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Patricia_Wolkenspringerin

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Veröffentlicht am 13.04.2021

Gefühlsmäßiger Bombeneinschlag - absolut empfehlenswert

Fritz und Emma
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Das Cover
Das stimmungsvolle und träumerische Cover ist einfach perfekt für dieses Buch. Es fängt das Ambiente und die Gefühle zwischen Fritz und Emma perfekt ein. Es ist ein richtiger Blickfang, der im ...

Das Cover
Das stimmungsvolle und träumerische Cover ist einfach perfekt für dieses Buch. Es fängt das Ambiente und die Gefühle zwischen Fritz und Emma perfekt ein. Es ist ein richtiger Blickfang, der im Bücherregal heraussticht.

Der Schreibstil
Da es mein erstes Buch von Barbara Leciejewski war, wurde ich richtig überrascht wie unglaublich gut es war. Der Schreibstil ist ausdrucksstark, gefühlvoll und packend. Ich konnte es gar nicht mehr aus meiner Hand legen, da man gemeinsam mit Marie die Hintergrundgeschichte und den Trennungsgrund von Fritz und Emma herausfinden möchte.

Die Charaktere
Die Handlung wird aus den Blickwinkeln von Fritz, Emma, Marie und Ludwig erzählt. Emma und Fritz sind ein Pärchen mit denen man in die Vergangenheit reist, aber auch teilweise die Gegenwart kennenlernt.
Marie und Ludwig sind das zugezogene Pfarrerehepaar und ihre Geschichte wird im Jahr 2019 erzählt.
Fritz und Emma sind ein unglaubliches Team und jeder für sich hat einen interessanten und einzigartigen Charakter. Die Liebe zwischen den beiden ist außergewöhnlich stark und gefühlvoll. Umso gespannter ist man als Leser zu erfahren, wieso es zu diesem argen Zerwürfnis der beiden gekommen ist. Denn seit über 50 Jahren sehen sich die beiden nicht einmal mehr in die Augen, geschweige denn, dass sie nur eine gewisse Zeit in ein und denselben Raum verbringen.
Marie und Ludwig sind Eheleute, die aufgrund von Ludwigs Beruf in das kleine Dorf gezogen sind. Marie war mir sofort sympathisch, denn sie ist ein ehrlicher und offener Mensch, der stark unter der Veränderung von Stadt auf Land leidet. Sie ist ein Mensch, der gerne anpackt und selbst etwas zu tun hat. Marie braucht eine Bestimmung. Jedoch wird sie nicht wirklich im Dorf gebraucht und sie zerbricht immer mehr daran.
Ebenfalls lernt man die verschiedensten Dorfbewohner kennen und lieben. Ich selbst habe mich in Oberkirchbach sofort wohlgefühlt und konnte mir das malerische Ambiente nur zu gut vorstellen.

Die Handlung
Die Handlung, welche über eine lange Zeitspanne hinweg erzählt wird, ist dramatisch, gefühlvoll, aufwühlend und spannend. Ich konnte gar nicht genug davon kriegen. Sowohl Fritz und Emmas Geschichte, wie auch Marie und Ludwigs Geschichte haben mich begeistert. Meine Gefühle wurden richtig durchgerüttelt und während des Lesens fragte ich mich selbst, was eigentlich wirklich wichtig im Leben ist und wie man zu seinen Fehlern stehen soll.
Ich war richtig verblüfft, wie nahe mir dieses Buch gegangen ist. Im Laufe der Zeit passieren natürlich auch viele Schicksalsschläge, die erschüttern. Nie hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte langatmig oder langweilig wird, im Gegenteil. Sie wurde immer spannender und gefühlvoller.

Das Fazit
Mir hat dieses Buch viel besser gefallen, als ich gedacht hätte. Es war wirklich gefühlvoll, berührend und packend. Die Atmosphäre von Oberkirchbach ist unglaublich und die Dorfbewohner sind zwar alles seltsame Käuze aber extrem liebenswert. Ich habe jeden in mein Herz geschlossen und nach Beendigung dieses Buchs wird die Ortsgemeinschaft mir fehlen.
Fritz und Emma, wie auch Marie und Ludwig konnten mich zusätzlich begeistern und überzeugen. Dieses Buch ist eine ganz klare Kaufempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Wie Liebe tatsächlich sein soll…

The Story of a Love Song
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Authentisch, gefühlsstark, mitreißend und herzerwärmend. Ein Buch, dass den Lesern zeigt wie gesunde Liebe auf Augenhöhe aussehen soll.

