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Veröffentlicht am 14.07.2019

Leider nicht mein Schreibstil

Die junge Frau und die Nacht
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MEINE MEINUNG:
Ich bin vor allem durch die Agentur PURE Online auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden – vielen Dank nochmal an dieser Stelle, liebe Toni, dass ich das Buch vorab bekommen habe. Ein weiteres ...

MEINE MEINUNG:
Ich bin vor allem durch die Agentur PURE Online auf dieses Buch aufmerksam gemacht worden – vielen Dank nochmal an dieser Stelle, liebe Toni, dass ich das Buch vorab bekommen habe. Ein weiteres Danke für deine endlose Geduld mit mir – durch familiäre Probleme hat sich das Ganze leider etwas verzögert. Nun aber zurück zum Thema: Ich war so gespannt auf mein erstes Buch von Musso und heute kann ich euch endlich verraten, wie mir die Geschichte rund um Thomas gefallen hat. Also dranbleiben und weiterlesen – viel Spaß ?

Dieses Buch dreht sich hauptsächlich um Thomas. Ein junger Mann, der weder besonders lebensfroh geschweige denn glücklich wirkt. Gerade zu Beginn hatte ich noch die Hoffnung, dass sich diese Niedergeschlagenheit im Laufe der Zeit legt, doch leider zieht sich diese drückende Stimmung unseres Protagonisten durch die gesamte Handlung. Thomas musste einiges einstecken, keine Frage; und seine Kindheit war nicht so rosig, wie man es sich vielleicht wünschen würde; doch seine Ausstrahlung sorgte stets dafür, dass ich mich selbst ein wenig deprimiert fühlte. Ich fand auch keinen direkten Zugang zu ihm, wenngleich ich dabei nicht leugnen kann, dass ich trotzdem irgendwie mit ihm mitfieberte. Es spricht wohl auch für sich, dass sich seine Stimmung auf mich übertrug, aber als richtig sympathisch kann ich ihn bis zuletzt nicht bezeichnen. Dafür waren aber seine Handlungen größtenteils verständlich und glaubhaft, sodass es mir nicht völlig unmöglich gemacht wurde, mich mit ihm zu identifzieren.
Bei den Nebenfiguren stellte sich da auch keine Besserung ein. Jeder, wirklich jeder, wirkte auf mich, als hätte er sein Glück im Laufe seiner Schulzeit verloren und bis zum Ende des Buches auch nicht wiedergefunden. Besonders auffällig war das bei Fanny, die eigentlich ein sehr interessanter, spannender Charakter hätte sein können – leider verlor auch sie sich irgendwo zwischen den Zeilen.
Auch die Atmosphäre untereinander schien stets geschwängert von Missbilligung, Sarkasmus und Schadenfreude. Eine wahre Zuneigung zwischen einzelnen war für mich nicht ersichtlich, außer vielleicht noch zwischen Thomas und seinem besten Freund Maxime. Leider reichte das meines Erachtens nicht aus, um das alles retten zu können. Was ich jedoch positiv anmerken muss, ist die Tiefe, die ein jeder verpasst bekam. Alle hatten sie eine detaillierte, nachvollziehbare Vergangenheit, die ihnen ihre komplette Oberflächlichkeit nahm und sie zu greifbaren, lebendigen Personen machte, mit Ecken und Kanten und Narben – tiefen Narben.

Der Schreibstil kollidiert hier ein wenig mit der Handlung. Einerseits schreibt Guillaume Musso sehr angenehm, leicht aber atmosphärisch. Leider verlor er sich aber manchmal in unnötigen Beschreibungen, die mich komplett aus dem Geschehen rissen. Ein richtiger Lesefluss kam somit eher selten auf. Besonders die endlosen Erwähnungen von französischen Malern, Musikern, Schauspieler machten es mir schwer, am Ball zu bleiben. Besonders deswegen, weil ich mit kaum einem Namen etwas anfangen konnte. Dazu kommen die französischen Begrifflichkeiten, Bezeichnungen und Namen verschiedenster Plätzen, Orten, etc. Auch das störte mich persönlich, schließlich bin ich dieser Sprache nicht im entferntesten mächtig. Mir ist bewusst, dass man gerade bei diesem Setting an der Cote d’Azur keinen großen Spielraum hat was die Ortsbezeichnungen angeht, aber ich denke, man hätte auch mal mit Umschreibungen arbeiten können, anstatt jedes Mal mit den ausgeschriebenen Namen zu arbeiten, die teilweise echt zeilenlange Ausmaße annahmen.
Ansonsten gefiel mir aber besonders die Gliederung wieder umso besser. Musso hat sich hier dafür entschieden, mit Zeitsprüngen zu arbeiten, sodass wir auch immer wieder zurück in Thomas‘ Schulzeit springen und quasi live miterleben, was sich damals zugetragen hat. Erst gegen später wechseln wir dann auch noch die Perspektiven, was heißt, dass wir dann nicht mehr nur aus Thomas‘ Sicht lesen; was der Spannung definitiv ebenfalls zuträglich war. An dieser Stelle noch ganz kurz eine Anmerkung: über jedem neuen Kapitel wurde eine berühmte Persönlichkeit zitiert – und spätestens nach dem dritten Kapitel hab ich aufgehört damit, diese Zitate zu lesen, weil sie meiner Meinung nach überhaupt nichts mit dem Geschehen zu tun hatten und mir deshalb auch nicht viel brachten.

