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Patricia_Wolkenspringerin

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Liebe verändert dich nicht, sondern macht dich stärker

Girl At Heart
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Der Schreibstil
Kelly Oram hat einen flüssigen, frechen und lustigen Schreibstil, der berührt. Zwar ist der Schreibstil nicht so berührend, wie in ihrem Buch Cinder & Ella, aber trotzdem hält sie ihre ...

Der Schreibstil
Kelly Oram hat einen flüssigen, frechen und lustigen Schreibstil, der berührt. Zwar ist der Schreibstil nicht so berührend, wie in ihrem Buch Cinder & Ella, aber trotzdem hält sie ihre gute Qualität aufrecht. Das Buch habe ich an einem Tag ausgelesen, weil die Seiten nur so dahin geflogen sind.

Die Charaktere & die Handlung
Die Hauptprotagonistin in diesem Buch ist Charlie/Charlotte und das Buch wird aus ihrer Perspektive erzählt. Ihre Sehnsucht sich wie ein Mädchen vor ihren besten Freunden verhalten zu dürfen ohne aufgezogen zu werden, war authentisch und einfühlsam beschrieben. Sie weiß nicht genau, wer sie ist und möchte zu sich selbst finden um wieder selbstbewusst ihren Weg gehen zu können. Ich denke, das sind wichtige Themen, mit denen sich jede/r Jugendliche in seiner/ihrer Pubertät früher oder später auseinandersetzen muss.
Eric ist Charlies bester Freund seit dem Kindergarten und ihr heimlicher Schwarm. Er ist loyal, aber genauso zurückhaltend wie Charlie. Die plötzlichen Veränderungen von Charlie zur Frau machen ihm Angst, was nur verständlich ist, denn er merkt, dass sich etwas zwischen ihnen ändern wird.
Jace war ein absoluter Traumtyp. Er tut alles um Charlie zu helfen, aber gleichzeitig akzeptiert er sie so wie sie ist. Der Umgang zwischen ihm und Charlie war unglaublich süß und genauso sollte das Verhältnis zwischen den Geschlechtern sein. Mit Respekt, Vertrauen und Ehrlichkeit. Von ihm konnte ich gar nicht genug kriegen.
Leila, die Charlie im Verlauf dieses Buches kennenlernt, ist total quirlig, frech und selbstbewusst. Ich habe sie sofort liebgewonnen. Leila hat definitiv das Herz am richtigen Fleck.
Es geht in diesem Buch um Selbstfindung, aber auch um die Akzeptanz, dass Veränderungen nicht immer schlecht sind, sondern auch befreiend sein können. Ebenfalls geht es in dieser Geschichte um die verschiedensten Arten von Liebe und darüber seine Gefühle verstehen zu lernen.

Das Fazit
Kelly Oram schafft es jedes Mal mit ihren Büchern nicht nur dem Leser eine gute Zeit zu verschaffen, sondern auch wichtige Botschaften mitzugeben. In diesem Buch zeigt sie anschaulich die Kraft der Liebe, die dich so akzeptiert, wie du bist, und dich in jeder Situation bestärkt, egal wie schwer diese Situation auch scheinen mag. Ich habe jede Sekunde geliebt und ich hatte nach dem Buch richtig gute Laune. Das einzige Manko, dass ich bei diesem Buch habe, ist, dass alles sich irgendwie zu schnell abgespielt hat. Ich hatte nicht wirklich die Chance einzelne Charaktere tiefgründiger kennenzulernen. Deshalb gebe ich diesem Buch vier Sterne anstatt fünf. Trotzdem ist dieses Buch eine definitive Leseempfehlung.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2020

Solider Fantasy-Auftakt!

Midnight Shadows - Dunkle Gefährtin
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Das Cover
Das Cover hat mich sofort an die Bücher von Nalini Singh und Kresley Cole erinnert und da ich ein großer Fan deren Reihen bin, war mein Interesse an Sara Hills Buch sofort geweckt. Das Cover ...

