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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.01.2019

Hat etwas gedauert bis es mich packen konnte

Muttertag (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 9)
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Theo Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden. Durch einen glücklichen Zufall entdeckt die Polizei drei vergrabene Frauenleichen auf seinem Grundstück. Keiner in seinem Umfeld kann glauben, dass ...

Theo Reifenrath wird tot in seinem Haus aufgefunden. Durch einen glücklichen Zufall entdeckt die Polizei drei vergrabene Frauenleichen auf seinem Grundstück. Keiner in seinem Umfeld kann glauben, dass Theo ein skrupelloser Serienmörder sein soll. Bald schon können die Opfer identifiziert werden und es lässt sich ein Muster erkennen und wahrscheinlich ist der Mörder noch auf freiem Fuß.

Dieser Fall hat lange gebraucht, bis er mich wirklich packen konnte. Das lag auch daran, dass es so viele Verdächtige und Opfer gibt. Es war schwierig den Überblick zu behalten und die Personen auseinander zu halten. Erst ab der Hälfte hatte ich das Gefühl, dass der Fall richtig an Fahrt aufnimmt und spannend wird.

Der Kriminalfall an sich ist gut und spannend aufgebaut. Es ist alles sehr detailliert und man erfährt viel über die Arbeit der Polizei und man merkt, dass in diesem Buch auch viel Recherchearbeit steckt. Die Geschichte ist sehr durchdacht und nach und nach werden alle losen Fäden zusammengeführt. Als Leser wird, man genauso wie die Ermittler, immer mal wieder auf die falsche Fährte gelotst, wer der wahre Täter ist.

Auch in diesem Band gibt es wieder Einblicke in das Privatleben von Pia und Oliver. Obwohl die privaten Dinge dieses Mal eher im Hintergrund bleiben und der Fokus mehr auf der Mordserie und den Ermittlungen liegt.

Das Ende ist dann nochmal sehr rasant und auch actionreich. Es ist ein spannender Kriminalfall, der aber seine Zeit braucht, um sich zu entfalten. Die vielen Personen machen es anfangs schwer reinzukommen und direkt gepackt zu werden. Dennoch hat die Autorin wieder ein gutes Buch geliefert.

Veröffentlicht am 31.12.2018

Trauer in der Weihnachtszeit

Die Schneeschwester
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Julian freut sich jedes Jahr sehr auf den 24. Dezember. Es ist nämlich nicht nur Heiligabend sondern auch sein Geburtstag. Doch dieses Jahr ist alles anders. Seine Schwester Juni ist erst vor kurzem gestorben ...

Julian freut sich jedes Jahr sehr auf den 24. Dezember. Es ist nämlich nicht nur Heiligabend sondern auch sein Geburtstag. Doch dieses Jahr ist alles anders. Seine Schwester Juni ist erst vor kurzem gestorben und in seinem Haus herrscht alles, bloß keine Weihnachtsstimmung. Dann trifft Julian auf Hedvig. Ein lebensfrohes, quirliges Mädchen, das ein Geheimnis hat.

Das Buch behandelt ein wirklich schwieriges Thema in Bezug auf Kinder. Der Tod eines geliebten Menschen und wie man mit der Trauer der Eltern und der eigenen umgeht. Die Autorin hat zusätzlich Weihnachten als zentralen Zeitpunkt ausgesucht. Dieses Fest gilt eher als frohes Ereignis und ein Weihnachtsbuch soll die Freude darauf verstärken. Andererseits kann so vermittelt werden, dass auch an Festtagen nicht immer alles in Ordnung ist. Man kann hier also geteilter Meinung sein, ob es gut gewählt wurde oder nicht.

Trotz allem ist das Buch nicht grundlegend traurig. Hedvig bringt viel Dynamik in das Buch, es wird auch Weihnachtsstimmung aufgebaut, obwohl es dahingehend gerne noch mehr hätte sein können. Ich finde, es wird schon recht sensibel mit dem Thema Tod und Trauer umgegangen. Jüngere Kinder sollten dieses Buch aber wahrscheinlich nicht alleine lesen, da es sehr viele Fragen aufbringen könnte. Das Ende gibt dann auch noch einen kleinen Hoffnungsschimmer und bringt die Geschichte zu einem guten Schluss.

