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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2018

Gefühle eingestehen

Traummänner und andere Wundertüten
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Elle arbeitet als Verwalterin des Pacific Pier Buildings und sie geht in ihrem Job auf und kann sich ganz fantastisch durchsetzen. Dazu sind ihr ihre Freunde sehr wichtig. Aus dem Konzept bringt sie nur ...

Elle arbeitet als Verwalterin des Pacific Pier Buildings und sie geht in ihrem Job auf und kann sich ganz fantastisch durchsetzen. Dazu sind ihr ihre Freunde sehr wichtig. Aus dem Konzept bringt sie nur der Sicherheitschef im Gebäude, Archer Hunt. Sie beide haben in der Vergangenheit ein gemeinsames Erlebnis, welche beide belastet, Schuldgefühle aus-löst. Aber sie fühlen enorm voneinander angezogen, doch bis sie sich das eingestehen und zu ihren Gefühlen stehen, die nicht auf der Vergangenheit und Schuldgefühlen be-stehen, dauert es seine Zeit.
Zwischendurch wurde mir das dann etwas zu viel. Lesespaß kam wieder mehr auf, als Elle und Archer sich ihren Gefühlen stellen.
Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir, einige Stellen hätten mehr ausgebaut werden können, dafür weniger Missverständnisse zwischen den Hauptprotagonisten. Der Schreib-stil gefällt mir gut und auch die Dialoge sind prima.
Es ist zwar ein Roman einer Reihe, doch man es gut ohne Kenntnisse der vorherigen Bü-cher lesen, es ist in sich abgeschlossen, was ich sehr gut finde.
Ein wenig mehr Annäherung an den Originaltitel wäre passender gewesen. Eine nett zu lesende Liebesgeschichte mit sympathisch wirkenden Charakteren.

Veröffentlicht am 16.05.2018

Alles hat seinen Preis

König der Hobos
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Hobos, bis zu diesem Buch wusste ich nichts über sie. Ja, dass es gerade in den USA Leute gibt, die illegal auf Güterzügen fahren, davon hatte ich mal gehört, aber nichts näheres ge-wusst und schon gar ...

Hobos, bis zu diesem Buch wusste ich nichts über sie. Ja, dass es gerade in den USA Leute gibt, die illegal auf Güterzügen fahren, davon hatte ich mal gehört, aber nichts näheres ge-wusst und schon gar nicht den Ausdruck Hobo gekannt.
Fredy Gareis war einige Monate mit Hobos unterwegs auf Güterzügen. Wobei es erst gar nicht mal so einfach war so einen Kontakt aufzubauen, dass der Autor auch mitgenommen wurde. Der Ritt auf den Zügen ist gefährlich, es droht Entdeckung durch die Polizei. Es ist ein Leben ohne Vorschriften und Zwänge, eine Abwendung vom Konsum und toller land-schaftlicher Eindrücke. Andererseits ist es die tägliche Sorge um eine sicheren Ort, Essen, Drogen. Eine völlig andere Welt, doch auch dort gibt es Zusammenhalt und jeder hat seine Geschichte, wie überall.
Fredy Gareis erzählt von seiner Zeit unter den Hobos. Von den verschiedenen Menschen und deren Eigenheiten. Den Erlebnissen in der Nähe der Bahngleise, von hilfsbereiten Menschen und dem Verstecken vor der Polizei. Dem Wetter, das wirklich nicht immer angenehm ist und dem grenzenlosen Freiheitsgefühl mit dem Zug durch menschenleere Landschaften zu fahren. Hier wird einem ein ganz anderes Leben gezeigt.
Dazu die Fotos, die einige Hobos und Eindrücke zeigen. Dadurch konnte ich mir vieles bes-ser vorstellen. Eine ganz andere Seite des Landes, die natürlich auch Frage aufwirft zu den einzelnen Lebensstilen. Die Frage, wer braucht all das Zeug, hat sich nachhaltig bei mir festgesetzt. Die Landschaft, das Gefühl der Freiheit, wer möchte das nicht mal erleben? Doch auch für mich wäre die Lebensweise der Hobos nichts.
Der Autor schreibt in einem guten Stil über seine Erfahrungen. Dabei werden zwangsläufig auch Probleme der Leute, des Landes angerissen.
Mal ein anderer Reisebericht und empfehlenswert.

Veröffentlicht am 09.05.2018

Faszination arabisches Pferd

Malena
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Pferde sind ja schon faszinierende Geschöpfe, doch das arabische Pferd ist für viele Men-schen nochmal etwas Besonderes. Ein Araber hat eine edle Ausstrahlung, Anmut und durch die Kopfform ein ausdruckstarkes ...

