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Veröffentlicht am 31.03.2022

Besser holperdiplatsch als langweilig

Die vier verborgenen Reiche 1: Caspar und die Träne des Phönix
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"Caspar und die Träne des Phönix" (2019) ist ein fantastische Geschichte für Kinder ab 10 Jahren von Abi Elphinstone und der erste Band der Reihe "Die vier verborgenen Reiche". Erzählt wird die Geschichte ...

"Caspar und die Träne des Phönix" (2019) ist ein fantastische Geschichte für Kinder ab 10 Jahren von Abi Elphinstone und der erste Band der Reihe "Die vier verborgenen Reiche". Erzählt wird die Geschichte von Caspar und seinen Erlebnissen im verborgenen Reich Wolkenstern, die ihn aus seinem durchorganisierten und langweiligen Alltag mitten hinein ins Abenteuer katapultieren.

Zum Inhalt:
Caspar mag seine To-Do-Listen und seinen strukturierten Alltag und versucht Überraschungen und Abenteuern aus dem Weg zu gehen. Auch für Freundschaften ist da kein Platz. Als er sich mal wieder vor den Übergriffen seiner fiesen Mitschüler in einer alten Standuhr versteckt, findet er sich plötzlich im verborgenen Reich Wolkenstern wieder. In diesem magischen Reich voller Zauberer, Drachen und Wetterwunder trifft er das Mädchen Wilda und ihren Drachen, mit denen er nicht nur Wolkenstern sondern auch seine Welt vor bösen Mächten retten muss.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist schön flüssig, angenehm zu lesen und altersgerecht. Alles wird sehr eindrücklich beschrieben, so dass man sich sofort in die Geschichte und vor allem das magische verborgene Reich hineinversetzt fühlt. Durch einen Prolog, der die Entstehung und den Aufbau der Welten und ihre aktuelle Situation beschreibt, kann man leicht in die Geschichte einsteigen. Zur besseren Orientierung in Wolkenstern findet man vorne im Buch auch noch eine Karte dieser Welt.
Eingebettet in eine schöne und altersgerechte Geschichte voller Magie und Abenteuer, lernt man zusammen mit dem Protagonisten Caspar wie wichtig Freundschaften sind und wie man selbst durch sie wachsen kann. Und dass sich das wahre Leben abseits von To-Do-Listen abspielt.

Caspars Abenteuer in Wolkenstern hat mir sehr gut gefallen. Caspar, Wilda, der Drache Arlo und auch einige der fantastischen Wesen, die sie auf ihrem Weg treffen, sind mir ans Herz gewachsen. Die fantasievolle, magische Welt von Wolkenstern war ebenfalls eine Reise wert! Ich freue mich schon auf weitere Abenteuer in den verborgenen Reichen. Und vielleicht werde ich es auch mal mit ein bisschen mehr holperdiplatsch
statt Planung versuchen...

Fazit: Eine schöne, spannende und fantastische Geschichte in der magischen Welt der verborgenen Reiche mit tollen Charakteren und einer Botschaft über das, was das Leben lebenswert macht. TSCHOMP!

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Bittere Medizin

Die kleine literarische Apotheke
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"Die kleine literarische Apotheke" (2019) ist der erste Roman von Elena Molini, die in Florenz tatsächliche die Buchhandlung Piccola Farmacia Letteraria
betreibt, in der sie nach dem Prinzip der Bibliotherapie ...

"Die kleine literarische Apotheke" (2019) ist der erste Roman von Elena Molini, die in Florenz tatsächliche die Buchhandlung Piccola Farmacia Letteraria
betreibt, in der sie nach dem Prinzip der Bibliotherapie Romane als Medizin verordnet.

Zum Inhalt:
Blu betreibt eher erfolglos eine kleine Buchhandlung in Florenz, bis sie eines Tages von einem geheimnisvollen Kunden auf die Idee der literarischen Apotheke gebracht wird. Sie krempelt ihr Geschäft um und verordnet nun Bücher als Medizin. Nicht nur der Erfolg ihres neuen Konzepts, sondern auch die Suche nach dem geheimnisvollen Kunden, bringen ihr Leben völlig durcheinander.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist zwar flüssig und gut lesbar, enthält aber auch ein paar recht unflätige Ausdrücke, die nicht zur Geschichte passen. Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Blu beschrieben, so dass man einen umfassenden Einblick in ihr Leben, ihre Gefühle und ihre Sicht auf die Welt bekommt und das Geschehen miterleben kann.
Im Anhang finden sich einige Rezepte für Bücher-Medizin mit Anwendungsgebieten und Dosierungen, die interessant klingen und ansprechend gestaltet sind.

