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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.11.2023

Eine spannende und makabre Krimi-Komödie

Ablage Mord
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Theo Baumgartner ist ein notorischer Faulenzer und lebt mit seinen 35 Jahren in einem Wohnwagen im Garten seiner Eltern. Er ist arbeitslos und ohne Ambitionen, etwas dagegen zu unternehmen. Seine Zeit ...



Theo Baumgartner ist ein notorischer Faulenzer und lebt mit seinen 35 Jahren in einem Wohnwagen im Garten seiner Eltern. Er ist arbeitslos und ohne Ambitionen, etwas dagegen zu unternehmen. Seine Zeit nutzt er lieber für Internetspiele. Er findet ein Testament und da kommt ihm sein Jugendfreund gerade recht, denn er besorgt ihm einen Job im Call-Center. Schnell findet er heraus, dass dort nicht alles mit rechten Dingen zugeht und er für die Mafia arbeitet. Leichen pflastern sein Weg und er muss um sein Leben fürchten.

Wer, wie ich, Bücher nach dem Cover aussucht, erwartet einen harmlosen Büro-Krimi. Ich wurde hier überrascht von einem Roman mit sehr kriminellen und makabren Szenen.
Theo ist faul und schlittert in ein kriminelles Abenteuer und kommt dabei in unglaubliche Situationen. Nicht nur er ist skurril, sondern die gesamte Arbeitsgruppe C. Die Charaktere sind so unterschiedlich und einzigartig. Es fängt bei Theo an, geht bei seinen Eltern, die das Spießertum leben, weiter, bis hin zu seinen Arbeitskollegen.
Das Buch lebt von der Situationskomik, hat aber auch Szenen, die mich die Luft anhalten ließen. Es wird umgebracht, was im Wege ist, dies wird jedoch durch den lockeren, flockigen Schreibstil gemildert.

Fazit: Es ist eine makabre Krimi-Komödie, die mit schwarzem Humor bestückt ist und von skurrilen Charakteren lebt. Dazu gibt es außergewöhnliche Situationen. Das Buch ist abwechslungsreich, originell, einfallsreich, kurzweilig und sehr unterhaltsam.Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 21.11.2023

Eine humorvolle Geschichte mit Tiefgang

Herr Winter taut auf
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Robert Winter lässt sich nach dem Unfall seiner Frau Sophia gehen. Dies ändert sich, als Lilli an seiner Haustür klingelt. Sie möchte unbedingt ihre Avon Produkte erhalten, denn Sophia war begeisterte ...



Robert Winter lässt sich nach dem Unfall seiner Frau Sophia gehen. Dies ändert sich, als Lilli an seiner Haustür klingelt. Sie möchte unbedingt ihre Avon Produkte erhalten, denn Sophia war begeisterte Avon-Beraterin und gut in ihrem Job. Der ganze Keller ist voll von den Produkten, und Robert nimmt die Sache in die Hand. Nicht einfach ist der Anfang, aber dann packt ihn der Ehrgeiz, und er möchte für seine Frau Avon-Beraterin des Jahres gewinnen.

Was für ein Buch. Von Anfang an konnte es mich begeistern. Zuerst wie Robert die Kundin seiner Frau brüskiert, dann sein Verlust und schließlich das Verkaufstalent.
Robert ist nicht einfach. Er ist unfreundlich, unbeherrscht und sehr direkt und ehrlich. Aber wie es so ist, nach dem Tod seiner Frau ändert er sich zunehmend. Sein harter Kern bricht auf. Die Trauer und die ungesagten Worte belasteten ihn schwer. Dabei entwickelt er sich immer weiter und taut im wahrsten Sinne des Wortes auf.
Es gibt so viele Situationen im Buch, die mich herzlich lachen ließen, aber genau so viele traurige Momente.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ratzfatz war es gelesen.

Fazit: Es ist ein tolles Buch voller Humor, aber auch ernsten Szenen. Eine kurzweilige Geschichte mit Tiefgang. Skurril, traurig, lustig und beschreibt die grandiose Entwicklung eines wortkargen Kauzes zum Verkaufsmagneten.
Ich hoffe, es gibt noch weitere Bücher von ihm zu lesen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 19.11.2023

Eine schöne Geschichte inmitten traumhafter Kulisse

Das kleine Bücherschiff
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Nach einer großen Liebesenttäuschung kehrt Miri ihrer Heimatstadt den Rücken und erfüllt sich mit Katja den Traum einer eigenen Buchhandlung. Auf einer alten Barkasse in Hamburgs Museumshafen eröffnen ...



Nach einer großen Liebesenttäuschung kehrt Miri ihrer Heimatstadt den Rücken und erfüllt sich mit Katja den Traum einer eigenen Buchhandlung. Auf einer alten Barkasse in Hamburgs Museumshafen eröffnen sie eine schwimmende Buchhandlung. Sie wird von allen sehr gut angenommen. Miri lernt gleich den sympathischen Henning kennen, aber seine Firma will die Barkasse luxussanieren. Gibt es Hoffnung, dass sie ihr geliebtes Bücherschiff retten können?