Das Cover
Das Cover hat mich sofort an die Bücher von Nalini Singh und Kresley Cole erinnert und da ich ein großer Fan deren Reihen bin, war mein Interesse an Sara Hills Buch sofort geweckt. Das Cover ist düster und sexy. Die Skyline der Stadt ist wunderschön und der Mond gibt dem Leser schon ein kleines Zeichen, dass es sich um eine Gestaltwandlergeschichte handelt.

Der Schreibstil
Sara Hills Schreibstil ist sehr flüssig und die Seiten flogen nur so dahin. Ich habe dieses Buch innerhalb eines Tages ausgelesen, weil ich von der ersten Seite an regelrecht in die Geschichte hineingezogen wurde und ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Sara Hill hat nicht nur Talent die Umgebung wunderschön und stimmungsvoll zu beschreiben, sondern sie schafft es auch eine ganz besondere emotionale Nähe zu den Charakteren zu schaffen.

Die Charaktere
Olivia ist die Hauptprotagonistin dieses Buches und die Handlung wird nur aus ihrer Perspektive erzählt. Als Leser lernt man also die Geschehnisse mit ihr kennen und tappt genauso im Dunkeln was die Absichten der anderen Charaktere anbelangt, wie sie. Olivia ist eine sehr starke Person, die unter dem Verlust ihrer Mutter leidet und vor den eigenen körperlichen Veränderungen große Angst hat. Nicht nur ist sie plötzlich alleine auf dieser Welt, sondern sie hat auch niemanden mehr dem sie sich anvertrauen kann. Olivias Gefühle und Gedanken werden dem Leser anschaulich erklärt und man fühlt stark mit ihr mit. Das ganze Buch über habe ich versucht herauszufinden zu welcher Art von Gestaltwandler Olivia bloß gehören könnte. Dieser Punkt hat mir richtig gut gefallen.
Olivia ist auch eine Frau, die nicht alles in die Wege leiten würde nur um einen Mann zu gefallen. Zwar spürt sie die enorme Anziehungskraft zu Aaron, aber sie bleibt ihrer Logik und ihrem Verstand treu und stürzt sich nicht blind in etwas, nur aufgrund von körperlichen Attributen. Zusätzlich liebt sie es, sich bequem und praktisch zu kleiden und diese Ungezwungenheit, ihres Aussehens betreffend, fand ich ungemein erfrischend. Die Autorin beschreibt sie nicht als unglaubliche Sexbombe, denen Männer zu Füßen liegen, sondern sie fällt Aaron auf, weil sie ist wie sie eben ist. Die Autorin zeigt damit, dass Liebe auch anfänglich so viel mehr ist als nur äußerliche Attraktivität. Ich denke das war auch ein Punkt, wieso ich Olivia so sympathisch fand.
Aaron ist zu Beginn des Buchs ein großes Fragezeichen. Er gibt Olivia konstant widersprüchliche Signale, die sowohl sie selbst als auch den Leser durcheinander bringen. Er mag sie eindeutig und will sie um jeden Preis beschützen, aber trotzdem ist er nicht 100-prozentig ehrlich zu ihr und das merkt man einfach. Mein liebstes Merkmal von Aaron ist, dass er ein Gentleman durch und durch ist. Er geht mit Olivia sehr liebevoll um und als Leser genießt man ihre Interaktionen ungemein.