Das Cover
Als Mitte des letzten Jahres dieses Buch zum ersten Mal ...

Authentisch, gefühlsstark, mitreißend und herzerwärmend. Ein Buch, dass den Lesern zeigt wie gesunde Liebe auf Augenhöhe aussehen soll.

Das Cover
Als Mitte des letzten Jahres dieses Buch zum ersten Mal vom LYX Verlag vorgestellt wurde, war ich sofort begeistert vom Cover. Es vermittelt ein Gefühl der Dynamik und Gefühlsstärke. Die Tattoos auf der Hand des Covermodels sind unglaublich attraktiv. Die Lichtsprenkel wurden wundervoll eingesetzt und machen das Cover noch viel ansehnlicher als es ohnehin schon ist.

Der Schreibstil
Ich liebe Vi Keelands und Penelopes Wards Schreibstil. Die Gefühle und die Gedanken der Protagonisten werden einfühlsam und einprägsam erzählt. Man fühlt sich die ganze Zeit über wie ein stiller Zuschauer, der die Liebesgeschichte zwischen Luca und Griffin heimlich beobachtet. Der Schreibstil ist authentisch und lebensnahe. Gleichzeitig schlug mein Herz jedes Mal wie wild, als es richtig romantisch wurde. Als Leser wird man einfach so unheimlich gut in die Geschichte involviert, was mir sehr gefällt. Eine Leser-Protagonisten-Barriere gibt es in diesem Buch nicht. Dadurch versteht man die Charaktere viel besser und kann sich richtig gut in ihre Beweggründe hineinversetzen.

Die Charaktere
Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel von Luca und Griffin erzählt. Abwechselnd lernt man diese dann auch besser und unabhängig voneinander kennen.
Luca leidet sehr unter ihren Angststörungen, die sich aufgrund eines schrecklichen Ereignisses gebildet haben. Das Autoren-Duo behandelt das Thema „Angststörungen“ einfühlsam und respektvoll. Ich selbst leide nicht unter Angststörungen, aber durch dieses Buch konnte ich zum ersten Mal verstehen, wie schwer diese Last auf das alltägliche Leben eines Menschen wiegen kann. Die scheinbar alltäglichsten Dinge sind für Luca schwer zu bewältigen und trotzdem arbeitet sie hart an der Überwindung dieser.
Luca wird aber nicht von ihrer Angststörung geprägt. Sie ist frech, humorvoll und liebenswürdig. Sie ist ein nachdenklicher Mensch, der andere mit Respekt behandelt. Sie urteilt nicht vorschnell, sondern wiegt ihre Optionen gewissenhaft ab. Ich habe sie im Laufe der Handlung wirklich lieb gewonnen.
Griffin ist trotz seines enormen Erfolgts total am Boden geblieben. Durch seinen rasanten Anstieg an Popularität hat er die Schattenseiten der Menschen kennengelernt und dadurch sein Herz vor weiteren Enttäuschungen verschlossen. Als Luca und Griffin wieder in Kontakt treten, taut er total auf. Griffin zeigt seine feinfühlige und emotionale Seite. Er versucht alles um Luca glücklich zu machen. Griffin hat mich durch seine Art oft zum Schmunzeln und Dahinschmelzen gebracht.
Die Chemie zwischen Luca und Griffin ist außergewöhnlich. Sie stehen immer auf Augenhöhe zueinander und niemals würde einer den anderen untermauern. Diese authentische Liebe, die kein bisschen toxisch ist, hat mir bei weitem am besten gefallen. Genauso wie die beiden miteinander umgehen, sollte es im alltäglichen Liebesleben auch sein.
Der Doc ist ein Nebencharakter und der Psychiater von Luca. Er ist ein schräger Vogel, der durch seine eigenbrötlerische und liebevolle Art einen besonderen Platz in meinem Leserherzen ergattern konnte.

Die Handlung
Ich liebe Rockstar-Geschichten, die niveauvoll und lebensnahe sind und dieses Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Das Rockstarleben von Griffin steht jedoch nicht im Mittelpunkt. Das hat mich nicht gestört, denn man bekommt trotzdem genug mit, sodass man sich als Leser ein Bild von den guten und schlechten Seiten eines Starlebens machen kann.
Wie bereits erwähnt wird im Laufe der Handlung das Thema der Angststörung aufgegriffen. Der Roman ist sehr tiefgründig und mitreißend. Ebenfalls im Vordergrund stehen auch die Gefühle und Ängste der Protagonisten. Beide entwickeln sich charakterlich enorm weiter und diese Veränderungen sind wirklich packend.

