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Veröffentlicht am 28.03.2022

Absolutes Highlight in der Krimiserie um Frieda Paulsen und Bjarne Haverkorn

Nebelopfer
9

In der Elbmarsch wird wieder ermittelt: Frieda und Bjarne sehen sich mit einem neuen und alten Fall konfrontiert. Das Mordopfer am Galgenbaum trägt ein Schild um den Hals, auf dem steht, dass das Opfer ...

In der Elbmarsch wird wieder ermittelt: Frieda und Bjarne sehen sich mit einem neuen und alten Fall konfrontiert. Das Mordopfer am Galgenbaum trägt ein Schild um den Hals, auf dem steht, dass das Opfer in einem Mordprozess falsch ausgesagt hat. Der Mörder, den Bjarne damals überführt hat, sitzt noch im Gefängnis. Wer will ihn nach all den Jahren rächen? Besteht wirklich ein Zusammenhang? Im Rahmen der Ermittlungen gerät Bjarne selbst ins Visier des Täters, wird offen bedroht... Wird das Ermittlungsteam rechtzeitig zugreifen können, um Bjarne zu schützen?

Der 5. Band der Serie ist aus meiner Sicht einer der Besten. Der Schreibstil der Autorin Romy Fölck ist fesselnd wie immer, es gelingt ihr hervorragend, eine Atmosphäre des Gruselns zu schaffen. Raffiniert führt sie den Leser immer wieder auf falsche Fährten und es ist bis zum Schluss nicht eindeutig vorherzusehen, was des Falles Lösung ist, dafür echt Respekt, eine tolle schriftstellerische Leistung, eine gut durchdachte Geschichte ohne konstruiert zu wirken mit vielen überraschenden Wendungen. In diesem Band kriegen wir etwas mehr Privatleben der Protagonisten als in den Vorgängerbänden mit, was zwischendurch willkommene kleine Verschnaufpausen bietet und aus meiner Sicht überwiegend sehr gelungen ist. Die Charaktere sind sehr lebendig und haben etwas sehr menschliches, mit vielen Ecken und Kanten, so dass sie einem von Band zu Band mehr ans Herz wachsen.
Von mir bekommt "Nebelopfer" eine absolute Leseempfehlung und ich bin schon sehr gespannt auf den nächsten Band!

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  • Spannung
Veröffentlicht am 10.01.2022

Wer oder was ist Heimat?

Abschied von der Heimat
2

Mit 5 Jahren wird Erika von der hungernden Familie m Rheinland zu ihrer strengen Tante Mimi nach Böhmen geschickt, wo sie eine gute Schulbildung erhält. Erika entwickelt sich zu einer selbstbewussten jungen ...

Mit 5 Jahren wird Erika von der hungernden Familie m Rheinland zu ihrer strengen Tante Mimi nach Böhmen geschickt, wo sie eine gute Schulbildung erhält. Erika entwickelt sich zu einer selbstbewussten jungen Frau. Dann bricht der 2. Weltkrieg aus, der schließlich die Vertreibung der Deutschen aus Böhmen zur Folge hat...

Abschied von der Heimat ist der Auftakt zu einer dreiteiligen Familiensaga. Angeregt von der Geschichte ihrer eigenen Mutter schafft die Autorin eine facettenreiche Geschichte, mit der sie die Entwicklung in Böhmen vor, im und nach dem 2. Weltkrieg beleuchtet anhand fiktiver Figuren rund um Protagonistin Erika. Anders als von den Inhaltsangaben her anzunehmen spielt hier im ersten Teil die Vertreibung noch nicht die große Rolle, vielmehr haben wir hier an der Vorgeschichte teil. Ich bin daher mit etwas anderen Erwartungen an den Roman herangegangen, fand mich aber dennoch in einer interessanten Geschichte wieder, die ich gerne gelesen habe und mir viel eröffnet hat, was ich nicht wusste. Die Figuren sind gut dargestellt, jedoch manche fast ein wenig überzogen und nicht immer wirken alle Charaktere glaubhaft und realistisch. Mit der Protagonistin Erika tat ich mich anfangs etwas schwer, auch wurden ihr und ihren Kinderfreunden manchmal unrealistisch Erwachsene Gendanken zugewiesen, die mir sehr unglaubhaft schienen. Im Verlauf entwickelt sie sich aber durchaus positiv und man kann als Leser gut mit ihr mitfiebern, wenn auch nicht alle ihre Emotionen nachvollziehbar sind. Mehr als einmal muss sich Erika zwischen ihrer Familie im Rheinland, wo sie innige Liebe erfährt und ihrer Tante, wo sie bessere Zukunftschancen hat und Freunde gefunden hat, entscheiden und es stellt sich die Frage, wer oder was ist Heimat?
Die Geschichte führt viele Handlungsstränge und Ereignisse zusammen, was manchmal etwas überfrachtet wirkt, so dass andererseits Einzelheiten auf der Strecke bleiben ,die man als Leser noch gerne erfahren hätte. Am Ende weiß man hier bei manchen als Leser nicht, ob sie einfach als Anregung für den nächsten Band offengehalten werden. Ein Hauptkonfliktfaktor für die Protagonistin wird am Ende aus meiner Sicht zu schnell abgehandelt. Zusammenfassend würde ich sagen handelt es sich hier um eine interessante Lektüre mit Stärken und Schwächen und auf alle Fälle will ich wissen, wie es Erika und ihren Zeitgenossen weiterhin ergeht, so dass ich gespannt auf die nächsten Bände bin, die im Laufe des Jahres 2022 erscheinen sollen.