Die Handlung
Die Handlung startet rasant mit Olivias Anreise in New York und die Rettung durch Aaron. Gleichermaßen rasant gehen die Ereignisse in New York weiter. Die anbahnende Liebesbeziehung zwischen Olivia und Aaron wechselt sich mit wichtigen Handlungsgeschehen Olivias Herkunft betreffend ab. Mir persönlich war eine Spur zu viel los. Ich konnte gar nicht das Geschehene verarbeiten, als auch schon der nächste Handlungsstrang angeknüpft worden ist. Hier hätte mir ein wenig Verschnaufpause nicht geschadet, aber dies ist nur ein minimaler Kritikpunkt. Ebenfalls hätte ich mir ein wenig mehr Hintergrundinformationen über Olivias Eltern gewünscht, wie auch über Aarons Familie. Ebenfalls kamen mir die Hierarchien innerhalb von Aarons und Olivias Clan eher wie die von einer Mafiafamilie vor, als die einer klassischen Gestaltwandlergruppe. Intrigen und Machtkämpfe sind omnipräsent, jedoch fehlte mir die starke Loyalität, die für eine Gestaltwandlergeschichte eigentlich klassisch ist.

Das Fazit
Trotz etwaiger Kritikpunkte habe ich das Buch sehr genossen. Es ist spannend und mit interessanten Charakteren versehen. Ein wenig haben mich die angespannten Verhältnisse zwischen den verschiedenen Gestaltwandlerarten an Romeo und Julia erinnert. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und ich habe die zwei Hauptprotagonisten in mein Herz geschlossen.
Den zweiten Band werde ich mir definitiv kaufen, da ich nur zu gerne wissen möchte, wie es weitergehen wird. Ohne Bedenken kann ich diesen Roman daher jeden Fantasyliebhaber empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 02.11.2020

Die große Frage im Leben: Was wäre wenn…?

What if we Drown
2

Der Schreibstil
Sarah Sprinzs Schreibstil ist unglaublich packend und angereichert mit ganz viel Gefühl. Die Leseprobe konnte mich damals bereits überzeugen und das Buch hat meine Erwartungen mehr als ...

Der Schreibstil
Sarah Sprinzs Schreibstil ist unglaublich packend und angereichert mit ganz viel Gefühl. Die Leseprobe konnte mich damals bereits überzeugen und das Buch hat meine Erwartungen mehr als nur erfüllt. Der Schreibstil ist so authentisch und nahe, dass man nicht anders kann als sich mit Laurie von der ersten Seite an zu identifizieren. Die Geschehnisse sind eindrücklich und emotional beschrieben und ich konnte mir die wunderschöne Stadt von Vancouver nur zu gut vorstellen.

Die Charaktere
Laurie ist ein sensibler aber willensstarker Mensch, die unter den Tod ihres Bruders sehr leidet. Die 3 Jahre nach dem Tod ihres Bruders konnten ihren Schmerz und die Sehnsucht nach ihm nicht lindern und sie denkt so gut wie täglich an Austin. Ihr Schmerz und ihre Hoffnungen auf einen Neubeginn fühlt man als Leser mit ihr mit. Was mir an Lauries Charakter richtig gut gefallen hat, ist, dass sie auch Ecken und Kanten besitzt. Sie ist nicht perfekt, sie handelt teilweise sehr emotional und ohne ihren Kopf zu benutzen, noch dazu leidet sie unter einem enormen Leistungsdruck im Studium, da sie sich selbst das Gefühl gibt ihren Bruder sonst zu enttäuschen, wenn sie keine perfekten Noten schreibt.
Hier fand ich nur schade, dass Lauries Traum Medizinerin zu werden nicht wirklich gut umgesetzt worden ist. Im Buch hatte ich konstant das Gefühl, dass Laurie dieses Studium nur einschlägt um den Traum ihres Bruders für ihn zu leben und nicht für sich selbst. Man bekommt als Leser das Gefühl, dass sie am liebsten etwas anderes machen wollen würde, wenn ihr Bruder nicht gestorben wäre.
Sam ist ein absoluter Traumtyp. Er hört zu, ist liebevoll, teilweise schüchtern und dann wiederrum richtig verwegen. Sam hat mein Herz wirklich höher schlagen lassen. In manchen Situationen kommt seine dunkle Vergangenheit zum Vorschein und auch das wurde von der Autorin grandios umgesetzt.
Mit beiden fiebert und leidet man mit. Ich konnte dieses Buch einfach nicht aus der Hand legen.
Meine absoluten Lieblingsnebencharaktere waren Emmett und Hope. Diese zwei sind süß, lustig und nehmen Laurie wirklich liebevoll in ihre Gruppe auf. Ich habe mich oft bei dem Gedanken erwischt am liebsten selbst einen Emmett und eine Hope in meinem Leben haben zu wollen. Ich hätte so gerne mehr über die beiden gelesen, aber immerhin bekommen die beiden Freunde ihre eigenen Bücher und darauf freue ich mich schon sehr!