Die Idee hinter dem Buch ist großartig! Nichts neues, aber doch voller Potential und Zündstoff für Miträtseln, Mitraten und Mitfiebern. Die ganze Ausarbeitung dieser Idee ist unglaublich gelungen, weil es so viele Wendungen und Überraschungen gibt, dass man aus dem Staunen eigentlich nicht mehr rauskommen sollte. Eigentlich. Denn die Handlung an sich war mir persönlich zu verworren. Man stelle sich vor, der rote Faden ist die interessante Handlung und deren Ausarbeitung, die wirklich überzeugt. Doch wir verfolgen nicht nur diesen roten Faden, sondern geraten immer wieder auf Abwege – quasi auf einen weißen Faden – der parallel zum roten verläuft und sich streckenweise immer wieder ein gutes Stück davon entfernt. Das mag wohl hauptsächlich den vielen Beschreibungen geschuldet sein, aber ich fühlte mich immer wieder aus dem Geschehen katapultiert, ohne dass ich es wollte.
Dabei muss ich aber trotzdem besagten roten Faden loben. Denn obwohl der Klappentext nach einem 0-8-15 Liebesroman klingt, verbirgt sich dahinter eine spannende Erzählung mit einigen gut platzierten und interessanten Thriller-Elementen und einer gewissen Portion Familiendrama. Wie erwähnt gibt es etliche Plots, mit denen ich niemals gerechnet hätte und noch mehr Überraschungen. Die Zusammenhänge waren undurchsichtig, sodass ich nicht eine einzige Sekunde auf die Idee gekommen wäre, dass das Buch so endet, wie es endet.
Und genau da liegt für mich der letzte Pluspunkt: der Haupttwist löst sich überraschend früh auf und ich überlegte dann fieberhaft, was denn auf den verbleibenden 70-80 Seiten passieren soll, um den Leser bei Laune zu halten. Wofür sich der Autor dann entschied, ließ mich staunen. Das gesamte Ende, quasi die komplette Auflösung zieht sich über mehrere Kapitel, beinah 100 Seiten und ist trotzdem temporeich erzählt und keineswegs langatmig oder gar langweilig. Im Gegenteil. Musso hat hier gezeigt, dass nichts ist, wie es zu sein scheint und begeisterte mich mit dieser langen, ausgearbeiteten Aufklärung enorm.

FAZIT:
„Die junge Frau und Nacht“ von Guillaume Musso weist durchaus gewisse Schwächen auf. Die Atmosphäre beim Lesen ist sehr düster, die Stimmung der Charaktere beinah niederschmetternd; doch auch so einnehmend, dass man sich allein dadurch schon unterhalten fühlt. Desweiteren gibt es eine tolle Idee, deren Ausarbeitung sich definitiv sehen lassen kann. Leider aber war es gerade die Handlung an sich, die mich nicht komplett für sich gewinnen konnte. Zu viele unnötige Informationen, Erklärungen und Ausschweifungen unterbrachen meinen Lesefluss des öfteren, sodass ich mich immer wieder aus dem Geschehen gerissen fühlte und neu eintauchen musste. Von mir gibt’s aber aufgrund der spannenden Thriller-Elemente und den zahlreichen Wendungen und Überraschungen

Veröffentlicht am 14.07.2019

Eins meiner absoluten Highlights!

New Beginnings
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MEINE MEINUNG:
Dieses Buch hat allein durch sein Cover schon meine komplette Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Als ich dann auch noch den Klappentext gelesen hatte, war es vollends um mich geschehen und ...

MEINE MEINUNG:
Dieses Buch hat allein durch sein Cover schon meine komplette Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Als ich dann auch noch den Klappentext gelesen hatte, war es vollends um mich geschehen und ich musste es einfach anfragen. Noch einmal herzlichsten Dank, lieber Knaur-Verlag für die Zusage; die Freude war und ist riesengroß. Leider hat es ein paar Tage gedauert, bis ich den Kopf frei genug hatte, um danach greifen zu wollen – doch als es soweit war, war ich dafür umso gespannter. Heute kann ich euch auch „schon“ meine Meinung liefern. Falls ihr also neugierig seid, bleibt auf jeden Fall dran. Viel Spaß. ♥