Pferde sind ja schon faszinierende Geschöpfe, doch das arabische Pferd ist für viele Men-schen nochmal etwas Besonderes. Ein Araber hat eine edle Ausstrahlung, Anmut und durch die Kopfform ein ausdruckstarkes Auge. Im Auge scheint viel Wissen und Gefühl zu liegen.
Malena, die arabische Stute, in der es in diesem Buch geht, begleitet den Leser durch ver-schiedene Zeiten und Gegenden, in ganz unterschiedlichen Geschichten.
Die Geschichten um Malena, ihre Menschen und Malenas Abstammung sind mal ausführ-licher, oder auch recht kurz gehalten. Halt ganz unterschiedlich, wie auch der Inhalt. Da ist für jeden Leser sicherlich die eine, besonders ansprechende Geschichte dabei. Malena bleibt der Mittelpunkt und wie es die Menschen beeinflusst.
Die Illustrationen haben mir gut gefallen. Hier wird mit den Zeichnungen sehr viel Aus-druck geschaffen. Die Fotos zeigen die Stute Malena, ihr Fohlen und Hengste in verschie-denen Aufnahmen. Auf jedem zeigt sie sich selbstbewusst und zugleich sanft, edel. Auch wirklich gut getroffen. Am Ende des Buches sind noch die Pedigrees von Malena und Hengsten aufgeführt, die Kennern der Rasse sicherlich einiges sagen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Geschichten sind alle, so unterschiedlich sie sind, in einem guten Schreibstil verfasst, der das Lesen angenehm macht. Die verschiedenen Geschichten um Malena haben mir alle gefallen, wenn auch welche dabei waren die mich besonders angesprochen haben.
Die Fotos (auch gleich das Cover) gefallen mir, wie auch die Zeichnungen. Sie passen sehr gut zum Buch.

Veröffentlicht am 04.05.2018

Isa im Chaos

Ein Landarzt zum Verlieben
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Elmfleth, ein kleiner Ort in der Nähe von Hamburg. Hier ist Isa aufgewachsen und unter-bricht ihr Medizinstudium um in der Pension ihrer Mutter auszuhelfen. Ihre Mutter hat sie allein groß gezogen. Durch ...

Elmfleth, ein kleiner Ort in der Nähe von Hamburg. Hier ist Isa aufgewachsen und unter-bricht ihr Medizinstudium um in der Pension ihrer Mutter auszuhelfen. Ihre Mutter hat sie allein groß gezogen. Durch Umstände, die im Buch nach und nach dargelegt werden hat Isa ihren Vater seit über zwanzig Jahren nicht gesehen und vermisst ihn sehr. Als dann nebenan der Neffe des Landarztes als Vertretung auftaucht, werden Isas Gefühle völlig durcheinander gewirbelt. Dazu kommt ein seltsamer Pensionsgast.
Der Schreibstil ist gut zu lesen, die Dialoge sind prima und die Gedankengänge von Isa sind gut nachvollziehbar geschildert Die anderen, diversen Charaktere bestens beschrieben und dargestellt. Ich konnte sie mir gut vorstellen. Im Rahmen der Arztpraxis sind auch ergrei-fende, traurige Momente vorhanden, die ich auch sehr gefühlvoll beschrieben finde. Isa im Chaos würde ich den Roman zeitweise nennen, die sich selber im Weg steht. Einiges ist eventuell schon ein wenig überzogen dargestellt, dient aber eindeutig der Geschichte. Man-ches mag vorhersehbar sein, stört den Lesefluss aber nicht.
Der Roman hat mir sehr gut gefallen, er ist eine Mischung aus Gefühlen, ist humorvoll, ge-fühlvoll und menschlich, lässt sich gut lesen. Richtig gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 27.04.2018

Extreme Religionsausübung

Unorthodox
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Deborah Feldman wächst in Williamsburg, New York auf, innerhalb der chassidischen Satmar-Gemeinde, einer der strengsten ultraorthodoxen jüdischen Gruppen. Es herrschen sehr strenge Regeln, die die Autorin ...

Deborah Feldman wächst in Williamsburg, New York auf, innerhalb der chassidischen Satmar-Gemeinde, einer der strengsten ultraorthodoxen jüdischen Gruppen. Es herrschen sehr strenge Regeln, die die Autorin anhand ihrer Kindheit und Jugend schildert. Dabei versteht man als Leser sehr schnell, wie unerträglich es für einen frei denkenden Men-schen sein muss. Sicherlich gibt es auch Regeln für die Männer, doch für die Frauen ist es wesentlich schlimmer und so viele befolgen sie, nehmen es als gottgegeben hin. Früh hei-raten, Kinder bekommen, den Haushalt machen und für die vielen Feiertage kochen. An-sonsten eher in Armut leben und wegen der abrasierten Haare eine Perücke tragen. Dann muss man sich ein Mal im Monat „reinigen“ und ist eine gewisse Zeit unrein. Nach und nach schafft Deborah es, sich ihre kleinen Freiheiten zu schaffen und sich dann zu trennen und ein ganz neues Leben zu beginnen.
Dann sind da noch so viele Kleinigkeiten, die mich als nicht sehr religiösen Menschen nur den Kopf schütteln lassen.
Deborah Feldman schildert ihr Leben in der Satmar-Gemeinde in einem guten Schreibstil. Wie sie es erlebt hat, aus ihren Erinnerungen und ihren Gefühlen. Aber nicht reißerisch oder bewusst emotional. Es reicht in dieser From vollkommen aus, damit ich mir als Leser die Verhältnisse annähernd vorstellen konnte. Es ist nachvollziehbar geschrieben und das Ende freut mich.
Sehr viel mehr kann und mag ich gar nicht erwähnen, weil man das Buch und die Ge-schichte von Deborah selber erlesen muss. Es ist zu Recht Bestseller genannt und gibt ei-nem einen Einblick in ein eher völlig unbekanntes religiöses Leben.
Es macht deutlich, dass alles Extreme mit Vorsicht zu genießen ist.