Die Handlung
Die Handlung startet rasant mit Lauries Anreise in Vancouver. Sie trifft bereits am ersten Tag einige Leute mit denen sie sich anfreundet und natürlich trifft sie auch auf Sam. Die Interaktionen mit Sam habe ich so sehr genossen. Die zwei reagieren stark aufeinander und die Anziehungskraft kann man einfach nicht ignorieren. Das Medizinstudium wurde toll und anschaulich beschrieben. Als Leser erkennt man einfach, dass die Autorin privates Wissen über den medizinischen Bereich hat.
Ab und zu bekommt man Rückblicke von Lauries Vergangenheit und so erfährt man einige Details über ihren Bruder. Hier möchte ich einen kleinen Kritikpunkt anbringen und zwar, dass für mich persönlich Austin viel zu wenig vorgekommen ist. Er ist eine wichtige Person in Lauries Leben und schlussendlich erfährt man so gut wie nichts über ihn. Das fand ich schon schade, denn sein Schicksal einfach nur als Überbrückungsschwierigkeit für die verliebten Hauptprotagonisten zu verwenden, hat Austins Charakter nicht verdient.

Das Fazit
Die Liebesgeschichte zwischen Laurie und Sam war gefühlvoll, wunderschön und schmerzhaft. Die beiden müssen vieles noch verarbeiten und im Voranschreiten der Handlung wachsen beide charakterlich stark. Sarah Sprinz hat die Gefühle und den inneren Konflikt von Laurie greifbar und fesselnd beschrieben.
Die sensiblen Themen wurden mit viel Respekt aufgegriffen. Ein weiterer Kritikpunkt von mir ist, dass einige sensible Themen mit mehr Tiefgang behandelt gehört hätten und nicht nur kurz angesprochen.

Das beste Zitat
Warum lief alles so dermaßen am Schnürchen? Wo war der Haken? […] Die ganze Fahrt zurück zum Strand wartete ich darauf, dass mir ein Haken einfiel. Vermutlich bestanden zwei Möglichkeiten.
A) Ich war verdammt naiv geworden.
B) Es gab keinen. Wirklich keinen
[…] B, B, B. Bitte Universum. Bitte B. Ob der Trick auch dann funktionierte, wenn man sich eine der Möglichkeiten wie besessen wünschte, wusste ich nicht.
- Buch Seite 96

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Johanna – eine starke, unverstandene Frau, die ihrer Zeit weit voraus war oder eine Wahnsinnige, die ihre Gefühle nicht im Griff hatte?

Die Wahnsinnige
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„Niemand ist den Frauen gegenüber arroganter, aggressiver oder verächtlicher als ein in seine Männlichkeit verunsicherter Mann!“ Simone de Beauvoir

Der Schreibstil
Alexa Hennig von Langes Schreibstil ...

„Niemand ist den Frauen gegenüber arroganter, aggressiver oder verächtlicher als ein in seine Männlichkeit verunsicherter Mann!“ Simone de Beauvoir

Der Schreibstil
Alexa Hennig von Langes Schreibstil ist nüchtern, distanziert und gleichzeitig bildlich und wortgewandt. Die Gefühle von Johanna sind authentisch und greifbar beschrieben und man fühlt sich das ganze Buch über wie ein Zuschauer, der einen kurzen Einblick in das Leben und Leiden von Johanna I. von Kastilien erhalten darf. Für mich war dieser besondere Schreibstil perfekt, da dieses Buch eine Erzählung von wahren Begebenheiten mit kleinen Abweichungen darstellt.
Was eine äußert charmante Idee der Autorin war, ist, dass Briefe von den unterschiedlichsten Familienmitgliedern Johannas im Buch ihren Platz gefunden haben. Diese Briefe haben das Buch für mich sogar noch viel greifbarer und schöner gemacht als ohne möglich gewesen wäre.