Schon auf den ersten Seiten kommt diese unvergleichliche Stimmung auf, die eigentlich das komplette Buch ausmacht. Man fühlt sich unendlich wohl, man kann sich komplett fallen und treiben lassen und trotzdem bleibt das Buch spannend und man freut sich stets auf die nächste Szene, bei der man sich immerzu sicher sein konnte, dass sie einen entweder tief berührt, zum lachen bringt oder aber wohlig aufseufzen lässt.
Wir starten als Leser just in dem Moment, in dem unsere Protagonistin Lena am Flughafen verzweifelt versucht, ihre Gastfamilie zu erreichen; dabei allerdings kläglich scheitert und dann auf einen Bus zurückgreifen muss, der eine gefühlte Ewigkeit bis nach Green Valley braucht. Aber das stört überhaupt nicht, schließlich entdecken wir so mit Lena zusammen in aller Ruhe vor ersten Eindrücke ihrer neuen Heimat auf Zeit. Auch als sie endlich bei den Coopers ankommt, wird es nicht weniger interessant – im Gegenteil. Unsere Hauptfigur trifft auf Ryan, den Bruder des Gastvaters und glaubt mir, langweilig wird es da definitiv nicht. Die ganze Handlung dreht sich um genau diese Gefühle – man leidet, man zweifelt, man hofft, man bangt, man lacht, man weint, man freut sich, man ist unsicher, usw. Besonders gut empfand ich auch die kleinen Dramen, die der Geschichte Leben einhauchen und dabei trotzdem absolut realistisch bleiben. Die ganze Story könnte dem wahren Leben entsprungen sein und das macht es so glaubwürdig, authentisch und echt. Hier wird nichts überstürzt, die Figuren streiten sich untereinander und versöhnen sich wieder; es gibt Sympathien untereinander aber auch Antipathien. Hier ist nicts überzogen. Jede Emotion war für mich absolut nachvollziehbar und am eigenen Leib spürbar.
Ebenfalls schön anzusehen sind die Setting-Wechsel, die hier stattfinden. Mal ist man im überlaufenen Pub, mal in der absoluten Idylle und mal auf der Ski-Piste. Schon allein dadurch kommt in keiner Sekunde auch nur der Hauch von Langeweile auf. Die Sache zwischen Ryan und Lena ist einfach großartig, echt und ich liebte es!
Das Ende brachte nochmal ein gutes Maß an Drama mit sich, nicht zu übertrieben, aber genug, um die Spannung nach oben zu treiben. Sehr gut gelöst von der Autorin und sehr mutig, diese Wendung ins Spiel zu bringen. Außerdem bringt das ganze auch noch Zündstoff für Band 2 der Reihe mit, was mich ebenfalls positiv überraschte.

Der Schreibstil von Lilly Lucas ist vergleichbar mit den ganz Großen in der Branche. Nicht nur, dass sich das Buch hat wunderbar leicht und locker lesen lassen; auch die Beschreibungen von Charakteren, Settings und vor allem von den Gefühlen haben mich restlos überzeugt und begeistert. Ich habe mich selten in einem Buch derart wohlfühlen können, wie in „New Beginnings“ und allein die Tatsache, dass ich alles um mich herum ausgeblendet habe, deutet schon darauf hin, wie tief ich versunken bin. Auch in Bezug auf die Bilder vor meinem inneren Auge gab es nichts, was ich bemängeln müsste. Ich fühlte mich tatsächlich als Teil des Ganzen, nur nicht nur als Leser oder Zuschauer.
Die Autorin beschränkt sich hier übrigens auf die Sicht von Lena und verzichtet sowohl auf Zeitsprünge, als auch auf Perspektiv-Wechsel, was eine gelungene Abwechslung zu vielen anderen New Adult Büchern.

Und last but not least: meine Lobeshymne zu den Charakteren. Können wir bitte einmal festhalten, wie unterschiedlich und vielfältig die Gestaltung der Figuren ausgefallen ist? Jeder ist absolut einzigartig mit seinen eigenen Ecken und Kanten und hob sich nicht nur durch optische Details ab, sondern auch durch charakterliche Eigenschaften.
Lena ist die perfekte Besetzung für die Hauptrolle. Einerseits ist sie unheimlich taff und schlagfertig, andererseits aber auch mal verunsichert und selbstzweifelnd. Ihr Humor hat den meinen wirklich perfekt getroffen und ich konnte so gut mit ihr mitfühlen und mitfiebern, wie es schon lange nicht mehr der Fall war. Sympathie stimmte ebenfalls zwischen uns und ich empfand Lena als äußerst liebenswert und lebensecht. Besonders gut gefielen mir dabei ihre schwachen Momente, weil ich mich auch darin 1:1 wieder fand. Dazu kommen die wunderbaren Momente mit Liam, den Sohn der Coopers, mit dem Lena soooo herzerwärmend und süß umging, sodass ich mich stets freute, wenn der kleine Kerl wieder ins Spiel kommt. Vielleicht hätte ich mir da noch die ein oder andere weitere Szene mehr gewünscht – aber darüber kann ich getrost hinwegsehen.
Das Highlight an Lena war aber eindeutig ihr anfängliches Dasein als Stadtkind und zu beobachten, wie sie das Landleben immer mehr und mehr lieben lernt. Ich bin selbst das totale Landei, und es erfreute mich enorm, dass Lena ihre Liebe zur Idylle und Natur entdeckte.
Ryan.. oh mein Gott.. Ryan. Er war der Inbegriff von schlecht gelaunten, unfreundlichen Ex-Sportler, der optisch einfach umwerfend ist. Ich hab diesen mürrischen Kauz binnen kürzester Zeit unfassbar ins Herz geschlossen; und das obwohl er sich Lena gegenüber nicht unbedingt nett verhielt – war mir in dem Moment aber egal, weil ich genau wusste, dass irgendwann der Punkt kommen würde, an dem sich alles änderte und genau diesem Moment fieberte ich entgegen. Und kaum dass der Tag dann gekommen war, war klar, dass ich mich nicht getäuscht hatte – Ryan trug sein Herz eindeutig am rechten Fleck und er wurde von Seite zu Seite noch attraktiver, noch heißer, noch anbetungswürdiger. Er ist definitiv mein neuer Book-Boyfriend .. ich meine – hallo? er wurde als Liam Hemsworth beschrieben!!!
Aber mal ganz abgesehen von diesen optischen Vorzügen fand ich ihn einfach toll. Es war mir eine Freude, ihn auf seinem Weg aus diesem mürrischen Verhalten heraus zu begleiten und zu beobachten, wie er sich entwickelte.
Randfiguren gab es ebenfalls – allen voran Izzy und Will, die mein Herz ebenso im Sturm erobern konnten, wie die Hauptfiguren. Izzy und Will, die immer wieder für Abwechslung, Spaß und Witz sorgten; die Coopers, die die perfekte Gastfamilie verkörperten – der kleine Liam, der soooo süß war, dass Zucker dagegen echt alt aussieht. Und noch viele andere, die die Geschichte bereicherten.

