeit entwickelt sich zwischen den beiden eine zarte Liebesgeschichte. Allerdings wird Leni’s Glück zu oft davon getrübt, dass ihr Vater seine Agressionen nicht kontrollieren kann und der andauernde Winter in Alaska, die Situation nicht verbessert. Leni die sich um ihre Mutter sorgt fühlt sich zwischen den Stühlen und dass ihr Vater einen immer größeren Hass auf Matthew’s Vater entwickelt scheint all ihre Träume zu zerstören, mit ihrer großen Liebe glücklich zu werden …

Der Einstieg in diesen Roman ist mir, dank des wunderbar zu lesenden Schreibstils von Kristin Hannah sehr gut gelungen. Ich mag daran besonders ihr großes Talent jegliche Facetten von Gefühlen authentisch und fast schon direkt spürbar darzustellen. Das führte auch dazu, dass ich immer wieder mit Leni mitgelitten habe und über manche Geschehnisse wütend war. Ich habe richtiggehend mitgefühlt und es genossen den Charakteren so nah zu sein. In diesem Buch gab es auch einige Momente in denen ich mit den Tränen zu kämpfen hatte, oder geschockt war. Es war eine wahre Gefühlsachterbahn. Zudem war das Setting richtig gelungen und ich konnte die Kälte, die Einsamkeit in der Landschaft Alaska’s und die Wärme und Zuneigung der Bewohner auf diesem Fleckchen Erde förmlich spüren konnte.

Die Ausarbeitung der Charaktere ist der Autorin ebenfalls richtig gut gelungen. Ich habe alle Charaktere als facettenreich und interessant empfunden und was ich besonders schön fand war, dass sie auch den nötigen Tiefgang haben. Auch die Antagonisten wurden von Frau Hannah überzeugend gezeichnet, sodass manche Szenen wirklich grausam waren und unter die Haut gegangen sind. Die Geschichte wird in verschiedenen Erzählsträngen erzählt, die jeweils in unterschiedlichen Jahren spielen und dem Leser/der Leserin so einen tollen Überblick über die jeweiligen Entwicklungen und Erlebnisse der Charaktere ermöglichen. Der einzige Minuspunkt in dieser Geschichte war für mich die Glaubwürdigkeit. Ich hatte oftmals damit zu kämpfen, dass das Verhalten von Leni’s Vater Ernt, nur mit seinen Kriegstraumata erklärt wird. Für mich ist eine PTBS nur in Teilen zu erkennen und vieles was als Symptom erklärt wird, ist es meines Wissens nach nicht. Zudem gab es gegen Ende eine Entwicklung, die ich etwas unrealistisch, aber wenn man sich drauf einlässt, dennoch emotional fand. Diese Details sind mir zwar deutlich aufgefallen, aber neben den vielen, tollen Aspekten fallen sie nicht allzu schwer ins Gewicht.

“Liebe & Verderben” ist ein wunderbar tragischer und gefühlvoller Roman, der mich gefesselt und auf eine emotionale Achterbahnfahrt geschickt hat!

Meine Bewertung: 4,5 von 5

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzähstil
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 03.09.2018

Der Frauenchor von Chilbury

Der Frauenchor von Chilbury
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Lesegrund:

Ich mag Musik sehr gerne und habe mir beim Lesen des Klappentextes schon gedacht, dass zwischen den Buchdeckeln bestimmt eine emotionale und besondere Geschichte versteckt ist.

Handlung:

Die ...

Lesegrund:

Ich mag Musik sehr gerne und habe mir beim Lesen des Klappentextes schon gedacht, dass zwischen den Buchdeckeln bestimmt eine emotionale und besondere Geschichte versteckt ist.