Das Fazit
Für mich persönlich ist dieses Buch ein absoluter Lieblingsliebesroman geworden. Die Liebe zwischen den beiden ist nicht nur unglaublich lebensnah, sondern gesund und respektvoll. Ich habe schon sehr lange keinen Liebesroman mehr gelesen, wo beide überhaupt nicht toxisch sind und das dann so gedreht wird als ob das die wahre Liebe wäre. Hier bekommt man eine gefühlvolle Liebesgeschichte, die einem lange nicht mehr aus dem Kopf gegen wird. Ich kann dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen. Ich kann garantieren, dass in diesem Buch nichts so ist, wie es auf dem ersten Blick scheint und man total mitgerissen wird!

Das beste Zitat
Er nahm meine Hand in seine. „Es hat schon verrücktere Dinge gegeben. Zum einen habe ich in den vergangenen Wochen eine Beziehung mit verdammten Papier und Wörtern geführt. Sie waren mein einziges Fenster in deine Seele. Und weißt du, was? So glücklich wie in diesen Wochen bin ich schon seit sehr langer Zeit nicht mehr gewesen, selbst wenn ich nur die Briefe und sonst nichts von dir hatte.“ Buch Seite 161

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.02.2021

Pass auf was du dir wünschst, es könnte in Erfüllung gehen

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von "One True Queen")
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Das Cover
Es passt nicht nur wunderschön zur „One True Queen“-Reihe (die Geschichte spielt in der selben Welt, aber man kann es unabhängig davon lesen), sondern es fängt das Aussehen und den Kampfgeist ...

Das Cover
Es passt nicht nur wunderschön zur „One True Queen“-Reihe (die Geschichte spielt in der selben Welt, aber man kann es unabhängig davon lesen), sondern es fängt das Aussehen und den Kampfgeist der Protagonistin perfekt ein. Es ist düster, magisch und total anziehend. Das Buch ist ein perfekter Blickfang, der sich wirklich im Bücherregal sehen lassen kann.

Der Schreibstil
Wie man es als treuer Leser von Jennifer Benkau gewöhnt ist, ist der Schreibstil total packend, authentisch und gefühlvoll. Die Stimmungen der Protagonisten und die Gefahren der Welt werden einprägsam und einfallsreich beschrieben.

Die Charaktere
Laire, Desmond und Alaric stehen im Mittelpunkt der Handlung und diese wird aus ihren Blickwinkeln abwechselnd beschrieben.
Laire ist tapfer, mutig und klug. Sie denkt nach bevor sie handelt und ihre Freunde bedeuten für sie die Welt. Zusätzlich ist Laire bereit die Verantwortung für ihr Handeln zu tragen. Sie ist immer für andere da, jedoch kann ihre Hilfsbereitschaft Laire auch zum Verhängnis werden, da sie eine Spur zu naiv ist.
Desmond war mir weniger sympathisch, da der Großteil seiner Gedanken nur von ihm handelt und er für mich etwas unnahbar und kalt war.
Alaric war von allen Charakteren mein absoluter Liebling. Er leidet nicht nur an seiner tragischen Vergangenheit, er versucht ständig das Beste aus den schwierigsten Lebenslagen herauszuholen und er setzt auch sein Leben regelmäßig dafür aufs Spiel. Noch dazu lässt er seinen Mitmenschen nicht wissen, wie sehr er unter seinem eigenen Schmerz leidet. Alaric ist es gewöhnt eine gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Alaric ist mutig und ein willensstarker Charakter, der mich mit seinen frechen Sprüchen oft zum Lachen bringen konnte.
Jero und Vika – die zwei Freunde von Laire – sind sympathisch, geheimnisvoll und charakterstark. Ich habe beide in mein Herz geschlossen, wie auch die anderen Nebencharaktere.

Die Handlung
Der Spannungsbogen wird kontinuierlich gespannt und die Handlung nimmt langsam aber stetig an Fahrt auf. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass die Reise ins Schattenreich etwas unnötig in die Länge gezogen worden ist, da manchmal Textpassagen vorkamen, die wirklich langatmig und in sich wiederholend waren. Dafür hätten dem Schlussteil ein wenig mehr Seiten nicht geschadet. Ich war sehr überrumpelt, wie schnell die Autorin den Schluss abgewickelt hat. Ich muss ebenfalls gestehen, dass ich mit dem Ereignis am Schluss recht unzufrieden zurückgelassen worden bin. Ich kann leider nicht genauer darauf eingehen, da dies sonst ein Spoiler wäre.
Immer wieder kommen im Laufe der Handlung Fragen auf, die teilweise beantwortet und teilweise unbeantwortet gelassen werden. Oft tappt man als Leser daher im Dunkeln. Dies machte die Handlung aber für mich noch viel interessanter. Umso gespannter warte ich dafür jetzt auf den zweiten Teil!