FAZIT:
„New Beginnings“ von Lilly Lucas ist definitiv eins meiner New Adult Highlights der letzten Jahre. Das Buch bringt einfach alles mit, was man sich nur wünschen kann, alles und noch so viel mehr. Witz, Charme, Wohlfühl-Atmosphäre, wundervolle Settings, einzigartig liebenswerte und attraktive Charaktere und ein mitreißender, emotionaler Schreibstil, der die Szenen nicht nur toll beschreibt, sondern auch genau auf den Punkt bringt. Rund herum das perfekte Buch, egal ob im Sommer auf dem Balkon oder am Strand; oder aber im Winter auf der Couch oder vor dem Kamin. Egal wann, egal wo, es ist wunderbar. Großartig!

Veröffentlicht am 14.07.2019

Eine überraschend große Portion Erotik.

Heartless
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MEINE MEINUNG:
Sind wir ehrlich: der Klappentext alleine war definitiv nicht ausschlaggebend für meine Anfrage beim Verlag, obwohl auch der extrem gut klang – auch das Cover hat dazu beigetragen, dass ...

MEINE MEINUNG:
Sind wir ehrlich: der Klappentext alleine war definitiv nicht ausschlaggebend für meine Anfrage beim Verlag, obwohl auch der extrem gut klang – auch das Cover hat dazu beigetragen, dass ich das Buch unbedingt in meinem Regal haben wollte. Die Freude, nachdem die Zusage kam, war also dementsprechend groß und ich möchte mich nochmal ganz herzlich beim Lyx-Verlag bedanken. Das Buch kam dann auch, nach kurzer Wartezeit, bei mir an und da ich mein aktuelles Currently Reading gerade beendet hatte; konnte ich mich sofort in die Geschichte rund um Aidy und Ace stürzen. Ob mir der Inhalt genau so zugesagt hat, wie das nette Motiv auf dem Cover, verrate ich euch jetzt. Viel Spaß.

In „Heartless“ treffen wir auf zwei absolut unterschiedliche Persönlichkeiten, die aber wunderbar miteinander harmonieren und sich gegenseitig perfekt ergänzen. Alleine die Konversationen, die Dialoge und die Interaktionen miteinander waren so ehrlich und vollkommen authentisch.
Zum einen wäre da Aidy, die Make Up Artist, die definitiv weiß, was sie will; die sehr selbstbewusst und bodenständig rüber kommt und dabei nur so vor Leben sprüht. Ich fand diese Frau einfach unheimlich authentisch und sehr lebensnah, sehr liebenswert, humorvoll, interessant und absolut real. Endlich mal keine Dramaqueen, die sich vom Verhalten anderer beeinflussen oder verunsichern lässt, sondern einfach das macht, was sie für richtig hält. Aidy handelt vollkommen glaubhaft, ihre Gedankengänge waren für mich stets nachvollziehbar und ihr Charakter allgemein wirkte sehr harmonisch. Ich hätte mir vielleicht noch das ein oder andere Detail aus ihrer Vergangenheit gewünscht, einfach damit die Figur noch ein wenig Tiefgang bekommen hätte; denn was Aidy früher erlebt hat; ob sie überhaupt Beziehungen hatte, wo sie aufgewachsen ist, erfahren wir mit keiner Silbe. Dennoch gefiel sie mir auf Anhieb gut und ich fühlte gern mit ihr mit. Sie war eine große Bereicherung für die Geschichte und ich hätte mir fast kein perfekteres Gegenstück zu Ace vorstellen können.
Ace verkörperte nämlich das pure Gegenteil zu der quirrligen Aidy. Er war mürrisch, abweisend und wirkte auf mich distanziert und unnahbar. Er hatte sich vom Leben zurück gezogen und das nicht ohne Grund. Denn das war mir an Aidy’s Vergangenheit fehlte, gabs bei Ace in doppelter und dreifacher Ausführung. Seine vorheriges Leben wurde aus einigen Blickwinkel beleuchtet, was im Umkehrschluss dafür sorgte, dass man seinen Charakter und seine Art nachvollziehen konnte. Man verstand seinen Rückzug, seine Isolation vom Leben, und endlich sind es mal Ereignisse, die tatsächlich solche charakterlichen Veränderungen auslösen können und keine aufgeputschten Mimimi-Erlebnisse, wie der Tod des Hamsters. Gott ich liebte Ace auf ganzer Linie, ich fand ihn so interessant und spannend, freute mich, ihn immer näher kennenlernen zu können und gestehe, dass ich mich in diesen einzigartigen Charakter innerhalb kürzester Zeit verlieben konnte.
Nebenfiguren wie zum Beispiel Wren, Aidy’s Schwester, gefielen mir ebenfalls gut. Natürlich bekamen sie nicht die Aufmerksamkeit, die man vielleicht erwarten könnte, aber in Anbetracht dessen, dass sie keine allzu tragende Rolle spielten, störte mich das nicht. Enzo, der kleine Neffe von Aidy ist hingegen einfach zuckersüß – ich merke schon, dass Kinder in solchen Büchern immer besonders gut bei mir ankommen, weswegen ich Enzo als heimlichen Star der Geschichte sehe.