Im Mittelpunkt der Handlung steht nicht, wie anhand des Titels und Klappentexts zu vermuten wäre, die literarische Apotheke, sondern eine Episode aus dem Leben der Protagonistin Blu.

Mir hat die Geschichte leider nicht gefallen. Zunächst wurde meine Erwartung an den Inhalt enttäuscht. Statt einer Geschichte für Buchliebhaber über eine ungewöhnliche Buchhandlung habe ich eine überfrachtete und unglaubwürdige Geschichte aus dem Leben der Protagonistin bekommen, deren Sinn sich mir zudem nicht erschließt. Und die abwertende und negative Art der Protagonistin hat mich ebenfalls gestört.

Fazit: Leider hält die Geschichte nicht, was Titel und Klappentext versprechen. Letztlich zu wenig literarische Apotheke und zu viel unsympathische Protagonistin. Schade!

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Ankommen

Die Bierkönigin von Minnesota
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"Die Bierkönigin von Minnesota" (2019) ist ein Roman von J. Ryan Stradal, der die Geschichte von drei Frauen aus einer Familie und ihrem mutigen Weg durchs Leben erzählt.

Zum Inhalt:
Nach dem Tod ihrer ...

"Die Bierkönigin von Minnesota" (2019) ist ein Roman von J. Ryan Stradal, der die Geschichte von drei Frauen aus einer Familie und ihrem mutigen Weg durchs Leben erzählt.

Zum Inhalt:
Nach dem Tod ihrer Eltern wächst Diana bei ihrer Großmutter Edith auf. Da das Einkommen ihrer Großmutter nicht ausreicht, arbeitet sie neben der Schule und macht auch vor Diebstählen nicht Halt. Als sie dabei erwischt wird und zur Strafe in einer Brauerei helfen muss, entpuppt sich das als großes Geschenk und Wendepunkt nicht nur in ihrem Leben.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm lesbar. Das Geschehen wird aus der Erzähler-Perspektive beschrieben jeweils aus Sicht der gerade im Mittelpunkt stehenden Protagonistin, was kapitelweise wechselt. So bekommt man einen guten Einblick in das Leben und die Gefühle der Protagonistinnen und kann die Geschichte gut miterleben.
Die Geschichte zeigt wie man mit Mut und Engagement trotz widriger Umstände durchs Leben kommt und dass es nie zu spät ist, um den richtigen Platz für sich zu finden und anzukommen. Und über Bierbrauen erfährt man auch noch einiges.

Ich bin begeistert von diesem großartigen Roman! Eine Geschichte ist echt, lebensbejahend und voller Hoffnung. Die einfühlsame Erzählweise, die lebendigen Figuren und das sehr angenehmes Erzähltempo sorgen für ein tolles Leseerlebnis.

Fazit: Ein wundervoller Roman, der vom wahren Leben, von Familie, Mut und Gefühlen erzählt. Und Bier gibt es auch noch! Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Zwischen den Seiten

Tintenwelt 2. Tintenblut
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"Tintenblut" (2005) ist ein Fantasy-Roman für Jugendliche ab 12 Jahren von Cornelia Funke und der zweite Band der "Tintenwelt"-Reihe. Erzählt wird von den Abenteuern des Mädchens Meggie, die sich mit ihrer ...

"Tintenblut" (2005) ist ein Fantasy-Roman für Jugendliche ab 12 Jahren von Cornelia Funke und der zweite Band der "Tintenwelt"-Reihe. Erzählt wird von den Abenteuern des Mädchens Meggie, die sich mit ihrer magischen Stimme in eine Geschichte hineinliest.