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Veröffentlicht am 27.09.2018

Spannender Flachlandkrimi durch die Höhen und Tiefen der menschlichen Seele

Bluthaus
2

Bluthaus- der 2. Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, das ungleiche Ermittlerduo. Beide haben nach dem dramatischen Finale des letzten Falles eine Auszeit gebraucht. Frida hat sich auf den elterlichen ...

Bluthaus- der 2. Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn, das ungleiche Ermittlerduo. Beide haben nach dem dramatischen Finale des letzten Falles eine Auszeit gebraucht. Frida hat sich auf den elterlichen Apfelhof zurückgezogen, als plötzlich ihre Freundin Jo auftaucht und sie um Hilfe bittet. Jedoch bleibt offen bei was und ehe Frida nochmal mit ihrer Freundin sprechen kann, ist diese verschwunden. Und gerät ins Zentrum eines grausamen Mordfalls, mit dem Bjarne nach seiner Rückkehr in die Mordkommission betraut wird. Ist Jo etwa eine Mörderin? Oder wurde sie selbst Opfer eines Verbrechens?

Während im ersten Band Fridas Vergangenheit im Fokus stand, kommt diesmal ihrer Freundin Jo eine zentrale Rolle zu. Erneut wird der Leser im Wechsel konfrontiert mit einem "Cold case" und dem aktuellen Fall, die sich allmählich zu einem gemeinsamen Strang zusammenfügen. Dabei gelingt es Romy Fölck einmal mehr eine grandiose Atmosphäre für die Verbrechen zu schaffen und lebendige, überzeugende Charaktere mit Ecken und Kanten zu kreieren. Wir lernen unsere Ermittler besser kennen und dürfen wieder rege auch an ihrem Privatleben teilhaben, wobei im aktuellen Roman vor allem das von Bjarne sehr dominant ist.
Anders als im ersten Band war ich diesmal sofort in der Geschichte drin und war absolut gefesselt. Die private Geschichte von Bjarne hätte für meinen Geschmack an manchen Stellen etwas weniger detailliert sein können, da es auch etwas den Dampf aus der Geschichte nahm, aber im großen und Ganzen war durchgehend eine Spannung da, die Höhepunkte vor allem in thrillerartigen Szenen im Bluthaus findet. Obwohl ich die Handlung etwas vorhersehbarer als in Teil 1 fand, fanden sich viele überraschende Wendungen und die vollständige Auflösung des Falles ist mir nicht gelungen. Zum Schluss läuft auf alles auf einen rasanten finalen Showdown zu, der mich ebenfalls überzeugt hat.

Alles in allem finde ich Bluthaus eine sehr gelungene Fortsetzung der Krimireihe um Frida und Bjarne und kann das Buch vollstens weiterempfehlen. Ich kann es kaum erwarten, dass der nächste Band erscheint!

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Veröffentlicht am 26.02.2018

Gelungener Auftakt einer Krimireihe mit viel Spannung und Atmosphäre

Totenweg
2

"Totenweg" ist der Auftakt zu einer Krimireihe um die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Frida ist noch im Studium zur Kriminalpolizistin, Bjarne geht langsam auf das Pensionsalter zu. ...

"Totenweg" ist der Auftakt zu einer Krimireihe um die beiden Ermittler Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Frida ist noch im Studium zur Kriminalpolizistin, Bjarne geht langsam auf das Pensionsalter zu. Erstmals miteinander zu tun hatten sie, als Fridas Schulfreundin Marit mit 14 Jahren ermordet wurde- ein Fall der nie aufgeklärt wurde, auch weil Frida verschwiegen hat, was sie weiß.
Nun kehrt Frida gezwungenermaßen in ihr Elternhaus zurück, da ihr Vater brutal hinterrücks zusammengeschlagen wird und sie sich um den Hof der Eltern kümmern muss, solange ihr Vater im Krankenhaus liegt. Bjarne wird mit der Ermittlung zu dem Anschlag betraut und die beiden treffen wieder aufeinander. Schnell stellt sich die Frage, ob ein Zusammenhang zum Mord von damals besteht. Kann der Mord an Marit doch noch geklärt werden? Wird Frida ihr Schweigen brechen?