Winter Renshaw hält sich nicht großartig mit Beschreibungen auf, sondern setzt eher darauf, die Handlung voran zu bringen. Mir gefiel der Schreibstil enorm gut, denn der Lesefluss war einfach mitreißend und die Sprach leicht verständlich und dem Genre angepasst. Auch die erotischen Szenen fand ich schön geschrieben, nicht unbedingt romantisch, aber dafür doch authentisch. Gerade in diesen Momenten geht es auch mal ein wenig derber zu, was die Sprache betrifft; was mich aber nicht störte – ich fand es dennoch niveauvoll, wenn man das so nennen kann. Dabei kommt man schnell, fast fliegend durch die Seiten und ich war wirklich jedes Mal überrascht, wie viele Kapitel ich in doch recht kurzer Zeit inhaliert hatte. Das Buch ist übrigens, ganz wie es inzwischen modern ist, in zwei Sichten unterteilt; man liest also sowohl aus Aidy’s, als auch aus Ace’s Sicht, was ich sehr gerne mochte, da die Autorin zusätzlich dazu noch auf die Ich-Perspektive zurückgreift, was ich bei New Adult stets bevorzuge. Außerdem, und das möchte ich nicht unerwähnt lassen: es gibt immer wieder Einblicke in das Tagebuch, von dem schon im Klappentext die Rede ist. Diese Passagen sind so emotional, fast poetisch geschrieben; was wiederum in relativ starken Kontrast zum restlichen Stil steht.

Die Idee an sich war auch hier keine Neuerfindung des Rads – aber ich fand sie trotzdem sehr unterhaltsam zu verfolgen. Schon in der Einstiegsszene spielt das Tagebuch, das Aidy findet, eine wichtige Rolle und diese Wichtigkeit zieht sich auch durch die gesamte Geschichte. Als Leser durften wir also erleben, wie Aidy immer wieder Szenen aus diesem Buch liest, wie sie anfängt zu schmachten, wie sie sich darin verliert. Und die Einträge haben natürlich auch eine Bedeutung für den weiteren Verlauf der Story, was ich so in einem New Adult dann doch noch nie hatte. Ansonsten sind es zumeist allseits bekannte Elemente, die sich schon in anderen Büchern bewährt haben, die diese Geschichte zu einem Pageturner machen. Es war auf seine eigene Art und Weise spannend, mehr auf emotionaler Ebene, aber sie war definitiv gegeben und ich war doch sehr neugierig, was die Auflösung am Ende für mich parat hielt. Doch genau so wie es die Spannung gab, so gab es auch Szenen, die einem einfach gut taten, einem warm ums Herz werden ließ und Wohlfühl-Momente entstehen ließen. Es gab gen Ende eine Wendung, die wirklich Zündstoff versprach und ich hab der Abhandlung dieses Aspekts echt entgegen gefiebert – ich wusste; da knallt es nochmal richtig. Leider aber wurde das alles sehr ruhig und vor allen Dingen sehr schnell abgehandelt und vom Tisch gefegt – da hätte man gut und gerne nochmal 10 Seiten einbauen können, um das Drama, das diese Szene definitiv versprach, auch aufkommen zu lassen. Da mischte sich eine kleine Prise Enttäuschung mit in meine Begeisterung; doch spätestens als dann der Epilog gelesen war, war ich dann doch rund herum zufrieden mit dem Abschluss und konnte mir ein wohliges Seufzen und ein Schmunzeln nicht verkneifen.

FAZIT:
„Heartless“ von Winter Renshaw ist ein gelungener New Adult Roman, der besonders durch die beiden Hauptfiguren und einen mehr als angenehmen Schreibstil überzeugt. Das Buch konnte mich emotional vollkommen erreichen und ich fühlte mich in der Geschichte sehr wohl. Es gab nicht viele Wendungen oder Überraschungen; es war alles ein wenig vorhersehbar, aber das muss ja nicht zwingend etwas schlechtes sein, solange die Story an sich gut geschrieben und mitreißend ist; und das ist definitiv der Fall. Ich fand es auch gut, dass das Buch mit relativ wenigen Sex-Szenen auskommt und die Autorin ihr Augenmerk mehr auf die Handlung legte. Für mich ein schöner, spannender und kurzweiliger Zeitvertreib mit minimalen Schwächen. Ich freue mich auf Band 2 der Reihe.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Die Tränen kamen unaufhaltsam

All In - Tausend Augenblicke
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MEINE MEINUNG:
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich anfangs recht wenig Interesse an dem Buch hatte. Das Cover war zwar von Anfang an ein Blickfang, doch es dauerte mehrere 5-Sterne-Rezensionen von ...