Handlung:

Die Geschichte beginnt im Jahr 1940 und spielt in der Grafschaft Kent. Hier beschließt der Pfarrer den Chor der Gemeinde aufzulösen und enttäuscht damit die teilnehmenden Frauen zutiefst. Mit dem Wegfall des Chors gäbe es für sie im Kriegsalltag kaum noch etwas schönes oder gar eine Abwechslung. Doch eines Tages kommt die Musikprofessorin Primrose Trent aus London in die Gemeinde und mit ihr die Überzeugung, das Musik gerade in schwierigen Zeiten ungemein wichtig ist. Doch ihr Vorschlag, die Gründung eines reinen Frauenchors, stößt zunächst auf Skepsis, aber durch Primroses’ Engagement und ihre Liebe zur Musik entwickelt sich schließlich etwas wunderbares …Schreibstil:

Der Schreibstil von Jennifer Ryan hat mir gut gefallen. Die Autorin schreibt bildhaft und anschaulich und sie hat ein schönes Gespür für die feinen Zwischentöne und die Vermittlung der Emotionen. Es gibt verschiedene Erzählstränge, durch die die Autorin es versteht einem Aussenstehenden die Gedanken verschiedenster Charaktere nahezubringen.

Charaktere:

Die Ausarbeitung der Charaktere habe ich als solide, aber manchmal auch als ein wenig klischeebehaftet empfunden. Durch die verschiedenen Frauen sollen ja unterschiedliche Sichtweisen und Lebensentwürfe/ – Vorstellungen abgedeckt werden, aber mir hätte es besser gefallen weniger krasse Gegensätze zu haben, dafür aber auch weniger Klischee’s beziehungsweise Extreme.Spannung:

Den Spannungsbogen hat Jennifer Ryan besonders durch die verschiedenen Erzählstränge und den guten Buchaufbau gut gehalten, aber für mich waren es häufiger interessante, aber nicht unbedingt richtig spannende Inhalte. Letzteres hatte ich von diesem Buch aber auch nicht erwartet, denn das große Plus hatte ich mir im Punkt der Emotionen erhofft.

Emotionen:

Bücher die in Kriegszeiten spielen haben immer wieder eine gewisse Anziehung auf mich ausgeübt, weil sich meist sehr bewegende Geschichten darin verstecken. Auch in diesem Werk waren die Emotionen und die Zeit in der es spielt das, was mir am besten gefallen hat. Ich habe mit den Charakteren mitfühlen können und mit dem Wissen, um die Geschehnisse im zweiten Weltkrieg gab es auch Momente, die mir durchaus unter die Haut gegangen sind. Die Gefühle und Gedanken der Charaktere hat die Autorin, meiner Meinung nach, gelungen vermittelt.

“Der Frauenchor von Chilbury” ist eine emotionale und besondere Geschichte, die mir ab und an zu klischeehaft war, mich aber davon abgesehen gut unterhalten und bewegt hat. Eine schöne Thematik und eine gefühlvolle Umsetzung sorgen dafür, dass ich dieses Buch weiterempfehle.

Meine Bewertung: 3,5 von 5

Veröffentlicht am 03.09.2018

Die Zweisamkeit der Einzelgänger

Die Zweisamkeit der Einzelgänger
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Lesegrund:

Zu den Büchern von Joachim Meyerhoff hatte ich schon einige begeisterte Stimmen gelesen und daher wollte ich auch selbst mal zu einem Werk von ihm greifen. Was etwas unglücklich war die Tatsache, ...

Lesegrund:

Zu den Büchern von Joachim Meyerhoff hatte ich schon einige begeisterte Stimmen gelesen und daher wollte ich auch selbst mal zu einem Werk von ihm greifen. Was etwas unglücklich war die Tatsache, dass mir nicht bewusst war, dass dieses Buch ein vierter Band ist. Es lässt sich durchaus auch ohne Vorwissen lesen, aber ich mag es meist lieber die Charaktere von Anfang an kennenzulernen.