Besonders an diesem Buch ist auf jeden Fall die Gestaltung. Der Einband allein ist schon ein Blickfang, aber die Illustrationen im Innenteil sind genauso schön gezeichnet und unterstützen die Geschichte immer sehr passend.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Eine Liebe, die nicht vergisst

Die Ballade von Max und Amelie
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Die Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe. Seit sie bei einem Kampf eines ihrer Augen verloren hat, kann sie sich nicht mehr vorstellen, dass jemals ein anderer Hund sie lieben könnte. ...

Die Hündin Narbe lebt mit ihrem Rudel auf einer Müllkippe. Seit sie bei einem Kampf eines ihrer Augen verloren hat, kann sie sich nicht mehr vorstellen, dass jemals ein anderer Hund sie lieben könnte. Dann kommt der Hund Max, der bei Menschen aufgewachsen ist, auf die Müllkippe und eröffnet Narbe eine neue Welt.

Die Geschichte ist anders als ich sie erwartet habe. Aber nicht auf negative Weise. Das Thema Reinkarnation spielt hier eine größere Rolle, was vorher nicht wirklich erkenntlich war. Da mich aber die Thematik an sich interessiert und ich das Buch „Mieses Karma“ des Autors diesbezüglich sehr gut fand, war ich positiv überrascht.

Vorher ist noch zu sagen, dass sowohl die beiden als auch alle anderen auftretenden Tiere sehr vermenschlicht sind und daher Wesenszüge und Handlungsweisen aufweisen, die nicht immer typisch oder realistisch für Tiere sind. Narbe und Max sind zwei sehr unterschiedliche Hunde. Anfangs hat Narbe eher negative Gefühle gegenüber Max. Dadurch erlebt man als Leser gut den Wandel bei ihr, wie sie sich verändert. Nicht nur bei Max, sondern wie sich ihr ganzes Handeln, ihre Gefühle und ihre Gedanken entwickeln.

Die Reise, die die beiden erleben, wird vom Autor anschaulich erzählt. Mit interessanten Schauplätzen, die toll beschrieben sind und abwechslungsreichen Nebencharakteren. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel von der Haupthandlung erzählen, da es das Leseerlebnis erheblich mindern würde. Ich fand es größtenteils spannend und auch interessant geschrieben. Wirklich mal etwas Anderes. Mit der Reinkarnation als Thema hat das Buch vielleicht einen kleinen Fantasy-Touch, da die Tiere auch menschliche Wesenszüge erhalten haben, aber man kann die Geschichte auch als Nicht-Fantasyfan lesen.

Die Gefühle zwischen Narbe und Max waren trotz des guten Schreibstils für mich nicht so ganz greifbar. Mir hat am meisten die Reise und die Erlebnisse, die die beiden erleben, gefallen und die Liebesgeschichte war für mich nebensächlich. Ab einem gewissen Punkt merkte man sehr deutlich, dass „einerlei“ ein Lieblingswort des Autors ist und diese Wortwiederholung war dann auch etwas störend.

Zusammenfassend war es ein interessantes und unterhaltsames Buch mit einer positiven Überraschung. Der Autor hat hier einen neuen Weg eingeschlagen, der ihm auch gelungen ist.

Veröffentlicht am 02.11.2018

Die starken Frauen Chinas

Mulans Töchter
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Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel ...

Das Leben von chinesischen Frauen ist für die meisten Menschen im Westen fremd. Bettine Vriesekoop hat es sich zu Aufgabe gemacht, dass Leben der modernen chinesischen Frau zu ergründen und den Wandel zu zeigen, den die chinesischen Frauen über die Jahrhunderte gemacht haben. Sie nennt diese Frauen „die Töchter Mulans“.