Das Fazit
Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen – sowohl den treuen Jennifer Benkau Lesern, als auch potenziell neue. Mir persönlich hat es sogar besser gefallen als One True Queen, da mich die Charaktere mehr überzeugen konnten und die Handlung emotionaler und nicht so konfus war.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Ein Roman, der leider wenig Eindruck macht

Das Einmaleins des Glücks
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Das Cover
Das Cover ist bei weitem das Highlight dieses Buchs. Es ist wunderschön und stimmungsvoll. Mich hat es wirklich sehr angesprochen, jedoch vermittelt es einen komplett falschen Eindruck vom Buch. ...

Das Cover
Das Cover ist bei weitem das Highlight dieses Buchs. Es ist wunderschön und stimmungsvoll. Mich hat es wirklich sehr angesprochen, jedoch vermittelt es einen komplett falschen Eindruck vom Buch. Ich hatte wirklich völlig andere Erwartungen und war schlussendlich umso mehr vom tatsächlichen Inhalt enttäuscht.

Der Schreibstil
Katherine Collette Schreibstil ist auf den Punkt gebracht und authentisch. Die Seiten sind nur so dahin geflogen, daher war das Buch schnell beendet. Die Autorin verzichtet auf jegliche Ausschweifungen und sie erzählt die Handlung in kurzen Sätzen, die trotzdem nicht simpel sind.

Die Charaktere
Germaine ist die Protagonistin und die Handlung wird nur aus ihrem Blickwinkel erzählt. Sie ist ein sehr rationaler Mensch, die sich selbst alles mit Hilfe von Zahlen erklärt. Ein wenig hat sie mich an Sheldon von The Big Bang Theorie erinnert. Germaine hält sich ausnahmslos für die Größte, zeitgleich empfindet sie sehr wenig Empathie oder Verständnis für andere. Germaine lebt total in ihrer eigenen Welt. Sie kann sich nicht wirklich gut ausdrücken und es ist ihr auch egal, wie sie auf andere Mitmenschen wirkt. Es ist nicht so, dass sie arrogant ist, es ist eher so, dass sie von einem starken sozialen und emotionalen Defizit geprägt ist. Ich konnte mich gar nicht in sie hinein versetzen und habe überhaupt nicht mit ihr mitfühlen können, weil sie mir einfach zu emotionslos war. Zum Ende hin hat sich das minimal gebessert, aber sie ist kein Charakter, der mir in Erinnerung bleiben wird.
Auch alle anderen Nebencharaktere sind eindimensional und flach. Leider bin ich mit keinem warm geworden, da alles gefühllos beschrieben wird.

Die Handlung
Schon von der ersten Seite an wird man regelrecht in die Handlung hinein geworfen. Ich musste mir am Anfang selbst zusammen reimen, wer der jeweilige Charakter sein könnte und in welchem Verhältnis dieser zu Germaine steht. Vieles wird nicht explizit gesagt, sondern nur angedeutet, wobei ich mich dann oft selbst während der Handlung gefragt habe, ob ich die Andeutungen jetzt richtig verstanden habe, oder nicht.
Die Handlung ist recht ereignislos und unspektakulär. Es gibt weder einen Spannungsbogen, noch ein Ereignis zu welchem ich hin gefiebert hätte.

Das Fazit
Mich konnten leider die Handlung und die Charaktere nicht überzeugen. Auch der Sinn für Humor in diesem Buch war nicht meines. Nur aufgrund des wirklich guten Schreibstils der Autorin habe ich das Buch nicht abgebrochen, sondern es bis zum Ende gelesen. Ich vergebe zwei Sterne weil mir das Cover so gut gefällt, der Schreibstil gut ist und ich die Idee der Autorin kreativ finde, auch wenn leider die Umsetzung nicht geklappt hat.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Hautnah, mitreißend und dramatisch

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Das Cover
Ich finde das Cover außergewöhnlich. Die Blumen und die Vögel in Orange mit dem satten dunkelblauen Hintergrund sind nicht nur wunderschön, sondern sie veranlassen mich jedes Mal dazu das Cover ...