Die Handlung
Das Buch „Die Wahnsinnige“ beginnt mit Johannas Festnahme im Castillo de La Mota durch ihre Mutter, Isabella die Katholische. Während Johannas Zeit dort lernt der Leser ihre Gefühlswelt besser kennen und verstehen. Plötzlich entdeckt man in dieser starken Frau einen Mensch, der die Freiheit über alles liebt, sehr verletzlich ist und mit den starken Gefühlen für Philipp den Schönen zu kämpfen hat. Trotz Johannas Stellung in der Gesellschaft hat sie aufgrund ihrer königlichen Familie, keine Selbstbestimmung oder Macht. Ständig musste sie gegen alles und jeden kämpfen und das machte sie wütend.
Durch das Buch ist Johanna für mich ein greifbarer Mensch geworden, mit Gefühlen, Ängsten, Hoffnungen und Träume. Johanna wird im Laufe der Handlung von der blassen Geschichte zu einer schillernden Frau, die ihrer Zeit weit voraus war, gleiche Freiheiten für alle wollte, mit Religion als Machtgegenstand nichts anfangen konnte und schlussendlich von der Machtgier anderer ihren Platz am Thron beraubt worden war.
Als Leser lernt man auch das Eheleben Johannas kennen und die Intrigen ihres Mannes gegen sie. Die charakterliche Entwicklung von der verzweifelten Liebenden zu der ernüchternden Ehegemahlin war faszinierend, aufwühlend und authentisch.
Ich dachte zwar, dass man eventuell mehr vom Eheleben und von Philipp dem Schönen lesen würde, aber er ließ sich genauso wenig im Buch blicken, wie er es zu Lebzeiten in seiner Ehe mit Johanna gemacht hat.

Das Fazit
Johanna wurde bereits in ihrer eigenen Kindheit als ungewöhnlich kluge und schöne Frau beschrieben. Im Buch kam dies durch die Bemerkungen und Gedankengänge Johannas zum Vorschein, wie auch durch die Reaktionen ihres Ehemannes auf sie, da er immer wieder zu ihr zurück gekommen war um sich körperliche Aufmerksamkeiten von ihr zu holen, trotz der Vielzahl an Mätressen, die er gehalten hat.
Dieses Buch ist sowohl für Kenner der Geschichte von Johanna geeignet, als auch für Neueinsteiger, die mehr über diese besondere Frau lesen möchten. Die wichtigsten und aussagekräftigsten Lebensereignisse Johannas werden in diesem 205 Seiten langem Buch beschrieben. Dabei erhält man nicht nur einen guten Überblick über ihr Leben, sondern auch über ihre Persönlichkeit. Heutzutage sind sich Experten nach wie vor nicht einig, ob der Wahnsinn Johannas, aufgrund einer möglichen psychischen Erkrankung, berechtigt oder eher eine politische und gesellschaftliche Intrige gegen die Thronerbin war. Zwar werden wir es nie genau wissen, jedoch habe ich durch das Buch von Alexa Hennig von Lange ein tieferes Verständnis für Johanna entwickelt und meine ganz eigene Meinung darüber gebildet.