MEINE MEINUNG:
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich anfangs recht wenig Interesse an dem Buch hatte. Das Cover war zwar von Anfang an ein Blickfang, doch es dauerte mehrere 5-Sterne-Rezensionen von befreundeten Bloggern, ehe ich doch neugierig wurde. Es sollte ja angeblich besonders emotional und mitreißend und zutiefst berührend sein. Ich war also gespannt, denn es passiert nur selten, dass mich eine Geschichte wirklich zu Tränen rührt. Ob es bei „All In“ soweit war und meine restliche Meinung gibt’s gleich für euch. Doch zuerst möchte ich noch ein „Dankeschön“ an Netgalley und an den Verlag aussprechen für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars. Nun geht’s aber los. Viel Spaß ♥

„All In – Tausend Augenblicke“ ist eine Geschichte rund um zwei völlig verschiedenen Figuren, die auf verschlungenen Wegen zueinander finden. Jonah und Kacey könnten unterschiedlicher nicht sein und harmonieren trotzdem auf einer Ebene miteinander, die jeden Single grün vor Neid werden lässt. Ich spürte die Gefühle der beiden am eigenen Leib, konnte mir so manch zufriedenes Seufzen nicht verkneifen und schmunzelte immer wieder über die liebevolle Art, wie sie miteinander umgingen. Mir war es von Anfang an enorm wichtig, dass ich zu beiden Parteien einen Draht finden konnte und vor allem: dass ich ihre Handlungen und Gedankengänge realistisch und nachvollziehbar fand. Ein Glück war das gegeben, dabei hatte Kacey keinen einfachen Start bei mir. Sie hatte auf den ersten Seiten eine Art an sich, die mir nicht gefiel, geschweige denn, mich erreichte. Sie ging mit ihren Problemen völlig falsch um und ich fand ihre Gedankengänge entgegen meiner Hoffnungen völlig daneben. Gott sei Dank änderte sich das schon nach den ersten paar Szenen, und ich spürte deutlich, wie sich eine Veränderung bei ihr einstellte. Erst dann war ich eins mit ihr und konnte mich prima mit ihr identifizieren. Sie hatte das Herz definitiv am rechten Fleck und ihre Selbstsicherheit brachte oft ein gewisses Maß Humor mit, sodass ich jetzt rückblickend sagen kann, dass Kacey mein Herz eindeutig erobern konnte und ich sie bedingungslos gerne hatte und sympathisch fand. Genau so gerne verfolgte ich ihre Entwicklung, denn aus der derben Rock-Göre wurde ein Mädchen von der Straße, wie sie einem tausendfach überall begegnen könnte; so völlig normal, authentisch und vor allen Dingen wesentlich reifer und bedachter, was ihre Handlungen und Gedankengänge betrifft.
Doch egal wie sehr ich sie auch mochte, an Jonah kam sie nicht ran. Jonah war wirklich einer der tollsten Männern, denen ich in Büchern jemals begegnet bin. Humorvoll, verantwortungsbewusst und so liebenswert. Zwar sagte er mir optisch nur wenig zu, aber charakterlich spielte er in der obersten Liga mit. Nicht nur seine Bodenständigkeit und die Ruhe, die er ausstrahlt, machte ihn zu was besonderem, sondern vor allem weil er das pure Gegenteil von den ganzen Bad Boys ist, die man ansonsten trifft. Er war lieb, nett, herzensgut und hatte dabei eins der schwersten Lose gezogen, die man nur ziehen kann. Dass er trotzdem seine Lebensfreude nicht unterwegs verlor, war dabei umso erstaunlicher. Wow liebe Emma Scott – mit Jonah ist ein wahres Meisterwerk entstanden, in das man sich einfach nur verlieben musste.