Handlung:

In dieser Geschichte geht es um den jungen Protagonisten, der sich erfolglos weiter als Jungschauspieler versucht und schließlich in der Provinz landet. In diesem Buch bekommt es der Held mit der Liebe zu tun, aber nicht auf eine “normale” Art, bei der er sich in eine Person verliebt, nein er verliebt sich gleich in drei und dazu auch noch ganz unterschiedliche Frauen. Da gibt es Hanna, eine intelligente Studentin, Franka, eine zu Extremen neigende Tänzerin und dann auch noch Ilse, eine Bäckerin, bei der er sich so wohl fühlt, wie nirgends sonst. Der Held hat also ein kleines Problem und muss sich schließlich der Wahrheit stellen, dass die Liebe mit und zu drei Frauen auch schwierig werden kann …Schreibstil:

Der Schreibstil von Joachim Meyerhoff hat mir gleich zu Beginn richtig gut gefallen. Der Autor schreibt anschaulich und sehr bildhaft, sodass das Kopfkino direkt in Gang gesetzt wird. Die vielen Details führen allerdings in manchen Passagen auch dazu, dass die Story und die Gedankengänge des Protagonisten etwas langatmig wurden, was schade war. Erzählt wird die Geschichte in Ich – Form aus der Sicht des besonderen Helden.

Charaktere:

Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir leider nicht ganz so gut gefallen. Ich fand viele der Eigenschaften, die einigen von ihnen zugeschrieben wurden leider viel zu übertrieben und extrem. Etwas weniger wäre hier, in meinen Augen, vielleicht mehr gewesen. Die Entwicklung der Charaktere hat mir besser gefallen und dies lies mich auch über Dinge, die mich nicht so überzeugten, etwas mehr hinwegsehen.Spannung:

Den Spannungsbogen hat Joachim Meyerhoff recht gut gehalten, wenn einem bewusst ist, dass das Buch halt vorwiegend unterhalten soll. Etwas schade fand ich, dass der Autor sich ab und an etwas zu sehr in eher nebensächlichen, füllenden Details verloren hat, was einige Passagen leider zäher werden liess, als ihnen guttat.

Emotionen:

Die Emotionen hat Herr Meyerhoff, teils mit Ironie und Witz, aber ab und an auch mit einem Hauch Ernsthaftigkeit schön dargestellt. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und war gespannt auf die emotionale Entwicklung des Helden und seine Entscheidungen.

“Die Zweisamkeit der Einzelgänger” ist eine Geschichte, die auf Unterhaltung setzt. Der Plot hat mich ebenso wie manche Charaktere nur teilweise überzeugt, was etwas schade war. Für Fans der Reihe bestimmt ein Muss, für mich eher ein Kann.

Meine Bewertung: 3 von 5

Veröffentlicht am 03.09.2018

Manchmal ist es federleicht

Manchmal ist es federleicht
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Das Thema Abschiede finde ich sehr wichtig und interessant, weil sie jede/r von uns irgendwann schonmal in seinem/ihrem Leben hatte. Und aus diesem Grund hat mich dieses Buch auch angesprochen. Vorallem ...

Das Thema Abschiede finde ich sehr wichtig und interessant, weil sie jede/r von uns irgendwann schonmal in seinem/ihrem Leben hatte. Und aus diesem Grund hat mich dieses Buch auch angesprochen. Vorallem der Klappentext klang für mich nach gelungenen und vielschichtigen Inhalten, von denen ich mir gerne einen eigenen Eindruck verschaffen wollte.

Was mir an diesem Buch besonders gut gefallen hat war die Vielseitigkeit mit der Frau Westermann hier auf das Thema Abschiednehmen eingeht. Es gibt ja auch unzählige Abschiede, denen man sich im Lauf des Lebens gegenübersieht, und dieser Rundumblick, von kleinen zu großen Abschieden hat mir gut gefallen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig zu lesen und die Inhalte einnehmend. Bei den Lösungen bzw den Vorschlägen kamen mir einige Dinge schon bekannt vor, aber ich hatte auch nicht erwartet, dass Frau Westermann mit diesem Buch das Rad ganz neu erfindet. Der einzige kleine Minuspunkt war für mich lediglich, dass ich mir ab und an etwas mehr persönliche Emotionen gewünscht hätte, denn ab und zu bleiben die Inhalte eher sachlich und an der Oberfläche. Ansonsten habe ich das Buch aber sehr gerne gelesen und gebe deshalb auch eine klare Leseempfehlung ab.

Meine Bewertung: 4 von 5