Das Cover
Ich finde das Cover außergewöhnlich. Die Blumen und die Vögel in Orange mit dem satten dunkelblauen Hintergrund sind nicht nur wunderschön, sondern sie veranlassen mich jedes Mal dazu das Cover genauer anzusehen. Es erinnert sehr stark an ein Gemälde und passt daher perfekt zum Buch. Genauso malerisch, wie das Coverbild, ist meiner Meinung nach auch der Titel des Buchs.

Der Schreibstil
Vom Schreibstil war ich ehrlich gesagt sehr überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass Alena Schröder so bildlich und mitreißend schreibt. Ich war nach nur 20 Seiten im Buch gefangen und ich wollte unbedingt mehr über die vier Frauen erfahren. Was mir bei weitem am besten gefallen hat, war, dass die Handlung durch den Schreibstil so authentisch und lebensecht rüber gekommen ist. Ich bin mir vorgekommen, wie als ob ich einer Freundin zuhören würde, die von ihrer tragischen Familiengeschichte und den Frauen, die diese geprägt hat, erzählt. Auch emotional konnte mich die Autorin wirklich treffen.

Die Charaktere
Wie bereits aus dem Klappentext lesbar geht es um vier Frauen, die aus verschiedenen Generationen ein und derselben Familie abstammen.
Die Geschichte wird aus den Blickwinkeln von Hannah, Evelyn, Senta und Trude erzählt. Jeder dieser Frauen hat mit ihrem Leben und den Erwartungen der in ihren Lebensjahren momentan aktuellen Gesellschaft zu kämpfen. Am meisten mochte ich Senta und Hannah, da ich mich mit diesen beiden am ehesten identifizieren konnte.
Die vier Frauen sind überaus faszinierende Charaktere, die Stück für Stück immer mehr von sich preisgeben. Ihre Leben haben mich auch wirklich sehr lange nicht los gelassen und gleichzeitig musste ich selbst über mein Leben und meine Entscheidungen nachdenken.

Die Handlung
Ich möchte hier nicht zu viel sagen, da jeder das Buch für sich selbst erleben sollte.
Die Gegenwart wird von Hannah erzählt, die durch Zufall erfährt, dass sie mit Juden verwandt ist und ihr Kunstwerke gehören, die jedoch von Nazis gestohlen wurden und daher schwer auffindbar sind. Im Zuge ihrer Recherche stößt sie auf Senta, die Mutter ihrer Oma Evelyn. Als sie Evelyn auf die Familiengeschichte ansprechen möchte, blockt diese total ab, was den Leser neugierig macht zu erfahren wieso.
Jede der vier Frauen erlebt unterschiedliche Hürden im Leben, die sie versuchen auf ihre Art und Weise so gut es geht zu überwinden. Durch Senta lernt man die Auswirkungen des 2. Weltkriegs auf die jüdische Bevölkerungsschicht besser kennen. Dieser Teil war für mich am schmerzhaftesten, da das Leid, die Angst und die plötzliche Diskriminierung so wahrheitsgetreu beschrieben worden ist.
Mit Hannah lernt man die Lebensfragen des 21. Jahrhunderts kennen, die sich wohl jede/r von uns immer wieder stellt. Die Handlung ist wirklich facettenreich und spannend.

Das Fazit
Ich hätte nicht gedacht, dass mich jemals eine Familiengeschichte so mitreißen würde, wie diese. Ich habe mitgelitten, mitgefiebert und musste unwillkürlich über mein eigenes Leben nachdenken. Die Geschichte ist unglaublich realitätstreu, schmerzhaft und gefühlvoll. Ich kann dieses Buch wirklich nur empfehlen!

Das beste Zitat
„Was sollte sie denen heute sagen, außer: Schau mich an, ich war genau wie du, keinen Plan von gar nichts, keine Idee von meiner Zukunft oder was mir Spaß machen könnte oder wo meine Stärken liegen. Keine Idee von mir selbst, außer dass ich gern lese, also studiert man halt Germanistik und dann noch Soziologie und Ethnologie im Nebenfach, weil man die Patschuli-getränkte Luft so mag und mal einen Salsakurs gemacht hat und glaubt, das habe irgendetwas miteinander zu tun. Und klar, das tut nicht weh, das machen viele, und du hoffst, dass irgendwann die große Idee kommt, was du mit deinem Leben eigentlich anfangen möchtest. Aber meistens kommt die eben nicht und dann studiert man, so lange es geht, und mogelt sich so durch und fängt dann an zu promovieren und plötzlich ist man nicht mehr neunzehn, sondern siebenundzwanzig und hat immer noch keine Idee.“ Buch Seite 48

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