Der Start in die Geschichte fühlte sich an wie ein Sprung ins kalte Wasser. Alles beginnt kurz vor einem Konzert von ‚Rapid Confession‘, wie sich Kacey’s Band nennt. Doch schon auf der ersten Seite wird klar, wie gebrochen diese junge Frau tatsächlich ist und was sich hinter der meterdicken Mauer, die sie um sich herum gebaut hat, verbirgt. Kacey ist nicht nur völlig betrunken sondern regelrecht außer Rand und Band. Sie zerstört den halben Club und wird bewusstlos und als dann Jonah ins Spiel kommt, kehrt auch endlich genügend Ruhe ein, damit ich das gelesene verarbeiten konnte. Ich war noch nie ein großer Fan davon, wenn Frauen sich zur Besinnungslosigkeit besaufen und auch nicht davon, seine Probleme mit Alkohol lösen zu wollen. Ein Glück, dass es lediglich die erste Szene ist, die mich eher ein wenig missmutig stimmte; denn schon nach wenigen Seiten taucht Jonah auf und die Handlung schlägt eine ganz andere Richtung ein, die mir wesentlich mehr zusagte.
Allgemein war die Idee für mich etwas gänzlich neues in dem Genre, insbesondere, weil Emma Scott eben doch einige Ideen und Plost einbaute, die mich überraschten. Die Emotionen wurden so unheimlich gut transportiert, dass man als Leser gar nicht anders kann als mitzufiebern und mitzufühlen – und zu leiden.. mein Gott, was hab ich gelitten? Ich hatte das Gefühl, die Autorin würde mein Herz in den Händen halten, es in der Faust zerdrücken; sah die Splitter gen Boden fallen, nur damit sie es später wieder liebevoll zusammenflicken kann. Wäre es beim reparierten Herz geblieben, hätte ich wohl damit leben können, doch dieses Gefühl eines brechenden Herzens wiederholte sich einige Male, ehe ich am Ende dann gar nicht mehr wusste, wohin mit mir und meinen Emotionen.
Es gab, besonders im mittleren Teil mal eine gewisse Ruhe-Phase, die eher von Wohlfühl-Momenten lebte als von allem anderen; aber selbst zu diesen Zeiten wollte ich das Buch einfach nicht aus den Händen legen. Ich denke, jetzt rückblickend betrachtet, dass die Geschichte rund um Kacey und Jonah besonders deshalb so authentisch war, weil Emma Scott sich Zeit ließ und nichts überstürzte. Die Story entwickelte sich ganz realistisch, ohne viel Drama, dafür mit jeder Menge Gefühlen und das so zu schreiben, dass es eben nicht langweilig wird und ohne Durchhänger, ist für mich eine beachtliche Leistung.
Zum Ende selbst möche ich gar nichts sagen – ich denke, ich verrate genug, wenn ich schreibe, dass ich mehrere Tage brauchte, um meine Gedanken zu dem Buch hier zusammen zu fassen – und selbst jetzt noch wirkt dieses ewig lange Text hier ziemlich chaotisch – aber es trifft meine Gedanken einfach perfekt.

Zuletzt noch ein paar wenige Worte zum Stil: Emma Scott schreibt einfach und lockerleicht, vergisst dabei aber weder wichtige Beschreibungen noch Tiefgang und ich kam nicht nur irre schnell durch die Seiten, sondern fühlte mich auch regelrecht in das Buch hinein gezogen. Wenn ich las, blendete ich alles um mich herum aus, was ein eindeutiges Zeichen dafür ist, dass ich mich einerseits fallen lassen, mich das Geschehen aber gleichzeitig auch sehr fesselte und es doch auch eine gewisse Spannung gab. Dadurch, dass wir sowohl aus Kacey’s als auch aus Jonah’s Sicht lesen, werden dem Leser beide Protagonisten näher gebracht und außerdem gibt es stets Cliffhanger am Ende der Kapitel, sodass man immer weiterlesen muss. Mir gefiel der Stil und die Sprache, mir gefielen die Dialoge und mir gefielen die Details, die die Autorin hier unbewusst hat einfließen lassen.

FAZIT:
„All In – Tausend Augenblicke“ von Emma Scott ist ein zutiefst bewegendes Buch, das berührt und mitreißt, das zum Lachen und zum Weinen einlädt. Wundervolle Figuren hauchen dieser emotionalen Geschichte Leben ein und eine Menge Mut von Seiten der Autorin rundet meine Lobeshymne nun ab. Ich jedenfalls zähle die Tage, um nicht zu sagen, die Stunden, bis Band 2 erscheint. Für mich eins der Jahres-Highlights in diesem Genre und definitiv einen zweiten, dritten, vierten… Blick wert. Riesige Lese-Empfehlung und verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Völlig unnötig an diesem Band gezweifelt

All In - Zwei Versprechen
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MEINE MEINUNG:
Band 1 dieser Dilogie schaffte es auf Platz 2 meiner Jahreshighlights. Ich war eher zwiegespalten, ob ich den Folgeband überhaupt lesen will; aus Angst, ich könne mir meine Begeisterung ...

MEINE MEINUNG:
Band 1 dieser Dilogie schaffte es auf Platz 2 meiner Jahreshighlights. Ich war eher zwiegespalten, ob ich den Folgeband überhaupt lesen will; aus Angst, ich könne mir meine Begeisterung zerstören. Also hieß es: lieber nicht erfahren, wie es endet und dafür die guten Erinnerungen an Kacey und Jonah behalten; oder aber riskieren, dass mein innerer Hype abflacht und die Reihe beenden? Jetzt wo diese Rezension existiert, könnt ihr euch denken, wie ich mich entschieden habe. Viel Spaß bei meiner Meinung.

Emma Scott einen wirklich wunderbaren Schreibstil, der sich flüssig und leicht lesen lässt, der realistisch gehalten und verständlich ist. Sie schreibt nicht bildhaft, aber auch nicht plastisch – sie hat einen guten Mittelweg gefunden und diesen voll und ganz ausgenutzt. Die Emotionen werden durch ihre Worte enorm gut transportiert und erreichten mich, berührten mein Herz und riefen die unterschiedlichsten Gefühle in mir hervor. So war ich wütend, ja rasend vor Wut, konnte aber genau so mit den Protagonisten lachen und weinen. Es gab, trotz des wenig poetischen Stils auch einige Zitate, die ich mir markierte, denn Emma Scott findet genau die Worte, die die Geschichte und die Situation braucht. Dabei ist auch völlig egal, ob wir gerade aus Kacey’s Sicht oder aus Theo’s Sicht lesen: die Autorin fängt sowohl seine wie auch ihre Charakterzüge, Gedankengänge etc. wunderbar ein und gibt sie wider.