Das schönste Zitat
Ihre Stimme klang belegt, als sie fortfuhr: „Doch was ich damals nicht verstand, was ich einfach nicht verstand in dieser verblendeten Glückseligkeit, war, dass es aus dem Traum auch immer ein Erwachen gibt, dass es zur Zweisamkeit auch die Einsamkeit gibt, dass das Gegenteil von Macht die Unterdrückung ist. Und dass dieses regennasse Flandern und mein mir zugewiesener Mann nicht meine Befreiung, sondern meine Zerstörung sein würden. Juan Rodriguez, die Welt ist von einer schlimmen Epidemie erfasst, die Menschen anderen Menschen aus Selbstsucht und Freude am Triumph furchtbare Dinge antun lässt. Und mein Mann ist einer von ihnen und dafür wird er büßen.“ Seite 52

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Veröffentlicht am 21.08.2020

Im Spiel um Macht musst du klüger sein als alle anderen und darfst niemandem trauen

ELFENKRONE
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Wenn ich Jude in wenigen Worten beschreiben müsste, dann als kontroverse Heldin, die bereit ist für Macht alles zu tun und noch viel mehr zu riskieren.
Wer eine einfach gestrickte Fantasy-Liebesgeschichte ...

Wenn ich Jude in wenigen Worten beschreiben müsste, dann als kontroverse Heldin, die bereit ist für Macht alles zu tun und noch viel mehr zu riskieren.
Wer eine einfach gestrickte Fantasy-Liebesgeschichte sucht, ist hier falsch. Das Buch von Holly Black ist so viel mehr als das und ich kann die geteilten Meinungen zu diesem Buch nur verstehen. Es ist anders als erwartet und so viel besser.

Jude wurde als Vierjährige zusammen mit ihrer Zwillingsschwester und ihrer älteren Schwester ins Elfenreich verschleppt. Menschen werden dort verachtet und als minderwertig angesehen. Während andere den Kopf einziehen und sich ihrer Angst hingeben, kämpft Jude gegen ihre Ängste an und stellt sich den Elfen. Sie hat genug von Angst, Unterdrückung und Feindseligkeiten, deshalb entscheidet sie sich jede Chance zu nutzen, die sich für sie eröffnet. Ihr größter Konkurrent und gleichzeitig die Ursache für ihre größte Angst ist Prinz Cardan.

Jude wurde von ihrem Entführer/irgendwie Vaterfigur aufgezogen und in Themen wie Strategie, Kriegsführung und Schwertkampf unterrichtet. Sie ist äußert klug aber auch hitzköpfig und starrsinnig. Sie hat einige Fehler, an die sie arbeiten muss um in diesem Machtspiel nicht zu verlieren. Macht treibt sie an und einerseits kann ich sie gut verstehen da Macht benötigt wird um im Elfenreich nicht unterzugehen, aber andererseits hatte ich mit ihren gefühlskalten Einstellungen zu kämpfen. Sie ist kein warmer oder herzensguter Mensch, sondern das Leben im Elfenreich hat sie gefühlsstarr werden lassen.

Prinz Cardan ist auf den ersten Blick grausam, kalt und unberechenbar. Holly Black hat jedoch eine Figur mit Prinz Cardan erschaffen, die so viel mehr ist als das. Er verbirgt eine Seite, die noch nie jemand zu Gesicht bekommen hat und im Laufe des Buches lernt der Leser Prinz Cardan viel besser zu verstehen. Ich möchte nicht zu viel zu Prinz Cardan sagen, da alles ihm betreffend ein Spoiler wäre.
Prinz Cardan und Jude sind eine explosive Mischung, die bei jeder Konfrontation zueinander beweisen muss wer die Oberhand hat.

Die Spannung wird im Buch bis zum Schluss gehalten. Ständig habe ich mich gefragt in welche Verwickelungen Jude sich bloß nur wieder verstrickt und wie sie heil daraus kommt. Auch wenn Jude nicht die typische Heldin ist und zwischen Jude und Prinz Cardan eine nicht zu durchschaubare Spannung steckt, aufgrund ihrer widersprüchlichen Gefühle zueinander, kann ich dieses Buch jedem empfehlen, der mehr von einem Buch erwartet als nur eine Liebesgeschichte.

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