Zum Inhalt:
Meggie und ihr Vater Mo haben magische Stimmen, mit denen sie Dinge und Personen aus Geschichten heraus und auch hinein lesen können. Nach ihren früheren Erlebnissen mit den Figuren des Buchs "Tintenwelt" möchte Meggie diese Welt unbedingt selbst sehen. Als ihr Freund Farid plötzlich vor der Tür steht und sie bittet ihn in die Tintenwelt zu lesen, um seinem Mentor Staubfinger zu helfen, begleitet sie ihn mitten hinein ins Abenteuer.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig, angenehm zu lesen und altersgerecht. Die Situationen und vor allem die Tintenwelt werden sehr eindrücklich aus Sicht eines neutralen Erzählers beschrieben, so dass man sich in die Geschichte hineinversetzt fühlt und sich die Tintenwelt gut bildlich vorstellen kann. Der Einstieg war etwas mühsam, da das Geschehen ohne Rückblick an die Vorgeschichte anknüpft.
Die Macht von Geschichten und Worten wird hier gut dargestellt, ebenso wie die Bedeutung von Familie und Freundschaft.

Die Idee des Hineinlesens in eine Geschichte ist interessant und fantastisch. Die Tintenwelt ähnelt dann aber sehr der klassischen Fantasywelt, die Mittelalter mit Riesen und Feen kombiniert. Da hätte man mehr daraus machen können. Die ausführlichen Beschreibungen machen alles sehr lebendig, aber an vielen Stellen nimmt das etwas überhand und wird langatmig. Die Geschichte hat mir insgesamt ganz gut gefallen, ist aber eher Mittelmaß und für mich nicht das oft angepriesene Highlight.

Fazit: Eine gute Fantasy-Geschichte für alle ab 12 Jahren mit einer interessanten Grundidee, aber nicht das Highlight, das ich erwartet hatte.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Ein Gentleman in Schottland

Die Schatten von Edinburgh
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"Die Schatten von Edinburgh" (2015) ist ein historischer Kriminalroman von Oscar de Muriel und der erste Teil der Reihe "Frey & McGray". Inspector Frey wird von London nach Edinburgh zu Inspector McGray ...

"Die Schatten von Edinburgh" (2015) ist ein historischer Kriminalroman von Oscar de Muriel und der erste Teil der Reihe "Frey & McGray". Inspector Frey wird von London nach Edinburgh zu Inspector McGray versetzt, wo er sich nicht nur mit einem verworrenen und gruseligen Kriminalfall sondern auch mit den schottischen Eigenheiten auseinandersetzen muss.

Zum Inhalt:
Inspector Ian Frey, ein kultivierter englischer Gentleman, wird 1888, während Jack the Ripper in London sein Unwesen treibt, nach Edinburgh strafversetzt. Sein neuer Chef, der ungehobelte und bärbeißige Inspector McGray, bestätigt all seine Vorurteile über die Schotten. Doch der mysteriöse Fall des toten Violinisten, dessen Leichnam übel zugerichtet in einem von innen verschlossenen Raum aufgefunden wird, zwingt die ungleichen Ermittler zur Zusammenarbeit.

Persönliche Einschätzung:
Der Schreibstil ist flüssig, gehoben und angenehm zu lesen. Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus Sicht des Protagonisten Ian Frey erzählt. Die Wortwahl und Formulierungen sind sehr ausgefeilt und passen perfekt zu einem Gentleman des 19. Jahrhunderts.
Die Persönlichkeit der Protagonisten und die Hintergründe der Geschichte werden sehr gut aufgebaut, was den Einstieg in die Geschichte sehr leicht macht. Alles wird sehr eindrücklich und lebendig beschrieben. Dabei ruft Freys Sicht auf die Welt und besonders auf Schottland und seine Bewohner beim Lesen öfter mal ein Schmunzeln hervor. Die Handlung ist linear aufgebaut und man kann dem Geschehen mühelos folgen.

Der historischer Krimi um die beiden ungleichen Inspectors hat mir richtig gut gefallen. Ian Freys Sicht auf Schottland hat mich zum Lachen gebracht, aber auch McGrays bärbeißige Art hat mir sehr gut gefallen. Der gehobene Schreibstil passt so gut zur Geschichte und liest sich auch sehr angenehm. Einzig die Auflösung des Falls war mir zu kurios, aber das ist wohl Geschmackssache. Ich werde sicher auch noch weitere Fälle aus der Reihe lesen!

Fazit: Ein spannender historischer Krimi im Schottland des späten 19. Jahrhunderts mit einer guten Portion Humor und zwei ungleichen und sehr sympathischen Ermittlern. Klare Leseempfehlung!

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