„All In – Zwei Versprechen“ schließt im Prolog noch nahtlos an den ersten Band an und wiederholt auch nochmal die letzten Geschehnisse von Teil 1. Ein netter Zusatz, der vor allem dann sehr nützlich ist, wenn mehr Zeit zwischen den beiden Bänden vergangen ist. Gleichzeitig sorgt es aber auch dafür, dass nochmal all die Emotionen vom großen Showdown der ersten Geschichte hochkochen. Erst dann machen wir einen kleinen Zeitsprung und tauchen richtig in Kacey’s und Theo’s Leben ein. Zu Beginn ist es noch ein wenig ruhig, doch keineswegs langweilig. Wir erfahren viel über die Leben der beiden und sehen wie unterschiedlich sie mit der Situation umgehen. Erst nach und nach verbinden sich die Stränge langsam miteinander und die Art, wie die Autorin das handhabt, war wirklich im wahrsten Sinne des Wortes schön. Ich kaufte ihr die Geschichte problemlos ab; es gab genügend Tiefpunkte um nicht unrealistisch zu wirken und ausreichend Höhepunkte, um nicht frustrierend zu werden. Die Hindernisse, denen sich Kace und Theo gegenüber sehen, waren gut durchdacht und glaubhaft und überzeugten mich. Allgemein hat Emma Scott hier nicht nur eine emotionale Liebesgeschichte gezaubert, sondern auch andere Faktoren mit ins Spiel gebracht wie das Thema Musik oder Theo’s Beruf als Tätowierer, der mich ja schon in Band 1 total begeisterte. Grundlegend kann ich sagen: es war von der ersten bis zur letzten Seite emotional und spannend, es gab kaum Wiederholungen oder Dopplungen der Plots, dafür einige Überraschung und war interessant und mitreißend gestaltet. Großartige Umsetzung einer noch viel großartigeren Geschichte mit jeder Menge Gefühl.

Da wir den Großteil der Figuren bereits kennen, vergeudet die Autorin nicht viel Zeit mit der Kennenlern-Phase. Dafür sehen wir, wie erwähnt, wie die Protagonisten mit der Trauer, die sie empfinden umgehen und wie sie daran zu zerbrechen drohen. Kacey, die wieder in alte Muster verfällt und Theo, der sich komplett einigelt. Es wird schnell klar, dass es völlig unterschiedliche Methoden sind und beide nur wenig mit ihrer jeweiligen Art und Weise der Trauerbewältigung zurecht kommen. Kacey, deren Handeln und Denken ich in Band 1 schon sehr glaubwürdig fand, überzeugte mich auch hier wieder mit ihren Charakterzügen. Sie ist gewissenhaft, denkt oft und viel nach, lässt sich aber in den entsprechenden Momenten auch fallen und gibt sich ihren Gefühlen hin. Sie ist unheimlich talentiert, besticht durch ihre Reife und handelt trotz Ausnahmesituationen total rational.
Und dann war da Theo. Theo. Der wohl heißeste Bookboy dem ich jemals in meinem Leben begegnet bin. Während Jonah in Band 1 eher durch seine Durschnittlichkeit glänzt, ist Theo der Inbegriff von heiß: Breit, muskulös, tätowiert und gepierct und mit rauchiger Stimme beschenkt. Zugegeben, allein durch seine optischen Vorzüge hatte er schon einen Stein im Brett bei mir – doch auch charakterlich eroberte er mein Herz im Sturm. Ehrgeizig, teilweise unnahbar und trotzdem mit so viel Gefühlen versehen. Das ist es, was mir zu Theo durch den Kopf geht. Was ich aber wirklich über ihn denke, kann ich nicht in Worte fassen, weil er ein so nachsichtiger, fürsorglicher und bedachter Mann ist. Er war wie ein Fels, an den sich nicht nur Kacey und all die anderen anlehnen konnte, sondern auch ich. Er brachte so eine tiefe Ruhe in die Geschichte, die trotzdem voller Prickeln und Adrenalin war.
Selbst die Randfiguren wurden von Emma Scott mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet; sodass ich mir schnell meine Lieblinge rauspicken konnte. Ich war, zugegebenermaßen, echt überrascht – denn diese Tiefgründigkeit in Bezug auf die eher nebensächlichen Charaktere gab es im Vorgänger-Band meiner Meinung nach nicht.

FAZIT:
„All In: Zwei Versprechen“ von Emma Scott steht dem ersten Teil in nichts nach. Die Geschichte ist mindestens genau so emotional mitreißend und berührend wie die Story rund um Jonah. Die Abhandlung war abwechslungsreich und überraschend; die Ideen an sich 100% glaubhaft und nachvollziehbar und der Stil wunderschön und gefühlvoll. Es gibt nicht mehr zu sagen, als dass Band 2 zwar anders, aber mindestens genau so gut, wie Band 1, war. Deshalb gibt’s auch hier wieder volle 5 Sterne