Selbst weiß ich wenig über die chinesische Kultur und Geschichte. Natürlich ist mir die „Ein-Kind-Politik“ ein Begriff, und dass in China auch heute noch Ehen von den Eltern arrangiert werden. Daher war es für mich besonders interessant zu lesen, wie sich das Land über die Jahrhunderte darin verändert hat, wie es mit der Stellung der Frau und dem Thema Sexualität umgeht.

Man erfährt also neben dem Leben der modernen Frau im heutigen China, auch viel über die Geschichte des Landes und wie die Religion und die verschiedenen Machthaber Einfluss auf die Gesellschaft genommen haben.

Das Buch liest sich nicht wie ein typisches Sachbuch, da die Autorin viele Anekdoten einbringt und die Interviews oft auch wörtlich wiedergibt. Zudem ähnelt es stellenweise eher einem persönlichen Reisebericht, in dem die Autorin ihre Eindrücke und Gedanken schildert. Trotzdem hat man immer den Eindruck, dass alle Fakten ausreichend und gründlich recherchiert wurden.

An manchen Stellen fand ich es etwas unübersichtlich und durcheinander, als hätte die Autorin Probleme gehabt, ihre vielen Gedanken zu ordnen und in der richtigen Reihenfolge aufzuschreiben. Man sollte das Buch auch sehr aufmerksam lesen, da es viele Zahlen und Fakten beinhaltet, die man ansonsten übersieht.

Ein wirklich interessantes Buch, das mich viel Neues gelehrt hat und sich nicht wie ein trockenes Sachbuch liest.

Veröffentlicht am 31.10.2018

Ausbaufähig

Gangsterblues
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Joe Bausch hat es jeden Tag mit harten Typen zu tun. Aber auch diese brauchen mal einen Menschen, mit dem sie reden können und oft ist das Bausch, dem sie sich anvertrauen. In seinem neuen Buch erzählt ...

Joe Bausch hat es jeden Tag mit harten Typen zu tun. Aber auch diese brauchen mal einen Menschen, mit dem sie reden können und oft ist das Bausch, dem sie sich anvertrauen. In seinem neuen Buch erzählt er zwölf Geschichten, die zwar zur Wahrung der Privatsphäre der Personen abgewandelt sind, aber trotzdem genauso passiert sein könnten.

Ich fand die Idee Realität und Fiktion zu vermischen sehr interessant. Beim Lesen muss man sich auch immer wieder in Erinnerung rufen, dass die Vorkommnisse nicht genauso abgelaufen sind, wie beschrieben, denn es fühlt sich durchaus sehr echt an. Die Geschichten können einen überraschen, was in unserem Justizsystem so vor sich geht und überhaupt alles möglich ist. Es spielt sich so vieles hinter den Kulissen ab, von dem man als normaler Bürger nichts mitbekommt.

Die zwölf Geschichten sind sehr interessant und unterhaltsam. Berühren konnten mich die einzelnen Personen dennoch nicht wirklich. Es könnte daran liegen, dass es eher kurze Einblicke von so vielen verschiedenen sind. Sobald man in eine Geschichte eingetaucht ist, ist sie auch schon wieder vorbei.

Den Schreibstil des Autors finde ich zudem auch etwas gewöhnungsbedürftig. Man merkt, dass er kein professioneller Schreiber ist, da er sich oft verstrickt, plötzliche Einschübe einbringt und manchmal etwas verwirrend schreibt, da er den Ereignissen vorgreift, nur um dann wieder zum eigentlichen Erzählpunkt zurück kehrt. Ich fand es daher manchmal schwierig und auch anstrengend seinen Ausführungen zu folgen und alle Zusammenhänge richtig zu verstehen.

Gut gefallen hat mir an dem Buch, dass man einen Einblick in die Abläufe hinter den Kulissen bekommen hat, auch wenn das etwas mehr hätte sein können. Die Personen hinter den Geschichten haben mich eher kalt gelassen, was auch am Schreibstil gelegen haben könnte.