Ich durfte den Kriminalroman im Rahmen einer Leserunde probelesen und ich muss sagen, das war eine ganz besondere Erfahrung! Der Einstieg ins Buch ist eher sachte, die Personen und ihr Umfeld werden sehr ausführlich geschildert, wodurch sie sehr lebensnah und real wirken und eine tolle Atmosphäre geschaffen wird. Immer wieder werden auch- gut als solche gekennzeichnete- Rückblenden auf die Ereignisse rund um Marits Ermordung eingestreut. Fast wurde ich dabei aber etwas ungeduldig, wann "denn nun endlich was passiert". Doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf und es wird richtig spannend, phasenweise kaum auszuhalten! Im letzten Teil nimmt die Spannung wieder etwas ab, macht jeder Menge Action Platz, flammt aber immer wieder auf. Insgesamt aber ein sehr packendes Buch, ich konnte es kaum weglegen!

Das Setting der Elbmarsch ist gut gewählt und die Personen passen gut in ihr Umfeld. Die Autorin Romy Fölck versteht es mit ihrer Sprache sowohl Haupt- als auch Nebencharaktere sehr lebendig zu gestalten, so dass man den Eindruck hat, sie persönlich zu kennen, und man sehr mit ihnen mitfiebern kann, auch wenn sie einem nicht persönlich sympathisch sind und sie so ihre Ecken und Kanten haben- wie eben im wahren Leben auch. Durch geschickte Andeutungen und bewusst gesetzte "falsche Fährten" sowie wohldosierte Gruselmomente gelingt es Romy Fölck auf bewundernswerte Art Spannung zu erzeugen, die mich persönlich phasenweise richtig in Angst versetzte.

Frida ist am Anfang eher eigenbrötlerisch und arbeitet fast gegen Bjarne, "ermittelt" dann eher erst mal auf eigene Faust. Im Lauf des Buches macht sie jedoch eine positive persönliche Entwicklung durch und kooperiert zunehmend mit Bjarne, wenn auch die Art der Zusammenarbeit der beiden noch ausbaufähig ist, ich bin diesbezüglich gespannt, wie sich das in den Folgebänden entwickelt!

Insgesamt kann ich nur jedem, der einen guten Krimi zu schätzen weiß, wärmstens empfehlen, "Totenweg" zu lesen und ich selbst warte mit großer Spannung und Ungeduld auf die nachfolgenden Bände. Meine Erwartungen zu dem Buch wurden nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen!

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Fesselnd verpackte Zeitgeschichte beim Wiedersehen mit Erika und ihren Freunden

Aufbruch voller Sehnsucht
1

„Aufbruch voller Sehnsucht“ ist der zweite von drei Teilen der böhmischen Familiensaga von Gabriele Sonnberger, ein fiktiver Roman basierend auf der wahren Grundlage ihrer Familiengeschichte. Nach der ...

„Aufbruch voller Sehnsucht“ ist der zweite von drei Teilen der böhmischen Familiensaga von Gabriele Sonnberger, ein fiktiver Roman basierend auf der wahren Grundlage ihrer Familiengeschichte. Nach der Vertreibung auf Hohenfurth und der Flucht aus einem Gefangenlager gelangen Erika und ihre Tante Mimi zunächst nach Linz, später nach Wien, wo sie bei Verwandten unterkommen und versuchen, sich eine neue Existenz aufzubauen. In der vom Krieg gezeichneten Stadt sind die Flüchtlinge nicht unbedingt willkommen, doch Erika kämpft, um sich eine selbstbestimmte Zukunft aufzubauen. Auf einer Party lernt sie Erich kennen und die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Erich hält um Erikas Hand an, aber zunächst gilt es noch viele Widrigkeiten zu überwinden, bevor die beiden ihr Glück finden können…
Wieder dürfen wir als Leser Erika und ihre Freunde ein Stück Weges begleiten, diesmal in den Jahren 1945-1956. Dank lebendiger Figuren und packendem Schreibstil schafft die Autorin ein kurzweiliges Lesevergnügen, so dass man das Buch ungern zwischendurch weglegt. Wie auch im ersten Band versammelt die Autorin sehr viele Themen und Problematiken im Buch, was spannend ist, manchmal aber etwas überfrachtet wirkt. So geht es teilweise in schnellem Wechsel auf und ab, manches löst sich zu leicht. Auch wird dadurch, um das Buch nicht endlos lang werden zu lassen, zwischendurch ein deutlicher Zeitsprung nötig, der mich kurz etwas irritiert hat. Die Geschichte der Heimatvertriebenen ist sorgsam verpackt in die teils reale, teils fiktive Handlung, so dass sie nicht zu schwer wiegt und einem eher nebenbei vermittelt wird, wodurch sich das Buch gut lesen lässt und man trotz vieler Schicksalsschläge und schwieriger Umstände als Leser nicht völlig niedergedrückt wird. Daher bekommt auch der zweite Teil der Trilogie eine Leseempfehlung von mir und ich bin schon gespannt auf Teil 3!

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