Was gibt es Schöneres für Leseratten als ein Bücherschiff im Hamburger Hafen? Ich habe mich gleich wohlgefühlt in diesem mit viel Liebe ausgestatteten Schiff. Von Beginn an wird es von den Leuten angenommen und plötzlich soll es vorbei sein, weil der Vermieter raffgierig wird.
Sehr gut und authentisch sind die Charaktere, und mit Miri und Katja sind der Autorin unterschiedliche Protagonisten gelungen. Auch die Nebencharaktere sind stimmig.
Miri ist nach ihrer Enttäuschung bei ihrer besten Freundin Katja gelandet und stürzt sich gleich zu Beginn in ein Liebesabenteuer, das nicht unter einem guten Stern steht.
Beide leben ihren Traum, bis er fast zerplatzt. Ich habe bis zum Ende gehofft, dass sich alles zum Guten wendet. Lest aber selbst, wie es ausgeht.

Fazit: Es ist eine sehr schöne Geschichte mit einer traumhaften Kulisse. Das Buch ist von Missverständnissen geprägt, aber auch von Liebe und Humor. Ich hoffe auf eine Fortsetzung, um mehr von Katja zu erfahren.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 17.11.2023

Ein spannender Regionalkrimi

Mümlingtal-Krimi / Bischofsgrüner Schneemann-Samba
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Magda, Herbert und Fränzchen verbringen ihren Urlaub in Bischofsgrün. Fast schon zur Gewohnheit wird, dass sie das Verbrechen anziehen, denn sie finden, kaum dass sie angekommen sind, eine Leiche. Was ...

Magda, Herbert und Fränzchen verbringen ihren Urlaub in Bischofsgrün. Fast schon zur Gewohnheit wird, dass sie das Verbrechen anziehen, denn sie finden, kaum dass sie angekommen sind, eine Leiche. Was zuerst wie Selbstmord aussieht, entpuppt sich schnell als Mord. Nicht genug bekommt der Täter, denn er mordet immer schneller. Unterstützung hat Magda durch Susi und Eddie, die auch ihren Urlaub dort verbringen, und den Fichtelgebirgs-Kommissaren Bella und Eduard. Wird es ihnen gelingen, den Täter zu stoppen?

Dies ist bereits der achte Mümlingtalkrimi und er hat mich wieder sehr gut unterhalten. Er spielt in Bischofsgrün, und die Autorin bringt uns mit viel Lokalkolorit die Gegend näher.
Das Team ist eigentlich zur Erholung da, aber da der Mörder keine Pause macht, ermitteln sie akribisch. Sie stellen fest, dass er schon viel früher mit seinen Taten begonnen hat. Dabei stellt sich die Suche nach dem Serienmörder nicht einfach dar. Er ist ihnen immer einen Schritt voraus.
Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, halten das Ganze spannend. Der Täter labt sich an der Angst seiner Opfer. Er ist gefühlskalt und hat Freude am Morden.

Fazit: Es ist ein spannender Krimi mit viel Lokalkolorit, der zum Ende richtig dramatisch wird und es gibt einen Helden zu feiern. Mir hat es wieder viel Vergnügen bereitet, mitzurätseln, wer dahintersteckt. Auch das Team gefiel mir ausgesprochen gut. Es hat die richtige Mischung von Humor, Spannung und Ermittlungsarbeit.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne

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Veröffentlicht am 16.11.2023

Der Schwarzwald zeigt seine düstere Seite

Steinkalt
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Die Kriminalpsychologin Cora Brecht nimmt sich eine Auszeit, um das Haus ihrer Eltern zu verkaufen. Sie wohnt auf einem Campingplatz im Nordschwarzwald und hat dort Ärger mit den anderen Bewohnern. Als ...



Die Kriminalpsychologin Cora Brecht nimmt sich eine Auszeit, um das Haus ihrer Eltern zu verkaufen. Sie wohnt auf einem Campingplatz im Nordschwarzwald und hat dort Ärger mit den anderen Bewohnern. Als ein schrecklicher Mord geschieht, fällt der Verdacht zunächst auf sie. Die Ermittlungen in diesem Fall übernimmt ausgerechnet ihr Jugendfreund Till, der inzwischen bei der Mordkommission ist. Sie unternimmt alles, um den wirklichen Täter zu finden und kommt ihm dabei immer näher.

Der Prolog fängt ausgesprochen spannend an. Dann liegt das Hauptaugenmerk auf Coras Leben. Ich fand das interessant, auch wenn dabei die Spannung etwas auf der Strecke blieb. Coras Auszeit wird bestimmt von den Vorgängen der Ermittlungen. Dabei finde ich sie etwas naiv und unbeholfen. Aus meiner Sicht reagiert die Kriminalpsychologin manchmal etwas unverständlich.
Die Beschreibungen im Tierheim, sowie ihr Leben auf dem Campingplatz sind detailliert und ausführlich. Dabei sind die Szenen der Täterperspektive spannend und man nimmt teil an seinen Gedanken. Zur Mitte nimmt das Buch an Fahrt auf.

Fazit: Der Schwarzwald zeigt hier seine düsteren Seiten. Dadurch, dass anfangs der Hauptprotagonistin viel Zeit gewidmet wird, fehlt die durchgängige Spannung.
Ich rätselte mit, wer sich hinter dem Serienmörder verbirgt und wurde am Ende überrascht. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, unter anderem auch deshalb, weil der Schauplatz ganz in meiner Nähe ist und ich viele Örtlichkeiten wiedererkannte. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.
Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4,5 Sterne

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